Joerg Embs - Am französischen Ende der Nacht

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Als Jo auf dem Rückweg von einem Kundentermin kurz entschlossen von der Autobahn nach Straßburg abbiegt, ahnt er nicht, dass er damit eine Lebensentscheidung getroffen hat.
In einem Kaffeehaus lernt er einen sympathischen Herrn kennen, der ihm den Besuch des Münsters ans Herz legt. Dieser Besuch ist der Beginn einer wahren Odyssee, die Jo nicht nur nach Paris sowie kreuz und quer durch Frankreich, sondern auch tief in die Lebensgeschichte eines Fremden hineinführt. Eine Geschichte, die irgendwie auch Teil seines eigenen Lebens ist.
Unterstützung erhält er durch Inès, eine impulsive Aushilfskellnerin mit kaffeebraunen Augen und Benoît, einen schrulligen blinden Bohemien.
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Auf den Straßen gingen verschlafen dreinblickende Menschen ihren Arbeitsplätzen zu, letzte Nachtschwärmer schwankend ihren Betten. Irgendwo im dichten Dschungel aus Ruen und Avenuen, aus Quais und Boulevards wohnte Nathan Messner. Der Mann den er nicht suchen wollte, aber finden musste. Am Ende der Straße erspähte Jo eine Telefonzelle, gegenüber auf dem Eck ein Bistro. Mechanisch bugsierte er den VW in eine Lücke am Rand der Rue Bosquet und stieg aus. Der erste Schritt war getan, der Wagen parkte inmitten des Großstadtdschungels und Jo stand verloren daneben. Nun gab es kein Zurück mehr. Er zwang sich zu gehen, einen kleinen Schritt nach dem anderen setzend, ließ er die Telefonzelle links liegen und wandte sich dem Bistro zu. Es war noch früh und es hatte keine Eile - nach über 30 Jahren.

›Ob wir wohl Ähnlichkeit besitzen, über die reinen Äußerlichkeiten hinaus?‹ fragte sich Jo bevor er die Tür aufstieß, an einem Tisch am Fenster Platz nahm, Kaffee und Croissant orderte.

Zweieinhalb Stunden später grübelte er noch immer über dieser Frage, sein Blick wanderte beständig zwischen Telefonzelle und der Uhr über dem Tresen hin und her. Behäbig wie zwei schläfrige Schnecken krochen die Zeiger über das Zifferblatt. Jo griff nach dem Buch, schlug es auf der letzten Seite auf. Er trug eine Brille, Nathan Messner, das Gestell wuchtig, als wollte er seine Augen dahinter verschanzen. Abgesehen davon hätte er selbst ihn nicht von sich zu unterscheiden gewusst. Die Haare waren an der ein oder anderen Stelle vielleicht etwas dünner, das Gesicht eventuell ein wenig voller. Jedoch, das konnten auch Unterschiede sein, die sein Auge in diese Fotografie hineinsehen wollte. Nathan Messner sah irgendwie zufriedener aus, womöglich sogar glücklich. Nicht weil er lächelte, sondern wie. Und ab diesem Moment mochte Jo ihn noch weniger. Er winkte dem Kellner, um seine beiden Kaffee und die drei Croissants zu begleichen und stakste auf tönernen Beinen der Telefonzelle zu.

»Men … Meo … Mep … Mer … Mer … Mer«, mit zittrigen Fingern fuhr Jo die eng beschriebenen Reihen entlang, ein letzter Mer, dann folgten die Messners. Albert, Bernard, Catherine, Jeanne, N., Pierre. Jo schob den Finger zurück auf Anfang, ging die Reihe noch einmal durch. »N.« murmelte er vor sich hin »N. Messner, 182, Rue du Borrégo.«

Er notierte Adresse und Telefonnummer, dann lenkte er seine Schritte in die Richtung, in der er die Innenstadt vermutete. Wahllos ging er Straßen auf und ab. Die aufkeimende Nervosität hieß ihn laufen, nahm die Suche nach einem Kiosk oder einer Buchhandlung, nach einem Stadtführer zum willkommenen Vorwand.

