Markus Tödter - Affentheater, letzter Vorhang

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Der Mensch sieht sich selbst als Krone der Schöpfung.
Aber genauer betrachtet entpuppt er sich eher als Grund für die Erschöpfung der Erde. Noch nie stand unser Planet so kurz vor einer globalen Katastrophe, die von einem Lebewesen ausgelöst wurde.
Immer mehr zeigt sich, dass die menschliche Spezies zwar den Intellekt besitzt, das Antlitz der Erde grundlegend zu verändern. Aber zum Leidwesen der übrigen Natur reicht dieser nicht, um auch die notwendige Verantwortung an den Tag zu legen.
Getrieben von ihren Wünschen und gesteuert von Hormonen taumelt die Menschheit auf eine unklare Zukunft zu. Unter einer dünnen Schicht Zivilisation lauern die tiefen Spuren von Milliarden Jahren Evolution, die nicht mit den technologischen Errungenschaften der Moderne zu vereinbaren sind.
Kultur und Natur stehen sich gegenüber, und allzu häufig siegt das «Bauchgefühl» über die Vernunft – täglich nicht nur in den Nachrichten zu beobachten. Wer objektiv auf das Geschehen in seiner Umgebung, aber auch auf globaler Ebene achtet, erkennt die Unzulänglichkeit des Menschen.
Neugier und Wissenschaften haben ihn auf den Mount Everest, in den Marianengraben und zu den Quarks geführt, aber an den Ort der Erkenntnis leiteten sie ihn zum Schaden der Erde noch nicht. Doch gerade jetzt wäre dies zur Bewältigung der drei großen Probleme, vor der die Menschheit steht, dringender denn je.

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Wodurch wurde diese in der Geschichte der Erde einmalige Transformation der Lebensweise eines Tieres ermöglicht? Die Entwicklung des Gehirns war der Funke, der den Menschen über die restliche Fauna erhob. Aber was oftmals dabei vergessen wird: Der Geistesblitz eines einzelnen Individuums hat den Ausschlag gegeben, um den Alltag seiner Sippe und bald darauf auch vieler weiterer Gruppen zu vereinfachen und zu verbessern. Der erste Mensch, der sich an einen brennenden Ast nach einem Blitzeinschlag herantraute, der erste Mensch, dem auffiel, dass bestimmte Steine Funken werfen, wenn man darauf schlägt, der erste Mensch, der einen Stein bearbeitete, um daraus ein Werkzeug zu formen. Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen, um schließlich bei Edmond Cartwright oder Benjamin Franklin zu landen. Allerdings konnten die Erfinder nicht immer mit der Gegenliebe ihrer Zeitgenossen rechnen. Die Erfindung des automatischen Webstuhls durch Cartwright löste etwa massive Unruhe aus. Die Maschinenstürmer zerstörten aus Angst um die Existenz ihre mechanischen Arbeitsplatzvernichter.

Die Geschichte ist voller weiterer kluger Köpfe, deren Erfindungen ihnen nicht Ruhm und Erfolg, sondern nur Schwierigkeiten und Armut einbrachten. Wie etwa William Lee und Denis Papin. Lee präsentierte 1589 den ersten Strickautomaten, der so schnell arbeitete wie sechs Stricker. Ein Patent darauf wurde ihm jedoch verwehrt, weil die damalige englische Königin Elisabeth I. fürchtete, die arbeitslosen Stricker könnten für Unruhen sorgen.

Auf den Zorn der Etablierten stieß auch die Erfindung von Papin: ein teilweise dampfgetriebenes Boot. Dieses wurde von der Mündener Schiffergilde zerstört. Angst vor Veränderungen befällt sowohl Arbeiter, die um ihren Broterwerb bangen, als auch die Herrschenden, die sich vor den in der Folge arbeitslosen Untertanen fürchten.

