Kurt Krüger - Herausgeber Jürgen Ruszkowski - Seemannsschicksal im 2. Weltkrieg – und danach

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Seemannsschicksal im 2. Weltkrieg – und danach: краткое содержание, описание и аннотация

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Jahrzehntelang waren die traumatischen Kriegserlebnisse verdrängt, bis ihm die Begegnung mit dem Dampfeisbrecher «STETTIN» alles wieder in Erinnerung ruft. Die Sinnlosigkeit des totalen Krieges wird in den Lebenserinnerungen des späteren Bootsmanns Kurt Krüger deutlich. Der aus Ostpreußen stammende Kurt lernt auf Dampfern der DDG Hansa als Schiffsjunge bei teilweise sehr riskanten Fahrten auf der Ostsee und nach Norwegen die Seefahrt unter Kriegsbedingungen kennen. Später wird er von Bordeaux aus in der Biscaya bei Fahrten nach Spanien eingesetzt. Das Kriegsende erlebt er als Marineinfanterist und gerät an der Westfront in Gefangenschaft. Nach dem Kriege fährt Kurt Krüger ab 1951 wieder bei der DDG Hansa – Bremen als Matrose, zunächst nach Rotsee und in den Persischen Golf, später als Bootsmann bei der Deutschen Levante Linie ins Mittelmeer und in der Kleinen Fahrt.

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Kurt Krüger - Herausgeber Jürgen Ruszkowski

Seemannsschicksal im 2. Weltkrieg – und danach

Bootsnann Kurt Krüger erinnert

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Inhaltsverzeichnis Titel Kurt Krüger Herausgeber Jürgen Ruszkowski - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Kurt Krüger - Herausgeber Jürgen Ruszkowski Seemannsschicksal im 2. Weltkrieg – und danach Bootsnann Kurt Krüger erinnert Dieses eBook wurde erstellt bei

Vorwort des Herausgebers

Prolog

Die Wurzeln – Kindheit

Seefahrt in Kriegszeiten

Kurt Krügers Seefahrt beginnt auf der „TRAUTENFELS“

Auf der „SCHARLACHBERGER“ nach Spanien

Auf der „TROSTBURG“ nach Norwegen

SOLDAT

Der Ernstfall beginnt

Ardennenschlacht

Gefangenschaft

Wieder in Freiheit!

Wieder zur See

Dampfeisbrecher „STETTIN“

Seemännische Umgangssprache und Fachausdrücke

in den Bänden wewähnte Personen:

Weitere Informationen

Maritime gelbe Buchreihe „Zeitzeugen des Alltags“

Impressum

Vorwort des Herausgebers

Von 1970 bis 1997 leitete ich das größte Seemannsheim in Deutschland am - фото 2

Von 1970 bis 1997 leitete ich das größte Seemannsheim in Deutschland am Krayenkamp am Fuße der Hamburger Michaeliskirche, ein Hotel für Fahrensleute mit zeitweilig 140 Betten. In dieser Arbeit lernte ich Tausende Seeleute aus aller Welt kennen.

Im Februar 1992 kam mir der Gedanke meine Erlebnisse bei der Begegnung mit den - фото 3

Im Februar 1992 kam mir der Gedanke, meine Erlebnisse bei der Begegnung mit den Seeleuten und deren Berichte aus ihrem Leben in einem Buch zusammenzutragen, dem ersten Band meiner gelben Reihe „Zeitzeugen des Alltags“:

Seemannsschicksale.

Insgesamt brachte ich bisher über 3.500 Exemplare davon an maritim interessierte Leser und erhielt etliche Zuschriften als Reaktionen zu meinem Buch.

Ein Schifffahrtsjournalist urteilt über Band 1: „...heute kam Ihr Buch per Post an - und ich habe es gleich in einem Rutsch komplett durchgelesen. Einfach toll! In der Sprache des Seemannes, abenteuerlich und engagiert. Storys von der Backschaftskiste und voll von Lebenslust, Leid und Tragik. Dieses Buch sollte man den Politikern und Reedern um die Ohren klatschen. Menschenschicksale voll von Hochs und Tiefs. Ich hoffe, dass das Buch eine große Verbreitung findet und mit Vorurteilen aufräumt. Da ich in der Schifffahrtsjournalistikbranche ganz gut engagiert bin, ...werde ich gerne dazu beitragen, dass Ihr Buch eine große Verbreitung findet... Ich bestelle hiermit noch fünf weitere Exemplare... Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit dem Buch, - das wirklich Seinesgleichen sucht...“

Diese Rezension erfreute mich: Ich bin immer wieder begeistert von der „Gelben Buchreihe“. Die Bände reißen einen einfach mit und vermitteln einem das Gefühl, mitten in den Besatzungen der Schiffe zu sein. Inzwischen habe ich ca. 20 Bände erworben und freue mich immer wieder, wenn ein neues Buch erscheint. Danke Herr Ruszkowski.

Die Reaktionen auf den ersten Band und die Nachfrage ermutigen mich, in weiteren Bänden noch mehr Menschen vorzustellen, die einige Wochen, Jahre oder ihr ganzes Leben der Seefahrt verschrieben haben.

In diesem Band 20können Sie wieder ein Seemannsschicksal kennen lernen. Der Bootsmann Kurt Krüger schildert detailliert und interessant seinen beruflichen Werdegang vom Moses zum Matrosen im 2. Weltkrieg mit lebensgefährlichen Einsätzen auf Fahrten auf der Ostsee, nach Norwegen und in der Biskaya, von seinem Militärdienst am Ende des Krieges in der Eifel, der Zeit seiner Gefangenschaft und den Neubeginn in der Nachkriegsseefahrt bei der „DDG Hansa“ in Bremen in der großen und später an Bord verschiedener Schiffe als Schlüsselmatrose und Bootsmann in der mittleren und kleinen Fahrt.

