D. C. Mandel - Baron von Dassel ermittelt — Unrühmlicher Tod eines Gardisten

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Baron von Dassel ermittelt — Unrühmlicher Tod eines Gardisten: краткое содержание, описание и аннотация

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Die vorliegende Kriminalerzählung ist von etwas anderer als der gewohnten Art. Sie beschäftigt sich nicht mit Massenmördern und den modernsten forensischen Untersuchungsmethoden, sondern ist während einer Epoche angesiedelt, in der eine eigenständige Kriminalpolizei erst im Aufbau begriffen war und die Gerichtsmedizin ihre ersten vorsichtigen Schritte unternahm, was oft zu einem skurrilen Ringen um die Wahrheit in kuriosen Fällen wie dem vorliegenden führte. Am Heiligen Abend 1810 erhält ein Stadtgerichtsdirektor einer nicht unbedeutenden Stadt des Rheinbundes beim Frührapport die Meldung, dass ein Gardist erschlagen worden sei. Er leitet das Informativverfahren ein und ahnt nicht, was er damit anrichtet.

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»Verbindlichsten Dank, Euer Hochwohlgeboren!«, sagt Unruh, während er sich vorsichtig setzt und eingeschüchtert das Interieur des Raums mustert. »Kirschbaum, nicht wahr?«

Der Stadtgerichtsdirektor geht auf Unruhs Annäherungsversuch nicht ein. Er findet den Widerspruch zwischen der Statur des Zeugen und dessen Verhalten grotesk. Im Grunde müsste es ihn freuen, wenn sich seine Gäste vor dem Gerichtsschreibtisch in willenlose Wesen verwandeln, die wie Schilfrohre in dem Wind, der ihnen unvermittelt entgegenweht, kraftlos einher schwanken. In Wirklichkeit bereitet es ihm Sorge. Er weiß, dass genau wegen dieser Bänglichkeit und Vorsicht selten Verlass auf eine Aussage ist.

»Sie konzedieren«, beginnt er seine Befragung, »dass Ihnen gestern Abend von dem Platz, den Sie zu bewachen haben, Prügel gestohlen worden seien.«

»Bitte, Euer Hochwohlgeboren, was bedeutet ›konzedieren‹?«, fragt der Holzplatzwächter verzagt.

Dem Stadtgerichtsdirektor sträuben sich die Nackenhaare. Da warten zu Hause Weib und Karpfen auf ihn, und im Amt reden alle aneinander vorbei.

»Ob Ihnen gestern Abend vom Holzplatz Prügel gestohlen worden sind, will ich wissen«, insistiert er.

Der Holzplatzwächter bekommt es mit der Angst zu tun. Er gesteht:

»Schon möglich. Ich habe ein bisschen weiter weg gestanden, nahe bei der Brücke. Der Fuhrmann Schürer war bei mir.«

»Aha. Der Schürer«, fährt der Stadtgerichtsdirektor dazwischen. »Hatte er da schon die Waffe bei sich?«

»Welche Waffe?»

»Den Prügel. Die Klapper.«

»Aber er doch nicht!«, sagt der Holzplatzwächter. »So gegen zehn Uhr in der Nacht sind auf einmal sechs oder sieben Burschen an uns vorbei in Richtung Neues Tor gerannt. Sie waren wohl durchs Judentor gekommen. Die meisten hielten Klappern in den Händen. Woher sollte ich wissen, dass die von meinem Holzplatz stammen?«

Er hofft wahrhaftig, der Baron könne sich in die Situation vom gestrigen Abend versetzen.

»Haben Sie jemanden erkannt?«, fragt von Dassel.

Der Holzplatzwächter hebt die Schultern.

»Tut mir leid.«

»Wirklich? Können Sie wenigstens die Kleidung beschreiben?«

»Man trug Uniformen.«

»Auch das noch. Was für welche?«

»Bedaure.«

Der Stadtgerichtsdirektor ist sprachlos.

»Ja, kennen Sie denn die Uniformen nicht?«

»Nö«, beichtet der Holzplatzwächter gesenkten Blicks.

»Unglaublich!«, wettert der Stadtgerichtsdirektor los. »Ich denke, Sie sind Wächter?«

»Vor allem bin ich Zivilist«, wagt der Holzplatzwächter einzuwenden, was ihm offensichtlich viel Mut abverlangt. »Stockfinster war’s außerdem. Ich weiß nicht, ob Sie um diese Jahreszeitschon mal um zehn am Abend draußen am Holzplatz waren ...«

»Das tut hier nichts zur Sache!« wehrt der Stadtgerichtsdirektor brüsk ab. »Ist Ihnen wenigstens ein Dialekt aufgefallen oder eine befremdliche Stimme?«

Der Holzplatzwächter bedauert ein zweites Mal.

»Man hat nichts gesprochen. Keine Silbe. Totenstille.«

»Nichts gehört, nichts gesehen«, resümiert der Stadtgerichtsdirektor. »Ein bisschen wenig, oder was finden Sie? Natürlich werde ich diesen Fuhrmann Schürer fragen, ob Sie wirklich mit ihm zusammen gewesen sind gestern Abend und ob er den Prügel von Ihnen hat.«

»Aber ich sage Ihnen doch: Hat er nicht!«, sagt Unruh gequält.

»Dann ist er ihm wohl zugeflogen wie ein Vögelchen, dieser Prügel vom Holzplatz?«, fragt der Stadtgerichtsdirektor höhnisch.