Viele kluge Menschen haben sich bereits mit dem Phänomen auseinandergesetzt, dass – wann immer möglich –, geistige Nonkonformität vermieden wird: „… diejenigen, die es wagten, aus der kulturellen Matrix zu entfliehen, [ziehen] nur selten Vorteile aus dem übermäßigen Gebrauch der Vernunft. […] Arthur Schopenhauer meinte, die tiefe Abneigung gegen geistige Anstrengung sei ein typischer Wesenszug unserer Spezies: ‚Die große Mehrzahl der Menschen ist so beschaffen, dass ihrer ganzen Natur nach es ihnen mit nichts Ernst sein kann als mit Essen, Trinken und sich Begatten‘. Aus evolutionsbiologischer Perspektive ist das verständlich: Warum auch sollte der Mensch sein ressourcenintensives Denkorgan über Gebühr strapazieren, wenn sich solcher Ressourcenverbrauch augenscheinlich gar nicht lohnt?“ 1Wer sich dennoch seines Denkorgans in übermäßiger Weise bediente, konnte vielfach auf das Misstrauen und sogar die Verfolgung durch die Oberen und die aufgestachelte Masse rechnen. Besonders dramatisch wird es oft, wenn auch noch die vielbeschriebene Schwarmintelligenz ins Gegenteil umschlägt. Friedrich Nietzsche brachte es auf den Punkt: „Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas Seltenes – aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel.“

Ein Großteil der Bevölkerung lebt ein wissenschaftsfernes Leben. Für sie gilt als oberste Maxime: „Führe ein angenehmes Dasein. Die Auseinandersetzung mit Themen unter Beachtung von formellen Standards zählt dazu sicher nicht. Es ist daher auch nicht überraschend, dass sich in der Bevölkerung eine große Informationswüste ausgebreitet hat. In dieser werden immer wieder Korrelation und Kausalität gleichgesetzt. (Positive) Korrelation bedeutet, dass zwischen zwei Merkmalen ein Zusammenhang besteht. Allerdings kann man daraus nicht schließen, dass ein Merkmal die Ursache für das andere Merkmal darstellt (Kausalität). Ein Beispiel: Man kann feststellen, dass Männer mit Glatze reicher sind als Männer ohne Glatze. Sollten sich deshalb alle Männer den Kopf kahl rasieren? Natürlich nicht. Denn beide Merkmale, Reichtum und Glatze, weisen zwar eine Korrelation auf, aber keine Kausalität. Mit dem Alter steigt der Anteil der Männer mit Vollscheitel. Da ältere Männer auch durchschnittlich reicher sind, ergibt sich diese Korrelation.

Auch um die Allgemeinbildung ist es in der Bevölkerung nicht gut bestellt. „Fast die Hälfte der Deutschen weiß nicht, wofür Erst- und Zweitstimme eigentlich gut sind.“ 2Bei einer Emnid-Umfrage konnten nur elf Prozent der Befragten beantworten, was man unter Tarifautonomie versteht. 3Als einer der Grundpfeiler etwa zur Findung der Lohnhöhe wichtig für alle Arbeitnehmer – und dennoch herrscht darüber weitverbreitete Unkenntnis. „Dass Kurt Beck SPD-Chef war, wussten selbst ein Jahr nach seinem Amtsantritt im April 2006 nur 35 Prozent.“ 4

Bei so wenig grundlegendem Wissen über politische Begebenheiten stellt sich unwillkürlich die Frage, nach welchen Kriterien diese Menschen ihre Wahlentscheidung treffen. Wen verwundert da noch die Aussage Winston Churchills: „Das beste Argument gegen Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit dem durchschnittlichen Wähler.“

