Maxi Hill - Marie, Putin und das fünfte Gebot

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Marie, Putin und das fünfte Gebot: краткое содержание, описание и аннотация

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Marie ist 28, ledig und sie lebt allein, sieht man von Putin ab, ihrem weißen Kaninchen, das sie ihrem Credo gemäß «Du sollst nicht töten» vor dem sicheren Tod bewahrt hat.
Wirklich glücklich ist sie nicht, aber ihr Leben als Vegetarierin – dennoch nicht ohne fleischliche Lust – ist in Ordnung, bis Jonas, ihr neuer Nachbar, mit seinem Dobermann Barack einzieht. Während die Tiere in friedlicher Koexistenz ihr Dasein Balkon an Balkon respektieren, setzt Marie Himmel und Hölle gegen Mann und «Bestie» in Bewegung. Erst eine attraktive Frau an Jonas? Seite weckt eine Art Sehnsucht in Marie, die sich aus Eifersucht und Einsamkeit speist. Trotz erstickender Zweifel beginnt sie Jonas zu begehren, obwohl sie «zusammenpassen wie Grützwurst und Kaviar». Doch ausgerechnet Jonas verstößt im hoffnungsvollen Moment gegen das fünfte Gebot …

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*** Sie war vielleicht drei oder vier Jahre alt und verbrachte mal wieder ein paar Tage bei Opa Hermann auf dem Dorf. Hinter dem Haus gab es einen Hühnerstall und einen kleinen Garten. Es war der schönste Ort, den Marie kannte. Auf der grünen Wiese drängten sich bunte Krokusse eng aneinander und am Rundbeet wippten die zarten Köpfe der Osterglocken im lauen Frühlingswind.

»Komm Marie«, sagte Opa zu ihr und nahm sie bei der Hand. »Wir wollen in den Wald gehen und Moos für ein Osternest holen.«

Marie schob ihre zarte Hand in Opas raue Faust und gemeinsam spazierten sie zum nahen Waldrand. Plötzlich legte Opa seinen Finger an Maries Mund, hob sie auf einen Baumstumpf und wies ins Nichts. »Hast du das weiße Schwänzchen wippen sehen?«, sagte er mit merkwürdigem Lächeln um den bärtigen Mund. Sie schüttelte aufgeregt ihren Kopf. »Das war der Osterhase«, flüsterte Opa und begann sogleich Moos vom Waldboden abzuheben. Im Garten bauten sie daraus ein weiches Osternest. Vor lauter Freude hüpfte sie umher und sang: »Osterhas′, Osterhas′, leg mir Eier in das Gras.«

Am Nachmittag schlich sie heimlich ums Haus und öffnete das Gartentor, damit der Osterhase auch wirklich hineinschlüpfen konnte. Doch schon marschierten die Hühner feierlich hindurch. Hahn Gockel schlug aufgeregt mit seinen Flügeln, Huhn Berta zupfte neugierig an dem unbekannten Ding herum und Henne Anna kuschelte sich gar bequem in ihr Osternest. Das gefiel Klein-Marie überhaupt nicht. Sie nahm ihre Kreiselpeitsche und jagte die Hühner davon. Ja sie schlug sogar nach ihnen. Mit lautem Gegacker stoben sie in alle Himmelsrichtungen auseinander. Hahn Gockel flog auf die Teppichstange, um seine Hennen im Auge zu behalten und er krähte aus voller Kehle.

»Hast du das verstanden?«, fragte Opa sorgenvoll. »Nein«, gestand sie, aber Opa verstand die Sprache der Tiere offenbar.

»Kikeriki! Bös’ ist Marie.« Er sah dabei sehr nachdenklich aus. Am nächsten Morgen saß er auf seiner Holzbank in der Frühlingssonne und rauchte ein Pfeifchen. »Ach, was sollen wir jetzt nur tun?«, jammerte er, als sie zu ihm kam. »Die Hennen wollen keine Eier mehr legen.« Er zeigte zur Hühnerluke. Dort hing auf eine bunte Hahnenfeder gespickt ein Zettel. Er nahm ihn und las vor, was darauf stand: Ohne Hühner, merk dir das, liegt kein Osterei im Gras!

Er wartete, bis die Blicke ihrer Kulleraugen verschämt zu Boden gingen. »Der Osterhase braucht dringend die fleißigen Hühner. Wer könnte sonst die Eier legen?«

Auf leisen Sohlen schlich Marie zum Hühnerstall, füllte frisches Wasser in die Tränke, streute knackigen Weizen in den Napf und fegte sogar die Hühnerleiter sauber. Als Hahn Gockel aus der Luke huschte, schlug er dreimal mit seinen Flügeln und krähte laut: »Kikeriki, danke Marie!« So jedenfalls hatte sie die Übersetzung ihres Opas verstanden. ***

Der Alptraum geht freilich nicht so friedlich ab, wie die wahre Geschichte. Er variiert seit Jahren in einigen Details. In letzter Zeit endet er beim wütenden Gockel, der von der Teppichstange auf ihren Kopf fliegt, ein Loch hineinpickt und ihre Gedanken wie Würmer aus dem Schädel zieht. Und immer hat der Gockel den Kopf von dieser Töle, diesem Dobermann, diesem Rottweiler, diesem nachbarlichen Kalb mit Hundeschnauze …

Abgesehen davon, dass sie nach einem solchen Traum jedes Mal konfus bis völlig gedankenlos ist, was durchaus am Fazit des Traumes liegen kann, so weiß sie doch diese Träume zu deuten, sie ist ja inzwischen erwachsen. Jeder ihrer Träume ist nur der Konflikt zwischen dem, was sie selbst will und dem, was man ihr zumutet. Auch damals hat Großvater ihr zugemutet – oder dieser Gockel, wer weiß das genau – dass sie noch Beifall klatschte, als das Huhn ihr Osternest zerstörte.

