Monica Maria Mieck – Herausgeber Jürgen Ruszkowski
Verschenke kleine Sonnenstrahlen
Heitere und besinnliche Kurzgeschichten, auch zum Vorlesen
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Monica Maria Mieck – Herausgeber Jürgen Ruszkowski Verschenke kleine Sonnenstrahlen Heitere und besinnliche Kurzgeschichten, auch zum Vorlesen Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorwort der Autorin – Kleine Sonnensrahlen
Ein treuer Kunde
Kinderstreit
Freudensprünge
Ein Engel für Jonathan
Ein außergewöhnlicher Familientag
Eine Pfarrfamilie
Unter einem Dach
Die Kette mit dem Pinguin
Nicht für das Fundbüro geeignet
Sein neues Amt
Kleine Residenz
Heimweh
Ich habe ihn sehr vermisst
Elfriedenhof
Trinke an deinen Freudenquellen
Abschied in der Nacht
Meditation über das Beten
Mein schönster Traum
Medizin
Der große Wunsch
Vom Zauber der kleinen Dinge
Ihr Erbe
Ihr Jahreszeitenkalender
Das Zeitgeschenk
Heiß begehrt
Eine nachahmenswerte Idee
Nach dem Gewitter
Die Glocke
Das Geschenk des Regenbogens
Der Freudekreis
Eine glückliche Stunde
Helfende Hände
Heiße Würstchen und Bier
Wandsbeker Chaussee 347
Eine beglückende Überraschung
Trost: „Du bist bei mir...“
Unvergesslich
In der Fremde
Das graue Lastauto
Für eine Tonne Kohlen
Die Puppe Billy
Erinnerungen an Großmutter
Zwischen Muscheln und Seetang
Ebbe und Flut
Ein roter Luftballon im Kornfeld
Zum Abschied Lieblingslieder
Damit ich’s nicht vergesse
Blumen-Gedanken
Ein alter Herr erinnert sich
In der Raststätte
Das ist mein erster Urlaub
Die fremde Frau
Schau in den Spiegel
An einem Sonntagvormittag
Das kann ich meinen Kindern nicht sagen
Das rote Band
Alte Apotheke
Ansteckungsgefahr
Eine Begegnung in der Kirche
Berührung
Betroffenheit erfahren
Bewusster leben
Blumengedanken
Danke, meine Jüngste
Gehilfin der Freude
Immer wieder entwurzelt
Ein kleines Feld – Meine Konfirmation im Rückblick
In der Krise steckt auch eine Chance
Alle nannten sie Mutter Braun
Nächstenliebe
Reich beschenkt
Ein Schlüssel zum Paradies
Schwesterliebe
Überraschende Freude
Die Verteilerin
Ein beeindruckendes Schauspiel am Himmel
Eine zufällige Begegnung
Eine Winterreise zur Weihnachtszeit
Jetzt kann der Winter kommen
Über die Autorin:
Weitere Informationen
Maritime gelbe Buchreihe „Zeitzeugen des Alltags“
Impressum neobooks
Vorwort der Autorin – Kleine Sonnensrahlen
Nach zwei bereits vergriffenen Büchern mit Kurzgeschichten und lyrischen Texten möchte ich in diesem neuen Buch weitere besinnliche und heitere Geschichten vorstellen, die sich auch gut zum Vorlesen in Frauen- und Seniorenkreisen eignen.
In den letzten Jahren entstanden diese vielfältigen Kurzgeschichten aus dem prallen pulsierenden Leben, von dem ich mich liebend gerne intensiv berühren lasse. Dieses Buch kann dem Leser Hoffnung, Trost, Wärme und Frohsinn vermtteln. Wenn ich es mit meinen gedanklichen Beiträgen schaffen könnte, einige Menschen zum Verschenken kleiner Sonnenstrahlen zu inspirieren, würde es heller und wärmer im zwischenmenschlichen Miteinander.
Die Fotos auf der vorderen Umschlagseite und im Buch stammen überwiegend vom Herausgeber Jürgen Ruszkowski. Ein besonderer Dank gilt Herrn Dirk Dietrich für das fleißige Korrekturlesen.