Eineinhalb Stunden später, es war kurz nach neun, ging Jo durch eine Straße, die so gar nichts gemein hatte mit der Rue du Borrégo seiner Vorstellung. Eine hübsche baumbestandene Allee hatte er sich ausgemalt. Altehrwürdige Wohnhäuser hatte er erwartet, die Fassaden mit allerlei Stuck verziert, als konkurrierten sie über die Jahrhunderte hinweg miteinander wie hochwohlgeborene Damen auf einem Ball. Dicht an dicht drückten sich an Ihrer statt schmale Häuschen aneinander, in unendlich langen Zeilen, schmutzig und grau. Am Straßenrand wand sich eine rostige, blecherne Schlange geradewegs dem Horizont zu. Händler und Kunden warfen sich nette Grüße über die Straße. Ein Viertel der Handwerker und Tante-Emma-Läden, der Arbeiter und einfachen Leute. Laut und lebhaft ging es zu, fast wie auf einer Dorfstraße.

Nr. 182, hier wohnte Nathan. Messner stand auf dem Klingelschild. Jo läutete schneller als der Mut hätte sinken können. Und nach ein paar Momenten noch ein zweites, ein drittes Mal. Kein Laut drang aus dem Inneren, keinerlei Zeichen der Reaktion oder des Lebens waren zu vernehmen. Unschlüssig, mit einer Mischung aus Erleichterung und Enttäuschung, harrte Jo vor der Tür aus, ein Gefühl, als wäre soeben der gefürchtete Zahnarzttermin auf später verschoben worden. Und nun? Nun würde er am späten Nachmittag noch einmal herkommen. Der Zahn war faul, die vorübergehende Absenz des Arztes konnte sicherlich nicht das Ende der Schmerzen bedeuten. Vorübergehend mochte die Freude betäubend wirken, aber die Pein würde zurückkehren, ebenso wie der Arzt.

Eine alte Dame rief ihm von gegenüber einige schnelle Sätze zu. Eine Vielzahl Worte, die er weder verstand, noch deren Bedeutung er enträtseln konnte. Jo zuckte mit den Schultern, hob entschuldigend die Arme und wandte sich von der Tür ab. Mit schwerem Schritt und hängenden Schultern machte er sich auf den Rückweg, trottete der Metrostation entgegen. Nun hatte er einen ganzen Haufen Tag vor sich und keinen Plan ihn abzutragen. Was macht man mit acht Stunden, deren einziger Sinn ist vorüber zu gehen? Wie bringt man einen Tag rum, wenn bereits fünf winzigkleine Minuten die Geduld auf eine arge Belastungsprobe stellen? Zu einer Mauer geschalt, zementen, meterhoch und unüberwindbar türmten sich die Stunden vor ihm auf, als der Eingang der Metrostation in Sicht kam. Jo lenkte seinen Schritt daran vorbei. Er hatte a) kein Ziel, und b) schon gar keines das er möglichst schnell erreichen wollte. Doch, 17 Uhr. Aber da half keine Métro. Er beschloß zu Fuß zu gehen, spazierte die Rue du Faubourg du Temple entlang, bog spontan in den Quai de Valmy, folgte dem Canal Saint Martin stadtauswärts. Er ging und ging und ging. Rechter Hand strömte der Kanal, linker Hand glitten Fassaden an ihm vorüber, als endlose Zeile. Bilder eines Films, der das Auge nicht fesselte, weil nichts das Auge bannte. Nach innen gerichtet war sein Blick. Jo stöberte in Erinnerungen wie in Fotoalben lange zurückliegender Epochen. Er suchte. Er suchte vergebens. Spuren von Nathan fanden sich auf keinem der Bilder.

