Urs Rauscher - Das Multikat

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Wie wäre es, wenn nicht nur ein Buch im Buch geschrieben würde, sondern sich dieser Vorgang mehrfach wiederholte, so dass am Ende eine Art Matroschka-Puppe aus Büchern entstünde, bei der jedes Buch, das der Leser im anderen Buch öffnet und liest, wieder zu einem anderen Buch führte und sich zum Schluss der Kreis zwischen erstem und letztem Buch und damit die logische Lücke zwischen erster und letzter Geschichte schließen würde?
Wie wäre es, wenn diese Vielzahl an Geschichten sowohl inhaltlich als auch thematisch miteinander verwoben wären, so dass der Leser nach der Lektüre nicht mehr sagen könnte, was nun wahr und was Fiktion ist, was Rahmenhandlung und was eigentliche Geschichte?
Mit viel Humor beantwortet der Roman «Das Multikat» diese Fragen, in dem ein Schriftsteller den Auftrag bekommt, gegen viel Geld ein Romanunikat zu verfassen, dessen Inhalt sich aber immer mehr verselbständigt, so dass am Ende die Romanfiguren selbst die Schöpfer ihres Autors zu sein scheinen. Wie die einzelnen Hauptfiguren immer stärker in den Sog des Geschehens hineingeraten und auf abenteuerliche Weise zu den Urhebern ihrer Wiedergänger werden, dessen wird der schmunzelnde Leser hier Zeuge. Dieser Roman ist eine augenzwinkernde Hommage an das Schreiben und das Lesen, an Schund- und Hochliteratur. Beim finalen Zurseitelegen des Buches wird sich der Leser sowohl gut unterhalten, als auch vor einige knifflige Fragen gestellt sehen. Ein Lesespaß mit doppeltem Boden!

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Kerstin verwickelt einen Gepäckträger mit Trolley in ein Gespräch. Weil ihr langweilig ist. Obwohl Stallmeister viel gereist ist, kann sie besser Englisch als er. Akzentfreier. Sie ist ausgebildete Dolmetscherin. In den ersten Berufsjahren hat sie viel gedolmetscht. Nicht als Konferenzdolmetscherin, sondern als Gesprächsdolmetscherin. Das heißt, sie war bei Treffen von Wissenschaftlern, Geschäftsleuten und Politikern dabei. Einmal war sie bei einer Zusammenkunft von Kohl, Clinton und Jelzin dolmetscherisch tätig. Durch das Passivtrinken von Jelzins Atem, behauptet sie, sei sie irgendwann angesäuselt gewesen. Kohl habe nach Saumagen gerochen und Clinton nach Eau de Toilette. Weil Clintons persönlicher Dolmetscher wegen Durchfall ausgefallen sei, habe sie in beide Richtungen übersetzt. Clinton habe sie danach in seine Suite eingeladen. Sie habe dankend abgelehnt und sei mit Kohl essen gegangen. Nachts habe sie sich mit den Dolmetschern von Jelzin betrunken. Die drei lustigen Politiker seien, so lautete die Bemerkung eines der Dolmetscher, die Dreifaltigkeit des Mannseins gewesen: Saufen, Fressen, Ficken. Als Triumvirat hätten sie die Welt regieren können.

Er selbst spricht sehr gut englisch, aber er hat seinen Akzent nie ablegen können. Zudem hat er Probleme mit Präpositionen. In the club, at the club, on the club . Er wird diese Makel nie loswerden. Eher wird er vorher surfen wie Slate Kelly, oder wie dieser Typ auch immer hieß, von dem die Amis dauernd anbetungsvoll sprechen, wenn es ums Surfen geht.

Plötzlich kommt ein Jeep hupend um die Ecke gefahren. Kerstin und er schrecken gleichzeitig auf, und der Gepäckträger sieht sich an seine Arbeit erinnert und verschwindet im Eilschritt. Als der Jeep näher kommt, stellt er fest, dass der Fahrer ein Schild aus dem Dachfenster hält. Der Wagen mit den abgedunkelten Scheiben wird langsamer und Kerstin und er erkennen zur gleichen Zeit, was auf dem Schild steht: Stahl meister . Kerstin fängt wild an zu winken und der Jeep bleibt vor ihnen stehen. Sie nimmt ihre Sonnenbrille ab, kann aber durch die Scheiben niemanden ausmachen. Es dauert, bis der Fahrer das schwarze Visier herunterlässt.

Ein asiatisches Gesicht von etwa Anfang dreißig zeigt sich ihnen. Es wird von einem einladenden Grinsen beherrscht.

„Guuten Tag“, sagt der Mann mit leicht amerikanischem Tonfall. „Sin sie Herr und Frau Stahlmeister?“

Stall meister“, verbessert er.

„Ich heiße Flunk“, informiert Kerstin den Fahrer. „Wir sind nicht verheiratet.“

„Oh. Okay. Dos makt nix. Gor nix. Ik heiße Sofarius. James Sofarius. Oigentlik hoiße ik James Nguyen, aber ik hobe dön Namen geändert.“ Sein Grinsen wird größer. „Weil ik bün vörhoiratet.“

„We can speak English, if you would like to“, bietet ihm Kerstin in feinstem British an.

„Oh, noin“, sagt Sofarius und schwingt sich aus der Fahrertür. „Ik dorf mein Deutsch nikt vörgessen. Nikt olle Deutschen spröken so goil wie Sie.“

„Okay“, sagt Kerstin etwas indigniert. Sie kann es nicht leiden, wenn sie ihre Sprachfähigkeiten nicht zeigen darf.

