Urs Rauscher - Das Multikat

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Wie wäre es, wenn nicht nur ein Buch im Buch geschrieben würde, sondern sich dieser Vorgang mehrfach wiederholte, so dass am Ende eine Art Matroschka-Puppe aus Büchern entstünde, bei der jedes Buch, das der Leser im anderen Buch öffnet und liest, wieder zu einem anderen Buch führte und sich zum Schluss der Kreis zwischen erstem und letztem Buch und damit die logische Lücke zwischen erster und letzter Geschichte schließen würde?
Wie wäre es, wenn diese Vielzahl an Geschichten sowohl inhaltlich als auch thematisch miteinander verwoben wären, so dass der Leser nach der Lektüre nicht mehr sagen könnte, was nun wahr und was Fiktion ist, was Rahmenhandlung und was eigentliche Geschichte?
Mit viel Humor beantwortet der Roman «Das Multikat» diese Fragen, in dem ein Schriftsteller den Auftrag bekommt, gegen viel Geld ein Romanunikat zu verfassen, dessen Inhalt sich aber immer mehr verselbständigt, so dass am Ende die Romanfiguren selbst die Schöpfer ihres Autors zu sein scheinen. Wie die einzelnen Hauptfiguren immer stärker in den Sog des Geschehens hineingeraten und auf abenteuerliche Weise zu den Urhebern ihrer Wiedergänger werden, dessen wird der schmunzelnde Leser hier Zeuge. Dieser Roman ist eine augenzwinkernde Hommage an das Schreiben und das Lesen, an Schund- und Hochliteratur. Beim finalen Zurseitelegen des Buches wird sich der Leser sowohl gut unterhalten, als auch vor einige knifflige Fragen gestellt sehen. Ein Lesespaß mit doppeltem Boden!

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„Es geht weiter“, sagt Kerstin und gibt ihm einen Klaps auf den Arm. Sie stehen im Sicherheitscheck vor dem Weiterflug und er hat den Anschluss an die Warteschlange verpasst, weil er einer zwanzigjährigen Frau hinterher geguckt hat, die äußerst attraktiv war. Er hofft, dass seine Freundin es nicht bemerkt hat.

Diese Sicherheitschecks sind vollkommen absurd. Denn sie gelten nur den Transitreisenden. Transitreisende sind aber an ihrem Flughafen schon gecheckt worden. Ihr Gepäck, ihr Computer und ihr Handy sind bereits ausgiebig verstrahlt worden. Ihre Rippen wurden schon in ausreichender Häufigkeit von unsanften Händen gezählt. Transitreisende dürfen den Transitbereich des Flughafens nicht verlassen. Dort halten sich nur Menschen auf, die schon gecheckt worden sind, und gibt es nur Waren zu kaufen, die vorher durchleuchtet wurden. Trauen Flughafenbetreiber denen in anderen Ländern nicht?

Früher waren Flughäfen noch nicht eine solche Schikane. Das ist mit ein Grund, warum er nicht mehr so viel reist. Der andere ist Kerstin.

Sie lächelt ihn herausfordernd an: „Na, hat sie dir gefallen?“

„Wen meinst du?“

„Tu doch nicht so.“

Er wuschelt ihr durch die Haare. „Ich weiß wirklich nicht, was du meinst.“ Er lächelt voll geheuchelter Unschuld zurück. Sie spielen ihr Spiel.

Nochmal greift er in diese Fülle hinein. Er kann gar nicht von ihren Haaren lassen, wenn er sie einmal berührt hat. Sie sind dicht, dunkelbraun und lockig. Solche Haare sieht man nur selten und er kann sich nicht erinnern, mal mit einer Frau zusammen gewesen zu sein, die so tolle Haare hatte, und sei es auch nur eine Nachtbekanntschaft gewesen. Und von diesen Einnachtsfrauen gab es früher einige. Er betet jeden Tag, dass sie nicht auf die Idee kommt, sich die Pracht wie ihre Freundinnen abschneiden zu lassen. Aber wahrscheinlich besteht noch Hoffnung. Solange sie keine Kinder bekommen. Die Freundinnen haben es allesamt nach der ersten Entbindung getan. Wenn der Fisch gefangen ist, kann man den Köder wegwerfen.

Kerstin geht vor ihm durch das Tor mit dem Metalldetektor, lässt sich von einer Frau im Schleier abtasten. Im Tor wirkt sie sehr klein. Sie ist wirklich nicht sonderlich großgewachsen. Sie hat eine Stupsnase und Sommersprossen. Nicht jeder würde sie schön finden, aber sie war tatsächlich die erste Frau, von der er gesagt hat, dass sie genau sein Typ sei. Weil sie ihm etwas bedeutete, war bei der Balz all seine sonstige Lockerheit dahin gewesen. Es dauerte Wochen, bis er sie von sich überzeugen konnte. Nun aber sind sie seit neun Jahren ein Paar. Vielleicht werden sie irgendwann heiraten. Vielleicht.

Er wird aufgefordert, seine Sachen aus der Plastikschale zu nehmen, in die er sie gelegt hat, bevor sie auf einem Band durch den Scanner gelaufen sind. Der dicke Mann mit dem Schnauzer ist nicht sonderlich freundlich. Kerstin wartet schon auf ihn. In ihr Gesicht steht Erleichterung geschrieben. Man hat irgendwie immer das Gefühl, man könnte an einer solchen Sicherheitsschleuse festgehalten werden, ohne eigenes Verschulden. Flugreisende stehen unter Generalverdacht. Im Flughafenstaat ist die Unschuldsvermutung außer Kraft gesetzt. Wegen ein paar Verrückten müssen so Millionen von Fluggästen täglich leiden. Manchmal vermutet er, dies ist der eigentliche Terror, den Flugzeugentführer mit ihren waghalsigen Aktionen bezwecken. Die paar Absturzopfer sind nichts dagegen, wenn man denn Leid überhaupt gegeneinander aufrechnen kann. Er findet, das kann man.

