Ein Trupp mit Hobab zieht drei Tage voraus. Sie führen die Bundeslade mit sich, die den nächsten Lagerplatz weisen soll.
4. Mose 10:33 Also zogen sie von dem Berge des HErrn drei Tagreisen, und die Lade des Bundes des HErrn zog vor ihnen her die drei Tagreisen, ihnen zu weisen, wo sie ruhen sollten.
Im folgenden Vers wird die Wolke des Herrn angesprochen. Es wurde bereits geschrieben, dass die Stämme an der Spitze ihres Zugs jeweils eine große Fackel tragen, die tagsüber durch Rauch und nachts durch den Feuerschein weithin sichtbar ist.
4. Mose 10:34 Und die Wolke des HErrn war des Tages über ihnen; wenn sie aus dem Lager zogen.
Moses erbittet von Gott, dass der die Feinde zerstreut, also deren Kampftruppen auflöst und Allianzen verhindert, und dass sie flüchten.
4. Mose 10:35 Und wenn die Lade zog, so sprach Mose: HErr, stehe auf, laß deine Feinde zerstreuet, und die dich hassen, flüchtig werden vor dir!
Immer dann, wenn die Bundeslade ruht, soll Gott zu den Israeliten, die dort ihre Läger aufschlagen, wieder hinzu kommen. Auch dieser Satz bekräftigt, dass Gott nicht mit den Israeliten zieht.
4. Mose 10:36 Und wenn sie ruhete, so sprach er: Komm wieder, HErr, zu der Menge der Tausende Israels!
Und somit stützt auch diese Aussage den Sachverhalt, dass die Rauchwolke, welche die Anwesenheit Gottes zeigt, nur dann vorhanden ist, wenn die Stiftshütte zusammengebaut und in Betrieb genommen wurde.
Moses 4, Numeri - Beschwerden über die Nahrung
In diesem Kapitel wird vor Augen geführt, dass Gott keine direkten Forderungen von Menschen hinnimmt. Hier zeigen sie sich als allgemeine Ungeduld. Er wird zornig. Aber Moses gelingt es, ihn zu überreden. Das bedeutet streng genommen, dass er nicht um die Erfüllung menschlicher Aspekte gebeten werden will. Daraus folgt, dass Gebete den Zorn Gottes heraufbeschwören. Bittgebete und Fürbitten aller Art sind hiernach nicht sinnvoll, weil sie sich gegenteilig auswirken.
Das Volk äußert Ungeduld, was eine direkte Kritik an Gottes Vorgehensweise bedeutet. Der reagiert im Zorn mit Feuer in den äußeren Lagern. Moses wird als Vermittler gerufen. Daraufhin erstirbt das Feuer. Im Angedenken an dieses Vorkommen wird der Ort Tabeera genannt, ein hebräisches Wort für Brand .
4. Mose 11:1 Und da sich das Volk ungeduldig machte, gefiel es übel vor den Ohren des HErrn. Und als es der HErr hörete, ergrimmete sein Zorn und zündete das Feuer des HErrn unter ihnen an, das verzehrete die äußersten Lager. 4. Mose 11:2 Da schrie das Volk zu Mose; und Mose bat den HErrn, da verschwand das Feuer. 4. Mose 11:3 Und man hieß die Stätte Tabeera, darum daß sich unter ihnen des HErrn Feuer angezündet hatte.
Natürlich werden hier nur zwei Zufälle miteinander zu einer Äußerung Gottes verschmolzen. Dass das Volk mit der momentanen Situation unzufrieden ist, muss als normal eingestuft werden, und dass ein Feuer in einem solchen riesigen Lager entsteht, ist ebenfalls normal. Aber durch geschicktes Vermengen zweier Zufälle kann ein brauchbares Gottesereignis konstruiert werden.
Es wird Beschwerde geführt, dass es kein Fleisch zu essen gibt. In Ägypten konnte man kostenlos Fisch essen, auch Gemüse wie Kürbisse, Pfeben, Lauch, Zwiebeln und Knoblauch. Pfeben sind Melonen.
4. Mose 11:4 Denn das Pöbelvolk unter ihnen war lüstern worden und saßen und weineten samt den Kindern Israel und sprachen: Wer will uns Fleisch zu essen geben? 4. Mose 11:5 Wir gedenken der Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, und der Kürbisse, Pfeben, Lauch, Zwiebeln und Knoblauch.
Als Nahrung gibt es nur das "Man", das Manna oder auch Himmelsbrot. An früherer Stelle wurde beschrieben, dass es sich beim Manna um eine weit verbreitete Flechte handelt.
