Reiner W. Netthöfel - Der Andere

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Magnus Montanus hat gute Gründe, mit seinem Alter hinter dem Berg zu halten, und einer davon ist sein Alter selbst. Das ändert sich, als er zum ersten Mal seine fünfjährige Tochter trifft, die er vor einem Vierteljahrhundert quasi mit deren Großmutter gezeugt hatte. Die Großmutter trifft ihn dann auch nackt unter der Dusche und erinnert sich an ihn. Etwas problematischer ist ein hartnäckiger Familienchronist, der seine Vermutungen bestätigt sehen kann, eine indianische Historikerin, die ihre Hypothesen schließlich übertroffen sieht und ein cleverer Kriminalist, der sich zunächst einmal gar nicht für Montanus' Alter interessiert. Auf Montanus wird aber auch ein geheimer Geheimdienst aufmerksam, was nicht schön ist. Dass die Kanzlerin temporär zur Diebin wird, macht nichts, was ein übergroßer Künstler aber anders sieht. Anders sieht am Ende dieser Geschichte aber die Welt aus.

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Die Köche waren bescheidene Leute gewesen, die aus ihrer Geschäftsbeziehung nie einen Vorteil gezogen hatten. Patty hatte ihm verhalten gedankt und den Blutfleck auf seinem Hemd angestarrt, nachdem er dem Irren die Pistole abgerungen hatte. Und Lyndon, Abes Vater, war in Tränen ausgebrochen, als er seinen Jungen in die Arme schloss und hatte ihm stumm zugenickt. Patty und Abe würde er wiedersehen. Es war zu früh, sich eine Meinung zu bilden.

„Entschuldige.“, sagte Holly.

„Was?“

„Wir haben nur eine kleine Kammer, die wir dir anbieten können, du bist sicher mehr Komfort gewohnt. Aber wenn du lieber in ein Hotel willst…“ Die letzten Worte klangen wie eine Bitte, das eben nicht zu tun, was er mit einer gewissen Genugtuung zur akustischen Kenntnis nahm.

„Woher willst du wissen, was ich gewohnt bin?“ Er dachte an Löcher und Höhlen.

„Du hast eine Villa.“

„Ja, jetzt habe ich eine Villa.“ Wenn du wüsstest, dachte er.

Sie fuhren nun durch eine Gegend, die man vielleicht früher in Europa proletarisch genannt hätte und heute ärmlich, ja, schäbig nennen würde. Der Leihwagen, der zwar nicht der teuerste gewesen war, passte dennoch nicht hier hin. Allerdings machte das kleine, hölzerne Haus, vor dem sie hielten, einen gepflegten Eindruck, von ein paar fehlenden hölzernen Schindeln einmal abgesehen. Das Grundstück wirkte, im Gegensatz zu manchem Nachbargrundstück, aufgeräumt. Magnus stieg aus, und schon klebte ihm das Polo am Leib; die vielen klimatisierten Stunden in Flughäfen, Flugzeugen und nun im Auto vertrugen sich nicht mit der Schwüle des Sommernachmittages. Das zweigeschossige Haus hatte einen Verandavorbau, wie viele der Häuser in diesem Viertel. Rechts neben dem Haus verdeckte ein großer Laubbaum, der angenehmen Schatten spendete, einen kleinen Schuppen und ein selbstgezimmertes Schaukelgestell. Ein alter Pickup stand neben dem Leihwagen vor dem Haus. Als Holly ebenfalls ausgestiegen war, flog die Fliegendrahttür auf und ein kleines Wesen mit einer ganz aparten Frisur kam mit ausgebreiteten Armen und flatterndem Röckchen hinausgestürmt.

„Mom!“, rief das Wesen.

„Stefania!“, rief Mom und beide Personen flogen aufeinander zu und einander in die Arme, um sich ausgiebig zu herzen. Eine rührende Szene, fand Montanus, der geneigt war, dieses kleine Mädchen nicht nur interessant zu finden. Allerdings musste er zugeben, dass diese Neigung auch in Bezug auf Holly durchaus an sein Pumporgan pochte, doch er war aus guten Gründen entschlossen, hierfür diese Tür verschlossen zu halten.

Magnus stand auf dem Platz vor dem Haus, als die beiden jüngsten Bryant-Damen Hand in Hand auf ihn zukamen.

„Das ist Magnus.“, erklärte Holly, meinte aber genauso ihre Tochter und sah den Mann strahlend an, als würde sie ihm mit Stefania ein besonders gelungenes Ergebnis einer Handarbeit zeigen und auf sein wohlwollendes Urteil warten, was wiederum auch von dem Mädchen erwartet wurde. Magnus hatte den flüchtigen Eindruck, als würde er künftigen Schwiegereltern vorgestellt. Er ging in die Hocke und reichte dem Mädchen die Hand.

„Hi, Stefania.“, sagte er und blickte sie offen an.

„Hi, Magnus.“, sagte sie, lächelte und schaute auf ihre kleine Hand, die in seiner lag. Das Kribbeln erreichte ihren Oberarm.

Er war gefangen von diesem entzückenden, kleinen Mädchen mit dem breiten Lächeln und den Zahnlücken und sah ihr tief in die glänzenden, braunen Augen. Er sah in ihre braunen und sie sah in seine grauen, die tief blicken ließen. Was er sah, erfreute und beunruhigte ihn zugleich: er sah einen Teil von sich selbst. Was sie sah, war so ähnlich, nur, dass ihr Blick noch weiter ging.