Müde sitzt er neben Kerstin auf einer Bank aus Leder. Sie hat ihren Kopf an seine Schulter gelehnt. Es wird noch zwei Stunden dauern, bis sie die Geborgenheit einer abgedunkelten Flugzeugkabine umhüllen wird. Bis dahin heißt es dösen, essen, auf Fernsehbildschirme starren. Kerstin legt ihre äußere Hand auf seinen Schoß, sie seufzt. Er seufzt innerlich.

Ein Grund, warum es so lang dauerte, mit ihr zusammenzukommen, war, dass er nicht preisgegeben hat, dass er Schriftsteller ist, dass eines seiner Werke sogar verfilmt wurde. Er wollte, dass eine Frau sich nicht deswegen für ihn interessierte, sondern ihn um seiner selbst willen liebte. Dass es dann so lange dauerte, spricht nicht für ihn, ist ihm aber mittlerweile egal. Er sagte ihr, dass er bei der Stadt angestellt sei, als er sich mit ihr auf einen Kaffee traf. In der Vorwoche hatte er sie in einem Geschäft angesprochen, ihr seine Nummer gegeben. Sie sagte, sie sei ausgebildete Dolmetscherin, arbeite aber inzwischen nur noch als Übersetzerin. Dass er bei der Stadtverwaltung arbeitete, schien sie weder zu interessieren noch abzustoßen. Er konnte vor ihr verbergen, dass er zuhause arbeitete. Als sie schließlich zusammen waren, zögerte er den Moment der Offenbarung heraus. Er fand nie den passenden Augenblick, sein wahre Existenz zu enthüllen.

Eines Abends kam er dann zu ihr. Er betrat die Wohnung und sie stand nicht an der geöffneten Tür. Er fand sie vor dem Fernseher, sprachlos. „Sie sprechen über einen Schriftsteller, der heißt genauso wie du. Und der wohnt auch hier in München. Unheimlich, oder?“ Er sagte nichts dazu.

Ein paar Tage später kam sie mit einem Haufen Bücher zu ihm, allesamt Produkte seiner Schaffenskraft. Sie sagte, sie wolle jetzt seinen geheimnisvollen Doppelgänger kennenlernen. Es war die Anfangszeit des Internet, als es noch keine Google-Bildersuche gab, die ihn umgehend verraten hätte. Da die Bücher allesamt Taschenbücher waren, prangte kein Foto von ihm auf dem Umschlag. Er wiegte sich in Sicherheit, bereitete sein Coming-Out vor, verwarf die zurechtgelegten Geständnisse wie Verlobte einstudierte Heiratsanträge.

Sämtliche gebundenen Ausgaben seiner Bücher waren vergriffen, kein neues war im Druck und deshalb dachte er, Zeit zu haben. Er dachte falsch. Nach ein oder zwei Monaten rief sie ihn an. Sie war kurzangebunden und meinte, sie wolle etwas mit ihm besprechen. Als er die Wohnungstür aufmachte, baute sie sich vor ihm auf. Sie war sauer, enttäuscht, wütend. Und sie war glücklich und stolz. Sie war äußerst verwirrt. Sie war in einem Antiquariat auf eine Hardcover-Version eines Buches gestoßen, nachdem sie das Stallmeister-Fieber eigentlich schon verlassen hatte. Obwohl das Cover einen zehn Jahre jüngeren Mark Stallmeister zeigte, war er unschwer darauf zu erkennen. Er lächelte schüchtern in die Kamera. Dieses glatthäutige, offenäugige Gesicht war zweifelsfrei seines, in seinen späten Zwanzigern, als er den einen Überraschungshit gelandet hatte.

Die Entdeckung änderte schlagartig alles. Während er weiterhin seine Bücher nicht verlegt bekam, warb sie mit seinem Namen auf ihrer Homepage und bei ihren Kunden. Sie hatte ein Foto von sich und ihm hochgeladen und behauptete, er sei ihr Lektor. Aus ihm unerklärlichen Gründen funktionierte diese Methode. Für sie war die enge persönliche Bindung mit einem ehemaligen Literaturversprechen in beruflicher Hinsicht Gold wert. Für ihn war seine Verbindung mit sich selbst Kassengift.

Über ihr Netzwerk bekam er schließlich von einer großen Zeitung den Auftrag, einen Reisebericht zu schreiben. Durch diese Arbeit wiederum kam er zu anderen Aufträgen, so dass er bald als Freelancer für verschiedenste Magazine tätig war. Er reiste erneut so viel, wie er es vor seinem ersten Roman getan hatte. Durch seine Berichte wurden auch wieder Verleger auf ihn aufmerksam, wurde er aufs Neue gedruckt und veröffentlicht. Seitdem ging das Reisen wieder etwas zurück, da er an einem neuen Roman arbeitet. Noch immer ist er aber um ein Vielfaches der Zeit eines Angestellten unterwegs. Bis kurz vor Weihnachten war er sechs Wochen in Bhutan.

Auch jetzt konnte er sich freinehmen, wie es ihm passte. Kerstin auch. Er hat den Kurs so gebucht, dass er in die Osterzeit fällt. Ostern ist die richtige Reisezeit für diese Breiten.

„Am Sonntag ist Ostern“, erinnert ihn Kerstin, als sie am Gate in der Schlange zum Flugzeug stehen.

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