Ulrich Kunath - (fe:liks) oder Die Stunde des Therapeuten

Здесь есть возможность читать онлайн «Ulrich Kunath - (fe:liks) oder Die Stunde des Therapeuten» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

(fe:liks) oder Die Stunde des Therapeuten: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «(fe:liks) oder Die Stunde des Therapeuten»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Ich-Erzähler ist Psychotherapeut. Er hat sich auf Krisenbewältigung und Burn-out-Syndrom spezialisiert und behandelt seit geraumer Zeit ausschließlich Privatpatienten aus dem Management und Show-Business. Er fühlt sich der High-Society zugehörig und hat sein Leben dementsprechend eingerichtet.
Eines Tages betritt ein heruntergekommener Mann, Felix Job, seine Praxis, der einst ein reicher Börsenspekulant war. Er befinde sich in einer Sinnkrise und verspreche sich vom Therapeuten Hilfe. Obwohl zunächst ablehnend, versagt sich der Therapeut nicht. Felix erzählt in mehreren Sitzungen seine fatale Geschichte. Parallel zur spannenden Erzählung seines Patienten vollzieht sich im Therapeuten langsam und unbewusst eine Veränderung, die droht, ihn aus der Bahn zu werfen und seine Familie zu zerstören.

(fe:liks) oder Die Stunde des Therapeuten — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «(fe:liks) oder Die Stunde des Therapeuten», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Das konnte ich nachempfinden. Geht es mir doch ähnlich, dachte ich: Mich reizt das Spiel, die Wette. Allein, ein Geldstück auf der Straße zu finden, obwohl ich genug davon besitze, erzeugt in mir ein erheiterndes Gefühl, und wenn ich ein Spiel gewinne, ist es noch stärker: Die aufgebaute Spannung bricht erlösend zusammen. Ja, auch ich spiele gelegentlich, nicht wegen des Gewinns, sondern um diesen Zustand zu erleben. Mag sein, dass sich dahinter der archaische Jagdinstinkt verbirgt die Freude, einen Treffer gelandet zu haben. An Urlaubsorten suche ich gerne ein Casino auf. Und sehr oft, wenn ich unten mittags in der Einkaufspassage am Kiosk vorbeikomme, fülle ich schnell mal einen Lottoschein aus, meistens mittwochs. Gewonnen habe ich noch nie etwas. Aber das macht nichts, allein das erregende Erwartungsgefühl genieße ich und verschaffe es mir von Neuem eine Woche später . Mein Gedankenfaden riss ab. Es war merkwürdig: Eine fremde Kraft zog mich weg von der distanzierten und beobachtenden Haltung des Therapeuten und nötigte mir einen persönlichen Bezug zu dem auf, was er von sich gab. Ich nahm es nicht, wie sonst, als Bericht zur Kenntnis, sondern erblickte mich in vergleichbaren Momenten, was mich verwunderte.

„Ich glaubte an das Geld, an die Macht des Geldes. Mir war bekannt, wie der schnelle Erfolg, wie das Geld verführt, zur Droge werden kann. Und anfangs hatte ich in der Tat keinen Kopf mehr für anderes, war sogar unfähig, mich an meinen Erfolgen zu ergötzen. Verweilen, Stillstand gab es nicht. Die 70StundenWoche in Maßanzug und Krawatte, drei flache Handys in den Taschen, überall und jederzeit erreichbar und verbunden mit den großen Börsen der Welt. So gerüstet, war ich überzeugt, klaren Kopf behalten zu können und meine Leidenschaft im Griff zu haben. Es gelang mir zumeist. Einmal allerdings habe ich den Zeitpunkt verpasst, nicht im Casino, nein, an der Börse. Sie erinnern sich vielleicht: Der Neue Markt, vielversprechend, die Welt war im Börsenrausch, die Aktienkurse stiegen rasant nach oben, die Provisionen flossen. Jeder wollte mithalten. Im März 2000 dann platzte die Blase. George Soros, ein erfahrener Investmentbanker, zig Milliarden schwer, hatte es kommen sehen. Ich wollte es nicht glauben. Bisweilen verfiel ich in der Tat der Naivität und bildete mir ein, Wunsch und Erfüllung gingen Hand in Hand ein wunderabhängiger Glaube, obwohl ich es längst hätte besser wissen sollen. Von meinen Millionen hatte ich in kurzer Zeit eine Handvoll verspielt. Und das nur, weil ich zögerte und die anhaltende Baisse nicht wahrhaben wollte. Nun ja, es blieb mir noch genug. Kostolany sagte: An der Börse verdient man Schmerzensgeld. Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld. Jedoch, ich muss zugeben: Von diesen Schmerzen habe ich mich nie so recht erholt. Das Geld, das später floss, machte den Verlust nicht wett.

