Mechthilde Böing - Franziska

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Die Geschichte einer Frau und der Familien, in die sie hineingeboren wurde und die sie selbst gründete, über die gesamte Dauer ihrer Lebenszeit betrachtet. Sie ist zusammengewoben aus vielen Anekdoten, persönlichen Erinnerungen und einer Menge Fantasie ihrer Tochter, der Autorin.
Franziska selbst hat ihr Leben nie als außergewöhnlich betrachtet, und vielleicht war es das auch nicht. Sie gehörte zu der Generation Frauen, deren Platz im Leben schon bei ihrer Geburt vorgezeichnet war. Sie hat ihn klaglos, wenn auch manchmal mit Wehmut eingenommen.
In ihren sechsundachtzig Jahren auf dieser Welt hat sie mit ungeheurer inneren Kraft einen Krieg und seine Folgen überstanden, unter schwierigen Bedingungen als Fels in der Brandung eine Familie zusammengehalten, Schmerz und Trauer erfahren und tiefe, gute Beziehungen zu den Menschen aufgebaut, die sie in ihr Herz ließ.
Diese Geschichte ihrer Familie erstreckt sich über fünf Generationen und drei Kontinente. Sie ist geprägt von guten Männern, denen der Schrecken des Krieges ihre Stimme nahm, und besonders von den starken Frauen, die an ihrer Seite standen. Ihre Persönlichkeiten wirken in den späteren Generationen nach, bis heute.
Dieses Buch ist ein Denkmal für all die Frauen, die niemand nach ihren Träumen fragte, die das Leben nehmen mussten wie es kam, die trotzdem ihren Optimismus nie verloren und am Ende von sich sagen: Es war gut, so wie es war.

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Christine konnte ihr Glück kaum fassen. Sie würde Gelegenheit bekommen, die weite Welt zu sehen und brauchte noch nicht einmal dafür zu bezahlen. Sie musste sich einzig und allein um die Kinder kümmern, die nach Aussage Senta Goldsteins in Uruguay den ganzen Tag über auf der Farm spielen konnten, ohne größeren Gefahren ausgesetzt zu sein.

Im November 1919 betrat sie in Bremen zum ersten Mal in ihrem Leben ein Schiff, das sie drei Wochen später und, wegen der anfänglichen Seekrankheit, einige Pfund leichter in Montevideo wieder verließ. Dort begab sich die Familie unverzüglich zum Bahnhof, um mit dem Zug die dreihundert Kilometer nach Fray Bentos zurückzulegen, denn man wollte vor dem Chanukka Fest sein Ziel erreichen.

Während der gesamten Fahrt schaute Christine mit einem unwirklichen Gefühl der Ehrfurcht aus dem Fenster und genoss das Vorbeiziehen der lieblichen Landschaft, in der man nur ab und zu in der Ferne ein Haus oder ein kleines Dorf ausmachen konnte.

In Fray Bentos wurden sie vom Verwalter des Familienanwesens begrüßt und in einer Kutsche zur Farm gefahren, während die Fülle der Koffer und Kisten, die alles enthielten, was man an neuer europäischer Kunst herzeigen wollte, mit einem Pferdekarren abtransportiert wurde.

Bereits in der zweiten Woche ihres Aufenthalts in Uruguay erhielt die Familie die Einladung für ein Asado auf der Nachbarfarm Nueva Mehlem. Es war selbstverständlich, dass Christine mitkommen würde, denn sie gehörte ja quasi zur Familie.

Es war ein wunderschöner Hochsommertag. Alle waren bester Laune und glücklich sich wieder zu sehen. Es war eine eingeschworene Gemeinschaft, hier am anderen Ende der Welt. Viele Landbesitzer waren Deutsche oder andere Europäer, so dass man ein Wirrwarr von Sprachen durcheinander hörte.

„Guten Tag, junge Frau. Ich dich nicht kennen.“, sprach sie ein lässig gekleideter, aber mit stolzer Haltung vor ihr stehender Mann an, den sie auf Ende zwanzig schätzte, und den sie schon zuvor im Gespräch mit David Goldstein beobachtet hatte.

Er war ihr gleich aufgefallen, weil er so selbstsicher erschien mit einer starken physischen Präsenz, hochgewachsen, drahtig und muskulös, mit sonnengebräunter Haut. Offensichtlich war er aber keiner der Landbesitzer, denn er gab detaillierte Anweisungen in Spanisch an die Gauchos, die das Fleisch zubereiteten.

„Guten Tag. Ich bin Christine, die Gouvernante der Familie Goldstein. Ich bin zum ersten Mal in Uruguay.“

Und so begann die Liebesgeschichte des auf wundersame Weise zusammen gekommenen Paares aus zwei verschiedenen Kontinenten.

Eduardo hatte sich gleich in sie verliebt und warb um sie mit lateinamerikanischer Passion, obwohl er der Abstammung nach Österreicher war. Seine deutschen Sprachkenntnisse waren in der dritten Generation in Uruguay eher verkümmert, aber das behinderte ihn kaum. Die Sprache der Liebe kennt keine Grenzen.

Als Christine nach acht Wochen Aufenthalt zurück nach Berlin schipperte, hatten sie sich versprochen, die Treue zu halten, bis zum nächsten Besuch wöchentlich zu schreiben und ihre Wünsche und Träume auszutauschen. Christine wollte sofort damit beginnen, Spanisch zu lernen, denn es war von vornherein klar, dass eine gemeinsame Zukunft allenfalls in Uruguay möglich wäre.

