A. A.
Weißer Mann, was nun?
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Inhaltsverzeichnis
Titel A. A. Weißer Mann, was nun? Dieses ebook wurde erstellt bei
1Prolog
2Singing for the Lonely
3Zeit zu leben und Zeit zu sterben
4Goldene Tage
5Winter fühlt sich anders an
6Kein schöner Traum
7Wir schaffen das
8What's disgusting you, is the nature of my game
9London Calling
10Ausweitung der Kampfzonen
11Ihr Schatten
12Es gibt kein gutes Leben im schlechten, immer noch nicht
13Jean Ziegler ist ein Arschloch
14Wir sind das Volk
15This is my least favourite life
16Wovon wir träumen
17Keynote Speaker
18I live among you, well disguised
19Run Boy Run
20Nicht das alte, nicht das neue Jahr
21Frohes Neues
22My Girl, my girl, don´t lie to me
23Der Idiot
24Ein neues Jahr beginnt
25Like the first light after the sun
26Golden Boy
27Come as you are
28Die Dunkelheit, aus der wir kamen
29The key to everything I crawl for Sunday
30Got all I need and it is killing me and you
31Erkenntnisse einer Rassistin
32You find me, in a Sea of Dreams
33All I wanna do is tell Gardenia what to do tonight
34California Dreaming
35This could be heaven and this could be hell
36Keep on rolling, baby, you know what time it is
37It's been a hard days night
38Weißer Mann, was nun?
39Lust for Life
40Disappear Here
41I just don't know what to do with myself
42Die Freiheit, die sie meinen
43Second Life Replay
44Dumdidum
45It's hot, it's hot, that's why they call it the hot spot
46Womit wir unsere Leben betiteln, um ihnen Sinn zu geben
47We all enjoy the madness cause we know it's gonna fade away
48I am driving down to Geneva, Baby
49They're selling razor blades and mirror in the street
50Wir lieben das Chaos
51As I Sat Sadly by Her Side
52Vatertag
53Candy, Candy I can't let you go
54Sollten wir aufhören uns zu belügen, würden wir uns nur enttäuschen
55I just don't know what to do with myself
56Willkommen im Leben
57And than along comes Mary
58Wieso?
59You want it darker
60On the Boulevard of Broken Dreams
61Verhandlungsspielräume
62Welcome to the Heavy Entertainment Show
Impressum neobooks
Weißer Mann, was nun?
Wir haben es ihnen gesagt, wieder und wieder. Nicht nur gesagt, sondern ihnen ins Gesicht geschrien, gebrüllt haben wir es. Trotzdem wollte keiner zuhören. Vielleicht konnten sie es auch nicht, vielleicht hatten sie vergessen, wie es ging. Als sie über eine Millionen ins Land ließen, hätte doch jeder klardenkende Deutsche sehen können, dass das Probleme mit sich bringen würde, nur beschlossen sie dennoch die Schleusen zu öffnen und die Flut hineinzulassen, trotz aller Warnungen, trotz gesundem Menschenverstand, trotz der Verpflichtung ihrem Land und ihrem Volk gegenüber. Immerhin haben wir sie gewählt.
Jetzt können wir zusehen was geschieht. Wachsende Kriminalität, Schlägereien, Frauen und kleine Mädchen werden vergewaltigt, angegriffen, wenn sie nicht die richtige Kleidung tragen, Burka und Terroranschläge.
Jetzt fangen auch die da oben an, umzudenken. Jetzt hören sie endlich zu. Jetzt, als es vielleicht schon zu spät ist, wenn wir uns all die Probleme ins Land geholt haben.
Wofür?
Die Politiker, weil sie in ihrem steuerfinanziertem Luxusleben schon lange nicht mehr mitbekommen, was sich in unserer Realität zuträgt.
Die Medien, weil sie von den Politikern bezahlt und kontrolliert werden, unterdrückt, wenn es nicht anders geht. Zensur nennt man das auch.
Die Gutmenschen, die es sich leisten können, ehrenamtlich zu helfen, um sich ein freies Gewissen zu kaufen und auf uns herab blicken zu können, die nicht mit Millionen Einwanderern um die letzten verbliebenen Jobs kämpfen müssen.
Die Polizei, welche die Wahrheit verschwiegen hat, uns mit gefälschten Statistiken und Berichten erklären belogen hat und zu feige war, gegen den Maulkorb der Politik aufzubegehren.
Die sogenannten Wissenschaftler, die uns erklären wollten, der Islam habe nichts mit Terrorismus zu tun, selbst wenn der zweite den ersten im Namen trägt.