Ach, was rede ich von Besitz! Der wahre Reichtum sind Menschen, die man liebt und von denen man geliebt wird. Meine Frau lernte ich noch als Student kennen. Wir passten zusammen, vom ersten Augenblick an, und heirateten früh. Der gleiche Humor, das ist wichtig und ein gemeinsames Interesse. Uns verband Kunstgeschichte. Wo wir nur konnten, erkundeten wir die Museen. Spritzig war sie und Freundschaften schließen, das war das große Talent dieser warmherzigen und ausgeglichenen Frau. Im Aussehen ähnlich wie kennen Sie Cathérine Deneuve?

Ihr sah sie zum Verwechseln ähnlich diese klare, ebenmäßige Schönheit. Sie studierte Romanistik, sprach Französisch, als wäre es ihre Muttersprache, selbstverständlich auch Italienisch und Spanisch. Englisch konnte ich besser. Häufig begleitete sie mich auf meinen Reisen, anfangs und dann wieder, als die Kinder schon allein gelassen werden konnten. Kinder haben Sie Kinder? Sie müssen nicht antworten. Meine Fragen leiten nur über zum nächsten Punkt, auf den ich zu sprechen kommen möchte. Kinder sind der Reichtum schlechthin. In ihnen leben wir weiter sie verschaffen uns einen

Hauch von Unsterblichkeit. Ist nicht irgendwo noch ein Gen von Adam und Eva in jedem von uns? Ich weiß, es klingt pathetisch. Aber was ist wunderbarer, als die eigenen Kinder heranwachsen zu sehen, wie sie anfangs der Hilfe der Eltern, dann immer weniger ihrer bedürfen, wie sie Eigenarten entwickeln, die man von sich selbst kennt, einem im Äußeren ähneln, im Gangbild, im Tonfall, und sich dann zur selbständigen Persönlichkeit entfalten. Dies zu beobachten, war mir eine Freude. Wir förderten unsere Kinder Kosten spielten keine Rolle , wir trugen alles Mögliche an sie heran, damit sie ihre Fähigkeiten erproben konnten wir waren eine glückliche Familie, so banal es klingen mag.“

Er schwieg. Er hatte mit gedämpfter Stimme und langsam, aber eindringlich gesprochen, als bemühte er sich bewusst um die passenden Worte, was seiner Sprechweise das Einschläfernde nahm. Bei einem kurzen Blick auf ihn schien mir, als presste er hinter seinem Bart die Lippen aufeinander. Seine Hände rieben mit Kraft das Leder. Mit der Unsterblichkeit mochte er im biologischen Sinne Recht haben, zumindest für einige zigtausend Jahre. Als Individuen dagegen sind wir sehr bald vergessen, hätte ich einwenden können, tat es aber nicht. Dafür packte mich erneut der hypnotische Zwang, mich mit ihm zu vergleichen: Freude an meinen Kindern hatte auch ich, besonders als sie noch nicht zur Schule gingen. Seitdem wir uns finanziell alles leisten können, habe ich manchmal den Eindruck, unsere Halbwüchsigen, Vanessa und Mirko, gingen ihre eigenen Wege. Kann sein, dass ich mich täusche. Oder vielleicht lassen wir ihnen allzu viele Freiheiten, und sie bedürfen einmal mehr der Kontrolle .

