Günter Neumärker - Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt

Здесь есть возможность читать онлайн «Günter Neumärker - Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Eine autobiografische Familiengeschichte über vier Generationen. Mit dem besonderen Augenmerk auf die Entwicklung des Autors vom Schulversager zum Diplom-Ingenieur. Im Spiegel der aufstrebenden Bundesrepublik bis zur Wende.

Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

So finde ich mich eines Tages in einem Dreibettzimmer im Krankenhaus wieder. Mein Gitterbettchen steht an der Wand zum Flur. Die zwei anderen Jungen in meinem Zimmer sind beide älter als ich. Eigentlich fühle ich mich ganz wohl hier. Das einzige, was mich stört, ist die Bettpfanne, die finde ich ausgesprochen unsympathisch. Irgendwie kann ich auch nicht einsehen, warum ich bei der einen Krankenschwester über das Gitter klettern darf um auf den Nachttopf zu gehen, bei der anderen aber in die Bettpfanne machen muss. Nur aus Protest benutze ich bei einem „großen Geschäft“ dann weder den Nachttopf, noch die Pfanne und mache ins Bett. Natürlich haben dies die Schwestern meiner Mutter erzählt, die darüber nicht gerade begeistert ist.

Die Zeit ging schnell vorbei, und gestern fuhr ich mit der Taxe nach Hause. Heute Morgen stehe ich im Unterhemdchen in der Küche neben dem Spülbecken. Doro und Georg sitzen auf der Küchenbank vorm Fenster, dem Platz für uns Kinder, und Doro sagt zu mir: “Zeig mir doch noch einmal Deine Narbe.“ Da hebe ich mein Hemdchen hoch, und neben dem Oberschenkel verläuft sie, die Narbe, eine dünne, schwarze Linie, und ich bin mächtig stolz auf sie.

Mit 53 Jahren muss ich die Operation wiederholen, und ich sage den Ärzten, dass ich mit drei Jahren schon einmal am Leistenbruch operiert wurde. Ich sage: „Machen Sie das ja anständig, ich habe keine Lust in fünfzig Jahren wieder zu kommen.“ Da solle ich mir mal keine Sorgen machen, meinen die Ärzte lächelnd, denn sie haben den Scherz sehr wohl verstanden.

Woher ich wusste, dass ich damals drei Jahre alt war? Ich weiß es nicht. In 2007 werde ich meine Patentante Käthe besuchen, und sie erzählt mir, dass sie mich damals im Krankenhaus besuchte, und ich im Flur auf meine Zimmernummer 3 zeigte, und sagte: “So alt bin ich jetzt.“

Die erste große Reise

Heute heißt es, früh aufstehen, denn ich fahre mit Tante Ruth nach Nastätten im Taunus, wo immer das ist.

Zuerst geht es mit dem Brölbähnchen, einer Schmalspurbahn, in der die Bänke an den beiden Längsseiten der Wagons verlaufen, nach Beuel, das liegt gegenüber von Bonn auf der rechten Rheinseite. Danach fahren wir unendlich lange mit der normalen Eisenbahn. Oh, wie ist mir langweilig, ich lege meinen Kopf in Tante Ruths Schoß und sehe die Telegrafenmasten mit ihren weißen Isolatoren und den vielen Leitungen am Fenster vorbei flitzen.

Endlich sind wir am Ziel. Wir sind Gäste der Familie Zeiler! Herr Zeiler ist der Direktor der großen Spinnstofffabrik Spindler, und auch ein Bewunderer meines Opas. Deshalb durfte erst meine Mutter und nun wir beide bei ihnen unseren Urlaub verbringen. Die Zeilers sind ausgesprochen nette Menschen.

Eigentlich kann ich ja schon ganz gut sprechen, aber mit dem 'G' hapert es noch. Auf die Frage: "Wie heißt Du", antworte ich stets mit "Dünter." Nach dem Frühstück sagt Tante Ruth, dass wir heute das 'G' üben wollen. So ziehen wir los, bis wir an eine Wiese gelangen, an deren Ende ein kleiner Hügel liegt. Den steuern wir an. Plötzlich sehe ich neben mir im Gras einen blauen 5 Pfennigschein liegen, den ich aufhebe und in meine Jackentasche stecke. Am Hang des Hügels sitzend, üben wir erfolgreich, und bei der Rückkehr kann ich nun Frau Zeiler stolz erzählen, dass ich Günter heiße.

Gut fünfzig Jahre später erhält diese Episode zwei Nachspiele. Meine liebe Tante Ruth hat Gewissensbisse und bittet mich um Verzeihung dafür, dass sie es nicht gewagt hat, diesen netten Menschen zu sagen, dass ich an jenem Tag Geburtstag hatte. Wie alt ich geworden bin, habe sie vergessen. Ich verzeihe ihr gerne, denn alles was sie tat, tat sie aus Liebe und in Vertretung ihrer Schwester, die sich derweil schon selbst verwirklichte, während Alice Schwarzer noch am Daumen nuckelte. Im Alter von 75 Jahren wird mir meine Mutter eingestehen, dass sie bei ihrem Beruf nur an sich selbst und nicht an ihre Kinder gedacht hat. Ich werde ihr erwidern, dass ich dies schon lange weiß, es aber sehr respektabel finde, dass sie dies nun hier so sagt.

