>> Wir sind zwar verheiratet aber unsere Weiber sind auch beste Freundinnen. Auch sie sind zweimal im Jahr alleine und vorzugsweise in Afrika unterwegs. <<, eröffnete Gerner das Gespräch.
>> Im Moment tun unsere Weiber dies auch und sind in Kenia und haben Spaß . <<
>> Warum auch nicht, wir leben alle nur einmal und wer früher stirbt ist länger tot . <<, sage ich.
Wir unterhalten uns sehr angeregt über Motorräder, Wohnmobile und Urlaube und viele andere Dinge des Lebens.
Der Alkohol fließt und eine Runde nach der anderen wird bestellt. Dann irgendwann hebe ich an:
>> So Jungs, ich muss jetzt mal etwas zu essen bestellen. Ich schmachte, esse ich nicht bald, liege ich hier gleich und ihr müsst mich zurücktragen . <<
>> Da brauchst keine Angst haben Gerd, …wir passen aaauf…, dass dir nichts passiert …ehrlich, „v Punkt Latte“ <<, sagt Malte.
>> Davor habe ich umso mehr Angst, dass ihr zu sehr auf mich aufpasst . <<, sagte ich eindeutig und direkt.
Also mir wird sehr schnell klar, dass die Beiden ein schwules Paar sind. Aber die sind voll witzig, ich lache sehr viel und auf alleine Rumziehen habe ich heute keine Lust mehr.
Während wir weiter verzählen und lachen verspeise ich zwischendurch mein geordertes Steak mit Salat. Da ich ja noch nach Metz rein wollte, frage ich beiden Jungs, ob sie Lust hätten mitzukommen?
Gerner und Malte nehmen ihre Köpfe zusammen und tuscheln etwas und Gerner sage dann zu mir:
>> Aber nur unter einer Voraussetzung…. << er stockte etwas in seiner Ausführung holte Luft und wollte gerade den Satz zu Ende führen
>>….wenn ……..<<
>> Nein, dann nicht <<, fiel ich Gerner ins Wort.
>> Latte, lass mich doch… ausreden, …..nur wenn wir dich einladen dürfen . <<
OK denke ich, da wollen dich die zwei schwulen Hupen abfüllen, um dich dann zu benutzen. Weil ich aber „Tupperclub“ und Stammtisch erprobt bin, spreche ich in Gedanken zu mir:
>> Kerle, ihr wisst doch gar nicht worauf ihr euch einlasst, ihr Amateure . <<
Mir wird aber auch bewusst, dass die beiden einfach nur nett sind und ich mich auf einen schönen geselligen Abend freuen kann:
>> Alles klar „Männer von Flacke“, aber nur Bier. <<, lautet meine Antwort.
Malte musse noch schnell „heiß“ duschen und wir legen ein Zeitfenster von 30 Minuten fest, um uns an der Rezeption zu treffen. Ich verstaue noch Alles, ziehe mir etwas Passendes an und dann spazieren wir auch schon gemütlich los. Da die beiden öfter hier sind, brauchen wir nichts zu suchen und wir gehen in ihre Stammkneipen und konsumieren auch weiter. Hier mal ein Bierchen und dort eins und überall können die beiden etwas erzählen. Mit steigendem Alkoholpegel geht Malte mehr und mehr die Contenance verloren und „Sie“ ließ immer öfter die Schwuchtel, oder soll ich besser sagen >> den sich weiblich benehmenden Mann << heraushängen.
Bis zu diesem Zeitpunkt haben mich beide in Ruhe gelassen und ich amüsiere mich köstlich. Auch über die kleinen Sticheleien der beiden untereinander. Dabei wirken sie wie ein altes Ehepaar.
Wir setzen uns bei wirklich noch sommerlichen Temperaturen von 25 Grad auf den Place St. Jacques in Metz und nehmen an einem sehr lebhaften quirligen Abend teil. Mittlerweile haben sich auch alle Bars in den Straßen gefüllt und für ein schönes Plätzchen muss man sich schon mal anstellen.
Der nächste freie Platz ist dann auch für uns. Nach dem nächsten Getränk wird auch Gerner dann etwas speziell. Ich weiß nicht ob er/sie mir damit imponieren wollten oder ob die beiden einfach nur bescheuert sind. Auf jeden Fall wird ein Verhalten an den Tag gelegt, welches für mein soziales Empfinden abstoßend wirkte.
