Christoph Werner - Wintermorgen - Geschichten und Geschichtliches

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Wintermorgen - Geschichten und Geschichtliches: краткое содержание, описание и аннотация

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"Wintermorgen" ist der Titel der ersten Geschichte dieses Buches. Ein Wintermorgen erscheint kalt und feindlich. Er ist aber auch Hoffnung auf den Frühling, der noch jedes Jahr gekommen ist. Der leibeigene Bauer Christian allerdings lebt mit geringer Hoffnung.
In zwei Prologen geht es um die jüngere Geschichte Deutschlands, in der wir noch alle leben. Die meisten uns uns begleitet die Erinnerung bis zum Ende.
In Kurzbiographien bzw. biographischen Essays über Vauban, Thomas Mann, Struensee, Großherzogin Sopie, Schinkel, Plievier, Paul Schneider, Nexö, Mendelssohn, Luther, Kotzebue, Wassermann, Jagemann, Fürnberg, Friedrich II., C. F. Friedrich, Böcklin, Andersen und andere blickt der Autor auf die Geschichte und die sie charakterisierenden Gestalten als Vertreter der Leser, die Neues, und sei es nur in Nuancen, erfahren wollen.
Man erlebt, dass sich Fiktion und Wirklichkeit nicht voneinander trennen lassen. Sobald Geschichte aufgeschrieben wird, verändert sie sich. Und die Fiktion wird Teil der Geschichte. So durchdringen sie einander und lassen am Ende die Unterschiede unwesentlich werden.

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Gegen Abend, auf dem Nachhauseweg, schon im Wellsway, benutze ich die Gelegenheit, bei einem Fleischer nach dem berühmten Bath chap zu fragen, das der preußische Baumeister Karl Friedrich Schinkel während seines Besuches in Bath im Jahre 1826 gegessen hat. Er erwähnt das Gericht lobend in seinem Tagebuch, wohingegen er sich mit Lob für die städtebaulichen Leistungen der Woods sehr zurückhält. Der Fleischer gibt mir Auskunft, die meine Frau treulich für mich übersetzt. Gerade als wir den Laden zufrieden verlassen wollen, ruft er: „Wait a minute. Aren’t you the Germans who go around oiling garden gates? It really makes you wonder …” Meine Frau zieht mich schnell aus dem Laden. „Was hat er gesagt?“ frage ich. „Was wir uns dabei denken, hier in Bath herumzulaufen und ungefragt Gartentüren zu ölen. Komm schnell weg.“

Wir kommen zu unserem B&B und sehen an unserem Auto ein älteres Ehepaar stehen. Sie zeigen auf das deutsche Nummernschild und schauen auf, als wir uns nähern. Sie blicken freundlich, doch schweigen sie zunächst. Ich bin auf alles gefasst. Dann sagt der Mann in der Übersetzung meiner Frau: „Sind Sie derjenige, der Jennys Tür geölt hat?“ Ich nicke zögernd. „Na Gott sei Dank“, fährt der Mann fort, „da fehlt schon längst ein Mann im Haus. Ich kann gar nicht zählen, wie oft mich das Quietschen der Tür aus dem Mittagsschlaf geweckt hat. Wir wohnen nämlich hier gegenüber. Was allerdings Jenny sagen wird, wage ich mir nicht so recht vorzustellen.“

Leicht getröstet und dann doch auch wieder niedergedrückt gehen wir ins Haus. Lucy ist noch nicht da. Es wird ein trauriger Abend. Wir trösten uns damit, dass wir uns für den nächsten Tag zu einer Führung durch die schöne und interessante Stadt angemeldet haben.

Beim Frühstück am nächsten Morgen ist Lucy ganz freundlich. Sie wieselt zwischen Küche und unserem Frühstückszimmer hin und her, fragt, ob wir noch mehr Toast haben wollen und sagt dann mit konspirativer Stimme: „I phoned Jenny. She says she will be home the day after tomorrow. You will still be here, won’t you?” Meine Frau übersetzt, dass Lucy mit Jenny telefoniert habe und letztere übermorgen zurückkomme. Und dann seien wir doch noch da, nicht wahr? Meiner Frau gelingt es so gut, die klammheimliche Freude, den unheilverheißenden Beiklang, die kassandrische Weheklag, die Lucy in den kleinen Nachsatz „won’t you“ zu legen vermocht hat, in ihrem „nicht wahr“ wiederzugeben, dass es mir kalt den Rücken herunterläuft.

Wir gehen hinunter in die Stadt. Alle Führungen beginnen an den Roman Baths. Das Wasser, das dort aus dem Boden sprudelt, eine Million Liter pro Tag, hat eine Temperatur von 46 °C. Wir trinken einen Becher. Es schmeckt wie abgestandenes, lauwarmes Wasser.

Dann beginnt die eigentliche Führung. Unser Guide sagt, er mache das ehrenamtlich. Und ehe wir losgehen, sagt er, möchte er uns, die wir doch in der Mehrzahl Ausländer seien, solange wir hier so schön beieinander stünden, einen Hinweis geben. Engländer, auch die in Bath, liebten ihre privacy, ihre Privatsphäre. Und nichts Schlimmeres könnte ihnen passieren, als wenn ungefragt an dieser Privatsphäre herumgedoktert würde. Er sage das aus einem bestimmten Anlass. Gestern Abend habe ihm ein Bekannter im Pub erzählt, dass gerade ein deutsches Ehepaar mit einer Ölkanne in der Hand Bath heimsuche und überall, wo es ein trockenes Scharnier oder eine quietschende Türangel gäbe, zur Ölung schreite.