Mentale Buchstaben- und Zahlensuppe

Sicher wird man in Deutschland nur wenige Menschen finden, die bar jeder Kenntnis über Buchstaben und Wörter sind – ausgenommen durch bei Krankheiten oder Unfällen hervorgerufene Gehirnschädigungen. Was man jedoch neben diesem Analphabetismus im engeren Sinne finden kann – in einer viel größeren Zahl als man annehmen würde – ist sogenannter Funktionaler Analphabetismus. „[Dieser] ist gegeben, wenn die schriftsprachlichen Kompetenzen von Erwachsenen niedriger sind als diejenigen, die minimal erforderlich sind und als selbstverständlich vorausgesetzt werden, um den jeweiligen gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden. Diese schriftsprachlichen Kompetenzen werden als notwendig erachtet, um gesellschaftliche Teilhabe und die Realisierung individueller Verwirklichungschancen zu eröffnen.“ 5Was hier kompliziert definiert wird, heißt umgangssprachlich ausgedrückt: Wer zwar einzelne Sätze lesen, aber keine Texte verstehen kann, ist von funktionalem Analphabetismus betroffen. Dies sind in Deutschland etwa 14 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung, das entspricht ungefähr 7,5 Millionen funktionalen Analphabeten in Deutschland.

Zudem findet sich bei weiteren 25 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung – das sind über 13 Millionen Menschen in Deutschland – fehlerhaftes Schreiben trotz gebräuchlichen Wortschatzes. 6Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass über 40 Prozent der Deutschen im erwerbsfähigen Alter nicht in der Lage sind, Texte angemessen fehlerfrei zu verfassen. Männer schneiden in dieser Hinsicht schlechter ab. So liegt bei ihnen der Anteil der funktionalen Analphabeten bei 17,4 Prozent – im Gegensatz dazu bei den Frauen bei nur 11,6 Prozent. 7Nach Alter aufgeschlüsselt fällt auf, dass die Lesefähigkeit mit dem Alter wieder abnimmt. Durch mangelnde Übung verlernen einige Menschen die einmal erworbenen Kenntnisse wieder. Diese Illiteralität tritt besonders bei Menschen auf, die Deutsch nicht als Erstsprache erlernten. Ihr Anteil an den funktionalen Analphabeten beträgt über ein Drittel, obwohl ihr Bevölkerungsanteil nur bei 15 Prozent liegt.

Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, dass die Vermittlung von Lese- und Schreibfähigkeiten gefördert wird – sei es in der Schule bei nicht Deutsch sprechenden Kindern oder in der Erwachsenenbildung. Als Lohn winkt eine bessere Inklusion der Geförderten in die Gesellschaft, welche zudem das Entstehen von separierten Gruppen verhindert und auch in wirtschaftlicher Hinsicht positiv wirkt. Dass dies bisher nur eingeschränkt funktioniert hat, zeigt sich darin, dass der Lohnabstand zwischen Gastarbeitern und Einheimischen auch mit zunehmender Aufenthaltsdauer langfristig bestehen bleibt – ganz im Gegensatz zu Erfahrungen in anderen Ländern. 8

In der Studie leo. (Level-One) wurde festgestellt, dass 57 Prozent der funktionalen Analphabeten in Deutschland angeben, erwerbstätig zu sein. 9Allerdings sind gerade sie es, die in schlecht bezahlten Stellen einfache un- oder angelernte Tätigkeiten verrichten und immer wieder Gefahr laufen, arbeitslos zu werden. Der Grad der Lese- und Schreibkompetenz – das Sprachkapital – und die weiteren Fähigkeiten einer Person (d. h. das sonstige Humankapital) sind in vielerlei Hinsicht wechselseitig miteinander verbunden. Zum einen bildet das Sprachkapital seinem Wesen nach überhaupt erst die Grundlage für den Erwerb weiteren Humankapitals. Beim Erlernen der Sprache handelt es sich um eine „Basisinvestition“. 10Mehr als eine Basis sollte eine korrekte Sprache für jeden Studenten darstellen, aber gerade auch hier scheinen die Sprachfähigkeiten immer weiter abzunehmen.

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