Im Geheimauftrag von Callum Conan (2)
Eine Anschlagsserie erschüttert Europa. Colin Fox soll für den European Secret Service auf die Jagd nach den Attentätern gehen. Doch die anfänglichen Hinweise auf religiös motivierte Terroristen aus Libyen erweisen sich als falsch. Während Fox im winterlichen Budapest neuen Spuren nachgeht, weitet sich die Krise auf die gesamte Welt aus. Das ohnehin schon krisengeschüttelte Europa und dessen Wirtschaft haben die Anschläge auf den großen Stabilisator Deutschland nicht verkraftet. Ein finaler Gipfel, an dem neben den wichtigsten Wirtschaftsmächten Europas auch der US-Präsident und hochrangige Vertreter aus China teilnehmen werden, soll die Rettung bringen. Doch ein Unbekannter hat es auf den Gipfel abgesehen...
Callum Conan ist achtzehn Jahre alt und besucht ein Gymnasium im westfälischen Arnsberg. Das Euro-Attentat ist bereits sein zweites Werk mit Colin Fox als Protagonisten und ein drittes Buch der Reihe ist derzeit in Planung. Wie genau das aussehen wird ist aber offen, denn die Reihe war von Anfang an Figuren-unabhängig konzipiert.
Geprägt von großen Autoren wie allen voran Ian Fleming, aber auch Robert Ludlum, Tom Clancy, Colin Forbes und deren Romanverfilmungen sind Conans Thriller mit bewährten Zutaten ausgestattet, aber durch die Einflüsse einer neuen Generation gezeichnet.
Nach dem Abitur strebt Callum Conan ein Studium im Bereich Medienmanagement an. (Stand: 3/2014)
Callum M. Conan
Das Euro-Attentat
Ein Agententhriller aus der
Im Geheimauftrag von Callum Conan -Reihe
Englischer Titel: The Kiss Of Death
ePubli-Verlag
Alle Charaktere sind frei erfunden und beziehen sich auf keine lebenden Personen. Jegliche Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und in keinster Weise beabsichtigt.
Impressum:
2. Auflage
Copyright © 2015 Callum M. Conan
Umschlaggestaltung by ML
1. Lektorat: Susanne Schmidt-Lepski
2. Lektorat: Ilona Schmidt
Überarbeitung durch Bernd und Mathis Lepski
Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
Arnsberg, 6.01.2014
Mit Überarbeitungen zum 24.03.2014 und zum 10.01.2015
Für meine Oma Eva, die von diesem Buch hoffentlich genauso begeistert ist wie vom ersten Teil!
und obwohl
wir nicht mehr jene Kraft sind die in alter Zeit
Himmel und Erde bewegte, sind wir, was wir sind, -
gleichartig im Wesen, mit heldenhaften Herzen,
geschwächt von Zeit und Schicksal, doch stark im Willen
zu streben, zu suchen, zu finden und nicht aufzugeben.
(Auszug, frei zitiert, aus „Ulysses“ von Alfred Lord Tennyson)
Anstatt eines Vorwortes: Denn diese Worte, gesprochen von Judy Dench, gaben den Anstoß, dieses Buch nicht enden zu lassen, wie ursprünglich geplant.
Es war ein kühler Novemberabend in der deutschen Hauptstadt. Zu dieser Jahreszeit war Berlin nicht gerade der gemütlichste Ort Europas. Die Temperaturen sanken in den frühen Abendstunden bereits unter den Nullpunkt und in der Dunkelheit kamen einem Pendler die Wartezeiten an Bahnhöfen und Haltestellen noch unerträglicher vor, als an normalen Tagen sowieso schon. Daran änderte auch die durch den Adventsschmuck und die aufgestellten Verkaufsbuden bereits auf Weihnachten eingestellte Bahnhofshalle des Hauptbahnhofes nichts. Der Intercity aus München fuhr gerade ein und brachte eine weitere kalte Welle mit sich.