An der Place de Stalingrad überquerte er den Kanal, folgte seinem Lauf auf der anderen Seite stadteinwärts. Ein Blick auf eine Uhr, zehn nach zehn, erst zehn nach zehn. So weit war er nun gegangen und doch kaum vorwärts gekommen. Auf Höhe der Rue Louis Blanc setzte er sich auf eine Parkbank nieder, er war müde. Müde vom kilometerweisen Gehen. Müde von der schlaflosen Nacht. Müde vom pausenlosen Denken. Hinlegen, nur ein bißchen hinlegen. Aber das ging doch nicht, er konnte sich doch nicht einfach auf einer Parkbank lang machen. Eine kurze Ewigkeit von fünfzehn Minuten später hatte die Müdigkeit die Oberhand gewonnen, ging es doch. Als Jo wieder zu sich kam, war es Mittag, war es der vorangekündigt heiße Tag geworden. Die Sonne brannte aus einem wolkenlos blauen Himmel, Schweiß stand ihm auf der Stirn, gegenüber versprachen rote, weit ausladende Schirme ein wenig Schatten und ein kühles Getränk. Noch Fünf Stunden.

Jo blätterte lustlos im Reiseführer, beobachtete Gäste und Passanten, aber recht gelingen wollte ihm die Zerstreuung an diesem Tag nicht. Er pfefferte den Reiseführer auf den Tisch und winkte dem Kellner, um zu zahlen. So ging es nicht weiter, dachte er und langte den Reiseführer vom Boden, wog ihn unschlüssig in der Hand, dann schlug Jo wahllos auf. ›Saint-Germain-des-Prés‹ las er und der Plan der kommenden Stunden war beschlossene Sache. Noch ein rascher Blick in Stadt- und Métroplan, dann marschierte er los. In Richtung Stalingrad, wo er den Zug der Linie 5 bestieg. Noch viereinhalb.

Es dauerte bis Blanche, bis Jo bemerkte, dass er im falschen Zug saß. Genervt stieg er aus, genervt trottete er durch die labyrinthischen Gänge. Exakt fünf Töne waren es, die ihn der Tristesse entrissen. Fünf Töne, mit kristallener Klarheit gespielt, brachen sie durch seine Gedanken wie die ersten Sonnenstrahlen durch die dunkle Wolkendecke eines verhangenen Herbsttages. Jo stoppte, lehnte sich an die kalte Fliesenwand und schloss die Augen. Sommerzeit und das Leben war leicht, Fische sprangen, und die Baumwolle stand hoch, was war sein Vater reich und sah seine Mutter gut aus. Gershwin. Akzeptabel auch für den Geschmack eines breiten Publikums, einer Zuhörerschaft wie man sie auf Straßen findet, an Fast- und Junkfood gewöhnt. Der Musiker selbst alles Andere als das, ein wahrer Feinkosthändler der Zunft. Zweifelsohne. So sehr Jo der Szene entwachsen, so sehr er aus der Übung gekommen war, ein Lachshäppchen wusste er noch immer von einem Fishburger zu unterscheiden. Was suchte ein Profi wie der hier im Untergrund? Die Töne hallten von den gefliesten Wänden wieder, kamen von links, von rechts, von hinten, von vorn, von oben und von unten. Wo aber war deren Ursprung? Jo streifte durch die Röhren wie ein C-Dur Akkord durch den Tieftöner einer Hifi-Anlage. Zuweilen klangen die Töne so nah, dass er meinte, sie aus der Luft greifen zu können, den Saxophonspieler hinter der nächsten Ecke anzutreffen. Der Untergrund gab sein musikalisches Geheimnis nicht preis. Unablässig warf der Musiker Perlen auf das Trottoir und Jo wünschte, dass sich jemand fände, sie aufzuheben. Letztlich gab er die Suche auf, blieb stehen und lauschte entrückt bis der letzte Ton verhallt war, ihn kreisende Gedanken in die Realität zurück rückten. Noch vier.

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