Klaus Melcher - Wolfskinder

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Gedemütigt, geschlagen oder sexuell missbraucht, sind sie aus ihrem Elternhaus geflohen und leben auf der Straße, im Hauptbahnhof, in Schrebergärten oder dem alten Güterhauptbahnhof. Sie misstrauen jedem Erwachsenen und sind ständig auf der Hut vor dem Jugendamt und der Polizei, die sie wieder in ihre Familie bringen oder in ein Heim einweisen wollen.
Man nennt sie Wolfskinder.
Allein dem Jugendpsychologen Heiko Müller von der «Treppe», einem gemeinnützigen Verein in Hannover, und seinen Kollegen vertrauen sie.
Auf höchst unkonventionelle Weise gelingt es Müller, die Jugendlichen von der Straße zu holen und dauerhaft wieder in die Gesellschaft zu integrieren.
Doch nicht immer schätzt er die Situation der Jugendlichen richtig ein und macht dann einen fatalen Fehler.
Als er sich in eins der Mädchen verliebt, erlebt er ungeahnte Freuden, aber auch Tage voller Turbulenzen, an denen die Beziehung zu zerbrechen droht.
"Wolfskinder" ist ein Roman über eine eigentlich unmöglichen Liebe, über Jugendliche, die sich nach Geborgenheit, Verlässlichkeit und Liebe sehnen, romantisch und brutal, rührend und verstörend.

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Wenn die jungen Kollegen gerade von der Schule kamen, waren sie doch eine arge Belastung, störten den ganzen Ablauf. So etwas theoretisch zu üben, brachte gar nichts und kostete unnötig viel Zeit. Wann hatte so ein junger Referendar schon mal die Möglichkeit, einen Einsatz von Anfang an bis hin zum Abschluss mitzuerleben?

Er würde Harms das ältere Mädchen übertragen. Das machte einen etwas einfacheren Eindruck. Aufmüpfig war auch sie, aufmüpfig waren sie alle, man konnte sich fast freuen, wenn sie einen nicht beschimpften, traten und bespuckten; aber es war wenigstens noch einigermaßen zugänglich.

Sie verließen die Straßenbahn am Küchengarten, gingen über die Fußgängerbrücke, schlängelten sich vorbei an den Baustellenabsperrungen und kamen zu dem Trakt, in dem das Jugendamt residierte.

Ohne sich irgendwo aufzuhalten, steuerten sie Buchholz’ Zimmer an, das durch den Zugang etwas eng geworden war. Man hatte einfach einen zweiten, kleineren Schreibtisch gegen den von Buchholz gestellt. Es wäre nur eine vorübergehende Notlösung, hatte man versichert. In zwei, drei Wochen würde Harms einem anderen Sachbearbeiter zugeteilt, der dann die Ausbildung fortsetzen würde.

Nachdem Buchholz erst einmal fast bissig reagiert hatte, weil man ihm seine Ruhe störte, hatte er sich doch sehr schnell an den Neuen gewöhnt. Er war einfach zu nehmen und sehr gefällig. Wenn Buchholz eine Akte brauchte, reichte er sie ihm, ging notfalls auch ins Archiv, fragte ihn um Rat und nahm ihn auch gerne an. Nicht so wie viele andere, die nur fragten, um sich einzuschmeicheln, und dann doch taten, was sie für richtig hielten.

Nein, Harms entwickelte sich immer mehr zum Glücksgriff.

Harms hatte drei nagelneue Aktendeckel in der Hand, als er das Büro betrat.

„Wo haben Sie denn die aufgegabelt?“

Buchholz war erstaunt. In seiner ganzen Amtszeit hatte er noch keinen neuen Ordner gesehen. Alle waren beschrieben, gestempelt, hatten Eselsohren und Flecken.

Harms grinste und machte eine unmissverständliche Handbewegung.

„Und wo?“

„Bei Frau Mehwald. Ich habe ihr ein paar Komplimente gemacht, da hat sie mir die Deckel freiwillig gegeben.“

Harms reichte zwei Deckel über den Schreibtisch und behielt einen für sich.

„Wollen Sie in der Herschelstraße anrufen, oder soll ich?“, fragte er.

Buchholz war begeistert. Erst die Aktendeckel, dann wollte ihm Harms auch noch das langweilige Gespräch mit den Beamten abnehmen.

Wenig später saßen die beiden Männer an ihren Schreibtischen, hatten eine Tasse dampfenden Tees rechts neben und einen Aktendeckel vor sich, den sie sorgfältig beschrifteten:

Name, Geburtsdatum, aufgegriffen am.

Rechts an den Rand schrieb Buchholz in Großbuchstaben: ‚WOLFSKINDER’

Harms sah Buchholz fragend an.

„WOLFSKINDER?“

„Wolfskinder, ja. So nennen wir die Herumtreiber.

Ungebunden streifen sie durch die Stadt, sind mal hier, mal da, mal im Rudel, mal einzeln. Sie halten zusammen, und manchmal bekämpfen sie sich. Wenn man sie fangen will, sind sie verschwunden. Dass wir die drei aufgesammelt haben, war reines Glück. Meistens sind sie weg, wenn wir kommen. Und sie stehlen, was nicht niet- und nagelfest ist. Ein unbeobachteter Augenblick, und sie haben dir das Portemonnaie gestohlen – oder einen ganzen Koffer. Irgendwo in einer finsteren Ecke plündern sie ihn, alles was verwertbar ist, nehmen sie raus. Was sie nicht brauchen, lassen sie liegen.

