Henriette Pascher - Mond küsst Sonne

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Man soll nie aufhören, Ziele, Träume und Visionen für sein Leben zu verwirklichen.
Auch wenn man seine Jugendträume aus irgendwelchen Gründen nicht mehr umsetzen kann.
Möglicherweise wird erst dann die Sicht frei für ungeahnte Wirklichkeiten, die man vorher wegen der Fülle nicht entdecken konnte.

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Zum ersten Mal berührte sie eine vage Ahnung von dieser gläsernen Barriere, die sie seinerzeit schon bei ihren Eltern - damals jedoch unbewusst - verspürte.

Der nächste entscheidende Einschnitt in ihrem Leben war der erste Schultag. Alles war für sie neu, aufregend und interessant. Vor allem die Lehrerin hatte es ihr angetan. Ihre sanfte, melodiöse Stimme verzauberte nicht nur Karin, sondern auch andere Mitschüler. Ihre Eltern hatten kein Verständnis für ihre Schwärmerei, sodass sie mit ihren Träumerein, aber auch mit ihren Sorgen allein blieb. Kümmernisse hatte sie im Laufe der Zeit genug. Am meisten kränkte sie, dass ihre einzige erwachsene Vertrauensperson, scheinbar grundlos und ohne sich zu verabschieden, nicht mehr kam. Als sie sich bei einer Freundin ausweinen wollte, fragte sie diese ganz verwundert:

"Ja weißt du denn nicht, dass unsere Frau Lehrerin ein Butzi bekommt?"

Nein, Karin wusste es nicht. Woher sollte sie auch? Da sie keine jüngeren Geschwister hatte, musste sie ihr Wissen auf andere Weise erwerben. Ihr war wohl aufgefallen, dass der Bauch immer größer wurde. Aber sie wäre von sich aus nie auf den Gedanken gekommen, dass ein Baby drin sein könnte.

Im Gegensatz zur Freundin brachten die Klassenkameraden ihren Spott offen zum Ausdruck. Karin zeigte ihnen die lange Nase. Die Folge war, dass Bleistifte und Radiergummis auf geheimnisvolle Weise aus ihrem Federpennal verschwanden.

Und wieder schob sich jene unsichtbare Glaswand zwischen sie und jene unbekannten Bösewichte.

Wenn ihr dann von zu Hause Vorwürfe gemacht wurden, sie solle doch auf ihre Sachen besser aufpassen, erfasste sie eine hilflose Wut.

Kavaliersdelikte und Gemeinheiten nahmen in den folgenden Jahren zwar nicht ab, dafür wurde die Technik der Ausführung subtiler und noch weniger greifbar. Wie sehr sehnte sich Karin, erwachsen zu werden.

Endlich war der große Augenblick gekommen. Sie hatte die HAK-Matura mit Auszeichnung bestanden und glaubte nun, die ganze Welt liege ihr zu Füßen. Auch war sie der festen Überzeugung, die kindischen Blödeleien würden ein für alle Mal zu Ende sein. Die bittere Erfahrung, dass dies ein Trugschluss war, sollte sie erst später machen.

Als Karin den Posten einer Chefsekretärin erhielt, kam sie sich enorm wichtig vor. Jetzt war sie schließlich wer. Man konnte sie nicht so einfach auf die Seite schieben wie früher. Nach einer kurzen Probe- und Einarbeitungszeit erklärte sich ihr Chef bereit, sie weiterhin behalten zu wollen, da Karin seinen Anforderungen vollkommen entsprach. Sie glaubte, am Ziel ihrer Wünsche angelangt zu sein. Aber schon nach kurzer Zeit änderte sich die Situation drastisch. Es passierte immer öfter, dass sie in Briefen Sätze schrieb, die er angeblich nie angeordnet hatte, obwohl Karin genau wusste, dass ihr Vorgesetzter so formuliert haben wollte. Sie getraute sich allerdings nicht, eine schriftliche Weisung zu verlangen, da sie befürchtete, er würde ihre Konzentration anzweifeln.

Diesmal war die Mauer aus Glas massiv. Es kam ihr vor, als ob jemand ihren Kopf mit einem Hammer zerschlagen hätte. Wie war dieser Gesinnungswandel nur möglich? Es dauerte nicht lange und schon stieß sie mit ihren Händen an die nächste durchsichtige Fläche.

Ein Kollege beschuldigte sie, ihm Geld gestohlen zu haben, was er auch gleich durch einen sogenannten Freund bekräftigen ließ.

Karin wäre nie auf die Idee gekommen, so etwas zu tun. Verzweifelt versuchte sie sich zu verteidigen. Doch schließlich musste sie einsehen, dass sie die schwächere Position inne hatte, da sie für die Wahrheit keinen Zeugen auftreiben konnte. Bis man ihr letztendlich erklärte, das Ganze sei nur ein Spaß gewesen. Als Karin ihnen deswegen Vorwürfe machte, wurde sie kurzerhand als humorlos bezeichnet. Damit war für die "lieben" Kollegen die Sache erledigt. Wenn Karin nicht anwesend war, wurde dieser Vorfall immer wieder erörtert, um die diabolische Freude, einen Mitarbeiter in die Verzweiflung getrieben zu haben, wieder aufleben zu lassen.

