Man benötigt pro Bombe auf Grund des geringen Bombengewichtes von 905 Kilogramm und dem nicht nennenswerten Gewicht der revolvierenden Abschussvorrichtung, welches bei 515 Kilogramm für die drei Schüsse von jeweils 130 Droplets liegt, zum Transport lediglich einen Kleintransporter.
Es ist geplant, dass diese Transporter, die gleichzeitig als Abschussbasis dienen, von Selbstmordattentätern gefahren werden.
Die technische Ertüchtigung eines normalen Kleintransporters, wie zum Beispiel eines Volkswagen oder Toyota Lieferwagens, eines Ford oder eines GMC Cargo Van dauert pro Fahrzeug einschließlich dem Schneiden einer Öffnung im Dach keine zwanzig Arbeitsstunden.
Russland und die westliche Welt müssen somit fast 100 solcher Kleintransporter zu einem gegebenen Zeitpunkt rechtzeitig und gleichzeitig finden, den darin sitzenden Selbstmordattentäter töten und die thermobarische Bombe unschädlich machen.
Bei geschätzt mindestens fünf Millionen Kleintransportern, die in Euren Ländern und bei uns herumfahren, wird das zur berühmten Suche der Nadel im Heuhaufen. Da eine solche Suche noch nie von Erfolg gekrönt war, müssen wir mehrere Millionen von Toten als gesichert erwarten.
Unser aller Problem ist, dass wir nicht erfahren konnten, wo diese Bomben gefertigt werden sollten: Somit besteht auch keine Chance, diesen Ort durch Flugzeugangriffe vernichten zu können!“
„Um Gottes Willen, Wladimir, wieso informieren Sie mich erst jetzt? Über drei Wochen später?“
„Weil wir erst seit gestern endgültig wissen, wie das alles lief. Und ich muss Ihnen gestehen, unser Inlandsgeheimdienst FSB hat noch nie so gut und schnell gearbeitet und nur deswegen konnten wir überhaupt erfahren, was da in Einheit 446 im Oblast Swerdlowsk passiert war. Wir hatten aus Sicherheitsgründen seit elf Monaten einen geostationären Überwachungssatelliten über dieser Forschungseinheit geparkt.
Durch diesen konnten wir die Angelegenheit nachvollziehen und über die Auswertung von Aufnahmen weiterer Satelliten sogar teilweise den Fluchtweg einer erheblichen Anzahl dieser Mörder bis Tschetschenien und hinein nach Grosny nachverfolgen.“
„Wie sicher sind Eure Erkenntnisse und wie seid Ihr dazu gekommen?“
„Diese Erkenntnisse sind absolut sicher; sie sind von den letzten sieben dieser islamistischen Terroristen, welche wir lebendig fangen konnten, innerhalb der vergangenen neun Tage unabhängig bestätigt worden.
Die Tat wurde ausgeführt von nationalistischen Tschetschenen aus dem Umfeld von Dschochar Dudajew und Aslan Maschadow sowie islamistischer Tschetschenen des Schamil Bassajew und Mowladi Udugow.
Wir erfuhren auch, dass die National Iranian Offshore Oil Co. den unglaublichen Betrag von 100 Millionen US-Dollar am 11. Juli 2001 auf die SK-Bank in Grosny überwiesen hat. Dieses Geld wurde auch noch in bar zwei Tage später ausgezahlt. Auch wenn wir es noch nicht beweisen können: Wir sind uns sicher, dass dies das Blutgeld für den Überfall war.
Wir haben diese Sieben allen uns bekannten Verhörmethoden ausgesetzt und noch ein paar neue dazu erfunden. Unter anderem wurden zwei der Terroristen bereits verrückt, als wir sie mit Schweineblut begossen und ihnen die letzte, für sie bestimmte Kugel zeigten, welche wir aus in einer Schüssel mit Schweineblut hervor holten.
Wie Sie möglicherweise wissen, ist das Schwein im Islam das Unreinste, was es gibt, und jeder Moslem, welcher damit in Berührung kommt, wird niemals das Paradies sehen, sondern ist von Allah auf ewig verdammt.
Die uns vorliegenden Geständnisse wurden durch aktive, kreative Mitarbeit von Familienmitgliedern unserer getöteten Soldaten erreicht, es waren auch zwei Witwen, die diese wunderbare Idee mit den Schweinen ausarbeiteten.“
„Jesus, Wladimir, ich schätze Ihre offene Art, aber ich will gleich zum Lunch; und zwar ohne dass mir übel ist. Sagen Sie mir bitte lieber, wie das passieren konnte!“
„Wie genau wollen Sie es wissen?“ war die lapidare Frage Putins.