Gerhard Bröker rückte seinen Hut zurecht und band seinen langen beigen Mantel zu. Diese Treffen der Hoteliers wurden immer langweiliger. Und dann durfte er nun auch noch in der Kälte auf seinen Zug warten, der ihn zurück in die Heimat nach Stuttgart bringen sollte. Die alten Zeiten seien vorbei, hatte ein Kollege aus Hamburg gemeint. Niemand wolle heutzutage noch in gemütlichen, aber überhitzten Zimmern sitzen. Ein Hotel brauche Erlebnischarakter. Häuser der hanseatischen Art, wie das seine in Stuttgart, hätten eine Überholung dringend nötig, eigentlich ihre besten Tage sogar hinter sich. Wie blöd diese Ignoranten doch waren, dachte Bröker. Nicht jeder Gast zieht einen Luxusschuppen mit Wellness, Spa und kostenlosem W-Lan den guten alten Häusern mit Tradition vor. Mit der Zeit würden sie vielleicht den Fehler in ihrer Kalkulation bemerken. Und dann würden sie Hotels wie das seine wieder in den Himmel loben. Ja, die Zeit war schon etwas Gutes. Wenn man sie denn hatte und nicht in der Kälte am Berliner Hauptbahnhof verbringen musste. Dieser bescheuerte Zug hatte bereits einige Minuten Verspätung und noch immer war nichts von ihm, geschweige denn einer Meldung über die Verspätung auf der digitalen Anzeige zu sehen.
Der Bahnsteig war für einen Montagabend erstaunlich leer und doch breitete sich unter den wenigen Wartenden eine gewisse Unruhe aus. Bröker beobachtete einige Tauben, die von einem Stahlträger zum andern flogen und sich dann auf ein Paar Brotkrumen auf dem Bahnsteig stürzten. Der kurze Signalton, der eine Ansage ankündigte, ließ den Hotelier aufhorchen. Na endlich, nun würde der Intercity-Express angekündigt werden und in den Bahnhof einfahren. Er nahm seinen Koffer und schlenderte näher an die Bahnsteigkante heran.
„An Gleis dreizehn, bitte beachten Sie: ICE-Sprinter 1093 von Berlin Ostbahnhof zur Weiterfahrt nach Stuttgart Hauptbahnhof über Berlin-Spandau, Frankfurt am Main und Mannheim; ohne Halt zwischen Berlin-Spandau und Frankfurt am Main Hauptbahnhof; planmäßige Abfahrtszeit 18:05 Uhr, wird heute voraussichtlich eine Stunde später abfahren. Die Platzreservierungen bleiben erhalten.“ Die Frauenstimme verstummte. Auf dem Bahnsteig wurde es dafür lebhafter. Alle Gedanken an die Kälte schienen verflogen. Bröker wandte sich um und ging in Richtung Treppe. Typisch Deutsche Bahn, dachte er, nicht einmal das kurze Stück vom Ostbahnhof hierher schaffen die, ohne sich Verspätung einzuhandeln. Die Reaktionen der anderen Menschen auf dem Bahnsteig waren ähnlich. Mal etwas lauter, mal etwas leiser ereiferten sich im Stich gelassene Kunden über die üblichen Zustände im System der Deutschen Bahn. Seinen Koffer in der rechten und die linke Hand in der Manteltasche schritt er verärgert die Stufen in die Aufenthaltshalle im ersten Obergeschoss hinab. Er würde sich die verbleibende Zeit irgendwo im Bereich des Brandenburger Tores vertreiben. Seine Frau schwärmte schon eine ganze Weile von so einer Souvenir-Schneekugel mit einem Brandenburger Tor im Inneren. Vielleicht hatten sie ja etwas in der Art in den Souvenirshops im Angebot.
Wenige Minuten später passierte Gerhard Bröker bereits die Greifskulptur aus rotem Sandstein auf der Südostseite der Moltkebrücke und schlenderte gemütlich durch den Spreebogenpark entlang der Willy-Brandt-Straße in Richtung Regierungsviertel und Brandenburger Tor. Trotz Kälte und Dunkelheit waren die Wege der Grünanlage nicht vollkommen leer. Einige verrücke Berliner liefen bei lauter Musik aus einem Ghettoblaster in kurzen Hosen und Hotpants in Richtung Spreeufer, während andere, etwas seriöser wirkende Männer in Anzügen auf das Kanzleramt zusteuerten. Die Laternen warfen ein freundliches Licht auf den Gehweg und die nun leiser werdende Musik überließ dem üblichen Verkehrslärm das Geräuschfeld. Ruhe durfte man hier nicht erwarten. Zu keinem Zeitpunkt. Bröker sah auf seine Uhr. Er lag gut in der Zeit. Wenn sein Zug wirklich erst mit einer Stunde Verspätung abfahren sollte, würde er es locker schaffen, pünktlich wieder zurück zu sein. Er schlenderte weiter in Richtung Schweizer Botschaft, die nun direkt in seinem Blickfeld lag und an der er vorbei käme, bevor er den Platz der Republik vor sich hatte. Berlin war wirklich eine interessante Stadt. Sehenswürdigkeiten ohne Ende und jede Menge Baumaßnahmen, die in einigen Monaten zu weiteren großartigen Bauwerken führen würden. Oder eben nicht.
Читать дальше