Maxi Hill - Marie, Putin und das fünfte Gebot

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Marie, Putin und das fünfte Gebot: краткое содержание, описание и аннотация

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Marie ist 28, ledig und sie lebt allein, sieht man von Putin ab, ihrem weißen Kaninchen, das sie ihrem Credo gemäß «Du sollst nicht töten» vor dem sicheren Tod bewahrt hat.
Wirklich glücklich ist sie nicht, aber ihr Leben als Vegetarierin – dennoch nicht ohne fleischliche Lust – ist in Ordnung, bis Jonas, ihr neuer Nachbar, mit seinem Dobermann Barack einzieht. Während die Tiere in friedlicher Koexistenz ihr Dasein Balkon an Balkon respektieren, setzt Marie Himmel und Hölle gegen Mann und «Bestie» in Bewegung. Erst eine attraktive Frau an Jonas? Seite weckt eine Art Sehnsucht in Marie, die sich aus Eifersucht und Einsamkeit speist. Trotz erstickender Zweifel beginnt sie Jonas zu begehren, obwohl sie «zusammenpassen wie Grützwurst und Kaviar». Doch ausgerechnet Jonas verstößt im hoffnungsvollen Moment gegen das fünfte Gebot …

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Niemals hätte sie geglaubt, was die liebevollen Hände ihres Großvaters überdies zu tun imstande waren. Hände, die so oft über ihren Scheitel glitten, die ihr Kleidchen glatt strichen, wenn sie allzu wild miteinander herumgetollt waren. Raue Fäuste, die ihr die warmen Eier von Huhn Berta in die kleine, zarte Hand drückten – vorsichtig und mit einem Augenzwinkern, das die Köstlichkeit am Frühstückstisch vorausahnen ließ. Sogar den mahnenden Zeigefinger, wenn sie übermütig die Hühner jagte, konnte sie noch unter Güte einordnen. Aber das nicht …! Nicht das, was sie eines Tages sehen musste. Unfreiwillig und unvorbereitet. Ja sogar unkommentiert, trotz ihrer Tränen.

Das Holz, das mit dem Seil verknüpft war, steckte zwischen den beiden Knochen der Hoppelbeine jenes Tieres, das sie in rücklings hängender Position gar nicht mehr als Tier erkannte. Dann schnitt das Messer in das Fell und trennte es oberhalb der Pfoten ab – was in der rücklings hängenden Position unterhalb der Pfoten war. Zentimeter für Zentimeter zogen die rauen Opa-Hände das Fell über das Fleisch, das rosig mit einer dünnen weißlichen Haut bedeckt mehr und mehr zum Vorschein kam. Es knirschte dabei wie Pergament, dass es ihrem Kinderherz nur so grauste. Etwas im Tier musste sich gegen die Brachialgewalt des Fellabziehens gewehrt haben. Das blanke Messer ratschte in kurzen Schnitten zwischen Fell und Fleisch und löste das eine vom anderen, bis hinunter zur Kaninchengurgel …

Das war der Moment, an dem sich ihr angewiderter Mund wieder schloss und der Würgereiz ungestüm dagegen drückte. Keinen Moment wollte sie noch in Opas Nähe bleiben. Sie wollte nichts hören oder sehen, nur das links gedrehte Fell sah sie später noch auf einen Holzrahmen gespannt im Schuppen hängen. Das heißt, sie sah nichts als blutverschmierte Haut mit einem dicken Fellrand am breiten Ende des Dreiecks. Die Blutschlieren verloren sich bald und dann zog der Großvater das hölzerne Dreieck heraus, stülpte den kläglichen Rest des einst munteren Tieres um und schob das hölzerne Dreieck wieder in das Innere und das unversehrte Fell entfaltete sich wie einst bei …

Erst jetzt erkannte Marie das Fell, das einst Schnurz bekleidete. Schnurz wohnte oben links in der Sechser-Bucht. Gerade ihm hatte sie auf Zehenspitzen unentwegt Löwenzahn durch das Gitter geschoben, damit er nicht länger der kleinste bliebe. War sie also schuld an seinem Schicksal?

Der Schauer in ihrem Leib war stark mit den Eingeweiden verknüpft. Es war widerwärtig, wie die Hände des schlachtenden Großvaters das schöne Fell liebkosten, wie die faltigen Schweinchenaugen listig gierten. Es waren nicht mehr die warmen Blicke und längst nicht mehr die liebevollen Opa-Hände.

Schnurz also war das Opfer. Ihr war die Angelegenheit nicht schnurz. Sie konnte nie wieder einen Bissen Fleisch herunterwürgen. So gerne sie der Liebling des Großvaters bleiben wollte, es gab seit diesem Tag einen inneren Bruch. Was zuviel ist, ist zuviel!

Wenn sie sich heute vorstellt, irgendwer würde Gleiches mit Putin machen, dreht sich ihr Magen auf links und sie muss einen Fastentag einlegen.