Ohnmächtig vor Enttäuschung und Schmerz stolperte sie durch die immer enger und unheimlicher werdenden Gänge des Labyrinthes nach Hause.

Ihr Mann war ihr jedoch auch nicht unbedingt eine Hilfe, da er das liebevoll zubereitete Essen als ungenießbaren Fraß bezeichnete. Ihre Kinder schickte sie ohne Gutenacht-Geschichte ins Bett, da sie beim Essen gekleckert hatten. Die Lust, Schwächere zu quälen, oder nur überreizte Nerven? Sie wußte keine Antwort. Nur eines war gewiss. So konnte es nicht weitergehen, sonst würde sie über kurz oder lang in der Psychiatrie landen.

Sie versuchte es mit zynischen Bemerkungen. Die Kollegen waren zwar verunsichert, ließen aber in ihrem Bemühen nicht nach, weitere wunde Punkte zu finden. Karin beging diesmal nicht den Fehler, ihnen zu zeigen, wann sie verletzt wurde, sondern setzte als zweite Waffe die Schweigetaktik ein. Und siehe da, die Erfolgsquote lag ungefähr bei siebzig Prozent.

All die kleinen Nadelstiche, die sie im Laufe vieler Jahre erdulden musste, gingen an die Peiniger zurück. Auch die Glaswände, vor denen sie oft wie versteinert zusammengesunken war, wurden seltener. Vielleicht war es sogar möglich, diesem Irrgarten der Verrücktheiten zu entrinnen?

Wenn sie jetzt einen Raum betrat, deren Insassen von hysterischen, ordinären Lachanfällen geschüttelt wurden, schleuderte sie diesen Menschen einen vernichtenden, süffisanten Blick zu, wodurch die Kicherei augenblicklich zu Eis erstarrte. Zauberkraft Körpersprache? Sie hatte die dritte Möglichkeit entdeckt, primitive Menschen in Schach zu halten. Eine Alternative zu Mobbing bzw. körperliche Übergriffe?

Langsam baute sich ein Schutzschild um sie auf, wie eine unsichtbare Glasscheibe.

Die Rollen hatten sich vertauscht. Nun hatte Karin die Machtposition inne. Hätte sie mit den gleichen Waffen gekämpft, würde sie wohl ihre Identität verloren haben.

Der Zeitpunkt rückte näher, an dem sie den Ausgang des Glas-Spiegel-Kabinetts erreichte. Ihre äußere Hülle war fallweise gezwungen, sich in diesem Gefängnis aufzuhalten, doch ihr wahres Selbst glitt mühelos hinaus auf den Weg der Freiheit.

Das Spinnennetz

Schwester Genovefa starrte entsetzt zum Plafond ihrer winzigen Zelle. Eigentlich hätte sie jetzt Gebetsstunde gehabt. Dieses Alleinsein mit Gott hatte ihr bisher immer Frieden und neue Kraft geschenkt in all den Wirrnissen, die in letzter Zeit auf sie eingestürmt waren. Diesmal wagte sie es nicht einmal das Kreuz am Fußende ihres Bettes anzuschauen. Das, was eben passierte, hätte nicht geschehen dürfen. Ihr war überhaupt ein Rätsel, wie ihr Bruder sich Zutritt in die Klausur verschaffte. War es vielleicht sein Priestergewand, das ihn ungeschoren durchkommen ließ? Oder bediente er sich gar einer falschen Behauptung, um so heimlich sein Vorhaben ausführen zu können?

Mittlerweile rückte der Stundenzeiger auf die Ziffer sechs. Täglich um 18 Uhr trafen sich die Schwestern zur Abendmesse. Wie betäubt erhob sich Schwester Genovefa von ihrer Liegestatt. Hohl und unheimlich klangen ihre Schritte auf dem düsteren Gang zur Kapelle. Als sie den mit wunderschönen Blumen geschmückten Andachtsraum betrat, drehten sich einige Schwestern um und bedachten sie mit einem strafenden Blick. Kein Wunder, sie war die letzte.

Da durchzuckte sie mit einem Mal ein fürchterlicher Gedanke. Eine heiße Blutwelle stieg ihr ins Gesicht. Sie hatte ja schon viele Lügen, Gemeinheiten und Heucheleien erlebt, seit sie vor zwei Jahren ins Kloster eingetreten war. Warum konnte sie nicht auch einmal davon Gebrauch machen? Sie tat es ja nicht aus Freude daran, andere zu quälen, sondern bei ihr war es eine Art Verzweiflungsakt. Wie sehr hatte sie doch gehofft, hier Wahrheit und Frieden zu finden. Aber das war wohl ein Trugschluss.

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