Hamburg, 2005 / 2014 Monica Maria Mieck
– Dieses Buch widme ich meinen KindernJörg, Almuth und Inken –
Kleine Sonnenstrahlen
Heute wandere ich in dem noch fast kahlen, aber schon den Frühling ahnenden Laubwald und wieder ergrünenden Wiesen entlang.
Die Trauerweide hat aber schon ihr hellgrünes Kleid angezogen. Dieser wunderschöne Anblick zaubert mir ein kleines Frühlingslied auf meine Lippen. In einem schmalen Wassergraben erblicke ich auf der mir gegenüber liegenden Seite das erste erblühte kleine Buschwindröschen.
Da kommt ein fremder älterer Mann, der joggend auf der Waldseite des Grabens unterwegs ist, und er bleibt stehen. Eine strahlende Fröhlichkeit liegt auf seinem Gesicht. Mit freundlicher Stimme sagt er: „Ich wünsche ihnen einen schönen Tag. Suchen sie etwas?“ – „Ja, da drüben auf Ihrer Grabenseite wächst das erste weiße verlockende Buschwindröschen.“ – „Warten sie, ich hole ihnen das Blümchen.“ Geschickt geht der sportliche Mann ein paar Schritte im noch dürftig sprießenden Gras des Grabens hinunter. Vorsichtig zieht der Mutige den ersten leuchtenden Frühlingsboten mit seinem Würzelchen aus der Erde. Sanft legt er diesen Himmelsgruß in meine ausgestreckte Hand. „Von Herzen danke ich Ihnen für diese Freude.“ Und ich spüre, wie diese liebevolle Überraschung meine Seele streichelt. Wenn der Straßengraben nicht zwischen uns wäre, würde ich diesen liebenswürdigen Mann in meine Arme schließen. Schade! Ich hoffe, dass ich diesem Freudenbringer noch einmal begegne, ohne dass uns ein Graben trennt. Zuhause lege ich mir dieses geschenkte Blümchen zum Pressen in ein altes Buch. So kann ich mich immer wieder beim Anblick dieses Buschwindröschens, das auch unter dem Namen Anemone bekannt ist, an die feinfühlige Geste des Joggers erinnern.
Am selben Tag mache ich einem kleinen Schuljungen auf dem Bürgersteig aufmerksam Platz, damit er mit seinem Fahrrad ungehindert an mir vorbeifahren kann. Eine helle Knabenstimme sagt in freundlichem Ton: „Dankeschön.“ Auch darüber freue ich mich. Das Kind nimmt mein aufmerksames Ausweichen auf dem Gehweg nicht als Selbstverständlichkeit an. Wie warm und hell könnte unser Miteinander sein, wenn mehr Menschen so reagieren würden? An allen Tagen, auch wenn die Sonne nicht am Himmel scheint, können wir kleine Sonnenstrahlen aufmerksam zwischen die täglichen Pflichten streuen und verschenken.
Frühling breitet seinen grünen Teppich aus,
weiße Buschwindröschen leuchten zart heraus.
In meinem Herzen wachsen Freudenblumen.
Seine Wochenendzeitung faltet er langsam zusammen. Und er nimmt die sensationsgefüllte Lektüre enttäuscht in seine Hände und legt sie auf den Stapel, auf dem er alles bedruckte Papier sammelt. Die letzten warmen Strahlen der Abendsonne genießt der betagte Ruheständler in seinem idyllischen Garten. Am Zaun angebunden leuchtet die gelbbraune große Sonnenblume, obwohl Wind und Regen der letzten Wochen sie etwas zerzaust haben. Roter und weißer Phlox verströmt verschwenderisch seinen süßen Duft. Bedächtig begießt der leidenschaftliche Hobbygärtner alle durstigen Pflanzen. „Ihr seid ja so ausgetrocknet nach diesem langen Sonnentag. Wie schade ist es nur, dass ihr mir nicht antworten könnt. Ich habe heute noch mit keinem Menschen gesprochen.“
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