A. A. - Weißer Mann, was nun?

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Die psychische Entwicklung zweier Männer, die dem Wahnsinn verfallen. Obwohl sie aus nahezu identischen Familienstrukturen und sozialen Hintergründen stammen, ziehen minimale Unterschiede in ihrem Lebenslauf charakterliche Entwicklungen nach sich, die beide Männer auf vollkommen verschiedene Pfade für ihr weiteres Leben setzen. Getrieben von Talent und Talentlosigkeit, Anspruch und Wirklichkeit, Ehrgeiz und Isolation, werden sie zunehmend auf sich selbst zurückgeworfen und verfallen nach und nach ihrem eigenen, ganz privaten Wahnsinn. In einem Land, das sich im Zuge der Flüchtlingskrise geradezu lüstern in Untergangsphantasien und Extremismen steigert und ein entgrenzter Kapitalismus keinen Halt mehr gibt, jenseits des steten Konsums von Objekten und Körpern, scheint der optimale Nährboden gegeben, um ihren eigenen, privaten Radikalisierung freien Lauf zu lassen.

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Nur warum Christian nicht gekommen war, konnte sie nicht verstehen. Genauso wenig, wie sie den Grund für seine Rückkehr in ihre Gedanken verstand, die doch sonst beim Laufen so zielsicher betäubt waren. Natürlich hatte er eine Begründung gehabt, doch konnte sie in seiner Stimme fühlen, wie er log, wie er sich von ihr entfernte.

Dabei hätte sie sich wirklich gefreut ihn zu sehen, was sie überraschte. Es war schon wieder viel zu lange her. Vor allem erinnerte er sie an vergangene Zeiten, in denen alles anders gewesen war. Besser. Bevor er ausgezogen war, bevor sie die Wohnung für sich alleine hatte, bevor sie alleine war.

Nur noch wenige hundert Meter, die Umrisse des Hauses waren bereits erkennbar. Zu ihrer Rechten die tiefe Dunkelheit des Tempelhofer Feldes, ein großes schwarzes Loch im Herzen der Stadt.

Dunkelheit und Nichts. Der Tag war seit langem vorbei. Aber was bedeutete das schon?

Ihre Schritte verhallten ungehört zwischen ihrem Schnaufen und den herab perlenden Schweißtropfen auf ihrer blassen Haut.

Sie ging ihr nicht gut, aber viel besser, als sie es für möglich gehalten hatte.

20Nicht das alte, nicht das neue Jahr

Er konnte selbst nicht genau sagen, warum er Sarah abgesagt hatte, nicht zur Party gekommen war und damit wahrscheinlich seine einzige reelle Chance abgetreten hatte zurück in ihr Leben zu finden, ihr vielleicht irgendwann näher zu kommen, so unwahrscheinlich es gewesen sein mochte.

Seine Ausrede war dabei so schlecht, so banal gewesen, dass er sich nicht mehr an Details erinnern konnte, weswegen er bis zu einem gewissen Grad froh war, ihr nicht mehr begegnen zu müssen. So konnte er sich zumindest nicht im Nachhinein verraten. Was sie dann von ihm halten würde, wollte er lieber gar nicht wissen. Irgendetwas mit einer anderen Silvesterparty, auf die er eingeladen sei, aber natürlich bis zwei Tage davor vollkommen vergessen hatte und nicht mehr absagen konnte. Selbst wenn sie ihm seine Lüge geglaubt haben sollte, war es unhöflich gewesen. Er hatte es in ihrer Stimme hören können, die Verachtung, die Enttäuschung. Dabei war es nicht einmal vollständig gelogen. Tatsächlich hatte er von einem Arbeitskollegen eine Einladung erhalten, nur hatte er nicht wirklich vorgehabt dort hinzugehen. Er mochte ihn kaum, kannte ihn noch weniger und konnte sich nicht einmal vorstellen, warum er diese Einladung bekommen hatte und würde ohne mit der Wimper zu zucken diese gegen Sarahs Party eintauschen. Doch tat er genau das nicht, sodass er sich bereits schämte, während er die Worte aussprach, denn er wusste, er würde nun auf die andere Party gehen, da alleine an Silvester zu Hause sitzen wahrscheinlich der letzte Schritt wäre, welcher ihn in den Selbstmord treiben würde oder könnte. Hätte sie angefangen zu lachen, wäre er auch nicht überrascht gewesen. So war es nur ein langes, unangenehmes Schweigen, bevor sie sich verabschiedeten, um wahrscheinlich nie wieder voneinander zu hören.

Gerne hätte er sie zurückgerufen, zugegeben einen Fehler gemacht zu haben, aber ihm fiel nicht ein, wie er es hätte kommunizieren sollen und gab irgendwann auf. Das Handy blieb lange in seiner Hand, während dunkle Wolken viel zu schnell vor seinem Fenster vorbeizogen.

Sowohl am Tag vor, als auch an Silvester musste er ins Büro. Eigentlich musste er nicht, aber es waren einige Sachen liegen geblieben und die Aussicht auch diese Tage alleine in seiner Wohnung zu verbringen, während um ihn herum die ersten Gruppen bereits dreißig Stunden vor dem Jahreswechsel mit Böllern und Feuerwerkskörpern um sich warfen, war keine verlockende Aussicht. Außerdem mochte er die Stille der sonst so geschäftigen Räume, wenn niemand außer ihm dort war. Barfuß lief er durch das Stockwerk, fühlte den weichen Teppich unter seinen Sohlen, wie er ihn schwach kitzelte. Schon immer hatte er es gemocht, an den Füßen gekitzelt zu werden, selbst als kleines Kind, auch wenn er es immer abgestritten hatte.

