Christoph Werner - Wintermorgen - Geschichten und Geschichtliches

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"Wintermorgen" ist der Titel der ersten Geschichte dieses Buches. Ein Wintermorgen erscheint kalt und feindlich. Er ist aber auch Hoffnung auf den Frühling, der noch jedes Jahr gekommen ist. Der leibeigene Bauer Christian allerdings lebt mit geringer Hoffnung.
In zwei Prologen geht es um die jüngere Geschichte Deutschlands, in der wir noch alle leben. Die meisten uns uns begleitet die Erinnerung bis zum Ende.
In Kurzbiographien bzw. biographischen Essays über Vauban, Thomas Mann, Struensee, Großherzogin Sopie, Schinkel, Plievier, Paul Schneider, Nexö, Mendelssohn, Luther, Kotzebue, Wassermann, Jagemann, Fürnberg, Friedrich II., C. F. Friedrich, Böcklin, Andersen und andere blickt der Autor auf die Geschichte und die sie charakterisierenden Gestalten als Vertreter der Leser, die Neues, und sei es nur in Nuancen, erfahren wollen.
Man erlebt, dass sich Fiktion und Wirklichkeit nicht voneinander trennen lassen. Sobald Geschichte aufgeschrieben wird, verändert sie sich. Und die Fiktion wird Teil der Geschichte. So durchdringen sie einander und lassen am Ende die Unterschiede unwesentlich werden.

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Der Maulbeerbaum und die Lahme Lene

Im Kirchhof von St. Katharinen in Ammendorf steht ein jahrhundertealter Maulbeerbaum, der, könnte er sprechen, viel zu erzählen hätte. Zum ersten spendete er im Herbst den Kindern des Pfarrhauses, auch Ihrem Erzähler, der hier von 1949 bis 1956 entscheidende Jahre seiner Kindheit verbrachte, die süßen weißen Maulbeeren. Zum zweiten diente er durch seine beiden knorrigen Stämme als vorzüglicher Kletterbaum, von dem aus man in den Vorgarten des ehemaligen Pfarrhauses, jetzt Gemeindehaus, hineinsehen konnte.

Drittens aber ist er ein Zeugnis wirtschaftspolitischer Entscheidungen des Alten Fritz, des preußischen Königs Friedrich des Großen, der im 18. Jahrhundert verstärkt Maulbeerbäume in Preußen anpflanzen ließ, bevorzugt auf Schul- und Kirchhöfen. Sie dienten als Futtergrundlage für die Seidenraupen. Letztendlich aber scheiterte das mit zwei Millionen Talern geförderte königliche Selbstversorgungsprojekt an dem erforderlichen Arbeitsaufwand, an der Unwissenheit über die Seidenraupenzucht sowie an Klima und Krankheiten. Übrig geblieben sind vor allem in Brandenburg, aber eben auch in Ammendorf in Sachsen-Anhalt, einige der Maulbeerbäume. Es ist zu hoffen, dass der Ammendorfer Maulbeerbaum auf Grund seines Alters und seiner Geschichte unter gesetzlichen Schutz gestellt wird.

Übrigens besitzt der Maulbeerbaum neben seinen süßen Früchten noch andere Vorzüge: sein intensiv gefärbtes, sehr hartes Holz, die langfaserige Rinde für die Herstellung von Papier (Maulbeerpapier) und seine Wirksamkeit als Heilmittel in Form von Sirup, Säften und Tee aus Früchten und Blättern gegen Entzündungen der Mundschleimhaut und des Halses sowie gegen Fieber, Husten und Zahnschmerzen.

Unter dem Ammendorfer Maulbeerbaum soll die Lahme Lene begraben liegen, ein Ammendorfer Original, vor deren giftiger Zunge kein Mensch sicher war. Nachzulesen ist die Geschichte der Lahmen Lene neben vielen anderen in den Ammendorfer Sagen, erzählt von Otto Schroeter und erschienen in der Merseburger Druck- und Verlagsanstalt L. Baltz im Jahre 1924. Gesammelt und gepflegt werden Erinnerungen, Geschichten, Memorabilia und vieles andere mehr, das uns hilft, unser historisches Gedächtnis zu bewahren, vom Ammendorfer Heimatverein, der eine eigene Website hat: www.Ammendorf.de

Der Kirchturm von St. Katherinen findet seinen literarischen Niederschlag in der Erzählung „Auf dem Kirchturm“ in: Werner, Christoph. 2001. Der Bronstein-Defekt und andere Geschichten. Hildesheim: Cambria-Verlag. Vertrieb durch den Bertuch-Verlag Weimar, http://www.bertuch-verlag.com/

Überarbeitet. Zuerst erschienen im Jahre 2009 in der „Halle-Lese“ des Bertuch Verlages Weimar, einer Internet-Publikation.

Das eingemauerte Kind

Geht der Wanderer nachts zur Geisterstunde, zwischen Mitternacht und 1 Uhr, bei Vollmond über die Zollbrücke unterhalb der Broihanschenke zwischen Ammendorf und Beesen im Süden von Halle an der Saale, so kann ihm Grausliches widerfahren.

Auf der Brücke über dem Mittelpfeiler, an dem sich eine Steinplatte befindet, steht im fahlen Mondlicht eine in schwarzes Nonnengewand gekleidete Gestalt und weint und klagt um ihr Kind und ihre Schuld, die sie nicht zur Ruhe kommen lässt.

