das schweigen wird panisch
dann verlegen gelacht
stimmung verschwimmt wird manisch
wer hätte das heute morgen gedacht
so viele schwarze konten stürzen
die welt in einen abgrund nebenbei
unser letztes vertrauen sollten wir kürzen
die zeit des schlafens ist vorbei
als ablenkung von toten winkeln
im sichtfeld geheimer staatspolizei
in becher werden alle wir pinkeln
ein dopingtest für alle – noch in diesem mai
wie von spinneweben
die unruhe wird laut
geist haucht aus das leben
+
die wenigen die gehen
waren einzig hier geliebt
werden wir nie wieder sehen
es endet alles dieser hieb
+
abgehauen die glieder des ganzen
in alle richtungen auseinandergetrieben
um das verlöschende feuer tanzen
die letzten deren geist noch geblieben
+ + +
für heute fällt der krieg wohl aus
amerika macht’s gar nichts aus
sie kommen morgen anstolziert
wollen töten – nichts kapiert
am ende wirft der leichensack
mit toten söhnen profit ab
und prüft man nach wer drinnen liegt –
armen schluckers kind besiegt
vom traum doch aufzusteigen
es allen auf der welt zu zeigen
nutzloser tod – ganz ohne sinn
gaben sie ihr leben hin
es frisst sich auf das steckenpferd
und sucht nach dem gewinn
dann ist es dennoch ausgebaut
verliert den wahren sinn
ein pferd wird letztlich neu geboren
aus der tiefe dieser nacht
wir finden einheitliche spuren
haben selten so gelacht
über auswurf aus den nasen
und verschiedenes gewöll
pferd grast auf dem letzten rasen
bricht das bein sich im geröll
bein gebrochen – gnadenschuss
gefolgt vom messer das zerteilt
ein teil kleber – ein teil genuss
nur die erinnerung verweilt
die nerven kreischen – hölle das
im arm des armen schneiderleins –
er sitzt im busch die hosen nass –
weint leise psyche um ihr kleid
der spaß daran – sie hat gar keins
sie weint einfach aus neid
das kleinlich singt und tanzt dazu
es leuchtet jubiliert
das endlich sagt adé im nu
den abschiedstanz kopiert
das ängstlich fragt was kommt danach
wer wird uns liebe zeigen
erschlagene engel im gemach –
der nächste wird die häupter neigen
geneigten hauptes stehn sie da
und tränen rinnen leis
der tiefe sinn wird langsam klar
ins licht fliegt auf der geist
es ist die müdigkeit die mich erfüllt
es ist das zweifeln tief im geist
die eine hat nach krieg gebrüllt
das andere auf wahrheit weist
es ist das licht das wir verloren
gemeinsamkeit im denken
die zukunft wird daraus geboren
und chancen die wir nur verschenken
die zeit wird weniger läuft schneller
schon scheint es nun zu spät
gedanken schwinden waren heller
als noch vernunft dem handeln riet
neu ist bewertet was wir sahen
ein nichts ergab ein summen
aus dumpfem summen ward ein ahnen
die letzten mahner bald verstummen
es pisst dir in den nacken
das wahrheitsucherweib
es tritt dir in die hacken
lacht höhnisch noch dabei
+
der alte sack wollt’s wissen
holte die pfeife raus
fiel schwer ihm gar das pissen
das weib lachte ihn aus
weiter zog sich noch zurück
was vorwärts stehen sollte
den sack verließ das glück
konnt nicht mehr wie er wollte
mit einem mal ist alles klar
es leuchtet auf im hirn
die warnung stellt sich deutlich dar
man schlägt sich vor die stirn
ich werde schon nicht plaudern
und das geheimnis lüften
lasst mich im kleinen zaudern
ihr könnt nun ruhe stiften
es sind die eignen untergebenen
die diesen wandel fördern
verantwortung diverser ebenen
man muss es nicht erörtern
es ergibt sinn – das große ganze –
ich kann daran nichts ändern
wer sieht der schweigt bricht seine lanze
und lebt am ende seiner bänder
dies mein kotau vor dem system
ich werd nur mehr im innern zweifeln
nach außen werd konform ich gehn –
verdien mir meine streifen
verflixte lügen lasten schwer
vermeintlich leichtes fasten
ein weinen schmerzt fragt wer
da spielt auf diesen tasten
das weinen resigniert
die lügen überwiegen
wer auf das morgen stiert
verliert – bleibt einfach liegen
ein schuh wird draus
die karten auf den tisch
ein volles haus
die kirschen bald erröten
restobst zu wein vergoren
erwachsen um zu töten
und dann neu geboren
verweichlicht an körper und geist
die lungen mit staub gefüllt
die seele zum mittelpunkt reist
die hülle vor schmerzen brüllt
erst wenn der körper schweigt
ist der grad der erleuchtung erreicht
dann der geist dem grab entsteigt
und der rest einem engel gleicht
am ende des tages wartet der galgen
am ende der nacht das jüngste gericht
liegt die jugend – vergangen – im argen
steigt der tod auf den das leben besticht
gekaufte tage von der stange gezerrt
wenden ab das gesicht von den helden
die seele wird endgültig ausgesperrt
für den rest ganz eigene regeln gelten
das zweifeln und verzweifeln wächst zurück
bleibt wüste nur für uns und stimmen durch die wand
die stimmen zeigen fremdes glück
das eigene leben sinkt in staub – soweit bekannt
auch weinen kann nicht mehr erlösen
der schmerz sitzt viel zu tief im bein
die tränen aufgereiht auf haken ösen
künden vom scheitern und vom sein
erledigt und entmutigt weicht der geist
zurück in dunkle winkel wo das schweigen siegt
und ohne worte jeder alles über jeden weiß
hier ist es wo der punkt der letzten hoffnung liegt
es ist ein weinen das mich treibt
von dem wir meinen das es bleibt
auf ewig unser einzig ach so weites
lachen das so winzig und so bleibt es
dieses weinen wird nicht weichen
verbreiten wird es sich bis alle es erfasst
die im greinen unsren ahnen gleichen
deren bilder wir verloren – sie waren in gold gefasst
die welt in trümmern liegen
die zukunft – wenn’s sie gibt –
zwingt uns sich zu verbiegen
verbiegen bis man bricht
das selbst zerstört die hülle
des tunnels ende – licht –
erlösung uns erfülle
der sehnlich wunsch bleibt leer
die wächter sehn nicht hin
die stimme wiegt so schwer
wir lauschen nach dem sinn
zu finden in den worten
versucht bei tag und nacht
an vielen dunklen orten –
das manifest der acht
mensch – gefäß der dunkelheit
sucht immer noch nach licht
verzweifelt an der zweisamkeit
zerfressen von der pflicht
ba’al wird ersucht um audienz
gewährt für einen tag
geopfert wird nach prominenz
ein pfand fürs neue jahr
das beben das die welt erschüttert
sucht seinesgleichen aus
die bestie im mensch gefüttert –
der geist treibt sie nicht aus
der geist – im gegenteil – verkümmert
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