Christoph Werner - Wintermorgen - Geschichten und Geschichtliches

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Wintermorgen - Geschichten und Geschichtliches: краткое содержание, описание и аннотация

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"Wintermorgen" ist der Titel der ersten Geschichte dieses Buches. Ein Wintermorgen erscheint kalt und feindlich. Er ist aber auch Hoffnung auf den Frühling, der noch jedes Jahr gekommen ist. Der leibeigene Bauer Christian allerdings lebt mit geringer Hoffnung.
In zwei Prologen geht es um die jüngere Geschichte Deutschlands, in der wir noch alle leben. Die meisten uns uns begleitet die Erinnerung bis zum Ende.
In Kurzbiographien bzw. biographischen Essays über Vauban, Thomas Mann, Struensee, Großherzogin Sopie, Schinkel, Plievier, Paul Schneider, Nexö, Mendelssohn, Luther, Kotzebue, Wassermann, Jagemann, Fürnberg, Friedrich II., C. F. Friedrich, Böcklin, Andersen und andere blickt der Autor auf die Geschichte und die sie charakterisierenden Gestalten als Vertreter der Leser, die Neues, und sei es nur in Nuancen, erfahren wollen.
Man erlebt, dass sich Fiktion und Wirklichkeit nicht voneinander trennen lassen. Sobald Geschichte aufgeschrieben wird, verändert sie sich. Und die Fiktion wird Teil der Geschichte. So durchdringen sie einander und lassen am Ende die Unterschiede unwesentlich werden.

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Er ging ins Haus, wo seine Frau schon das Feuer geschürt und die erste Mahlzeit zubereitet hatte. Alle setzten sich an den Tisch, eine große, von Schragen gehaltene Platte aus rohem Holz. Jeder hatte vor sich einen Holznapf, den Frigge aus dem Kochkessel mit Brot füllte. Das Brot war ein Brei aus Mehl, mit Wasser, manchmal mit Milch aufgekocht und mit Honig gesüßt. Sie tranken aus hölzernen Bechern Molke dazu.

Kauend und schluckend sah Christian, wie Frigge versuchte, ihre Schmerzen zu verbergen. Hoffentlich kommt sie durch. Und wenn nicht, könnte er es nicht ändern. Man muss die Dinge nehmen, wie sie kommen. Gott allein richtet alles, sagt der Priester.

Zuerst erschienen in "Literamus", Bd. 18, 2000.

When Jenny comes

Schön ist es in Bath in England, ganz wunderbar ist es in Aquae Sulis, wie die Römer ihre Siedlung nach der keltischen Gottheit Sul nannten. Als wir mit dem Auto in die Stadt einfahren und nach einigen Umwegen schließlich zu unserem B&B oberhalb von Beechen Cliff im Wellsway gelangen, sind wir voller Erwartung.

Vorher hatten wir die Vergangenheit der Stadt studiert und kannten geschichtsbestimmende Einzelheiten, wie zum Beispiel, dass König Lears Vater, der sagenhafte Keltenfürst Bladud, im warmen Schlamm Heilung von seinem Aussatz gefunden hatte. Wir waren im Bilde darüber, dass die Römer kultivierter badeten und wunderbare Thermen mit raffinierten Fußbodenheizungen errichtet hatten und schließlich, dass Edgar, der erste König ganz Englands, hier im Jahre 973 gekrönt wurde. Er galt als tüchtiger Gebieter, achtete die örtlichen Traditionen und übte eine im Großen und Ganzen friedliche Herrschaft aus.

Noch freudiger stimmt uns die Aussicht, unseren Freund John Roberts und seine Familie in ihrem Haus besuchen zu können. John, dessen körperliche Ausmaße nur von seinem wunderbaren Geigenspiel und der begnadeten Fähigkeit, Leuten die englische Sprache beizubringen, übertroffen werden, übt seine segensreiche Tätigkeit auch in Englischkursen in Deutschland aus, wo wir ihn kennengelernt hatten.

Nun aber erst einmal Jenny - denken wir. „Eaglet House“ steht auf einem Schild im Vorgarten, in dem es zwischen Steinen und Platten grünt und blüht. Die eiserne Gartentür quietscht in den trockenen Angeln. Das Quietschen alarmiert Lucy, die herauskommt und uns begrüßt. Sie sei eine Freundin von Jenny, die zum Urlaub in Frankreich weile, und betreibe inzwischen das B&B für Jenny, und wir seien willkommen. Jenny komme bald zurück, fügt sie atemlos hinzu. Meine Frau geht mit Lucy ins Haus und begutachtet das Zimmer, und ich gehe durch die quietschende Gartentür zum Auto, das Gepäck zu holen. Da kommt mir ein unglücklicher, ein fataler, ein zwieträchtig-geistesarmer Gedanke. Ich nehme die Flasche Motorenöl, die ich im Auto mitführe, tränke ein Tempotaschentuch und öle die rostigen Türangeln. Ein wunderbares, fast erotisches Gefühl steigt in mir hoch, als sich die Tür nun lautlos und leicht hin und her bewegen lässt. Gerade bin ich dabei, auch noch das Schließblech und die Zunge zu ölen, damit letztere geräuschlos und glatt in ersteres hineingleiten kann, als sich die Haustür öffnet und Lucy herausschießt. ”What are you doing there? Are you looking for something?” kräht sie.