Kurz nach dem Geständnis meiner Tante leert eine Bekannte ihr Portemonnaie mit den Worten: "Dies sind meine kleinen Schätze." Heraus kommt auch ein blauer 5 Pfennigschein, und ich sage: "Ha, den kenne ich schon, den habe ich damals an meinem Geburtstag gefunden." Jetzt sehe ich, dass der Schein 1948 gedruckt wurde, ich damals also vier Jahre alt wurde.

Wir gehen viel spazieren. Nun führt uns unser Weg an einer großen Buche vorbei und Tante Ruth zeigt mir, wie man Bucheckern öffnet, um die Früchte zu essen. Mh, schmecken die lecker!

Heute geht es wieder heim. Wir stehen früh auf, und in der Dunkelheit gehen wir los, um erst die Fabrik zu besichtigen. Auweia, ist das ein Lärm! Wir gehen an einer Reihe Webmaschinen vorbei, und ich sehe, wie die „Schiffchen“ hin und her flitzen. Nur schnell raus hier. Auf dem Hof steht schon ein Lastwagen bereit, der uns bis Beuel mitnimmt, immer am schönen Rhein entlang. Das finde ich gar nicht langweilig. Wohin der LKW fährt? Ich weiß es nicht, vielleicht nach Hilden bei Düsseldorf? Dort steht nämlich das Stammwerk.

Viele Jahre später kommt Herr Zeiler nach Waldbröl, und ich soll erraten, wer der Besucher ist, der nur mich besuchen will. Ich ahne schnell, dass es der gute Herr Zeiler ist, aber ich habe ihn doch ganz anders in Erinnerung, und so traue ich mich nicht, es zu sagen. Erst als er eine Tafel Schokolade aus der Tasche zieht und sagt: „Günter, Du isst doch gerne etwas süßes“, da traute ich mich dann doch.

Leider weiß ich schon, dass ich auch an dieser Tafel Schokolade keine Freude haben werde, da sie, ebenso wie die letzte, noch in derselben Nacht von meiner Mutter aufgegessen wird. Sie zu verstecken, wage ich nicht. Ich weiß auch, dass meine Mutter sagen wird, sie habe in der Nacht sehr großen Hunger gehabt, und auf meinen Einwand, dann hätte sie doch ein Butterbrot essen können, erwidern wird, ich solle nicht albern sein.

Hätte sie mir doch Geld gegeben, damit ich mir eine neue kaufen kann, wäre das ja in Ordnung gewesen. Schließlich hat doch eine Tafel Schokolade für ein Kind einen hohen Wert.

Der Kindergarten

Gerade zieht sich der Georg seine Lederhose an, da sagt die Tante Ruth zu ihm: "Heute nimmst Du den Günter mit in den Kindergarten." Das gefällt dem Georg gar nicht, aber was soll er machen.

So ziehen wir los, ins Gemeindehaus unserer Kirchengemeinde, denn dort im Erdgeschoss befindet sich der Kindergarten. Da der Georg zu der Gruppe der großen Kinder gehört und ich zu den kleinen, hat er mit mir wenig zu schaffen. Darüber hinaus geht er ja schon bald zur Schule.

Paul-Erhardt geht schon länger in den Kindergarten, so gehen wir später gemeinsam. Heute aber gehe ich mit meinem Vetter Hartmut in den Kindergarten. Er ist der Sohn von Onkel Paul-Walter, dem Bruder meiner Mutter und Tante Käthe, meiner Patentante. Inzwischen gehöre ich zu den Großen und Hartmut zu den Kleinen. Nach der Frühstückspause gehen wir Großen in den Nebenraum. Dort ist eine Rutsche aufgebaut, auf der wir munter hinunter rutschen. Weil Hartmut fremd ist, nehme ich ihn mit in den Nebenraum. Kaum aber sitze ich auf der Rutsche, ergreift Paul-Erhardt den Arm von Hartmut und führt ihn zurück zu den Kleinen, was nicht ohne Tränen abgeht. Warum ich dies geschehen lasse und nicht einschreite, ich weiß es nicht. Später schaue ich nach ihm, und er fühlt sich wohl.

Heute ist Sommerfest im Kindergarten, und wir führen den Eltern das Märchen vom Froschkönig vor. Ich spiele die Rolle des Prinzen. Tante Ruth hat mir dafür extra meinen blauen Samtanzug angezogen. Es ist mit vier Jahren mein erster öffentlicher Auftritt. Als "Gage" erhalte ich ein Windrädchen. Nun sitzen wir beim Abendbrot und ich halte meinen Schatz stolz in die Höhe, aber der Georg will mein Windrad auch haben, und er zerrt und zieht so lange an meinem Besitz, bis der Stiel durchbricht. Natürlich bekommt er von der Tante Ruth dafür was hinter die Ohren, aber davon wird mein Windrad auch nicht mehr heile.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt»

Обсуждение, отзывы о книге «Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x