Alexandra de Wall - Das Haus am Atlantik

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Nach einer gescheiterten Ehe sucht Vera ihr Glück an der sonnigen Atlantikküste in Portugal. In der portugiesischen Urlaubswelt nimmt sie einen Job als Gästebetreuerin an. Als die Putzfrau Angelica auf mysteriöse Weise verschwindet und die Polizei das Verschwinden auf die leichte Schulter nimmt, recherchiert Vera auf eigene Faust und findet sich unversehens im Kampf mit international agierenden Banden der organisierten Kriminalität wieder.

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Während sie sich dem Dorf näherte, in dem sie sich ein kleines Apartment gemietet hatte, fielen ihr die Hexen ein. Sie war erst vierundfünfzig. Warum nicht noch umsteigen in eine andere Rolle? Es musste doch nicht immer die unschuldige Maria sein. Die Eva mit ihrem Auszug aus dem Paradies hatte auch ihren Reiz. Der Gedanke amüsierte sie. Vielleicht schaffte sie es noch in die Schlagzeilen der Boulevardzeitungen: „Vera, die Hexe, wurde nach einer langen Hexenjagd auf dem Scheiterhaufen verbrannt“.

In der Rua Barranco betrat sie einen Zeitschriftenladen. An den Tageszeitungen vorbei ging sie zu der Wand, an der die Zeitschriften lagen. Ihr war nach BRIGITTE, BUNTE oder Ähnlichem. Die vielen Presseprodukte erschlugen sie, als sie sah, wie viele Blätter gekauft werden wollten. Wie sollte man sich da entscheiden? Hier gab es nicht nur deutsche, sondern auch portugiesische, englische, holländische, spanische und französische Zeitschriften. Die Algarve war eben ein Touristengebiet mit Leserinnen aus allen Teilen Europas. Auch russisch hörte man auf den Straßen. Zunehmend, wie Algarvekenner Vera erzählt hatten. Gerade in den letzten Jahren hatte es einen starken Zustrom gegeben. Sie kamen aus der Ukraine, legal, auch illegal, waren eben keine Touristen, sondern Arbeiter auf dem Bau, Putzfrauen, Kellnerinnen. Hier war es richtig multikulturell. Ganz anders als in ihrer Kleinstadt, in der sie so viele Jahre gelebt hatte. Dort sprach man deutsch. Auch die wenigen türkischen Familien hatten sich eingelebt. Ihre Kinder waren schon eher Deutsche als Türken.

Vera suchte deutsche Zeitschriften. Auch deren Auswahl war groß. Ihr Blick fiel auf eine Zeitschrift, von der sie noch nie gehört hatte. „Entdecken Sie Algarve. Das deutschsprachige Magazin“ hieß sie. Vera nahm ein Exemplar und blätterte ein wenig. Sie entschied sich, diese Zeitschrift mitzunehmen und auf die BRIGITTE zu verzichten. An der zentralen Kasse sprach man sie auf englisch an. Gott sei Dank verstand sie englisch. Die schienen zu meinen, alle Nordeuropäer könnten englisch sprechen.

Sollte sie schon in ihre nahegelegene Wohnung gehen oder sich auf eine Bank an dem kleinen Dorfstrand setzen? Vera zögerte. Immer diese Unschlüssigkeit. Sie hasste sich mittlerweile selbst. Sie fühlte sich gar nicht mehr erwachsen, sondern immer hilflos auf der Suche nach irgendetwas. Konnte eine lange, sehr lange Ehe jemanden so un-selbständig machen? War die Ehe ein Korsett, das festen Halt gab oder nur zuschnürte? Niemand würde ein festes Korsett wirklich vermissen. Schließlich behinderte es das freie Durchatmen. Nein, sie vermisste nicht das Korsett, sondern alles und alle. Ihre Freundin Monika zum Beispiel, aber auch ihre kleine Stadt, die vertrauten Wege, das Grüßen auf der Straße. Hier grüßte sie niemanden. Wen denn auch?

Vera setzte sich auf die runde Bank mit dem Blick zum Meer. Ein deutschsprachiges Magazin mit einem farbenfrohen Titelbild. Einer alten Gewohnheit folgend, blätterte sie die Seiten auf, die Kleinanzeigen versprachen. Kleinanzeigen zeigten das wahre Leben. Wer suchte was, wer bot was, und wer wollte was. Kleinanzeigen boten einen Schnelldurchlauf durchs tägliche Leben. In Deutschland zumindest. Vera war neugierig, wie sie sich in der Algarve darstellten. Die Rubriken waren ihr geläufig: Immobilienangebote, Mietgesuche, Vermietungen, Stellengesuche, Stellenangebote. Aber dann gab es auch eine Rubrik Ferien/Flüge oder Gesundheit/Wellness. An solche Kleinanzeigen in der Heimatzeitung ihrer Stadt konnte sie sich nicht erinnern. Vera nahm sich als erstes die Stellenangebote vor. Vielleicht fände sich dort auch etwas für sie, dachte sie. Hexen würden sicherlich nicht gesucht, aber vielleicht Ähnliches.

HAUSMEISTERPAAR GESUCHT. WOHNWAGEN ZUR UNTERKUNFT VORHANDEN.

