Günter Neumärker - Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt
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Unterwegs, kurz bevor wir in einen Bahnhof einfahren, kneift mich die Tante in den Arm. Zugleich fragt sie: „Wie heißt dieser Ort?“ Mehr aus Schreck, als aus Schmerz, denn natürlich hat sie nicht feste gekniffen, schreie ich: „AU!“, und Tante Ruth sagt. „Richtig.“
In Geisweid vor dem Bahnhof wartet Herr Hartmann mit einer Kutsche auf uns. Wir Jungens dürfen vorne auf dem Kutschbock sitzen, und ab geht die Fahrt.
Patmos ist eine große Anlage mit eigener Landwirtschaft, die von Herrn Hartmann verwaltet wird, einer Gärtnerei, einer Krankenstation und einer eigenen Kirche. Patmos hat eine Insellage inmitten von Feldern und Wäldern.
Heute besuchen Georg und ich die Gärtnerei, und der Gärtner öffnet ein Frühbeet, in dem Radieschen wachsen. Er deckt aber nur einen Teil des Beetes auf. Damit ich aber auch an die Radieschen ran komme, knie ich mich auf den Glasrahmen. Natürlich weist mich der Gärtner sofort auf die Gefahr hin und fordert mich auf, da herunter zu gehen. Doch genau in diesem Augenblick breche ich ein. Zack, habe ich eine große Fleischwunde und humpele zur Krankenstation. Dort erhalte ich einen anständigen Verband und mache meine erste Bekanntschaft mit Jod. Sehr unangenehm!
Zwischen dem Haupthaus, in dem wir wohnen und dem Kuhstall liegt ein kleiner Wald, in dem befindet sich eine große Schaukel für uns Kinder und ein richtiges Plumpsklo für die Arbeiter. Das hat mich stark beeindruckt.
Abends dürfen wir Kinder die Kühe von der Weide in den Stall treiben, was gar nicht so leicht ist, weil die Kühe ihren eigenen Kopf haben, es uns aber doch gelingt.
Herr Hartmann fährt mit einem Fuhrwerk, auf dem ein langer runder Tank liegt, an mir vorbei, und ich frage ihn, ob er mich mitnimmt. Er tut es. Wir fahren hinaus auf die Weide, und dort öffnet er den Tank, heraus fließt Gülle. Auch das hat mich stark beeindruckt, und so spiele ich noch jahrelang „Gülle ausbringen“, indem ich draußen pinkelnd vorwärts gehe, anstatt mich an einen Baum oder in eine Ecke zustellen.
Heute habe ich Geburtstag, ich werde fünf Jahre alt. Der Georg geht mit mir auf „Betteltour“. Überall erzählt er mit Erfolg, dass ich heute Geburtstag habe. Der Gärtner schenkt mir einen Blumentopf mit einer Pantoffelblume, die Köchin füllt aus einer großen Schublade Plätzchen in eine Tüte, in der zuvor Tee war. Alle guten Gaben drapiere ich um meinen Frühstücksteller, und die Dame, die mir gegenüber sitzt, fragt die Tante Ruth, ob der Kleine wirklich Tee geschenkt bekommen habe. Natürlich nicht, dumme Frage.
Zwei Jahre später machen wir vier Neumärkers hier Ferien. Es ist eine einzige Katastrophe. Wir Jungens verstehen uns mit unserer Mutter nicht. So bitte ich unsere Oma, die mit Bekannten zu Besuch kam, unter Tränen, mich mit nach Waldbröl zu nehmen, was sie ablehnt. Für lange Zeit war dies das letzte Mal, dass die Mutti mit allen drei Kindern zusammen verreist ist.
Bunte Pillen
Eigentlich ist es Doros Kinderbettchen, das im Schlafzimmer der Großeltern steht. Warum ich heute hier schlafen soll, ich weiß es nicht. Da ich noch nicht einschlafen kann, „untersuche“ ich Omas Nachttischschublade. Zuerst finde ich ein silbernes, sehr glänzendes Geldstück (50Pfg). Dann ein Röhrchen, voll mit roten Pillen. Die muss ich doch einmal probieren...
Die Hausärztin bringt mich schnell ins Krankenhaus, der Magen wird mir ausgepumpt, und ich lebe weiter. Nun bin schon zum zweiten Mal dem Tod von der Schippe gesprungen.
Liebesbeweis
Das Arbeitszimmer des Offiziers ist nun unser Schlafzimmer. Auch die Mutti schläft hier wenn sie aus Bonn kommt.
Gerade kommt sie nach Hause. Wir liegen schon im Bett, schlafen aber noch nicht. Die Mutti hat für jeden von uns einen Pinsel für den Farbkasten mitgebracht, und ich darf mir als erster einen aussuchen. Ich nehme den roten. Dass ich als erster wählen darf, empfinde ich als großen Liebesbeweis.