Der Leser sei versichert, dass es ein solch verlegenes und intensives Vor-sich-auf-den-Boden-Starren wie das von meiner Frau und mir noch nicht gegeben hat. Die Führung durch die Stadt ist trotz dieser Ermahnung unseres Guides schön, auch wenn ich, wann immer ein Metallteil an einem Haus oder einem Zaun auftaucht, den Blick ängstlich in eine andere Richtung lenke. Dennoch fürchten wir die ganze Zeit, identifiziert zu werden.

Für den folgenden Abend hat uns John in sein Haus eingeladen. Als ich die Gartentür öffne, quietscht sie. Johns Frau Liz fragt lächelnd, ob ich mein Öl dabei habe. Dann erzählt sie, dass heute in der Schule, in der sie arbeitet, ein Zeitungsausschnitt aus dem „Bath Courier“ im Lehrerzimmer herumgezeigt wurde, der unter der Überschrift „Oil Shock“ folgende Meldung enthielt. Liz gibt meiner Frau eine Kopie des Ausschnittes, und sie übersetzt für mich:

"Es ist unseren Lesern sicher nicht entgangen, dass wir uns auch dieses Jahr, was interessante Nachrichten aus aller Welt und aus unserem Land betrifft, in einem Sommerloch befinden. Umso mehr beeilen wir uns, Ihnen folgende Meldung zur Kenntnis zu bringen, von der wir nicht genau wissen, ob wir sie unter „Kurioses“ oder „Interkulturelles“ einordnen sollen. Eine ganze Anzahl Leser hat uns besorgt angerufen und von einem Paar aus Deutschland berichtet, das in unserer guten Stadt Bath Urlaub macht und dabei ein seltsames und fremdländisches Verhalten an den Tag legt. Überall, wo der Mann eine Türangel oder eine ähnliche drehbare Vorrichtung sieht, die seiner Meinung nach nicht genügend geschmiert ist, nimmt er eine Flasche Öl aus seiner eigens dafür mitgeführten Tasche und ölt ungefragt die Angel oder die Vorrichtung.

Da er damit noch keinen größeren Schaden angerichtet hat, bitten wir unsere Leser herzlich, ihrem Unverständnis nicht zu sehr Raum zu geben. Das Paar, das übrigens auch noch einen Volkswagen fährt, ist offensichtlich leicht gestört, aber harmlos. Denken Sie bitte daran, wie sehr wir die Deutschen vor einiger Zeit in München im Fußball gedemütigt haben und reagieren Sie aus dieser Überlegenheit heraus großmütig. Zudem wird diese Heimsuchung von begrenzter Dauer sein, da das Paar auf Grund der hohen Lebenshaltungskosten in unserem Land nicht lange wird aushalten können.

Dieses Deutschland übrigens, aus dem die Leute kommen, befindet sich auf dem Kontinent ungefähr zwischen Frankreich, Polen und Oktoberfest, ist etwas größer als das Vereinigte Königreich und seine Hauptstadt heißt Berlin. Die Einwohner befassen sich in ihrer Freizeit hauptsächlich mit Aufräumen, Saubermachen und Sauerkraut essen. Unser großer Komponist George Frideric Handel wurde erstaunlicherweise in diesem Deutschland geboren, in einer Stadt namens Halle an der Saale, zog es aber vor, sich bereits in jungen Jahren in London niederzulassen."

Liz und John sehen uns tröstend an. Sie gehören zu den Menschen, die andere nicht leiden sehen können. John führt uns zuerst im Erdgeschoss des Hauses herum. Uns fällt auf, dass alle Räume und alle darin befindlichen Gegenstände einem Ordnungsprinzip folgen, das sich schlichten deutschen Gemütern entzieht. Es ist sozusagen exotisch und von kosmischer Gelassenheit und insofern das nach außen gekehrte Innere unserer Freunde.

Wir setzen uns im dining room an den Tisch, und zu meiner Freude serviert uns John als erstes das erwähnte Bath chap, das aus dem unteren Teil einer Schweinebacke besteht, der um die Schweinezunge gewickelt ist und gewöhnlich kalt gegessen wird. Wir genießen es und trinken, Schinkels gedenkend (der übrigens ein sehr maßvoller Mensch gewesen sein soll), Korn aus der von mir als Geschenk mitgebrachten Flasche.

Später beim Braten, der sehr gut schmeckt, gelingt es mir, einen guten Teil der Bratensoße aus der Sauciere auf das Tischtuch, meine helle Hose, die nackten Füße der neben mir sitzenden zweitjüngsten Tochter Eleanor und den Teppich zu gießen. Ich sehe es Johns Gesicht an, dass er sich aus reiner Menschenfreundlichkeit die Frage versagt, was es denn hier zu ölen gäbe. Alle anderen lassen mich in dem Glauben, dass ihnen eigentlich nichts lieber sei, als wenn jemand die Bratensoße auf diese Weise vergieße. Wir verabschieden uns mit dem bleibenden Eindruck, dass unsere Freunde im Gesamten zu gut für diese Welt sind.

Am nächsten Tag reisen wir nach Cornwall ab.

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