Sigurd Marx - Der Schrei des Maikäfers

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Der Gesellschaftsroman spielt vordergründig im 20. Jahrhundert in Deutschland und hintergründig im Europa des 18. Und 19. Jahrhunderts und verknüpft die dramatischen politischen Ereignisse jener Zeit mit der Lebensgeschichte des preußisch geprägten «Untertan Sigurd Adolf Kröger».
Der Hauptprotagonist erzählt die Geschichte einer stets missbrauchten Jugend sowie das Leben eines Einsamen, den die
Angst vor seinem eigenen Alter quält. Es ist auch die Geschichte über das Zusammenspiel unterschiedlicher Charaktere insbesondere im heutigen öffentlichen Dienst deren Berührungspunkte zu Reibungsflächen werden, die einen der Protagonisten zur Selbstverbrennung treiben. Ein Roman erzählt mit humorvollem Augenzwinkern, den Blick zurück im Zorn und die vage Hoffnung, dass der Mensch aus der Geschichte gelernt hat.

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Aus dem Auto heraus sah ich Entsetzliches: Zerstörte, brennende Planwagen, verletzte, vor Schmerzen schreiende Menschen und wimmernde Kinder, die ihre Mütter suchten. Verletzte, wiehernde Pferde mit aufgerissenen Bäuchen, die sich wild windend aus ihrem Geschirr zu befreien versuchten und andere Pferde, die wild und irr über die Autobahn galoppierten, teilweise noch das restliche Pferdegespann hinter sich herziehend und alles niedertretend, was ihnen im Wege war. Ein höllisches, grauenhaftes Inferno.

Damals waren die Autobahnen noch nicht durch Leitplanken geteilt und von Autos kaum frequentiert. Der Militärkonvoi wich auf die verkehrsfreie Gegenfahrbahn aus und fuhr dort in Richtung Berlin weiter. Beim nächsten Halt des Konvois ereilte uns alle ein fürchterlicher Schock. Der PKW des Kommandeurs, in dem auch Mutter saß, war bei dem Ausweichmanöver im Autobahninferno irgendwo auf der Autobahn liegen geblieben, ohne das jemand der anderen Fahrzeugführer das Zurückbleiben bemerkt hatte. Hinter uns und links von der Autobahn auf den freien Feldern sah man bereits die aufmarschierenden russischen Soldaten. Was konnte man tun? Eine dramatische Situation. Es war Stabsoffizier Hans Rabauer, der die Übersicht behielt und sich anbot, mit einem anderen Fahrzeug und zusätzlich mit einem bewaffneten MG-Schützen auf der Autobahn zurückzufahren, um nach den Vermissten zu suchen.

Sollten sie wider Erwarten nicht innerhalb einer Stunde zurück sein, möge der ganze Tross ohne sie und den vermissten Kommandeur weiter fahren. Der wartende Konvoi fuhr von der Autobahn seitwärts in die Deckung eines Kiefernwaldes. Höchste militärische Sicherung nach allen Seiten der Deckung sowie banges ängstliches Warten. Würden wir Mutter und die vermissten Soldaten jemals wiedersehen?

Nach einer von allen empfundenen Zeit der Ewigkeit kam Stabssoldat Rabauer mit meiner lieben Mutter, dem vermissten Kommandeur und seinem defekten PKW im Schlepptau zurück. Der Fahrzeugkonvoi fuhr aus der Deckung des Waldes heraus, weiter auf der Autobahn mit neuem Aufmarschziel: Oderbruch, Seelower Berge.

Irgendwann im Laufe des Tages war für uns der Schutz und die Fürsorge durch die Kurlandsoldaten für immer zu Ende. Die Soldaten verfrachteten uns in Eberswalde auf einen dort abfahrbereiten offenen Güterzug, der von dort nach Stralsund fahren sollte. Es folgte ein tränenreicher Dank und Abschied von den uns so lieb gewonnenen Kurland-Soldaten, die sich in dieser Gegend den russischen Soldaten zum letzten Kampf stellen mussten.

Den ganzen Tag und die folgende Nacht fuhren wir in einem offenen Waggon eines Güterzugs kreuz und quer durch das zerbombte Schienennetz über viele Umwege durch die vorpommersche Landschaft in Richtung Stralsund. Es war Anfang März und noch empfindlich kalt, besonders in der Nacht. Toiletten hatte ein offener Güterwaggon der Deutschen Reichsbahn natürlich nicht. Ob sie wollten oder nicht; Frauen, Kinder und alte Männer waren gezwungen, menschenunwürdig, ihre Notdurft in einer Ecke des Waggons zu verrichten, denn einen Aborteimer gab es nicht.

Irgendwann am frühen Morgen, es war noch dunkel, fuhr der Güterzug in den Bahnhof der nach einem Bombenangriff noch brennenden Stadt Stralsund ein. Hier kamen wir nach allen überstandenen Strapazen für ein paar Wochen zu einer wohlverdienten Ruhe. Vielleicht kam hier erstmals unser allgemein gepflegtes Erscheinungsbild zur Geltung, vielleicht auch Mutters Silbernes und Goldenes Mutterkreuz, die sie sichtbar trug, denn ohne andere Flüchtlinge wurden nur wir Krögers in einer wunderschönen Villa in der Nähe des Stralsunder Hafens einquartiert.