Hamburg, im Dezember 2004 / 2014 Jürgen Ruszkowski

Prolog Im Jahre 1989 ging ich in den Ruhestand Während meiner ganzen - фото 4

Prolog

Im Jahre 1989 ging ich in den Ruhestand Während meiner ganzen Berufsjahre - фото 5

Im Jahre 1989 ging ich in den Ruhestand. Während meiner ganzen Berufsjahre hatte ich nicht einmal eine Erinnerung an die schrecklichen Kriegserlebnisse, auch kein Traum brachte die Bilder wieder hoch. Meine Seele hatte alles total verdrängt!

Dann sehe ich 1991 in Travemünde den Eisbrecher „STETTIN“ als Museumsschiff. Sofort werden alte Erinnerungen wach: Wir hängen 1941 havariert im Eis fest, da kommt die Rettung durch diesen Eisbrecher! Er holt uns aus dem Eis heraus und bringt uns auch sicher in den Stettiner Hafen.

Ich bin gleich in den Förderverein: „Dampfeisbrecher Stettin e. V.“ eingetreten. Der Dampfer bietet im Sommer Fahrten an: „Kieler Woche“, Flensburg, Rostock usw. So habe ich mich an Bord zunächst als Bootsmann engagiert, jetzt aber nur noch als Matrose, da ich die Verantwortung für Besatzung, Fahrgäste und letztendlich auch für das Schiff in meinem Alter nicht mehr übernehmen kann.

Es ist fast unglaublich: Gott sei Dank war es mir möglich, diese ganzen Ereignisse der Kriegszeit über zig Jahre zu verdrängen. Es hat mich auch nicht belastet oder bedrückt. Mit der inneren Ruhe war es aber seit der Begegnung mit dem Eisbrecher STETTIN vorbei – ich hatte Horrorträume: Wie ein Film liefen oft die Bilder der Kriegstage und Gefangenschaft vor meinem inneren Auge ab. Ich war völlig aufgewühlt! Nachdem ich mal mit Kollegen meines Alters über diese Sache geredete hatte, sagten diese, dass es ihnen genauso gehe. Jemand meinte dann zu mir: „Schreibe doch mal alles auf! Dann kann das alles aus dem Kopf heraus, und Du findest womöglich wieder Frieden!“ Genauso habe ich es auch gemacht – und es ist, obwohl ich immer alle Daten notiert habe, auch als es verboten war, eine schwere, aber wie ich glaube, gelungene Arbeit geworden, diese Ereignisse und Daten wieder zusammen zu bringen.

Dadurch, dass ich jetzt alles aufschrieb, ist es abgehakt und kann aus meinem Gedächtnis verschwinden. Es ist jetzt eine abgeschlossene Sache! Ja, die Daten? Ich bin ein Mensch, der alles notiert, auch als es verboten war. Ich habe einen Kalender von 1945 und ein kleines Notizbuch, darin sind auch die ersten Englisch-Lernstunden, sowie einen Bleistiftstummel von 5 cm Länge in die Gefangenschaft retten können. Das war in meiner rechten Tasche, die linke hatten sie mir ja abgerissen. Diese Sachen besitze ich heute noch. So war es ein Leichtes, alle richtigen Daten anzugeben. Ja so einfach ist es, man muss nur früh damit anfangen.

Das war also der Anlass, meine traumatischen Erlebnisse der Jugend aufzuschreiben. Die Zeitzeugen sterben langsam aus. Daher möchte ich die Nachfolgegenerationen darüber informieren, was damals möglich war und heute kaum noch vorstellbar ist.

Es wird ja in der von Herrn Reemstma organisierten Wehrmachts-Ausstellung behauptet, wir wären als deutsche Soldaten nur plündernd, mordend, vergewaltigend durch die Gegend gezogen. Die Tatsachen meines Lebens: Vom 25. April 1941 bis zum 22. November 1946 stand ich unter militärischen Gesetzen: Anordnungen, Befehle, Gehorsam. Wir hatten uns immer ordentlich zu benehmen. Das hieß, höflich, aber korrekt alle Anweisungen aus zuführen. Im Ausland hatten wir freie Fahrten und kostenlosen Kinobesuch. Für Diebstahl gab es harte Strafen bis hin zum Straflager. Für Plünderungen drohten Todesstrafe oder Straflager. Solche Ausschreitungen sind bei uns nie vorgekommen. Auf Feigheit vor dem Feind stand die Todesstrafe. Für Fahnenflucht gab es Todesstrafe oder Straflager. Fahnenflucht ist bei uns zweimal geschehen: Bei der Seefahrt kehrte im April 1942 in Bergen ein Heizer vom Landgang nicht zurück. Er hatte einen riesigen "Dödel" und fand daher keine Frau, die bei ihm blieb. Da hatte er in Bergen die richtige gefunden, was er uns Tage vorher erzählt hatte. Dann ist er mit ihr nach Schweden desertiert und wurde nicht gefasst! - Fall Nr. 2: Ein Kamerad ist während eines Spähtrupps zu den Amerikanern übergelaufen, was einem anderen Kameraden das Leben kostete. Auf der einen Seite konnte ich ihn verstehen. Er war Elsässer, und am 12. Februar 1945 waren wir auf dem Rückzug. Es war immer meine größte Angst, wenn wir sie erwischt hätte, müssten wir sie selber erschießen. Das ist mir zum Glück erspart geblieben.

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