Mein Englisch reicht aus, dank John, um zu verstehen, dass sie wissen will, was ich dort mache. Öl heißt oil auf Englisch, ebenso ölen. “I am oiling the quietsching gate,” sage ich. „Good Lord“, schreit Lucy. „You shouldn’t have done that. Jenny wanted the squeak so that she knew somebody had come into the garden.” Ich stehe entgeistert. Da hatte ich also Jennys Alarmsignal weggeölt. Um meinen Schrecken noch zu vergrößern, kreischt Lucy: „When Jenny comes, you’ll see. Just you wait.” Und dann noch: “Oh, those Germans.“

Nun hab ich’s gründlich. Nicht lange, und ganz Bath oder wenigstens der halbe Wellsway wird wissen, was diese Deutschen, diese Knaupler und Besserwisser, diese Ordnungsfanatiker und Rechthaber, denen alles mögliche zuzutrauen ist, solange es nur ordentlich und der Reihe nach geschieht, nun auch in Bath angerichtet haben. Fremde Türen ölen, fürwahr. Als nächstes werden sie mit Hilfe der EU noch versuchen, das English Breakfast zu verderben, indem sie Brüssel dazu veranlassen, die zum Frühstück gehörenden Würstchen wegen ihres angeblichen Sägemehlgeschmacks und den Bacon und die mit Fett vollgesogenen Pilze wegen des ihrer Meinung nach zu hohen Kaloriengehaltes durch entsprechende Vorschriften zu verbieten.

Bedrückt packen wir unsere Sachen aus und richten uns ein. Unten hören wir Lucy herumwirtschaften und vor sich hin grummeln. Als wir hinuntergehen und uns für einen Gang in die Stadt verabschieden, hat sie sich etwas beruhigt. Aber es ist wie die Ruhe vor dem Sturm. Gleich nach uns, sagt sie hintergründig, müsse auch sie das Haus verlassen, da sie sich „gewissen Dingen nicht mutterseelenallein und ohne Beistand aussetzen könne“. Wir sehen uns an, und ich erblasse, wie mir meine Frau danach sagt.

Ich muss jetzt etwas einflechten - was meine Tat, oder sollte sich besser sagen Untat der Türölung allerdings nicht besser macht: Ich entspreche nämlich in beklagenswerter Weise so recht dem Bild des Deutschen, das man in englischen Zeitungskarikaturen und auch Filmen, besonders solchen über den 2. Weltkrieg, findet. Ich habe blassblaue Augen, kurzgeschnittenes Haar, eine dicke Brille mit Drahtgestell, ziemlich kurze und dazu auch noch dünne Beine und einen erheblichen Bauchansatz. Wenn der Leser den Film „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ gesehen hat, erinnert er sich bestimmt an Gert Fröbe, der einen preußischen Offizier spielt. Ich fürchte, ich sehe ihm ähnlich.

Zu diesen äußerlichen Merkmalen kommt ein recht ausgeprägter Ordnungssinn, der, wie ich mir selbst eingestehe, nach Ordnung um ihrer selbst willen trachtet und erst in zweiter Linie nach deren Zweck fragt. Und ich beurteile Gruppen und Völker danach, ob sie in diesem Sinne ordentlich sind oder nicht. Der Leser merkt, dass ich mir über diese Dinge im Klaren bin. Aber sie kommen aus dem Gefühl, und ich kann sie nur selten und mit einem gewissen geistigen Kraftaufwand abstellen.

Außerdem unterliege ich dem Zwang, mich und die entsprechenden fremdvölkischen Gastgeber stets zu fragen, was sie von den Deutschen halten. Das kann doch nur einem tiefsitzenden Minderwertigkeitsgefühl entspringen. Den Engländern zum Beispiel ist es egal, was andere von ihnen halten, denn es kann ihnen ohnehin keiner das Wasser reichen. So sitzt man denn im Pub, übrigens eine beneidenswerte Institution, kommt mit einem Eingeborenen ins radebrechende Gespräch und fragt nach dem dritten Bier, was dieser von den Deutschen hält. Die Antwort ist in der Regel zufriedenstellend, da Engländer, eigentlich alle Briten, in derartigen Situationen sehr höfliche Leute sind. Außerdem verstehen sie den Grund für solche Fragen nicht. Nicht weiter eingehen will ich auf meine Eigenschaft, nach ein paar Gläsern Bier sentimental zu werden und meinen Gesprächspartner, zu Tränen gerührt (ich, nicht der Gesprächspartner) meiner Liebe und andauernden Freundschaft zu versichern sowie meiner Trauer über die bevorstehende Trennung bei „Time, Ladies and Gentlemen, please!“

Wir besichtigen die Ergebnisse des städtebaulichen Konzeptes von John Wood und seinem Sohn. Das sind klassizistische Straßenzüge nach römischem Vorbild im Geiste des Palladio. Man gruppierte die meist dreigeschossigen Wohnhäuser zu einem weit geschwungenen Bogen, crescent, oder einem Kreis, circus. Die Fassaden wurden mit Bath stone, dem gelb-grauen Kalkstein der Umgebung, verkleidet. Wir besuchen das Museum im Eckhaus Nr. 1 Royal Crescent, in dem sich die liebevoll hergerichteten Räume einer Wohnung vom Ende des 18. Jahrhunderts befinden. Mich fasziniert eine Vorrichtung in der Küche, bei der ein in einer Trommel laufender Hund über einen Treibriemen den Bratspieß drehte. Die Trommel befand sich schräg über dem Braten, und ich dachte, wie wohl, und ob überhaupt, verhindert wurde, dass der Geifer des Hundes, der da mit hängender Zunge in der Trommel lief, und seine Haare und sonstigen Absonderungen an den Braten gelangten.

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