Maxi Hill - Marie, Putin und das fünfte Gebot

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Marie, Putin und das fünfte Gebot: краткое содержание, описание и аннотация

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Marie ist 28, ledig und sie lebt allein, sieht man von Putin ab, ihrem weißen Kaninchen, das sie ihrem Credo gemäß «Du sollst nicht töten» vor dem sicheren Tod bewahrt hat.
Wirklich glücklich ist sie nicht, aber ihr Leben als Vegetarierin – dennoch nicht ohne fleischliche Lust – ist in Ordnung, bis Jonas, ihr neuer Nachbar, mit seinem Dobermann Barack einzieht. Während die Tiere in friedlicher Koexistenz ihr Dasein Balkon an Balkon respektieren, setzt Marie Himmel und Hölle gegen Mann und «Bestie» in Bewegung. Erst eine attraktive Frau an Jonas? Seite weckt eine Art Sehnsucht in Marie, die sich aus Eifersucht und Einsamkeit speist. Trotz erstickender Zweifel beginnt sie Jonas zu begehren, obwohl sie «zusammenpassen wie Grützwurst und Kaviar». Doch ausgerechnet Jonas verstößt im hoffnungsvollen Moment gegen das fünfte Gebot …

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Dabei war sie gerne bei ihrem Großvater, bis sie merkte, dass er ein Massenmörder war. Keine Spezies ließ er aus. Keine. Sogar jene, die er mit eigenen Händen gehegt und gepflegt hatte, die er mit Silberworten in der Goldkehle zu dem Einzigen gemacht hat, das sie später wurden … Kanonenfutter!

Einer dieser alten Kanonenöfen stand in Großvaters Küche, schwarz, rund und gefährlich.

Daran darf sie heute als vernunftbegabte Frau Ende zwanzig gar nicht denken. Vater sagt, in einer Familie hat man loyal zu sein. Jeder Mensch hat eine andere Haltung zur Schöpfung, egal welche Kreatur geschöpft wurde und egal woraus.

Für Marie gilt seit dieser Erfahrung das fünfte Gebot und das hat Großvater gebrochen.

Opa Hermann lebt schon lange nicht mehr, und sie hatte an seinem Grab bittere Tränen geweint. Zwar wusste sie nicht, ob die Tränen der großväterlichen Liebe galten, die sie immerhin bekommen hatte. Oder weil dieser Spruch, den ihm seine Weggefährten auf den Grabstein geschrieben hatten, zum Heulen war.

Geachtet als Heger - Gestorben als Jäger

Eingegangen in die ewigen Jagdgründe im Juno anno 1992

Jedenfalls hatte etwas ihre traurigen Gedanken um den einst geliebten Menschen hinter jenen Bildern verwässerten, die für ein Mädchen ihres Alters unerträglich waren: Diese nackten, rosigen Körper. Diese leeren Augen. Die hervorstehenden Zähne! Das alles war zuviel für ein zartes Kind. Und dann kam Opa auch noch scherzend mit den abgetrennten Pfoten auf sie zu, an denen er das Fell belassen hatte.

Nein. Sie brachte bei Tisch keinen Bissen herunter, auch wenn es schon Stunden zuvor lecker von der Kanone her roch. Vielleicht ging ihr das alles zu sehr ans Herz, weil sie jeden der Namen kannte, den Großvater seinen Karnickeln gegeben hatte. Mummel, Schnurz, Putz, Murks, Schrums.

Am meisten liebte sie Purzel. Der hatte ebenso weißes, weiches Fell wie Putin, mit rosa Spitzen an den Ohren, mit kleinen rosa Flecken an den Backen, die unaufhörlich mummelten, als wären Kaninchen Wiederkäuer. Was mag aus Purzel und den anderen geworden sein?

Genau daran musste sie denken, als sie bei der Tombola ihren Preis entgegenzunehmen aufgefordert worden war.

»Ein weißer Rammler«, sagte der Mann, »jung und zart wie seine Gewinnerin!«

Er zog das Tier aus einem hölzernen Käfig, an dem ein Schild mit dem Namenszug Putin klebte. Kraftvoll hob er das weiße Bündel an den Ohren in die Höhe, wartete bis der Beifall abebbte und schob es unvermittelt in ihre Arme, die sie eigentlich zur Abwehr vor dem Körper verschränkt hielt. Wie sie so dastand, irritiert von der Härte der Gedanken und geschmeichelt vom weichen Fell eines Wesens, das den Namen eines Möchtegern-Weltbeherrschers trug, ging das Gejohle der Kollegen beinahe im Wechselspiel ihrer Gefühle unter.

»A’ Rammler, der hoad hinten mehr a Hirn ois wia im Kopf!«, grölte Ferdinand Vissler, der Bayernschönling, der schon mehrfach mit plumpen Versuchen bei ihr aufgeschlagen war, um sie zu einem One-Night-Stand zu überrumpeln: »Oiso Marie, pack ma′s, wiar beide?»

Kein übles Bild von Mann, aber wenn sie seine Stimme hört, geht gar nichts mehr.

Sie ist kein Mensch mit Vorurteilen. Beileibe nicht. Sie hasst Intoleranz wie der Teufel das Weihwasser. Aber diese selbstgerechten Bayern kann sie nicht ausstehen! Diese gamsbartbehüteten, krachledernen Seppelhosenmachos mit der Edelweißgemme am Hosenträgerschild, mit dem bairischen Slang und dem stapfenden Gang, mit der Maß aus dem Keller und der Weißwurscht im Teller, mit dem Häusl aus Holz und dem Arsch voller Stolz …

Oh, wie kann sie hassen.