Erst nach eineinhalb Stunden, während es vor dem Fenster zu regnen angefangen und wieder aufgehört hatte, und er sich in die Büroküche begab, fiel ihm auf, nicht allein zu sein. Dort saß ein Mädchen, ungefähr so alt wie er, dunkle, kurze Haare, schlanke Figur, relativ braungebrannt in Anbetracht der fortgeschrittenen Jahreszeit, Kaffee trinkend, in vollkommener Stille.

Erst als er direkt neben ihr stand, schien sie ihn zu bemerken, nahm die Kopfhörer, die er zuvor nicht gesehen hatte, aus den Ohren und blickte überrascht zu ihm hoch. Vielleicht ein wenig erschrocken.

„Oh hey, ich wusste nicht, dass noch jemand hier ist.“

„Ich auch nicht.“ Er konnte selbst hören, wie seltsam seine Stimme klang, wie seltsam sie vor allem für ihn klang, nachdem er sie seit über achtundvierzig Stunden nicht benutzt hatte.

„Kennen wir uns?“ Ihre Stimme kam ihm vertraut vor.

„Ich denke nicht. Christian.“

„Melanie. Arbeitest du auch hier?“

„Ja, schon. Warum sollte ich meinen freien Tag sonst hier verbringen?“

„Müsstest du ja auch nicht, wenn du hier arbeitest.“ Kurz war er sprachlos, doch sie lachte. „Nur Spaß. Ich arbeite ja auch an meinem freien Tag. Auch auf der Flucht vor Familie und Verpflichtung?“

„So ähnlich. Ich hab dich hier noch nie gesehen. In welcher Abteilung arbeitest du?“, sie sagte es ihm, er kannte sie nicht, sie erklärte es ihm und er hörte nicht zu, geistesabwesend ihren Gesichtszügen folgend, die nicht ganz im Takt mit ihren Mundbewegungen zu sein schien. Irgendetwas an ihr wirkte nicht im Einklang mit dem Rest, nur war er nicht in der Lage es in Gedanken zu greifen.

„Ist es dir nicht zu langweilig, alleine hier zu arbeiten, noch dazu am zweitletzten Tag des Jahres?“ Ihre Augen funkelten ihn dabei beinahe herausfordernd an. Im Hintergrund hörte er heraufziehenden Wind durch die Straßen heulen, die auch in dieser Nacht wieder auf ihn warteten. Müde versuchte er sich daran zu erinnern, wann er tags zuvor endlich daheim angekommen war, so müde und erschöpft, dass er sich nicht einmal erinnern konnte, wie er ins Bett gekommen war, oder ob die lauten, arabischen Stimmen auch in jener Nacht zu hören waren.

„Nein, mir gefällt es, wenn hier nicht so viel los ist. Irgendwie beruhigend, während draußen alle Menschen durch die Straßen irren, noch Erledigungen hinter sich bringen, bevor das Jahr endlich vorbei ist. Hier ist es warm, niemand stört mich und ich komme auch besser mit der Arbeit voran. Und nächstes Jahr sind dann die ersten Tage entspannter, wenn ich schon etwas vorgearbeitet habe.“ Beinahe hätte er es geglaubt, was er sagte.

„Und dir? Nicht langweilig?“

„Doch, deswegen sitze ich auch die meiste Zeit hier und trinke Kaffee.“

„Warum bist du dann hier?“

„Wahrscheinlich weil ich dasselbe vorhatte wie du.“

„Wahrscheinlich?“

„Ach, keine Ahnung. Wie gesagt, eigentlich wollte ich nur von daheim weg. Meine Eltern sind gerade nicht besonders gut auf mich zu sprechen, vor allem nachdem ich vor kurzem wieder bei ihnen eingezogen bin. Nicht weil ich es wollte, ich bin da selbst nicht glücklich darüber. Hier verdient man einfach zu wenig, aber das weißt du ja selbst.“ Beim Gedanken an seine eigene kleine Wohnung, kleiner als die seines früheren Studentenwohnheims, konnte er nur nicken.

„Dabei sollten wir ja eigentlich froh sein, eine Festanstellung zu haben. Nur was bringt das, wenn es nicht zum Leben reicht?“

„Ja, ich weiß, was du meinst. Meine Wohnung ist fünfzehn Quadratmeter groß, Küche und Bad mit eingerechnet. Und dabei habe ich wahrscheinlich sogar Glück gehabt.“

„Hast du. Ich habe nicht einmal das gefunden. Ich würde morden, um so etwas zu bekommen.“

„Ich stell es mir schwer vor, wieder bei den Eltern zu wohnen.“

„Ja, ist es auch.“ Dann überlegte sie kurz. „Das klingt jetzt wahrscheinlich schlimmer, als es ist. Eigentlich ist es ganz in Ordnung, sie sind wirklich nett und verständnisvoll. Aber weder sie noch ich hatten damit gerechnet, dass ich nach dem Studium wieder bei ihnen einziehen müsste. Ich komme mir wie ein Versager vor und weil ich weiß, dass sie genau das über mich denken, macht es die Sache noch schlimmer. Außerdem haben sie sich ihr Rentnerdasein zu zweit garantiert anders vorgestellt.“

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