Die Hausherrin, eine Frau von Hela, lebte mit einem deportierten, zwangsverpflichteten polnischen Dienstmädchen ganz alleine in dieser großen Villa. Sie war Offizierswitwe und eine attraktive, feine, vornehme Dame, die sich rührend um uns Krögers kümmerte. Es gab Kakao mit feinstem Gebäck und für meine Mutter servierte sie echten Bohnenkaffee aus Bremen. Meine Mutter als »alte Kaffeetante« war hin und weg vor Freude und rief euphorisch: »Mein Gott, echter Bohnenkaffee aus Bremen, wo es doch in dieser Zeit an allem mangelt«. Und dann fragte sie sich, ob sie wohl jemals in ihrem Leben wohl noch einmal nach Bremen kommen würde?

Allerdings glaubte Mutter vorerst fest daran, die in Hinterpommern eingedrungene russische Armee würde schnellstmöglich wieder nach Russland zurückgedrängt und wir könnten danach baldmöglichst wieder nach Massow zurückkehren.

Aber ein altes Sprichwort traf seinerzeit auf alle Deutschen zu: »Hoffen und Harren, hält manchen zum Narren«. Denn die einen hofften auf die »Wunderwaffe« und die anderen hofften auf die Wendung des Krieges zum Guten.

Beides traf nicht ein. Frau von Hela war über die damalige allgemeine Kriegslage sehr gut informiert. Sie bezog ihre Informationen aus ihren offensichtlich sehr guten Verbindungen nach Schweden und versuchte unsere Mutter bei Kaffee und Konfekt schonend auf das nahe Ende des (Tausendjährigen) Deutschen Reiches, die bedingungslose Kapitulation, und die folgende Not und das Elend, das über die überlebende Zivilbevölkerung hereinbrechen würde, den Verlust der Heimat und der deutschen Ostgebiete, vorzubereiten.

Zwischen den beiden Frauen entspann sich während diesen Kaffeestunden immer wieder eine heiße Diskussion über die Frage, wer der Schuldige am zweiten Weltkrieg und dem früh erkennbaren Untergang Großdeutschlands sei. Mutter behauptete, mein Ehrenpate, der dilettantische Gefreite, Adolf Hitler und seine ihm opportunistisch ergebenen Offiziere hätten alles Leid sowie den Untergang des deutschen Reiches in Folge des zweiten Weltkriegs zu verantworten.

Frau von Hela verwies auf die, ihrer Ansicht nach ebenfalls stets opportunistische, deutsche Beamtenschaft bei der Übernahme der Staatsgewalt durch die Nazis und betonte dann mit besonders erhobener Stimme: »zu der letztendlich, liebe Frau Kröger, auch ihr Ehemann als Justizbeamter gehört, ob sie es wahrhaben wollen oder nicht«!

Mutter war über diese bei Frau von Hela vorherrschenden Meinung, sehr erbost. Heute weiß der einst junge und jetzt alte Knabe, beide Frauen hatten auf ihre Weise Recht, denn die Schwäche der preußischen Offiziere resultierte auch aus der Schwäche und dem Ende der Weimarer Verfassung sowie die Entmündigung seiner Beamten durch das Hitlerregime.

Wie ich später als erwachsener junger Mann während meines Studiums beim Verfassungsunterricht gelernt habe, war die erste demokratische Verfassung Deutschlands keine reine Neuschöpfung, sondern knüpfte in ihren Kerngedanken und in der Verteilung der Zuständigkeiten an die Traditionen früherer deutscher Verfassungen an. Ihr geistiger Urheber, Prof. Hugo Preuß und ihr endgültiger Schöpfer, die deutsche Nationalversammlung, fühlten sich als Vollender der in der deutschen Nationalversammlung von 1848/49 konzipierten Ideen der Freiheit und Gleichheit. Aber auch die Deutsche Nationalversammlung konnte sich leider nicht der Prägung durch den deutschen Obrigkeitsstaat entziehen.

Und so spiegeln sich monarchische Elemente deutscher Verfassungsüberlieferung in der seinerzeit starken Stellung des Reichspräsidenten als Inhaber einer außerordentlichen, fast diktatorischen Regierungsform wider, die später Hitlers Regierungsform sehr entgegenkam.

Abgesehen von aller weltanschaulichen Verschiedenheit mag in der Einschränkung letzter Eigenverantwortlichkeit ein Grund dafür liegen, dass die Parteien der Mitte bald auseinander drifteten. Behaftet mit dem Makel des angeblichen »Verrates und der Dolchstoßlegende«, beschwert mit der Bürde einen verlorenen Weltkrieg ausbaden zu müssen, hat die Weimarer Republik am Ende auch ihren Halt an ihrer Verfassung verloren – und wir, die »Weiße Generation« sollten aufpassen, dass wir vor lauter »Terrorismushysterie«, nicht auch den Halt an unserer Verfassung, dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verlieren!

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