Aber sie kann ebenso leidenschaftlich lieben. Sie ist bereit und sehr befähigt, sich einem Mann ganz hinzugeben. Bisher kamen leider entweder bornierte Machos oder langweilige Niestüten. Nein, da bleibt sie schon lieber solo, wozu hat man Freundinnen.

Kira, Eva und Renate hatten mit Putin zwar auch nichts Freundliches im Sinn. Eva zitierte frohlockend Sokrates: »Ein gutes Essen bringt gute Leute zusammen.«

Ein Festessen sollte es also werden. Zum Glück konnte Marie mit dem einzigen philosophischen Satz antworten, den sie je beherrschte: »Das Leben gibt und das Leben nimmt«. Und dabei blieb sie, auch wenn Kiras Schwärmerei noch so sehr die körperlichen Vorzüge des drallen Hasen pries, die ein opulentes Mahl ergäben. Und dann lachte sie laut und meinte: Es wäre nicht der einzige Putin, der am eigenen Leib erfahren müsste, wohin es führt, wenn man seine Sixpacks vor jedermann herausstellt (Kira ist immer und überall auf das Körperliche fixiert).

Ob Muskelprotz oder Rammler, ob mit oder ohne Hirn, ob ganz oder in Teilen, ob von den Knochen befreit, gewickelt und gefüllt als Rollbraten – bei Marie setzte der Würgereiz just in dem Moment ein, als der Mann mit dem roten Wams auf dem dicken Wanst erklärte: »Das Fell nehm′ ich gerne zurück! Aber nur, wenn es unversehrt bleibt.« Sein Wurstfinger schwenkten drohend vor dem feisten Gesicht hin und her: »Zum Abledern ein besonders scharfes Messer nehmen!« Er lachte laut und furchtbar, wandte sich aber stracks dem zweiten Sieger unter den Gewinnern der Tombola zu. Ein Fahrrad, ohne Gangschaltung und ohne den so heiß begehrten Elektroschub, das er ebenso kraftvoll gen Himmel hob, wie zuvor Putin. In diesem Moment dachte sie: Warum hast du nicht das Fahrrad gewonnen? Ein Fahrrad hätte treue Dienste leisten können. Es war vielleicht gar nicht ganz neu, zumindest was den Produktionsausstoß betrifft. Der konnte glatt vor ihrer Geburt gelegen haben, denn auf dem Rahmen stand schräg und silbern und fett Mifa.

Wie gut hätte ihr erst der Hauptgewinn getan: Eine Flugreise nach Ibiza …

Heute denkt sie nicht mehr so. Heute ist sie glücklich, Putin zu haben, aber jetzt, hier im Bett bei den nächtlichen Geräuschen von nebenan gefällt ihr der Gedanke, in diesem Moment in einem Flieger zu sitzen, die Welt von oben zu betrachten, sich wie der Schöpfer zu fühlen und an nichts zu denken, was tagtäglich ihre belanglose Pflicht ist, im Dienst wie auch zu Hause, seit sie in dieser Wohnung wohnt und für sich und ihr Leben selbst zu sorgen hat. Ein paar Tage lang würde sie diesem nervigen Nachbarn entfliehen. Eigentlich meint sie nur Nachbars dauerkläffende Töle. Mindestens einmal pro Woche kläfft das Vieh. Da wäre eine Auszeit doch recht und billig. Aber nun? Nun schleuderte eine Tombola Putin in ihr Leben und gleich danach da draußen auf den Balkon in die kleine, aber immerhin doppelt so großen Bucht wie jene, die sie aus dem Schuppen ihres Großvaters kennt. Dort in dem kleinen Dorf, das die guten und die weniger guten Erinnerungen wahrscheinlich noch immer an manch einem Zaunpfahl, an Bäumen und Steinen, an Wänden und Türen, ja sogar in der würzigen Landluft aufbewahrt, ging es dem Altvordersten immer um die Familie, ums Sattsein, um Zufriedenheit, um Wärme im Fellmantel oder um Weichheit im Federbett. Die Kreatur, die diesen Vorteil für die Bestie Mensch mit ihrem Leben bezahlte, zählte nicht. Das hatte das Kind Marie lange nicht durchschaut, und es wäre so geblieben, hätte sie nicht eines Tages gesehen, wie Großvater das Messer wetzte, wie er ein schmales Holz mit einem Seil zu einem Dreieck verband und an der Schuppenwand aufknüpfte. Ihm zuzuschauen wenn er schnitzte - und das tat er gerne im Wald, um die Zeit zu verkürzen, bis er mit seinem Feldstecher das Wild aufspürte – das mochte sie nur allzu gerne. Dieses Schnippen der Späne, die sich rollten, als wären sie aus Seide. Dieses Krümmen und Schaben, dieses Aushöhlen und Tasten, bis das Wunder eines kleinen Schäfchens, einer Tanne oder einer buckelnden Katze vollbracht war. Sie besitzt die kleinen Figuren alle noch in irgendeiner Schachtel, die sie irgendwo an einer Stelle aufbewahrt, die sie vergessen hat, verdrängt, verleugnet, ver … ach, was soll das.

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