Wenn Sie mal wieder auf dem Bahnhof sind, sehen Sie sich das an. Aber seien Sie vorsichtig, das ist nicht ungefährlich.“

„Sie mögen die Jugendlichen nicht?“

Buchholz war erstaunt.

„Sie etwa? Was ist denn los mit denen? Sie schwänzen die Schule, hängen auf den Straßen und Plätzen rum, kiffen und saufen, stehlen und pöbeln anständige Bürger an.“

Harms wollte protestieren.

Sicher, es gab einige, die unter dem Ernst-August-Denkmal herumlungerten und Passanten belästigten, aber das waren keine ‚Ratten’, wie Buchholz sie voller Verachtung nannte.

Als ob Buchholz seinen Einwand ahnte, sah er ihn missbilligend an und schüttelte den Kopf.

„Glauben Sie mir, ich habe mehr als zehnjährige Erfahrung. Da lernt man dieses Gesocks kennen, das kann ich Ihnen sagen. Zweimal haben sie mir innerhalb einer Woche die Reifen zerstochen. Aus reiner Zerstörungswut.“

„Aber dann müssen sie doch aus ihrer Deckung herausgekommen sein“, gab Harms zu bedenken.

„Sind sie auch. Haben blitzschnell angegriffen und sind gleich wieder verschwunden.“

Was war Buchholz bloß für ein Mensch?

Er sollte den Kindern und Jugendlichen helfen, sollte verstehen, warum sie ihr Zuhause flohen, warum sie die Schule schwänzten, sich unter Brücken und in finsteren unwirtlichen Gegenden aufhielten. Er sollte sie finden, mit ihnen sprechen, etwas mehr als nur Gemeinplätze und Vorwürfe investieren, ihnen eine Perspektive aufzeigen. Jedenfalls sollte er das versuchen.

Und was tat er?

Nichts!

Zu Hause abgeliefert wurden die Jugendlichen: So, da habt ihr eure missratene Göre wieder. Wenn sie wieder auffällig wird, kommt es ins Heim, basta!

War das jemand, der für diesen Job geeignet war?

Seine ganze Sorgfalt legte Harms in das Beschriften des Aktendeckels.

Wie gedruckt sah seine Schrift am Ende aus.

Schließlich konnte er seine Tätigkeit nicht weiter in die Länge ziehen, irgendwann

war sie zu Ende.

Er sah von seinem Schreibtisch auf und hielt Buchholz seinen Aktendeckel entgegen.

„Sehr schön“, lobte er.

„Haben Sie schon das Deckblatt fertig?“

„Deckblatt?“ Harms verstand nicht.

Das war wieder so typisch. Buchholz ließ ihn diese idiotische Arbeit machen, die nur der Beschäftigung diente, hatte ihm aber verschwiegen, was wichtiger war, das Deckblatt mit all den Informationen, über die man bisher verfügte. Fast wie ein Inhaltsverzeichnis würde es sich später lesen.

Das Fax-Gerät sprang an und spuckte drei Seiten aus. Absender war das Polizeirevier in der Herschelstraße. Man hatte die Personalien der drei Jugendlichen ermittelt und die Jugendlichen ihren Eltern übergeben.

Kapitel 17

Frau Busse hatte ihre Schürze umgebunden und stand an der Arbeitsplatte ihrer neuen Küche.

Nachdem die alte wirklich nur noch als schandbar bezeichnet werden konnte und alle Versuche ihres Mannes, wieder und wieder etwas auszubessern, hier ein Scharnier, dort eine ganze Tür, nichts mehr nützten, hatten sie sich entschlossen, eine fertige Küchenzeile aus dem Angebot zu kaufen. Lediglich zwei einzelne Möbelstücke, die Frau Busse noch von ihrer Mutter hatte und an denen sie besonders hing, hatten sie behalten.

Sie putzte Möhren, die Maja mittags aus ihrem Schrebergarten mitgebracht hatte.

Maja war knapp fünfzehn Jahre alt und die jüngere ihrer beiden Töchter. Die ältere war vor Jahren nach einem handfesten Streit mit ihrem Vater ausgezogen und hatte seitdem keinerlei Kontakt mehr zu ihren Eltern. Mal hieß es, sie wäre in einer süddeutschen Kleinstadt gesehen worden, andere wollten wissen, sie wäre einer Sekte beigetreten und lebte jetzt in der Schweiz, wieder andere vermuteten sie, zusammen mit ihrem Freund und einigen Gleichgesinnten, in den kanadischen Wäldern.

Und so ergoss sich die ganze Liebe und Zuneigung der Busses über ihre Tochter Maja.

Das Mädchen war wirklich ein fast ständiger Grund zur Freude. Immer vergnügt und hilfsbereit, zuverlässig, auch in der Schule, und bescheiden, half, wo sie konnte, ob zu Hause ihrer Mutter, oder im Garten. Sie war zufrieden mit dem, was sich ihre Eltern leisten konnten.

Nur ihr Freund war Herrn Busse nicht ganz recht. Eigentlich gab es nichts an ihm auszusetzen, er war höflich, hatte gute Umgangsformen und behandelte Maja ausgesprochen liebevoll. Und Maja liebte ihn, ganz ohne Zweifel.

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