Den Wohnwagen würde sie gegebenenfalls nehmen, aber in Ermangelung eines Mannes könnte sie sich nicht als Hausmeisterpaar verdingen, dachte Vera. Gott sei Dank, fügte sie im Stillen hinzu.

SEKRETÄRIN FÜR BÜRO GESUCHT: DEUTSCHE; ENGLISCHE; POR-TUGIESISCHE SPRACHKENNTNISSE VORAUSSETZUNG.

Mit zwei Sprachen konnte sie dienen, aber beim Portugiesischen war bei ihr nichts zu holen.

WIR VERWALTEN UND VERMIETEN LUXUSVILLEN. FÜR DAS SOM-MERGESCHÄFT SUCHEN WIR APARTE, FREUNDLICHE DAME ZUR GÄSTEBETREUUNG. DEUTSCHE UND ENGLISCHE SPRACHKENNTNISSE NOTWENDIG.

Das gefiel Vera. Ein wenig mit den Gästen zu plaudern, ihnen hier und da zur Hand zu gehen. Das würde sie über den Sommer durchaus machen. Dann könnte sie weitersehen.

Vera überlegte, ob sie sich bewerben sollte. Was hatte sie für diese Tätigkeit vorzuweisen. Sie war eine gelernte Sozialpädagogin ohne Berufserfahrung. Dafür hatte sie drei Jahrzehnte Familienarbeit auf dem Buckel. War sie wenigstens apart, wie in der Anzeige gefordert? Wer hatte die Stellenanzeige aufgegeben? Es war nur eine Chiffre ausgewiesen, Nummer 0700.

Vera blätterte in dem Magazin, um sich die weiteren Artikel anzusehen, konnte sich aber nicht mehr konzentrieren. Immer wieder kam ihr die Anzeige in den Sinn. Sie stand auf und ging an das Wasser. Es gab schon einige Mutige, die in die Fluten gingen. Wie kalt mochte das Wasser im April sein? 15 Grad, 16 Grad? Der Atlantik konnte sich noch nicht sehr aufgeheizt haben. Er war schließlich nicht das kleine Mittelmeer. Und auch das war um diese Zeit noch nicht warm. Die mutigen Leute im Wasser sprachen englisch. Sie unterhielten sich so laut über ihr Wasservergnügen, dass man sie schnell identifizieren konnte. In der kurzen Zeit, in der sie nun im Süden Portugals war, hatte Vera die englischen Touristen schon mehrmals bewundert. Sie neigten dazu, auch bei schlechtem Wetter in Shorts und T-Shirt herumzulaufen wie in einem heißen Sommer. Ihre grüne Insel schien sie abzuhärten. Oder sie wähnten sich im Süden, wo es schließlich immer warm sein sollte. Allen Wetterkapriolen zum Trotz zogen sie sich darum sommerlich an.

Das wären zum Beispiel die Gäste, die von der aparten Dame betreut werden sollten, dachte Vera. Eigentlich sehnte sie sich danach, sich wieder um jemanden kümmern zu können. Ihr Haus in Deutschland war immer äußerst sauber gewesen und der Garten sehr gepflegt. Es hatte ihr Spaß gemacht, alles in Stand zu halten. Ihr kleines portugiesisches Apartment hingegen vernachlässigte sie. Viel zu selten konnte sie sich motivieren, zu wischen oder zumindest die alten Zeitungen zu entsorgen. Es fehlte ihr die Lust. Sie hatte sich schon sehr verändert, diagnostizierte Vera ihren Zustand und widersprach ihren Gedanken sofort. Im Grunde hatte sie sich gar nicht verändert. Es fehlten nur die Menschen, die sie umsorgen konnte. Wenn sie mit anderen zusammenleben würde, wäre sie wieder die Alte. Dann lohnte es sich, sauber zu machen, damit die anderen sich in dem schönen Ambiente wohl fühlen konnten. Das wäre ihr Motivation genug. Doch das alles nur für sich alleine zu machen, reichte ihr nicht. So viel war sie sich nicht wert.

Bei diesem Gedanken erschrak Vera. War sie sich wirklich nicht so viel wert? Sie schüttelte heftig den Kopf und ärgerte sich über ihre Frage. Natürlich war sie sich viel wert. Sie hielt sich sogar für eine stolze Frau. Dennoch wurde es ihr immer klarer, dass sie andere brauchte, um sich wertschätzen zu können, um stolz auf sich zu sein. Ja, um sich selber auch wohl zu fühlen. Wenn andere neidisch, eifersüchtig waren, wusste sie, dass sie etwas hatte, was andere begehrten. Das hatte ihr immer gefallen. Wenn andere sich bei ihr wohl fühlten, wusste sie, dass sie es verstand, ein gutes Ambiente, eben ein Wohlfühlklima zu zaubern. Diese gefühlten Bestätigungen fehlten ihr, hatten zuletzt eben auch in ihrer Ehe gefehlt. Plötzlich war es Vera sonnenklar, was sie wollte, was sie brauchte, wie sie ihr Leben gestalten wollte. Ihr Entschluss, sich um die Gästebetreuung zu bewerben, stand fest. Sie brauchte Menschen, um sich wohl zu fühlen.

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