Gerd Breitenbürger - Allgemeinbildung in der Akademischen Welt

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Die Aufgabe der Wissenschaften besteht darin, Fragen zu stellen und Antworten zu finden, die unser Wissen erweitern. Sie bedienen sich dabei je nach Fach spezieller Begriffe und Methoden, die man auch ihre Instrumente nennen kann. Manches dieser Instrumente kann aber jedoch in mehreren Fächern verwendet werden. So sprechen wir von einer kosmischen, einer biologischen, anthropologischen oder kulturellen «Evolution». Da möchte man wissen, was ist «Evolution» eigentlich und seinem Wesen nach. Kann man diesen Begriff problemlos, wie hier, von Unbelebtem auf Belebtes übertragen? Wenn ja, ist es vermutlich nicht abwegig, fundamentale Strukturen der Welt anzunehmen, die überhaupt dem Geist erlauben, von einer zusammenhängenden, von einer Welt zu sprechen.
Die naturwissenschaftlichen Hypothesen sind Vermutungen und auch erste, kurz gefasste Antworten auf unsere Fragen. Sie bewegen sich im Möglichkeitsraum, in dem sich die menschliche Phantasie frei bewegt, bis sie Halt in einer Theorie findet. Mit allen Theorien zusammen nähern wir uns einer einzigen Welt. Wir haben sie im Kopf und wir bewegen uns in ihr.

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(Stefan Hupka, Der Sprint zur Uni ist nicht alles , BZ 18. Oktober 2012).

2.2 Zauber mit Muffen

2.2.1 Neue Chancen

Jeder hat seine Träume, will unbedingt alte Städte ausgraben oder neue bauen, jeder weiß aber auch, dass seine individuellen Erwartungen, gerichtet auf die sogenannte Realität des Faktischen, auf deren Widerstand stoßen wird. Man muss abschätzen können, inwieweit es einem erlaubt sein wird, die Realität zu beeinflussen und wie weit man sich ihr vermutlich anpassen muss. Wenn mein Leben schon ein nicht kalkulierbares Risiko ist, soll mein Beruf wenigstens ein kalkulierter Traum sein. Wie in der Beziehung gibt es im Beruf das, was Zusammenraufen genannt wird. Die Chinesen haben da ein interessantes Sprichwort aus vorrevolutionärer Zeit. Besser als ein Strohfeuer in der Liebe ist es, wenn sich zwei kalte Eisen aneinander reiben bis sie heiß werden. Kann man dies auf die akademische Welt notfalls beziehen? Warum sollte sie aber bei aller Kopflastigkeit auf den errungenen Kulturaspekt verzichten, den wir Romantik mit ihrer ganz eigenen Verlaufskurve nennen.

Für die Philosophen hat es Ludwig Wittgenstein betont, dass sie aufpassen müssen, am Anfang anzufangen und nicht im Übereifer noch davor zurückzugehen. Da in der Tat in der Natur und ihrer Geschichte so ziemlich alles zusammenhängt, ist so mancher versucht, beim Urknall anzufangen, egal, ob es um die Theorie vom Blitzschlag in der Liebe geht oder um das Schicksal eines unter Gleichstrom gesetzten Borstenwurms. Alles aufwühlende Geschehnisse, vor allem, wenn der arme Wurm zum ersten Mal beim "gehorchenden Lernen" beobachtet werden kann.

Wenn man Haare spaltet oder ständig daneben tappt, tobt der Bär, aber der Honig bleibt aus. Wenn man Haare spaltet und haargenau trifft, bekommt man ihn. Wenn man dem trockenen wie genauen Autor Wittgenstein Ehre antut, würdigt man das, was er am stärksten wegschiebt, doch noch als seinen immer möglichen Besitz, das Poetische, auch Emotionale, das Menschliche in seinen Sätzen. Die Lakonie mancher seiner Sätze hat etwas Axiomatisches und trotzdem etwas Rhetorisches. Dass mir bloß nichts Emotionales hineinrutscht, heißt die Besorgnis. Der rigoristische Stil drückt den Zwang aus, den heiligen Gral des positivistischen Geistes nicht zu verschütten. In der Eigenart dieses Stils kommt zum Ausdruck, dass die Maxime der Sachlichkeit, die in der Antike ad rem, zur Sache, hieß, nicht verraten werden darf. Der knochenharte Stil als Beschwörung, das wäre die Beobachtung des Anfangs vor dem Anfang der eigentlichen Ausführungen des Tractatus logico-philosophicus. Es soll keine Pointe sein, aber man kann sich bewusst sein, dass vor dem Anfang immer schon ein früherer Anfang liegt, der dem eigentlichen Text vorausgeht und ihm Gestalt gibt. Als wäre hier ein prämotorisches Entscheidungszentrum aktiv, in dem der Geist sich zurechtlegt, was er instrumentell einsetzen will und welchen Gedankengang er als einen roten Faden auspinnen wird, wenn er also motorisch aktiv wird. Das intuitive Abschätzen, was kommen soll, es müsste mit den Überlegungen eines Heinrich von Kleist kompatibel sein, der manchmal in der Oberstufe noch gelesen wird. Verfertige ich meine Gedanken beim Reden? Ganz sicher, das schließt aber ein, dass mich eine Ahnung von dem leitet (und auch wirklich günstigerweise leiten sollte) wohin die geistige Reise geht. Wird diese leitende Instanz nicht wirksam, sagen uns die in den Sprachen vorhandenen Gegenbegriffe, dass da etwas ist, das nicht sein sollte: Faselei, Gefasel, Geschwafel, Geschwätz. Französisch etwa "Radotage", englisch "Rubbish" usf. Gedanken werden sicher beim Schwätzen produziert, immer der nächste, aber kurzatmig im Denken.