Und nicht zuletzt die Linken, die auf der einen Seiten faulenzend den Sozialstaat aussaugen, auf unseren Steuern leben und den Staat, der ihr parasitäres Dasein finanziert, verachten und gezielt in Chaos und Untergang treiben wollen.
Sie alle waren gegen uns. Sie alle haben gelogen und betrogen und versucht uns unser Land wegzunehmen.
Dabei haben sie aber nicht mit uns gerechnet. Denn wir werden uns wehren, wir werden uns unser Land zurückholen.
Wütend schloss sie das Buch. Sie konnte nicht fassen, dass er sich so schäbig verkauft hatte.
„Das Leben ist eine nicht enden wollende
Aneinanderreihung von Niederlagen
und am Ende stirbt man.“
Homer J. Simpson
Das Schließen der Tür implizierte eine unerwartete Finalität. Mit dem Eintritt in seine Wohnung, dem Aussperren der Welt hinter sich, entspannten sich seine Schultern, die Kälte begann zu weichen, nachdem sie ihn viel zu lange begleitet hatte. Seine Füße waren müde. Erschöpft fiel er auf seinen, mit schwarzem Kunstleder bespannten, Bürostuhl und klappte den Monitor seines Laptops auf. Bleiches Licht empfing seine Netzhaut, sich in seinem Gesicht widerspiegelnd. Während er mit sanftem Summen hochfuhr wandte Simon sich dem großen Fenster zu seiner Rechten zu, durch welches ihm die Nacht nachzublicken schien. Erinnerungen an die letzten Stunden kehrten zurück, an die Party, die Mädchen, den Alkohol. Sein Pullover roch nach Bier, Zigarettenrauch und Enttäuschung. Das Fenster spiegelte sein ausdrucksloses Gesicht wieder, welches er langsam abzutasten begann, als wäre es ein ihm fremdes Objekt.
Seine Wohnung war klein, etwas mehr als zwanzig Quadratmeter, inklusive Dusche und kleiner Kochnische, bestehend aus einem kleinen Herd und dazugehöriger Platte. Ein einziges großes Fenster, vom Boden bis zur Decke, war die einzige nicht-elektrische Lichtquelle. Die Lampe über seinem Kopf war zu dunkel, sodass jede Nacht seine Augen schmerzten, wenn er stundenlang auf den Monitor starrte.
Das sich im Fenster spiegelnde Gesicht lächelte nicht zurück.
Mit routinierten Fingerbewegungen öffnete er verschiedene Internetseiten und begann im Rhythmus der sich ineinander windenden Körper zu masturbieren, mit keuchenden Lustschreien im kopfhörerbesetzten Ohr. Zu spät fiel ihm ein, die Jalousie zu schließen, aber wahrscheinlich hatte die Nacht ihn ohnehin vor neugierigen Blicken geschützt. Den klebrigen Samen fing er in einem bereits dreckigen T-Shirt auf, welches er sich über die Brust gelegt hatte, starrte für einige Sekunden auf die stillstehenden, silbernen Flüsse, bevor er es zerknüllte und unter seinen Schreibtisch warf.
Leise rauschend fuhr die Jalousie herab, die Dunkelheit aus seinem kaum erhellten Raum sperrend.
Er fühlte sich besser, irgendwie aber auch nicht.
Seine Blicke suchten die Uhr an seinem Laptop. Nicht mehr lange, dann müsste er wieder im Büro sitzen, für weitere acht, neun Stunden, vielleicht ein wenig länger, falls er zu langsam arbeitete, oder sein Chef ihm zusätzliche Aufgaben zuteilte, oder er einfach vermeiden wollte, nach Hause in seine kleine, leere Wohnung zu kommen. Aus dem Augenwinkel konnte er das Trocknen seiner wertlosen Samen verfolgen. Er musste schlafen gehen, sonst würde er den morgigen Tag nur noch schlimmer durchleben, als ohnehin schon, und gleichzeitig konnte er nicht schlafen gehen, nicht, weil er nicht müde oder erschöpft genug war – das war er ständig – sondern weil er sofort einschlafen würde, um erst aufzuwachen, wenn er zur Arbeit gehen musste. Wieso hatte er diesen Job angenommen? Wieso hatte er dieses Feld studiert? Mit brennenden Augen blickte er auf die noch nicht geschlossene Porno-Seite, überlegend, noch eine weitere Runde zu versuchen, doch fürchtete er, sich danach noch erbärmlicher zu fühlen, als er es ohnehin schon tat. Vielleicht war es besser die Nacht zu beenden, um zumindest dieser zu entkommen.
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