Stefan G. Rohr - Der Funke eines Augenblicks

Здесь есть возможность читать онлайн «Stefan G. Rohr - Der Funke eines Augenblicks» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Funke eines Augenblicks: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Funke eines Augenblicks»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ludwig Maler begleitet seinen sterbenden Vater, der immer wirrer und unzugänglicher wird, in eine Spezialklinik in einer bekannten Kurstadt. Diese Wochen sind für ihn geprägt von den letzten Stunden des Todkranken, dessen Gedanken und Ängste. Parallel aber erlebt er in der quirligen Casino-Metropole Skurriles, Amüsantes und teils Prickelndes. Das alles will gar nicht zu seiner eigentlichen Situation passen. Eine Erzählung mit viel Tiefgang, aber eben auch mit satirischem Flair, einem kritischen Blick auf Menschen und Gesellschaft, die den Leser nicht nur fesselt, sondern auch großartig amüsiert.

Der Funke eines Augenblicks — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Funke eines Augenblicks», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ich verließ die Klinik und ging in Richtung meines Appartements in der Bäckerallee. Es war erst später Vormittag und ich hatte vor, mich ein wenig in den sonnigen Garten zu setzen und vielleicht etwas zu schreiben. Es war fast windstill und die Luft hatte sich unter der Frühlingssonne in für mich ungewohnter Weise aufgeheizt. Mein Weg führte mich durch eine wohltuend schattige Allee von Lindenbäumen, deren flockige Samen wie kleine Wölkchen die Luft erfüllten.

Die steile Bäckerallee war bei diesen Temperaturen eine kleine Herausforderung. Vor allem war ich es nicht gewöhnt, derlei Hänge zu Fuß zu bewältigen und so hatte ich schon nach wenigen Metern einen leichten Schweißfilm auf der Stirn. Als ich an meinem Haus angekommen war, schnaufte ich hörbar und mir schoss der Gedanke durch den Kopf, dass ich mich besser wieder einmal mit sportlicher Betätigung befassen sollte.

Vor meiner Wohnungstüre stand eine Flasche Champagner. An dieser klebte ein kleiner Zettel. Ich las die handgeschriebene Nachricht: „Sonntag, 15 Uhr, Grillen bei den Metzgers, Kilianstraße 1“. Ich schloss die Türe auf und stellte die Flasche in den Kühlschrank. Den Zettel klemmte ich mit einem der vorhandenen Magneten, der ein Dollarzeichen darstellte, auf die Gerätetür und schaute noch einmal auf die Nachricht. Ich war mir nicht ganz klar, ob ich mich über diese Einladung freuen sollte. Nach kurzem Überlegen aber entschloss ich mich, es einfach positiv zu sehen. Schließlich war ich hier allein und ein wenig Abwechslung und kurzweiliger Zeitvertreib würden mir sicher nicht schaden.

Mit einem Kaffee und meinem Computer ausgestattet, ging ich hinaus in den Garten und setzte mich in die schattige Weinlaube. Es war das erste Mal, dass ich hier alleine und in aller Stille saß. Und dieses Plätzchen hatte etwas Magisches. Fast hätte man glauben können, der Garten sei mit feinem Gespür und sensiblem Blick in einen Zustand gebracht worden, der bewusst das Maß einer gerade noch zulässigen Verwilderung beschreiben sollte, kunstvoll einer Urbanität überlassen war, bei der allein der geschulte Blick eines Gärtners zu erkennen vermochte, wie sehr sich die Geschicklichkeit der Pflanzenauswahl mit einer nahezu impressionistisch anmutenden Natürlichkeit verbinden sollte. Gräser sprossen zwischen Steinen empor, wogen ihre Ähren im sanften Hauch der warmen Luft, neigten sich herab zu wilden Erdbeeren, deren weiße Blüten sich wie Tupfer von Kalkfarbe an den Wegbegrenzungen aneinanderreihten. Kurz vernahm ich einen zarten Duft von Waldmeister, doch als ich ihn bemerkte, war er auch schon wieder verflogen. Kirschbäumchen, Apfel und Birne daneben, standen in üppiger Blütenpracht und sahen fast so aus, als ob sich später Schnee auf ihnen niedergelegt hatte.

Die Rasenflächen trugen knöchelhohes Gras. Ein sattes Grün, das einem bunt gefleckten Teppich gleich mit lila, roten, blauen und gelben Primeln übersäht war. Große Kirschlorbeerbüsche umgrenzten das Grundstück, und ihre weißen Dolden ragten steil in den Himmel, während ein kleiner Schwarm Bienen auf den Blüten nach Nektar suchten. In den Fugen der gepflasterten Wege hatte sich Moos abgesetzt, trieb hier und dort winzige dünne Halme empor, und gelb blühender Löwenzahl wartete inmitten der Beete auf seine Metamorphose zur Pusteblume, um in Bälde seine Samen vom Wind verteilen zu lassen. Ein großer Busch Pfingstrosen hatte bereits eine Vielzahl von frühen Blüten gebildet, von denen nun schon einige in voller Pracht blühten und ihren intensiven Geruch betörend an meine Nase führten.