Man nannte schon einmal verächtlich das Parlament eine "Schwatzbude", der Fernsehzuschauer merkt meist sehr schnell, dass da in der Talkrunde zu wenig kommt und der Student: fast immer hat er dieses Problem nicht. Die Rede, die er in den Hörsälen vernimmt, ist gründlich vorbereitet, substantiell abgesichert, recherchiert und abgeleitet.

Nach Wittgenstein wäre dann der Anfang womöglich die Entscheidung für den Stil, der bestimmte Gegenstände ausschließt. Das allein schon dürfte nicht übersehen werden, wie auch schon der Anfang einer Ehe in seiner formalen Gestaltung das Weitere bestimmen kann (Ehevertrag). Die Wahl von Ort, Zeit und Fachrichtung in der klassischen Situation des Studienanfangs dürfte wohl über Chancen und Risiken entscheiden. Das hat sein berechnetes Gewicht, so dass man nicht mehr weiß, was vom "Zauber" eines Anfangs zu halten ist.

In der Poetik der Antike heißt es: Homer beginnt nicht mit der attraktiven Leda und dem Schwan Zeus. Er lässt ihre Vorgeschichte weg, also wie Helenas Vater mit Namen Zeus die Mutter intim besucht. Er lässt sie weg, obwohl auch damals pikante, religiöse Histörchen zur Unterhaltung dienten. Für den richtigen Anfang bringt er, so legt es Horaz nahe, dieses gewisse Opfer und übergeht das Feuilletonistische. Warum? Das ist der Punkt. Was vor dem Anfang der Ilias liegt, ist interessant und gehört auch zu dem "System", zu der zu erzählenden Geschichte, aber nicht zur Sache! Man hätte es dem Homer schon gerne nachgesehen, aber die "dichterische Logik" lässt ihn darauf Verzicht üben. "Porque tiene clase". Weil er Klasse hat. Die kann man 2000 Jahre später dem französischen Aufklärer Voltaire auch nicht absprechen, der aber ausgerechnet bei seinem Epos „Die Jungfrau von Orléans", auch für einen guten, reißerischen Zweck, die erotische Karte zieht, mit drakonischen Folgen für das Werk. Der Anfang, ganz einfach, muss der Logik der Sache, mit anderen Worten, aus ihrem "System", entsprechen und nicht dem Bedürfnis nach Tratsch und ich weiß noch einen netten Scherz auf Kosten des Göttervaters. Zeus hatte allerdings unter anderem einen breiten Rücken. An diesem Beispiel lässt sich erkennen, wie wichtig es ist, die Sache zu verstehen, bevor man abenteuerlich um sie herum spekuliert. Bizarr der Geist, der sich nicht kennt, indem er vorschnell und ohne Bedacht gleich zugreift, weil er meint, wenn er schon etwas findet, das müsse das richtige sein. Es ist die Art von Tratsch und Klatsch, nicht von komponiertem Stil. – Oskar ist gut beraten, wenn er Elvira kennenlernt, nicht zu intensiv nach ihrer Vorgeschichte zu fragen. Sein Anfang mit ihr ist ihr Anfang mit ihm. "Weiter zurückzugehen" könnte das Ende des Anfangs bedeuten, den er nicht wollen kann. Wissenschaft ist Neugier und Fragen am richtigen Ort, Liebe ist nicht Wissenschaft und man bleibe lieber, in manchen Fällen, nur begrenzt informiert.

2.2.2 Zauber lieber ohne Muffen

Für den Dichter gibt es den Zauber, der jedem Anfang innewohnt. Es gibt aber auch den Satz: "Aller Anfang ist schwer", der gar nicht selten das Gefühl der Beklommenheit, das die Menschen befällt, wenn schwierig erscheinende Aufgaben auf sie zukommen, beschreibt. Es gibt das Lampenfieber, die Muffen, die Angstgefühle, die Verunsicherung. Angst äußerst sich körperlich und psychisch. "Angst fressen Seele auf", so ein Filmtitel. Sie wird als Ur-Instinkt angesehen, dessen positive Funktion aber auch darin bestehen kann, Handlungen zu kontrollieren. Wenn sie überwunden wird, können sich gute Gefühle, positive Lebenserwartung und Hoffnung, einstellen. Sie engt das Bewusstsein ein, das geht bis zur Kopflosigkeit. Die Kreativität geht verloren. Der Mensch will die schnelle, reflexartige Flucht einleiten wie damals vor dem Säbelzahntiger im Gebüsch. In der Entspannung kommen die besten Gedanken, blüht die Kreativität, die Phantasie. Sie ist günstig für das Lernen, für das brain storming. Druck ist da nur kontraproduktiv, der die Assoziationsflüsse hemmen würde. Die Psychologie kennt zwei Verhaltensweisen vor dem anstürmenden, als gefährlich eingestuften Neuen: "Flüchten oder Standhalten", so ein Buch des Psychologen Horst E. Richter. Vor dem Höhlenbär die Flucht, vor dem entlaufenen Stallhasen ist Mut angebracht, wie das Märchen aus Süddeutschland zu berichten weiß. Entweder hält der Student und Akademiker Stand, im Seminar, in der Vorlesung, vor irgendeinem Drachen im Vorzimmer. Oder er flüchtet, verwandelt sich in ein Lurchi, ganz einem wärmenden Biotop hingegeben und die als bedrohlich empfundene Umwelt ignorierend. Es ist leider so etwas wie ein circulus vitiosus , ein fehlerhafter Kreis, Teufelskreis in Richtung Selbstverwöhnung. Ein Student muss ein wenig kampfbereit sein. Verwöhnung wird für später versprochen und kommt immer zu spät. Von der Fremdeinschätzung hängt die Selbststeinschätzung ab und umgekehrt.

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