Über diese fremden Erwartungen grübelt sie seit Jahren. Sie hat sogar Sigmund Freud bemüht: Träume verarbeiten den Tag. Das will sie noch weniger glauben, so verrückte Tage kann man gar nicht haben. Da glaubt sie schon lieber an die Version vom Feindbild, das der Traum offenbart und das sie bei Tage zu überdenken hat. Ihr Feindbild. Damals war es noch klein und unbedeutend … Heute ist es braun, hat steife Ohren und Schlabberlefzen.

Die kindliche Geschichte ist zudem gar nicht bedeutend. Neben ihrem aktuellen Feindbild, das sich nebenan eingenistet hat und ihre quälenden Träume bestimmt, ist es das Unwiderrufliche, das nie wieder Gutzumachende. Bis heute will ihr nicht in den Kopf, wie man sich in einem Menschen derart irren kann. Warum hat ein so lieber Mensch wie Opa Hermann auch eine schreckliche, ja beinahe bestialische Seite? Einmal sprach sie mit Mutter darüber. Das Leben lasse den Menschen manchmal keine andere Chance. Früher sei es die Pflicht zur Selbstversorgung gewesen. Zwar sei es den Menschen auf den Dörfern schon immer besser gegangen als denen in der Stadt, aber das Töten schlechthin sei unabdingbar für ihr Überleben gewesen und für selbiges von versippten Städtern.

Es muss wegen des Überlebensverständnisses ihrer Eltern gewesen sein, dass sie so oft zu Opa Hermann gebracht wurde. Das Leben, so sagte Mama oft, lohne erst in Erwartung eines großen Fressgelages. In Wahrheit wussten die Eltern um den Wert ihrer Besuche. In der frischen Landluft bekam Marie in der Tat mehr Appetit, immerhin war sie etwas zu zart geraten. Und bis zu jenem gewissen Tag mit dem Kaninchengalgen hatte sie auch nichts – und ihre Eltern sowieso nie und nimmer – etwas gegen die üppigen Fleischportionen. Vater schwärmte die Hälfte des Jahres vom köstlichen Frikassee seines Vaters, das mit Ostspargel und Westchampignon veredelt war, die Mutter aus dem Delikat-Laden der Stadt mitbrachte. Auch vom Hasenrollbraten mit einem Hauch von Knoblauch und in Weinsoße angerichtet, mit Rotkohl und Klößen, schwärmten beide vor ihren Kollegen.

Schon damals wusste Marie, dass alles meisterhaft gelungen war und dass es für Opa eine Freude und für Mama ein Grund für den »Siehste-auch-ein-Mann-bleibt-ein-Mann-wenn-er-kocht-Blick« zu Papa.

Besuche, die derart kulinarisch ausfielen, mussten mehrmals im Jahr wiederholt werden, was dazu führte, dass Marie oft zu Opa gebracht und nach ein paar Tagen wieder abgeholt wurde. Immer gab es ein Festessen, wie man es sich zu Hause nur selten leistete. Ob das an Mutters Kochkunst lag, an Vaters Geldbeutel oder einfach an der Zeit und den schwer beschaffbaren Zutaten, wie Mutter stets betonte, blieb für Marie unergründlich. Die Epoche, wo sie alles Tierische auf ihrem Teller ablehnte, kam bald. Ihr Credo: Die göttliche Natürlichkeit des Seins in jedem Wesen zu wahren, zu achten und zu schützen. Das bedeutete nicht, alles Tierische von ihrem Teller zu verbannen. Tierische Gaben wie Eier und Milch, Käse und Butter nimmt sie als Geschenk, und zu schenken ist eine sehr gute Eigenschaft. Wie man das Leben auch deutet, für sie bleibt der Mensch die Bestie unter den Kreaturen, und er tut alles dafür, dass Arten, die Millionen von Jahren mehrere Eiszeiten überlebten, die Feuersbrünste und Sintfluten überstanden, nun von der letzten, der vorgeblich reifsten Spezies der Evolution endgültig vernichtet werden.

Marie stöhnt. Der Pfeilschwanzkrebs ist solch ein Vertreter. Aber das darf sie nirgendwo beklagen. Das mitleidige Lächeln der menschlichen Art in Gänze ist unerträglich.

Heute mit 28 Jahren weiß sie, dass es nicht nur eine Wahrheit gibt und dass es die evolutionäre Kette in der Arterhaltung ist und dass ohne diese Kette des Seins und des Vernichtens, die Darwin natürliche Selektion nannte, keine einzige Art überleben könnte. Nicht einmal Pflanzenfresser würde vermutlich überleben, wenn es nicht Tausende fleischliche Erdbewohner gäbe, die den Boden für die zarten Wurzelspitzen der Pflanzen mühevoll um und um wühlen würden.

Grob gesprochen ist sie, Marie, ein tolerantes Wesen, solange ihre Augen dem Abschlachten nicht willenlos ausgeliefert sind.

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