Meine Gedanken führten mich zurück in die Klinik, ans Bett meines Vaters. Würde es mir auch einmal so ergehen, dass mir die Erinnerung an diesen Garten, an einen Moment eines glücklichen Einvernehmens und stillem Genusses, Schmerzen bereiten sollte? Können sich schöne Augenblicke, das genossene Erlebte, in eine Qual umkehren? Wäre es demnach eine göttliche Milde, wenn uns die Erinnerungen abhandenkämen, wir uns nicht mit ihnen plagen müssten, sie sich nicht mehr als schmerzhafter Verlust erweisen würden?

Eine Gnade wäre es gewiss für all diejenigen, deren Erinnerungen von Bomben, Granaten und dem Zischen der Geschosse über dem Schützengraben erfüllt sind. Oder von anderen Leiden, von Schmerzen, dem Verlust geliebter Menschen, Vertreibung, Hunger oder Folter. Aber die Momente, in denen die Liebe, das Schöne, Wärme, Edelmut und Glück vorherrschen, diese Augenblicke und Erinnerungen sind es doch, die wie Seelenbalsam sind, uns erhellen und unser Glück wie in einem Lebensweckglas schützend konservieren. Wie konnte es sein, dass sich derlei so gegen uns wendete?

Für einen Moment erschrak ich, denn ein Gesicht tauchte urplötzlich am Zaun auf. Es war das Antlitz von Herrn Fiedler, der mich erstaunt, zugleich aber auch neugierig beäugte.

„Herr Fiedler“, rief ich aus. „Sie haben mir jetzt aber einen kleinen Schrecken eingejagt.“

Er zeigte wenig Reaktion. Nur sein Blick wanderte von mir kurz über den Garten, wobei er missmutig den Kopf schüttelte. „Kennen wir uns, junger Mann?“ Seine Stimme klang herrisch und angriffslustig.

„Nun, wir hatten bereits einmal das Vergnügen.“ antwortete ich brav. „Gestern. An gleicher Stelle.“ Ich stand auf und ging ein wenig näher. „Wir sprachen über das Geheimnis der Wolken.“

„Was für ein Quatsch!“ rief er zornig, und das Schütteln seines Kopfes wurde kräftiger. „Wolken sind Wolken. Gase, Dunst, physikalische, chemische Reaktionen. Nichts an ihnen ist geheimnisvoll. Alles leicht zu erklären.“

„Auch was leicht zu erklären ist kann ein Geheimnis bergen.“ Doch als ich das ausgesprochen hatte, bereute ich sofort ihm widersprochen zu haben. Denn er schien mir nicht in der Verfassung für eine tiefergehende Diskussion.

„Wer sind Sie überhaupt?“ donnerte er mir aber an den Kopf, ohne auf meine Antwort einzugehen.

„Sie haben Recht, ich bin unhöflich.“ versuchte ich zu beschwichtigen. „Mein Name ist Ludwig Maler, und für eine unbestimmte Zeit ihr Nachbar.“ Ich zeigte mit dem Daumen nach Hinten auf das Haus. „Habe gerade das kleine Appartement in dem Parterre bezogen.“

„Noch so ein Fernseh-Fuzzi!“ schnaubte er abfällig. „Hört das denn nie auf …?“

„Ich kann Sie beruhigen, ich bin nicht beim Fernsehen.“ Dabei versuchte ich ein mildes Lächeln aufzulegen. „Wie geht es Ihrer Tochter? Ist sie zuhause?“ Doch es schien mir, als hätte mich der alte Mann gar nicht gehört. Seine Stirn lag in tiefen Falten und er stierte nun mit hohlem Blick auf das Haus, als würde er in einen tiefen, dunklen Tunnel blicken. In mir kam leichte Hilflosigkeit auf, und ich machte noch einen Schritt näher an den Zaun heran.

„Was ist nur mit diesem Haus geschehen?“ fragte er mich unvermittelt. „Es sieht so anders aus?“

„Es wurde wohl kürzlich renoviert.“ erklärte ich vorsichtig. „Drei kleine möblierte Wohnungen, für Leute, die nur für kurze Zeit in der Stadt zu tun haben.“

„Ist Isabella da?“ Er reckte seinen Kopf in die Höhe und schaute über den Garten. „Wo ist Isabella?“

Was sollte ich ihm antworten? Wer war `Isabella´? Fragen aber wollte ich ihn jetzt auch nicht.

Er suchte mit aufgeregten Blicken weiterer das Grundstück ab. „Kommt sie nicht zum Spielen raus?“ fragte er mit vernehmbarer Enttäuschung.

„Isabella wohnt hier nicht mehr.“ versuchte ich zaghaft zu erklären. „Wohl schon lange nicht mehr.“

„Ist sie abgeholt worden?“ Auf seinem Gesicht machte sich ein Anflug von Verzweiflung breit.

„Nein.“ log ich. „Sie ist mit ihren Eltern in eine andere Stadt gezogen. In ein größeres Haus. Mit einem noch viel schöneren Garten.“

„Ist sie dort glücklich?“ Der Alte schien sich etwas zu beruhigen.

„Ja.“ log ich weiter. „Vollkommen. Sie hat es dort wirklich sehr gut.“ Ich schluckte kurz, denn mein Mund wurde mit einem Schlag ganz trocken. „Es ist so viel besser als hier.“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Funke eines Augenblicks»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Funke eines Augenblicks» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der Funke eines Augenblicks»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Funke eines Augenblicks» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x