„Ich muss zugeben, dass ich schönfärbe. In Wirklichkeit sah ich meine Kinder viel zu selten und hatte sehr wenig Zeit für sie. Mag sein, dass ich aus diesem Grunde etwas idealisiere. Das werden Sie mir nachsehen. Melanie hatte die Zügel in der Hand. Sie machte es richtig, darauf konnte ich mich verlassen. Mein Sohn Markus kam ganz nach mir, in Statur und Aussehen, etwas größer, wie es bei der heutigen jungen Generation fast die Regel ist. Manuela, unsere Tochter, glich ihrer Mutter, auch im Wesen. Gescheite Kinder, hatten nie irgendwelche Flausen im Kopf, lernten leicht und ließen sich von ihren Kameraden nicht zum Rauchen, Trinken oder irgendwelchen Drogen verführen. Melanie hatte ihre Freude an ihnen, berichtete mir am Telefon von ihren Leistungen und ihrem Fortkommen. Uns beiden galten sie, wenn sie gewollt hätten, gleichermaßen als verlässliche Nachfolger im Geschäft. Aber auch jede andere berufliche Neigung hätten wir unterstützt.“ Er unterbrach sich kurz und atmete geräuschvoll ein und aus, als stemmte er sich gegen eine Last. „Was die Kinder betraf, so waren Melanie und ich uns immer einig. Wir verwöhnten nicht, waren nicht übermäßig streng, eigentlich liberal, aber nicht nachlässig. Sie fanden bei uns Gehör, und selbst später, wenn wir beide mal verreist waren, konnten sie uns jederzeit erreichen. Sie waren selbstsichere, verständnisvolle junge Menschen.“

Obwohl abermals unzulässig, musste ich unwillkürlich an meine eigenen Kinder denken. Vanessa erst 16. Wenn ich sie sah, die Stöpsel des CD-Players im Ohr. Erst kürzlich hatte ich das Piercing an ihrem Bauchnabel entdeckt, war darüber etwas indigniert, konnte mich aber mit einer Bemerkung noch zurückhalten. Und Mirko wiederholte das Schuljahr, würde nicht mit 18 Abitur machen, wenn überhaupt. Ich hätte nicht sagen können, wofür er sich interessierte. Mein Patient schien stolz auf seine Kinder zu sein, und ich fragte mich, ob ich es auch sei. Doch bevor ich mir darüber klar werden konnte, sprach er weiter.

„Markus studierte Jura und Volkswirtschaft, mit Eifer und Erfolg. Dafür wollte ich ihm meine Anerkennung zeigen, ihm ein Geschenk machen. Ich wusste, was ihm mit Zwanzig Freude machen konnte, und schlug ihm vor, ein Praktikum an einer Großbank in New York zu absolvieren. Ich hatte für ihn den Flug gebucht, den letzten freien Platz, denn die ganze Maschine war gechartert worden für Teilnehmer einer Kreuzfahrt. Ich kannte den Organisator der Reederei. Er tat mir den Gefallen. Ist ja auch ein Erlebnis, in gut 3 Stunden über den Atlantik. Ich befand mich gerade in unserem Apartment in New York und wollte ihn am nächsten Tag einem Geschäftspartner vorstellen, damit er sich in dieser Stadt nicht vollkommen verloren vorkäme. Morgens gegen sieben Uhr rief Markus mich an, um mir zu sagen, dass die Maschine etwa eine Stunde Verspätung habe. Er wollte nicht, dass ich unnötig lange am Flughafen warte. Ich wechselte dann noch ein paar Worte mit Melanie, die ihn bis nach Paris begleitet hatte und scherzend meinte, sie würde am liebsten mitkommen. Ich aber musste zurück, sobald ich Markus hier eingeführt haben würde, und so hätte sich Melanies Besuch ohnehin nicht gelohnt. Wolkenloser Himmel über New York. Es versprach wieder ein sehr heißer Tag zu werden an diesem 25. Juli. Ich hatte noch etwas Zeit, und bevor ich zum Flughafen aufbrechen wollte, stellte ich am Fernsehgerät einen Sender ein, der mir laufend die Börsenkurse anzeigte.“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «(fe:liks) oder Die Stunde des Therapeuten»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «(fe:liks) oder Die Stunde des Therapeuten» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «(fe:liks) oder Die Stunde des Therapeuten»

Обсуждение, отзывы о книге «(fe:liks) oder Die Stunde des Therapeuten» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x