Es dauerte drei Jahre bis Christine wieder mit den Goldsteins in Fray Bentos ankam. Diesmal stand auch Eduardo am Bahnhof und zappelte aufgeregt wie ein Schuljunge hin und her. Als er sie in die Arme schloss, wusste er, das sich das lange Warten gelohnt hatte.

Über die nächsten zwei Monate schmiedeten sie bereits Heiratspläne. Diese wurden dann endgültig im Oktober 1924, nach Christines offizieller Einbürgerung in Uruguay, vollzogen. Seit diesem Tag waren sie nie mehr getrennt gewesen.

Anfängliche Auseinandersetzungen, die im Wesentlichen auf kulturellen Unterschieden beruhten, wurden irgendwann gütlich beigelegt. Die beiden starken Charaktere fanden einen Weg, den anderen so zu akzeptieren, wie er war, und sich bei der Aufgabenverteilung nicht in die Quere zu kommen.

Jetzt, viele Jahre später, freute sich Christine endlich Eduardo ihrer Familie vorzustellen. Immerhin waren sie ja bereits fast zwölf Jahre verheiratet, aber das Geld für die lange Reise hatten sie sich erst zusammensparen müssen.

An einem kalten, klaren Tag Anfang Juli zogen sie ihre besten Kleider an, verabschiedeten sich von ihrem Personal und einigen Freunden, die an den Bahnhof gekommen waren, und stiegen mit freudiger Erregung in den Zug nach Montevideo. Hier bummelten sie abends durch die schicke Prachtstraße Avenida 18. Juli mit ihren exklusiven Boutiquen, verbrachten eine Nacht im stilvollen Art Nouveau Hotel Palacio in der Altstadt, gingen zum Frühstück ins Café Rheingold und machten sich dann auf den Weg zum Hafen, wo die Columbus II der Reederei Norddeutsche Lloyd schon auf sie wartete.

Als sie nach zwei Wochen in Bremen ankamen, waren beide froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, denn das Schaukeln auf hoher See bei Windstärke sechs hatte ihnen schwer zugesetzt.

Ihre Reiseplanung sah für die ersten drei Wochen einen Aufenthalt in Berlin bei der Familie Goldstein vor, und sie freuten sich sehr auf ein Wiedersehen. Die Goldsteins hatten ihr Anwesen in Uruguay schon 1925 verkauft, um in Argentinien zu investieren, wo sie ein noch größeres Areal in der Nähe von Buenos Aires erworben hatten.

Dort hatten Christine und Eduardo sie im Jahr 1930 einmal besucht und mussten bei der Rückreise über den Rio de la Plata fast um ihr Leben fürchten, weil fußballverrückte Argentinier sie unangenehm bedrängten. Diese waren noch immer äußerst unglücklich darüber, dass Uruguay die erste Weltmeisterschaft ausgerichtet und dann auch noch gewonnen hatte. Das ließ der Stolz der Albicelestes, wie sich die Fußballanhänger der viel größeren Nachbarnation wegen ihrer blauweiß gestreiften Trikots nannten, einfach nicht zu.

Die Zugreise von Bremen nach Berlin war sehr angenehm gewesen und Eduardo bestaunte die Sauberkeit und Ordnung in den Städten entlang der Route.

Am Hauptbahnhof in Berlin nahmen sie sich ein Taxi und ließen die Schönheit der Stadt auf sich wirken, die sich sehr verändert hatte, seit Christine sie im Jahr 1924 verlassen hatte. Die Siegessäule oder, wie Christine ihren Mann aufklärte, die Goldelse, erstrahlte in vollem Glanz über der großen sternenförmigen Kreuzung, die Eduardo wegen ihres intensiven Verkehrs für einen Moment schwindlig werden ließ. Er hatte für eine Sekunde die Orientierung verloren, sah dann aber in der Ferne, dass sie auf das Brandenburger Tor zufuhren.

An beiden Seiten des Boulevards standen in kurzen Abständen Flaggenmasten, die alle mit der Fahne der Nationalsozialistischen Partei bestückt waren, die brav vom Wind in dieselbe Richtung geweht wurden. Der Eindruck war ergreifend und die beiden sprachen lange nicht, so sehr waren sie in den Bann gezogen worden vom Anblick dieser Stadt, die aufs Herrlichste herausgeputzt war.

Christine bewunderte die vielen Baustellen, an denen neue, monumentale Gebäude entstanden und freute sich, dass das Berliner Schloss, der Dom und die Museumsgebäude der Gründerzeit wieder in ihrer alten Pracht zur Geltung kamen.

Am Alexanderplatz wimmelte es von Menschen, die von Geschäft zu Geschäft eilten, um ihre Einkäufe zu erledigen. Überall waren Polizisten und Soldaten in Uniform zu sehen, die durch die Straßen schlenderten und offensichtlich dafür sorgen sollten, den Besuchern der Olympiade einen sicheren und angenehmen Aufenthalt zu bereiten.

In einigen Schaufenstern hingen Schilder „Kauft nicht bei Juden!“, worauf Christine etwas erschrak und sich fragte, ob das wohl auch für die Goldsteins galt.

Als sie endlich an der Villa der Goldsteins in der Frankfurter Allee ankamen, waren sie ziemlich erschöpft von der langen Reise und den überwältigenden Eindrücken der letzten halben Stunde.

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