Warum hatte man dieses weiße, gutmütige Wuschel nach dem vorgeblich so rammdösigen Herrscher benannt? Oder hatte man gar nicht …? Stand an dem Käfig vielleicht nur der Name des Züchters? Putin! Unwahrscheinlich. Ferdi Vissler sagt: Wenn es hier einen Russen gibt, dann ist der mafios oder er handelt mit Zahngold, aber er ist ganz bestimmt kein Karnickelzüchter. Sicher ist sie nicht. Es gibt da diese russische Gemeinde, die nur koscheres Fleisch isst …

Zugegeben, unter den Putins gibt es Gemeinheiten (im Sinne von gemeinsam. Die im Sinne von niederträchtig kann sie dem prominenten Namensgeber nicht wirklich etwas nachsagen, und zum Nachplappern der Parolen irgendwelcher Möchtegern-Demokraten ist sie völlig ungeeignet). Ihr weiß-wuscheliges Felltier jedenfalls hat etwas von seinem pseudodemokratischen Namensgeber. Es ist auch nicht groß. Eher klein. Kleine Männer kompensieren ihre nachteilige Statur durch Härte und Konsequenz. (Politiker leben überdies von der Vernachlässigung ihres Berufes, vielleicht, weil sich ihr Fingerspitzengefühl bis zu den Ellenbogen zurückgebildet hat.)

Erwiesen ist es nicht, ob ihr weißer Putin überhaupt ein Mann ist – ein Rammler sozusagen. Er ist zwar drahtig wie sein Namensgeber, hat denselben ausweichenden Blick und auch unruhige Knopfaugen. Rammdösig ist er aber nicht. Eher gutmütig, geduldig, sofern nicht die Töle von nebenan … Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. So gesehen sind beide Putins, die sie kennt, Leidensgenossen. Zugegeben, der Namensgeber und Herrscher von Sankt Petersburg bis Kamtschatka lebt nicht so eingepfercht und würdelos, wie ihr kleiner weißer Freund lebte, bevor sie ihn zu sich nach Hause trug.

Wollte ein hasserfüllter, des Heimatlandes vertriebener Züchter, dass einer von denen, die Putin heißen, als abschreckendes Beispiel dient, wie es einem unschuldig eingesperrten Mann in den besten Jahren geht. Es wäre anzunehmen, man hätte ihn in diesem Fall Chodorkowski genannt …

Nein, das geht jetzt wirklich zu weit! Marie sitzt aufrecht in ihrem Bett. Nebenan kläfft dieser Köter! Dieser Hund von Baskerville! Dieser Mastiff! Dieser Dobermann! Dieser Rottweiler vom nachbarschaftlichen Muskelprotz ohne Anhang, der kürzlich hier eingezogen ist. Sechzehn Unfälle mit Hunden hat es in diesem Jahr schon in der Stadt gegeben. Die Dunkelziffer ist um einiges höher. Immerhin: Sechzehn sind sechzehn zuviel! Und warum: Weil diese Kraftmeier ihre Domänen brauchen, weil sie ihre Auswahl nach dem Respekt einflößenden Aussehen der Tiere treffen, aber keine Ahnung von den Bedürfnissen der Kreatur haben.

Es ist freilich zu bezweifeln, dass dieser Typ von Nachbar einen amtlichen Wesenstest seines Kläffers nachweisen kann, und es ist fraglich, ob das Vieh überhaupt angemeldet ist und offiziell zu den viertausend »besten Freunden« des Menschen in dieser Stadt zählt …

Marie wirft ihren Körper auf die andere Seite und bläst heiße Luft von sich. Dieses Leben neben einem selbstherrlichen Knackarsch verlangt volle Konzentration auf das Wesentliche. Und das Wesentlich ist – was ihre eigenen vier Wände betrifft, zu denen der Balkon gehört – nur sie selbst und nun eben auch Putin. Sie wirft sich zurück auf die Ausgangsseite und drückt ihren Oberarm auf das rechte Ohr. In ihrem Kopf kämpfen braune, bissige Hunde gegen weiße, friedliche, Hasen …

Das hätte sie nicht zulassen sollen. Nicht nachts. Sie kennt das Ergebnis: Verlierer sind immer die Hasen, und die sieht Marie mal wieder aufgereiht auf Holzgalgen an Seilen, felllos-nackt, rosa blutig und mit gespreizten Schenkeln, die die verrohte, konsumgeschädigte Welt Keulen nennt und bei deren Anblick sich millionenfach Drüsen-Düsen öffnen.

An Schlaf ist jetzt nicht mehr zu denken! Auf nackten Füßen schleicht sie hinaus auf den Balkon, öffnet das Drahttürchen, krault mit den frisch lackierten Fingernägeln über Putins holzwollverfitztes Fell und schielt routinemäßig um die schmale Trennwand herum zum Muskelprotz-Gehege hinter der gardinenlosen Balkontür. Wenn sie die Spiegelung richtig deutet, sitzt der Kerl mit seinem Knackarsch auf dem Boden, seinen nackten, muskulösen Rücken an die Polster einer hellen Couch gelehnt krault er seine Bestie. Zur Belohnung für die nächtliche Kläfferei wird er es nicht tun!

Es wird ihr gleich besser gehen, wenn sie ihren Frust in die Abendluft geschleudert hat: »Memme. Hast wohl doch Schiss in der Hose, jemand könnte dich anzeigen, wenn deine Töle keine Ruhe gibt …!«

Feindschaft

Marie hatte einen Traum. Wieder denselben, der sie schon seit Jahren verfolgt – nicht alptraumhaft, eher als kleines Licht zur Erleuchtung ihrer dunklen Erinnerungen. Ihr Großvater war gar kein so schlechter Mensch, und davon träumt sie jetzt oft, seit sie Putin hat. Vielleicht, weil Putin sie an den Osterhasen erinnert? Vielleicht weil das neuerliche Sammeln von Löwenzahn jene Zeit erleuchtet, wo sie als kleines Mädchen nur allzu gerne mit ihrem Opa durch die Wiesen streifte. Eine Oma hatte sie nicht. Nicht auf diesem Dorf, aber eine in der Stadt, nur war es bei der nie so spannend wie bei Opa Hermann.

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