Schloss Homburg
Heute gibt es etwas Besonderes: Wir fahren mit Mutti nach Schloss Homburg. Dieses Schloss ist unser Oberbergisches Heimatmuseum.
Zuerst geht es mit dem Triebwagen der OVAG über Nümbrecht nach Kalkofen und von dort zu Fuß an unser Ziel. Unterwegs bewirft mich der Georg mit Kletten, die ich dadurch kennenlerne.
Gleich am Eingang begrüßt uns eine Studienkollegin unserer Mutter, die uns durch das Schloss führt. Höhepunkt der Besichtigung ist ein Turmzimmer. Dort hebt die Kommilitonin ein paar Fußbodenbretter an, und wir haben den Blick frei in das Burgverlies. Das ist schaurig schön. Anschließend zeigt sie uns die Schmetterlingssammlung, die im selben Raum steht. Im Schrank an der Wand werden viele Schubladen geöffnet, und da sind sie, in allen Farben und in allen Größen, aus aller Herren Länder.
1973 werde ich zum letzten Mal das Schloss besuchen. Die Böden sind mit Nadelfilz ausgelegt, vom Verlies keine Spur mehr, und auch die Schmetterlinge werden nicht mehr gezeigt. Schade!
Café Huhn
Gestern waren wir mit der Mutti wieder einmal im Café Huhn. Kuchen und Kakao haben lecker geschmeckt. Zuletzt hat die Mutter noch eine Tüte Eiswäffelchen gekauft.
Die Mama duzt die Chefin, denn sie sind zusammen zur Schule gegangen. Das Café selbst ist nicht allzu groß. Das wird sich aber bald ändern, denn bald werden die Gäste auch von weit her kommen, und so muss das Café zwei Mal erweitert werden. Dann wird im ursprünglichen Gastraum ein Fernsehapparat stehen, und wenn ich zum Fernsehen nicht zu Nölls gehen möchte, gehe ich eben ins Café Huhn, esse eine Schillerlocke, das ist ein Hörnchen aus Blätterteig, mit Sahne gefüllt und werde dort in die Röhre schauen.
1990 werde ich meinem Sohn Waldbröl zeigen, unser Haus, und auch das Café Huhn. 2008 erzählt mir ein Herr aus Wuppertal, er habe bei Huhns jährlich eine Tonne Christstollen backen lassen als Werbegeschenk für seine Kunden.
Die Volksschulzeit
Die Schule in Waldbröl
Ja, jetzt heißt sie noch so, und in Österreich wird sie auch noch Jahrzehnte später so heißen. Ich werde mich dann bei jedem „Tatort“ aus Österreich freuen, wenn ich dort ein Schulgebäude sehe, auf dem groß Volksschule steht.
Schon lange vor der Einschulung sagt die Tante Ruth zu mir, dass bald der Ernst des Lebens beginnt. Und wenn ich gefragt werde, ob ich mich denn auch auf die Schule freue, so ist meine Antwort stets ein klares „Nein.“ Nun ist es also so weit, der Ranzen gepackt, die Schultüte gefüllt, so begleitet mich Tante Ruth in die Schule. Ich setze mich neben Paul-Erhardt in die dritte Reihe. Unser Lehrer heißt Müller, und er erzählt den lieben Eltern, was nun auf sie und uns zukommt. Unter anderem empfiehlt er einen Mittagsschlaf, der bei uns ja obligatorisch ist. Und während ich ihn heute halte, vergnügen sich meine Geschwister mit meiner Zuckertüte, sie naschen sie ratzekahl leer, nicht ein Keks ist mir geblieben. Ja, meint meine Schwester: "Wir hatten schließlich auch keine." Nun habe ich keine. Dies war das erste Mal, dass ich für die Mängel, an denen meine Geschwister gelitten hatten oder noch leiden werden, herhalten muss.
Als ersten Buchstaben lernen wir das kleine „e“. Nun sitze ich neben meiner Oma in ihrem Wohnzimmer und mache Hausaufgaben. Drei Reihen „e“ sollen wir auf die Schiefertafel schreiben. Schnell erledigt, denke ich, aber meine „ees“ gefallen meiner Oma gar nicht, und so greift sie zu Schwamm und Lappen. Oh, wie ist das Schreiben doch mühsam.
Unsere Haushilfe heißt Angnes, die liebevollste Hilfe, die wir jemals hatten. Bevor sie mich morgens weckt, zieht sie mir erst die Strümpfe an und dann sagt sie ganz sanft: „Günterchen, Du musst jetzt aufstehen.“ Dies ist die einzige Wohltat des Tages, denn auf unerfindliche Weise komme ich in der Schule nicht zurecht. Ich bin ein miserabler Schüler und habe erhebliche Probleme mit dem Lesen und der Rechtschreibung.
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