geschrumpft verliert an kraft
das kleine kind im innern wimmert
selbst – endlich abgeschafft
das licht der welt umher
am prismenglas gebeuget
und aufgetrennt vielmehr
das waschen aus der gruben
um felsen rund herum
gefangen in den stuben
wer’s nicht sieht bleibt dumm
dreimal verfluchtes gotteswort
verlassen und verkauft
vertrieben aus des paradieses hort
die träne über wangen läuft
die erstgeborenen begehren auf
bestehen auf gegebenen recht
der kampf beginnt – nimmt seinen lauf
die fronten nach geschlecht
die götterfreunde scharen sich
um die letzten höherer art
der demiurg rächt fürchterlich
den himmlischen verrat
erstieg den letzten berg das kind
das alleine alle retten soll
erwirkt dass sich erhebt der wind
der bald zum sturm anschwoll
der sturm der alles leben tilgt
von karger erde rest
der zorn des schöpfers bald gestillt
legt nun die zeugen fest
gezeugt von größe vor dem herrn
der demiurg verstummt
der körperwelt erscheint ein stern
das morgenlied er summt
wir tun es ihm gleich
was er uns alles gab
macht unser leben reich
auch wenn er nur erlogen
und nicht der wer er war
hat jemand uns betrogen
das werk bleibt immerdar
es läuft davon – das leben
stolpernd folgen wir
wir wollten soviel geben
nun tötet uns die gier
wenn diese doch nicht schmerzte
vielleicht ertrügen wir’s
jedoch das leben ausgemerzte
gedanken aktiviert
und diese führen weiter
als es uns lieb sein kann
es finden sich die streiter
fachen das feuer an
dies feuer lebende verzehrt
und tote – kein unterschied gemacht
das licht in dunkel bald verkehrt
wer wohl am ende lacht
es ist dies ein stück der panik des geistes
ein stück nur verbrannt auf der haut
die panik vergeht wenn man atmet heißt es
doch atmen nur die gedanken verbaut
es sucht nun nicht weiter zu folgen
als bis zum betreffenden tag
an diesem trafen im innern der wolken
die letzten auf das was noch vor ihnen lag
das licht dieses tages durchläuft eine wandlung
vom sanften frühling in hartes winterwehen
dieses erfriert den geist schon vor der behandlung
und lächeln ward nie mehr wieder gesehen
die neue weltordnung entstand an einem scheideweg
der krieg der welten über– unter– und irdisch
geflügelt gehörnt oder gehend dyade weist den weg
zurück finden menschen allein – sie zündeln am gemisch
der kreis sollte sich schließen
wenn die bewegung erstirbt
den kopf des toten zerschießen
das loch die wiederkehr verdirbt
die kiefer leer malen die sehnen
der hand lose hängen heraus
den knöchel zerbissen von zähnen
haut weht in fetzen – macht segel daraus
es zieht herauf ein schweres wetter
am horizont droht schwarz
des bruders hammer der zerschmettert
zweifler und reißt aus ihr herz
ohne dies ein dumpfes tappen
zwischen geld und warenstrom
tragen bunte narrenkappen
nächster auftrag wartet schon
es braucht keine krankheit um untot zu sein
die dummheit reicht aus um leben zu spielen
das morgen ersteht ohne menschen allein
die hüllen noch laufend bewegen die mühlen
krachend zerschmettern sie knochen
verbraucht stirbt das letzte gesicht
einzelne herde noch wissen kochen
auch diese verloren vor dem gericht
jenes letzte und einzig verbleibende
wird verjüngen den strom
zum bruder des weisen aufsteigende
wolken heben zum thron
+
jenen die leuchten erlaubten die führer
zu töten die ohne die gnade des wissens
den einen anerkennung gebühre
die anderen wird niemand vermissen
das wissen um den großen plan
den keiner wirklich durchschaut
erteilt das recht – seht ihn euch an –
er wurde auf knochen gebaut
vorbei – das wetter sucht den weg
erlaubt sich verschiedene arme
als stumpf stecken fest sie im steg
suchen feuchte plätze und warme
zwischen den stegen der pfahl gesetzt
in den leib getrieben mit kraft
gegen die weichen hügel gehetzt
hat letztlich den abschuss geschafft
klebrig steht zwischen den säulen
des tempels der einsame stahl
die anderen tragen noch keulen
der einsame armstumpf die wahl
01052016 – 31052016
der neue tag im geist und wirklich
ein wichtiges zappeln berührt
der kopfschmerz des geistes ist stattlich
er wurde zum tanzen verführt
+
es sucht sich bahn das schwarze wasser
aus den tiefen des nichts
hervor zum licht
folgt es dem tag des letzten erwachens
fogelmenschen verlacht
führt ein einzelnes grinsen zurück
+
unruhiger kater sägt nerven klein
unwichtiges simpel
und sein
+ + +
die leichtigkeit des seins verkehrt
in depression gewandter existenz
ein kleines höllenstück verehrt
gibt den beherrschern eminenz
alleine dies ist es wonach sie streben
die allgewaltge macht der sieben sinne
mit einem zwinkern nehmen sie dein leben
ein wink verändert diese welt verrinne
auch die zeit so schnell sie wolle
nichts bringt die unschuld dir zurück
das unheil folgt mit dunklem grollen
vom alten leben bleibt kein stück
es ist die angst vorm fallen
die mich erzittern lässt
will sie verbergen vor allen
jedoch die wunde nässt
jeder sieht meine ängste
kann sie für sich gebrauchen
wenn du dich an mich hängst
wird hoffnung schnell verrauchen
hier kommen sie – des kampfes recken
tragen ihr geschlecht wie eine waffe
vor sich her zu erfassen sie sich strecken
nach dem scheidenstück ein affe
dem ein geist gegeben und gewalt
zu herrschen über seines gleichen
die verhaltensweisen nur zu alt
bekannt zurück bleiben leiber – leichen
die flucht im kreis findet kein ende
und angst erweitert überaus
die leiden fordern keine spende
nur ein weg führt hier heraus
dieser gepflastert mit den toten
die in dieser nacht gesehen
wie der kelch gefüllt mit rotem
so schon früher es geschehen
bitte bitte geh vorbei an mir
das gift wächst in den adern
gefroren habe ich einst hier –
nicht mit dem schicksal hadern
das sein des einen erleichtert das verderben
eines anderen verlust erstirbt im nichts
werden wir die letzten erben
des zweiten gesichts
verborgenes wird offen
das offene weithin bekannte klein
auf das die letzten menschen sehnlichst hoffen
das leben zeigt die wunden auf geschlagen durch das sein
im schutz des gewässers suchen wir
das lang verlorene gehöft
dort lebte vor zeiten ein gewaltiger stier
noch heute er dort schläft
an den hörnern wachsen die ranken empor
und lilien auf dem grab
es singen verlorene seelen im chor
sind einsamer ohren lab
die lieder handeln von der zeit vor dem kampf
die letzten kaum sich erinnern
auflöste sich die gesellschaft im dampf
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