Was sah Stefania? Wie unsichtbare, biegsame Periskope drang ihr Blick durch Linse, Glaskörper und Sehnerv bis in die unendlichen Windungen seines Gehirns, in dem sie sich einerseits seltsam heimisch fühlte, andererseits rasch die Orientierung verlor, so dass sie ihre Tentakel schnell wieder zurückzog, ehe sie sich verhedderten.

Kyonna stand an ihrem Fenster hinter der Gardine und beobachtete die Szene dort unten mit gemischten Gefühlen. Er hockte vor ihrer Enkeltochter, zu der sie aus Angst bisher keine Beziehung aufgebaut hatte, was sie überaus bedrückte. Aus ihrer Perspektive konnte sie ihn nicht genau sehen, aber die Statur konnte passen. Er kam wohl ganz nach seinem Vater. Er war zwar etwas größer als ihre Tochter, aber sicher nicht groß. Er war schlank, fast athletisch, wie sein Vater. Er hatte das gleiche graue, kurze Haar und den gleichen, grauen Stoppelbart. Seine Bewegungen, seine Gesten glichen denen seines alten Herren. Wenn er herausbekam, dass er gerade seiner kleinen Schwester in die Augen sah, konnten sie einpacken. Sie selbst würde wahrscheinlich im Gefängnis landen, Holly wäre die Kleine los und Dads Rente würde für die Strafzahlungen oder das Schmerzensgeld draufgehen. Und all das, weil sie ihrer Tochter im bekifften Zustand diese Sache aufgeschwatzt hatte. Blieb nur zu hoffen, dass er es nie herausbekommen würde. Kyonna blinzelte, um wieder einen klaren Blick zu bekommen. All ihre Hoffnungen waren auf sehr wackligem Untergrund gebaut.

Die Reisenden hatten sich ausbedungen, am Ankunftstag noch nicht mit den Verwandten konfrontiert zu werden, und so konnte Magnus in aller Ruhe eine winzige, stickige Dachkammer beziehen, in der er sich kaum drehen konnte. Das Angebot, Stefanias Zimmer zu übernehmen, hatte er abgelehnt und dafür einen dankbaren Blick des Mädchens geerntet.

Ihm wurde zunehmend mulmig zumute. Was würde ihn hier erwarten? Ein durchgeknallter Familienchronist, der auf der richtigen Spur war, was aber niemand außer Montanus wusste, so hoffte er; ein Kind, von dem eine seltsame Ausstrahlung ausging, eine schöne Frau, zu der er sich hingezogen fühlte, eine seltsame, völlig verrückte Mutter, die eine irrwitzige Idee in die Tat umgesetzt hatte.

Will war ein schlauer, einfühlsamer Mann, der alles tat, um diese Patchworkfamilie mit ihren schwierigen Charakteren zusammenzuhalten. Auf Kyonna angesprochen, verdrehte er nur die Augen und meinte, dass sie ihren eigenen Kopf hätte. Magnus solle nicht damit rechnen, sie zu Gesicht zu bekommen. Will war etwa siebzig, klein, untersetzt und hatte einen weißen Haarkranz und einen weißen Schnauzbart in seinem schwarzen Gesicht. Er war ein lustiger Mann, der häufig lachte und so für gute Laune sorgte. Allerdings sah man ihm sein Alter wohl an.

Glücklicherweise unterzog er seinem Gast keinem Kreuzverhör oder bedrängte ihn sonstwie mit Fragen, er schien Geduld zu besitzen. So konnte Magnus sich in seiner warmen Dachkammer auf das schmale Bett legen, hoffen, dass alles gut werden würde und ein wenig ruhen.

Doch er ahnte, dass er sich hier auf Glatteis begab, und das in mancherlei Hinsicht.

„Das duftet gut.“, meinte Magnus hungrig, als er am Abend in der Patchworkküche auftauchte. Als er die Stiege zu seiner Kammer hinabgeklettert war, hatte sich gerade eine Tür im Obergeschoss geschlossen. „Ich glaube, ich wäre beinahe deiner Mutter begegnet.“

Holly, die am Herd stand, drehte sich zu ihm um. „Da hast du aber Glück gehabt.“

„Oh, ich bin schon vielen schwierigen Menschen in meinem Leben begegnet.“

„Du kennst Mom nicht.“ Er musste an Inquisiteure und Nazischergen denken, schwieg aber lieber.

„Ist gleich fertig. Nimm dir ein Bier und geh schon mal zu Will und Stefania, die decken gerade.“

„Ah, Magnus. Ich darf doch Magnus sagen?“, begrüßte ihn Will im Esszimmer und legte eine letzte Gabel auf den Tisch. Stefania lächelte ihren Gast an. Magnus hob seine Bierflasche zum Gruß.

„Kein Problem.“

„Ich finde es wirklich sehr schön, dass du gekommen bist, für mich und meinen Bruder geht ein Lebenstraum in Erfüllung. Na ja, Dick hätte sich vielleicht etwas anderes erhofft, aber ich finde das schön, dass der Nachkomme, der letzte in der Reihe der Montanus‘ bei uns zu Besuch ist.“

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