Wir sitzen auf der vollen Promenade und da pfeifen die alten Säcke doch den jungen Mädchen nach.
Und Malte, dem der Zeigefinger und Mittelfinger zu Zweidrittel fehlt, fand es lustig, öffentlich anzudeuten, dass er zwei Finger in der Nase verschwinden lassen kann. Dann meint er:
>> Glaube mir Gerd, die Weiber stehen da drauf. Schau mal nur wie geil die alle angezogen sind. Die machen mich alle wuschig. <<
So jetzt werden die beiden gewöhnlich und mir wird die Situation langsam aber sicher ungemütlich. Da mir die zwei „Süßen“ jetzt unter dem Einfluss des Alkohols zeigen wessen Geistes Kind sie sind, beschließe ich, diese illustre Gesellschaft meinen Rücken zu kehren.
Dann erkläre ich ihnen: >> So Jungs nach diesem Bier gehe ich, denn morgen früh muss ich wieder los. Die Stadt Toul erwartet mich . <<
>> Bleib doch noch etwas, wir bekommen doch jetzt erst richtig Spaß <<, so die Rückmeldung und einseitige Annahme von ihnen.
>> Nein wirklich nicht, ich habe fertig und gehe gleich. <<, stelle ich klar.
>> Was willst du denn schon zurück, lass uns doch noch was trinken <<, so der lallende Malte.
>> Was ist denn an dem Wort NEIN nicht zu verstehen ? <<, frage ich etwas angenervt. Aber die zwei von der Fischbratküche wollen nicht aufgeben.
>> Dann lass uns doch zu unserem Wohnmobil gehen. Da haben wir noch Wein und wir feiern noch den Abschied <<, bettelt Gerner.
>> Also gut, aber dann zeitnah, denn ich bin hundemüde ! <<, lenke ich ein.
Wir machen uns dann auch auf und Gerner lässt recht unverblümt durchblicken, wie seine Hormone ihm den Kopf verdrehen. Dieser alte Sack denke ich und sage:
>> Je oller desto doller ! <<
Es ist schon 22:30 Uhr und ich bemerke meinen dringend benötigten Schlaf. Ich dränge noch etwas, und da es ab einem gewissen Alter, länger dauert, kommt dann auch der Wein endlich angefahren. Es ist sogar ein guter trockener Rotwein. Für die Marke habe ich mich nicht mehr interessiert, aber süffig ist er. Ich muss kein Prophet sein aber die Absichten, die der Gerner hatte, wurden mir trotz der alkoholisierten Stimmung immer deutlicher. Dann die für mich entscheidende Aussage, dem ich jetzt doch noch und entschieden, einen Riegel vorzusetzen vermag, denn ich bin sofort wieder nüchtern.
>> Gerd von Latten du bist doch so ein netter sportlicher Mann und eigentlich dachte ich, dass du gleich hier bei uns in der Mitte schläfst und wir drei uns vorher noch etwas austoben ! <<, so der notgeile Gerner.
Mir steigen die Nackenhaare zu Berge. Aber die Zwei sind viel zu lieb, als dass ich mich hier und jetzt vergesse oder irgendwelche brutalen eindeutigen homophonen Äußerungen von mir geben wollte.
Klare Informationen zu meinen sexuellen Vorlieben waren jetzt angesagt, damit hier eindeutig klargestellt wird wo der „Hammer“ hängt. Also sage ich:
>> Hört mal ihr „Penisgaragen“, habt ihr einen an der Waffel oder zu heiß geduscht? Nein, ich bin ein ganz normal Heterosexueller und da wird sich auch hier und heute nichts dran ändern. Ich gebe euch jetzt noch 20,- Euro und dann trinkt ihr Morgen einen auf mich und wir gehen in Freundschaft auseinander. <<
Erst mal verhaltene Stille aber dann versuche Gerner die Situation zu retten, indem er sage:
>> Ohh, aber sei uns bitte, bitte nicht böse, Gerd nein…, denn ein Versuch war es wert . <<
Ich antworte noch einmal: >> Also Mädels kein Dialog mehr, Tschüss zusammen und danke für den super lustigen Abend bis zu dem Zeitpunkt, wo ich begann mich als Opfer- Anwärter zu sehen. <<
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