4. Mose 11:6 Nun aber ist unsere Seele matt; denn unsere Augen sehen nichts denn das Man. 4. Mose 11:7 Es war aber Man wie Koriandersamen und anzusehen wie Bedellion. 4. Mose 11:8 Und das Volk lief hin und her und sammelte und stieß es mit Mühlen und zerrieb's in Mörsern und kochte es in Töpfen und machte ihm Aschenkuchen draus; und es hatte einen Geschmack wie ein Ölkuchen. 4. Mose 11:9 Und wenn des Nachts der Tau über die Lager fiel, so fiel das Man mit drauf.
Moses hört das Lamentieren der Israeliten. Ebenso Gott, der darüber erneut so zornig reagiert, dass selbst Moses bange wird. Er wirft Gott vor, ihn nicht zu unterstützen.
4. Mose 11:10 Da nun Mose das Volk hörete weinen unter ihren Geschlechtern, einen jeglichen in seiner Hütte Tür, da ergrimmete der Zorn des HErrn sehr, und Mose ward auch bange. 4. Mose 11:11 Und Mose sprach zu dem HErrn: Warum bekümmerst du deinen Knecht, und warum finde ich nicht Gnade vor deinen Augen, daß du die Last dieses ganzen Volks auf mich legest? 4. Mose 11:12 Hab ich nun alles Volk empfangen oder geboren, daß du zu mir sagen magst: Trag es in deinen Armen (wie eine Amme ein Kind trägt) in das Land, das du ihren Vätern geschworen hast? 4. Mose 11:13 Woher soll ich Fleisch nehmen, daß ich all diesem Volk gebe? Sie weinen vor mir und sprechen: Gib uns Fleisch, daß wir essen! 4. Mose 11:14 Ich vermag das Volk nicht allein alles ertragen, denn es ist mir zu schwer. 4. Mose 11:15 Und willst du also mit mir tun, erwürge mich lieber, habe ich anders Gnade vor deinen Augen funden, daß ich nicht mein Unglück so sehen müsse.
Gott ordnet an, dass Moses siebzig Älteste vor die Stiftshütte bringen soll. Mit denen will er sprechen. Sie sollen Moses Last mittragen.
4. Mose 11:16 Und der HErr sprach zu Mose: Sammle mir siebenzig Männer unter den Ältesten Israels, die du weißt, daß die Ältesten im Volk und seine Amtleute sind, und nimm sie vor die Hütte des Stifts und stelle sie daselbst vor dich, 4. Mose 11:17 so will ich herniederkommen und mit dir daselbst reden und deines Geistes, der auf dir ist, nehmen und auf sie legen, daß sie mit dir die Last des Volks tragen, daß du nicht allein tragest.
Dem Volk soll gesagt werden, sich zu heiligen. Heiligen bedeutet nichts anderes als reinigen. Ab morgen soll es einen Monat lang Fleisch geben
4. Mose 11:18 Und zum Volk sollst du sagen: Heiliget euch auf morgen, daß ihr Fleisch esset! Denn euer Weinen ist vor die Ohren des HErrn kommen, die ihr sprecht: Wer gibt uns Fleisch zu essen, denn es ging uns wohl in Ägypten? Darum wird euch der HErr Fleisch geben, daß ihr esset, 4. Mose 11:19 nicht einen Tag, nicht zween, nicht fünf, nicht zehn, nicht zwanzig Tage lang, 4. Mose 11:20 sondern einen Monden lang, bis daß es euch zur Nase ausgehe, und euch ein Ekel sei, darum daß ihr den HErrn verworfen habt, der unter euch ist, und vor ihm geweinet und gesagt: Warum sind wir aus Ägypten gegangen?
Mose bezweifelt, dass für 600.000 Männer, nicht genannt deren Angehörige, ausreichend Fleisch besorgt werden kann, wenn man auf das Schlachten der Schafe und Rinder verzichtet. Offensichtlich sind die Viehherden tabu. Gott will Moses seine Fähigkeit zur Lösung beweisen. Er kommt in der Wolke und spricht mit Moses und den Ältesten, die daraufhin den Geist Moses empfangen und weissagen.
4. Mose 11:21 Und Mose sprach: Sechshunderttausend Mann Fußvolks ist des, darunter ich bin, und du sprichst: Ich will euch Fleisch geben, daß ihr esset einen Monden lang. 4. Mose 11:22 Soll man Schafe und Rinder schlachten, daß ihnen genug sei? Oder werden sich alle Fische des Meeres herzu versammeln, daß ihnen genug sei? 4. Mose 11:23 Der HErr aber sprach zu Mose: Ist denn die Hand des HErrn verkürzt? Aber du sollst jetzt sehen, ob meine Worte dir können etwas gelten, oder nicht. 4. Mose 11:24 Und Mose ging heraus und sagte dem Volk des HErrn Wort und versammelte die siebenzig Männer unter den Ältesten des Volks und stellete sie um die Hütte her. 4. Mose 11:25 Da kam der HErr hernieder in der Wolke und redete mit ihm und nahm des Geistes, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebenzig ältesten Männer. Und da der Geist auf ihnen ruhete, weissagten sie und höreten nicht auf.
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