Der Holzplatzwächter unternimmt einen letzten Rettungsversuch.

»Schürer ist, aus welchen Gründen auch immer, den Burschen hinterher auf Antilopenfüßen. Vielleicht hat er den Prügel einem von den Burschen abgeknöpft.«

Der Stadtgerichtsdirektor mustert sein Gegenüber wie ein Vexierbild, das er entschlüsseln will. Dann notiert er in seinen Block: ».... den Burschen hinterher«.

»Die Antilopenfüße lasse ich weg«, sagt er launig und entlässt den Zeugen.

Kaum hat Unruh den Raum verlassen, bedient sich von Dassel der Handglocke, die griffbereit auf seinem Schreibtisch steht, und ruft nach dem Gerichtsdiener Heldt. Der erscheint geneigten Nackens und traut sich diesmal sogar bis in die Mitte des Bureaus vor.

»Bestellen Sie mir den Kriminalsekretär Bartolini her!«

»Gleich?«, vergewissert sich Heldt.

»Nein, Ostern«, wettert der Stadtgerichtsdirektor. »Was ist das für eine Frage?!«

Der Gerichtsdiener gerät ins Stottern.

»Ich meine nur ... Es verhält sich nämlich so: Der Herr Bartolini ist momentan nicht ganz gegenwärtig.«

»Wie habe ich das zu verstehen?«

»Er befindet sich auf der Jagd.«

»Nach Verbrechern, hoffe ich.«

»Nach Schneehühnern., mit Verlaub.«

Der Stadtgerichtsdirektor traut seinen Ohren nicht.

»Ich hoffe, ich habe mich verhört!«

»Keine Ahnung. Was haben Sie denn gehört?«

Dem Stadtgerichtsdirektor bleibt schier die Spucke weg. Der nun auch noch! Ein Pfuhl der Unbotmäßigkeit unter den Subalternen.

»Ich habe ›Schneehühner‹ verstanden«, klärt von Dassel den Gerichtsdiener auf.

»Dann stimmt’s doch«, sagt der. »Herr Bartolini hat die Erlaubnis, sich wegen dringender Geschäfte entfernen zu dürfen«, sagt der Gerichtsdiener.

›Das passt ins Bild‹, denkt der Stadtgerichtsdirektor. Ohnehin ist ihm dieser Mensch suspekt, alleine schon deswegen, weil er lederne Beinkleider und Stiefel mit gelben Stulpen trägt. Manchmal erscheint er zum Dienst mit Jabots aus Batist, darüber hat er dann meist einen eng anliegenden, blauen Spencer gezogen. Er hat den Kriminalsekretär sogar im Verdacht, Korsetts zu tragen. Man sollte nicht glauben, dass ein solcher Geck zu mehr fähig sei, als zum Blumengießen.

»Meine Beamten beziehen ein Salär, das jedem Stadtrichter zur Ehre gereicht«, räsoniert von Dassel, »sie haben Freiplätze im Theater und dürfen gratis mit der Postkutsche fahren, und zum Dank gehen sie, statt ihren Pflichten nachzukommen, Schneehühner jagen.«

»Nicht ausschließlich«, wendet der Gerichtsdiener ein, womit er zweifellos Recht hat. »Außerdem ist Heiligabend.«

»Wen interessiert das?«, tobt der Stadtgerichtsdirektor. »Treiben Sie den Herrn auf und biegen Sie ihm bei, dass er die Untersuchung des Vorfalls um den Gardisten Berger übernehmen soll, und zwar ein bisschen plötzlich!«

Unbeschadet dessen will sich von Dassel einen Teil der Beteiligten selbst vorknöpfen, um die Sache zu beschleunigen.

»Bartolini soll die erforderlichen Notifikationen weiterreichen«, ruft er dem Gerichtsdiener, der bereits im Abmarsch ist, hinterher, »sowohl an die Regimenter, von denen Soldaten involviert sind, als an das Kommando der Leibgarde!«

Der Gerichtsdiener hat keine Mühe, den Kriminalsekretär aufzutreiben. Er weiß, dass er ihn nach der Jagd regelmäßig im »Zwipfischen Bierhaus« findet, einem der Tatorto von gestern. Tatsächlich sitzt der junge Spund dort mit dem altgedienten Aktuar Trettau zusammen, einem begnadeten Protokollanten und dienstbaren Geist der Gerichte, der vom vielen Dokumentenstudium einen krummen Rücken und schwache Augen bekommen hat. Nachdem er Bartolini zum Baron geschickt hat, gesellt sich Heldt zu seinem Collega an den Stammtisch, stopft sich seine Porzellanpfeife, ein schönes Stück mit schlankem, hohem Kopf und Silbermontur, bestellt einen Humpen und schüttet sein Herz aus, aber weniger, um es zu erleichtern, als mehr, um in Erfahrung zu bringen, warum der Stadtgerichtsdirektor in jüngster Zeit so auffällig unausgeglichen ist und so dienstbeflissen, dass er sogar am Heiligen Abend im Bureau herumsitzt.

»Seit Serenissimus das Polizeipräsidium eingerichtet haben, will von Dassel sein Präsident werden«, erwidert Trettau. »Immerhin ist er jetzt auch schon um die fünfzig. Ein alter Mann. Ihm bleibt nicht mehr viel.«

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