Sofarius macht den Kofferraum auf und verstaut ihr Gepäck darin. Kerstin hat alleine schon drei Koffer. Bei ihm tut es ein Backpack.

Als sie im Auto sitzen - drei Personen finden vorne Platz -, bietet er ihnen das Du an. „Ik bin euer Fohrer und Roiseloiter. Ik hoiße James, ober ühr könnt mik Jim nönnen. Olle nönnen mik hier Jim.“

„Okay, Jim“, sagt Kerstin mit leicht verlegenem Lächeln. Der asiatische Amerikaner grinst unbefangen zurück.

„Wir fohren nach Wimea Beach. Das böste Surfgebiet auf Oahu. Die Fohrt würd etwa oine Stunde dauern.“

„Okay, Jim“, sagt Stallmeister.

„Görne. Ik liebe Deutschland. Ik liebe die Deutschen.“

„Kommst du aus Vietnam?“, fragt Stallmeister, der einige Male in Vietnam unterwegs war. Fast alle Menschen in Vietnam heißen mit Nachnamen Nguyen. Das macht alles einerseits einfacher, andererseits auch schwieriger. Soweit er weiß, kommt der Name von einem Königsgeschlecht. Ein König aus besagter Dynastie muss besonders produktiv gewesen sein.

Jim freut sich über die scharfsinnige Schlussfolgerung und antwortet: „Oin bisken, ja. Ober das muss ik euk genauer örklären.“

Das Auto fährt durch die Peripherie der Hauptstadt an einer Lagunenlandschaft vorbei in das breite Tal, das die beiden Vulkankrater in der Mitte der Insel bilden. Industrie- und Wohnkomplexe werden spärlicher. Die Insel verfügt hier über eine reiche Vegetation. Auf dem Highway gleiten sie gemütlich dahin. Obwohl die Autos allesamt PS-stark sind, wird das Tempolimit sklavisch eingehalten. Er versteht nicht, warum es zwei Spuren gibt, wenn niemand überholt.

Jim erklärt ihnen auf Nachfrage, warum er deutsch spricht. Er sei in Deutschland aufgewachsen und zur Schule gegangen, bis zur sechsten Klasse. Er sei tatsächlich Vietnamese, Halbvietnamese, wie er betont. Sein Vater, so sagt er, sei bei der Army gewesen, nachdem er 1975 mit den amerikanischen Truppen aus Vietnam geflohen sei und die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen habe. Er habe sich revanchieren wollen für die Hilfe, die die USA einem eingefleischtem Kapitalisten wie ihm habe zukommen lassen. Deshalb habe er sich auf Lebenszeit verpflichtet. Die USA hätten sich bei ihm mit dem Anzetteln von weiteren Kriegen revanchiert. Er sei überall in der Welt stationiert gewesen, unter anderem auch in Deutschland. Dort habe er eine andere Soldatin geheiratet, eine waschechte Idahoerin. Zwei ihrer Kinder seien in Heidelberg geboren worden, darunter Jim. Später habe sein Vater auf Hawaii Dienst tun müssen, in Pearl Harbour. In Honolulu habe Jim seinen Abschluss in Wirtschaft gemacht und sei schließlich geblieben. Sein Deutsch, Spanisch und Arabisch hätten ihm beim Vorankommen in der Touristikbranche sehr geholfen. Später habe er eine Frau Sofarius geheiratet, die eingebürgerte Tochter eines niederländischen Waffenfabrikanten. Es habe das junge Ehepaar in den Norden, nach Wimea verschlagen, wo er seit einigen Jahren als Touristenbetreuer arbeite. Man schanze ihm die deutschen und spanischen Urlauber mit Surfambitionen zu. Araber kämen eher selten zum Surfen hierher. Jim will von ihnen wissen, woher sie kommen. Als er erfährt, dass sie in München leben, ist er sichtlich erleichtert. Jim mag Menschen aus der Ex-DDR nicht. Er hält sie für Kommunisten, kann man seinen Worten entnehmen. In Vietnam sei er genau aus diesem Grund nie gewesen. Am meisten aber hege er Abneigungen gegen Vietnamesen, die schon während des Krieges in die DDR gegangen seien. Diese hätten noch nicht einmal für ihre Sache gekämpft. Zeit seines Lebens habe sich sein Vater gewünscht, es würde ein weiterer Krieg mit Vietnam ausbrechen, bei dem er sein Land befreien könne. John Rambo sei seine liebste Filmfigur. Deswegen heiße Jims Bruder auch John. Jims Vater sei nun als General in Afghanistan und lausche in der Nacht den heimeligen Einschlägen von Mörsergranaten. Er halte die Taliban für fanatische Kommunisten und könne nicht ruhen, ehe sie vom Erdboden getilgt seien. Kerstin und Stallmeister hören zu und lassen die befremdlichen Ausführungen unkommentiert. Ik liebe die Westdeutschen .

„Euer Hotel is söhr goil“, sagt Jim. „ Wimea Beach Resort . Der Boss is moin Freund. Ihr wördet euk söhr wohlfuhlen.“

„Das freut uns“, verkündet Kerstin. Stallmeister freut es auch. Außerdem findet er den Hotelnamen sehr originell.

Jim hat ein ärmelloses weißes Hemd an und trägt eine Jeans. Sein Auto ist klimatisiert, weshalb Stallmeister friert. Kerstin auch. Sie hat Gänsehaut. Am liebsten würde er das Fenster aufmachen und ein wenig von der Sommerluft hereinlassen. Er kann sich nicht vorstellen, dass der großmäulige Halbamerikaner draußen nicht sofort einem Schweißausbruch anheim fällt.

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