„Die Tonbänder laufen, so genau wie möglich, ich höre Ihnen zu.“
„OK: Zu dem vorhin genannten Datum 11. August, 20:14 h Lokalzeit, fuhr über die einzige, dorthin bestehende Verbindung, nämlich einem Eisenbahngleis, ein Zug, auf welchem eine Militärkolonne, bestehend aus zwei Panzern T-80BW, zwei ZIL-157 – Lastwagen, zwei Stück UAZ Jeep, zwei Stück Ural 4320, vier Stück GAZ 66 KO, verladen war, auf das Gelände von Einheit 446 im Oblast Swerdlowsk ein.
Am Ende des Geleises rollte dieser Konvoi von den Zugwagons und drang in die unterirdische Anlage mit einer Wartezeit von weniger als 195 Sekunden an den Eingangsschranken in das Gelände ein. Alle Ausweispapiere und Identifikationsmerkmale der in dem Konvoi befindlichen Personen waren offensichtlich perfekt in Ordnung.
Hier kommt es, George: Die von uns verhörten Terroristen sagten übereinstimmend aus, dass die Papiere durch zwei Mitglieder des Generalstabes unserer Raketentruppen, Generaloberst Oleg Danilov und der Obristin Karina Semskaya, unterzeichnet waren.
Wir wissen, dass ein Kommandotrupp von genau 92 Leuten an Bord dieser 12 Fahrzeuge war. Der Konvoi, allerdings ohne die beiden Panzer, verließ die Einheit um 21:52 h wieder und war zehn Minuten später wieder auf dem Zug vollständig verladen.
Die letzten Bilder des Zuges sind von einem Abstellgleis am Bahnhof Jekaterinburg um 23:56 h, wo sich der Konvoi bereits aufgelöst hatte. Bei der Durchsuchung des Zuges einen Tag später fanden wir lediglich den Zugführer vor, er war noch im Führerstand der Lokomotive. Sein Hals war durchgeschnitten.
Nach unseren Erkenntnissen haben die Terroristen alle unsere 115 Elitesoldaten sowie die 204 wissenschaftlichen Kräfte in Einheit 446 binnen 90 Minuten in einer Orgie des Grauens hingerichtet; viele davon wurden geköpft und verstümmelt.
Da sich die Einheit 446 vollständig unter der Erde befindet, wurden die dort sich wohl abspielenden Kampfhandlungen außerhalb weder gehört noch aufgezeichnet. Alle internen Aufzeichnungsgeräte wurden von den Terroristen vollständig vernichtet.“
„Wladimir, für unser besseres Verständnis hier, was sind das für technische Abkürzungen Ihrer Militärkolonne?“
„Moment, ok, hier, ich lese vor, ein T-80BW ist einer unser sehr modernen Panzer, ein echter Killer, Seine Hauptbewaffnung ist eine 125-mm-Glattrohrkanone und Sekundärbewaffnung sind ein 7,62-mm Maschinengewehr und eine 12,7-mm Flugabwehrkanone. Antrieb ist eine Gasturbine mit 1.250 PS.
Einen der Panzer haben diese Verbrecher benutzt, um Wände von Räumen, in welche sich die Mannschaften offenbar in der Anlage geflüchtet haben, niederzureißen. Denn die Stahltüren dieser Schutzräume aufzusprengen wäre in der Nähe von thermobarischen Bomben sehr unklug gewesen.
Den zweiten Panzer hatten diese Burschen im Eingang zur Anlage positioniert. Sie hatten wohl Angst, dass von außen Hilfe für die Eingeschlossenen hätte kommen können.
Beide Panzer wurden in der Anlage beim Abzug dieser Schweine zurück gelassen.
Einen UAZ Jeep muss ich wohl nicht erklären, einen ZIL-157 Lastwagen wohl auch nicht. Ural 4320 Pritschenfahrzeuge dienen dem Mannschafts- und Materialtransport und die GAZ 66 KO sind Kofferfahrzeuge der Armee, wie sie zum Bombentransport verwendet werden, sie haben eine Tragelast von 11 Tonnen.
Aber, verdammt, könnt Ihr das nicht alles bei Euch in den Archiven unproblematisch nachsehen?“
„Doch Wladimir, ich wollte nur jetzt und hier wissen, was es braucht, um Eure geheimsten Forschungsstätten zu erobern. Aber, sagen Sie mir noch drei Dinge?
Erstens, hatten Ihre und meine Leute nicht bereits im März 1998 vereinbart, die Entwicklung an solchen Waffensystem, die nun mal wirklich alle Genfer Konventionen sprengen, einzustellen und zweitens, setzen Sie sich mit den anderen, betroffenen Staaten in Verbindung oder sollen wir das tun?
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