Als man einst anfing, die Brücke zu bauen, fanden die Maurer an jedem Morgen zerstört, was sie am Tag zuvor errichtet hatten. Ein Mönch kam des Weges und riet ihnen, etwas Lebiges, ein Menschenkind, in die Brücke einzumauern, um die Wassergeister zu versöhnen, die über den Bau erzürnt wären und ihn deshalb immer wieder zerstörten.

Er erbot sich, ihnen ein Kind zu verschaffen. Damit waren die Bauleute einverstanden.

Am nächsten Morgen kam in einer Kutsche eine Nonne den Weg zur Brücke heruntergefahren. Sie hatte ein Kind auf dem Schoß, das der Mönch mit ihr in sündiger Nacht gezeugt hatte.

Die gottverlassene Frau gab dem Kind eine Semmel in die Hand, und die Maurer setzten das kleine Wesen in die vorbereitete Mauernische. Es rief mit herzzerreißenden Worten nach seiner Mutter, doch das Jammergeschrei half ihm nichts. Die Brückenbauer mauerten die Nische rasch zu, und das Weinen des Kindes wurde immer leiser, bis man es nicht mehr hören konnte, als die Lücke schließlich mit einer Steinplatte ganz geschlossen war. Von da an blieb die Brücke unzerstört.

(Nach: Schultze-Gallera, Die Sagen der Stadt Halle und des Saalkreises, Halle 1922)

Überarbeitet. Zuerst erschienen im Jahre 2009 in der „Halle-Lese“ des Bertuch Verlages Weimar, einer Internet-Publikation.

Luther und der alte Jude von Halle

In den handschriftlich überlieferten Aufzeichnungen „Mein Lebenslauf zur Nachricht für meine Familie und Freunde“ von Johann Esaias Silberschlag, geb. 16. November 1721, gest. 21. November 1791 befand sich, wie meine Urgroßmutter, Rose Bergling geb. Silberschlag meinem Vater, als er noch Kind war, erzählte, ein Begebnis, das zwischen einem sagenhaften Vorfahren unserer Familie und Luther sich ereignete.

Als die Aufzeichnungen im Jahre 1792 im Verlag der Königlichen Realschul-Buchhandlung gedruckt wurden, war dieses Begebnis nicht mehr darin enthalten. Ein Exemplar dieses „Leben, von ihm selbst beschrieben“ von Johann Esaias Silberschlag, „Königl. Preuß. Ober=Consistorialrat, Geheimer Ober=Bau=Rath, Pastor bei der Dreifaltigkeits=Kirche zu Berlin, Mitglied der Königl. Akademie der Wissenschaften und mehrerer Auswärtiger gelehrter Gesellschaften etc.“ befindet sich in der Universitäts- und Landesbibliothek Halle (Saale).

Meine Urgroßmutter erzählte:

Als Martin Luther im Jahre 1546, schon krank, auf dem Weg nach Eisleben, wo er einen Streit der Grafen von Mansfeld schlichten sollte, in Halle wegen Hochwassers der Saale länger als geplant Aufenthalt nahm, erschien in seinem Zimmer, als er gerade beim Einschlafen war, ein alter Jude namens Silberschlag, der in einer der Trödelbuden zwischen den Strebepfeilern der Marktkirche einen Handel mit gebrauchten Büchern und alten Manuskripten betrieb.

Dieser in einen Kaftan gekleidete Mann hieß Luthern aufstehen und ihm folgen. Sie gingen von der südlich des Marktplatzes gelegenen Herberge über den Markplatz an dem Galgen neben dem Marktbrunnen vorbei zur Saale hinunter. Hier führte der alte Mann den Reformator die Saale flussabwärts zur Moritzburg, die auf dem Platz des alten Judendorfes errichtet worden war.

Hier, an einer der runden Bastionen an der Ostseite der Burg trafen sie auf 11 Männer, in dunkle Obergewänder gekleidet, die im Kreis standen. Luthers Führer schob ihn in den Kreis, während er selbst sich einreihte. Einer trat vor und sprach:

„Luther, du hast dein Evangelium so gedeutet, dass die Juden unter Gottes Zorn und außerhalb seiner Gnade stünden und damit aus der menschlichen, aus eurer christlich begnadeten Gemeinschaft ausgeschlossen seien. Man solle daher ihre Synagogen und Schulen verbrennen, ihre Häuser zerbrechen und zerstören, ihre Betbüchlein nehmen, ihren Rabbinern verbieten zu lehren und sie vertreiben, so sie nicht bekehret werden könnten.

Was wirst du G’tt zum Jüngsten Gericht antworten, wenn dieser dich fragt: ‚Dr. Martinus, wie bist du mit meinen Kindern, den Juden, umgegangen?’“

Der Reformator stand in dem Kreis und sah nach diesen Worten hinauf in den Himmel, der von dunklen schweren Wolken bedeckt war. Ihn schwindelte.

Als er am Morgen erwachte, lag er in heftigem Fieber. Er ging krank nach Eisleben, wo er noch mehrmals predigte und am 18. Februar A.D. 1546 starb.

Prolog 1

Feindesland? Schon als er in die Manetstraße einbog, fühlte er die eisige Ablehnung gegenüber einem Angereisten. Sie kam aus den bleiverglasten Fenstern, den verhangenen Scheiben der Dachgauben, den abweisenden Garagenzufahrten, den maurischen Verzierungen der Hauseingänge, die mittels geschickt gepflanzter Hecken aus Lebensbäumen, Liguster und Feuerdorn schwer einsehbar waren.

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