E. Leonhardi
Macht statt Seelenheil
Moses-Trilogie 2
Exodus und Levitikus
Die Gründung des Gottesstaates
Macht statt Seelenheil
Sind die Bücher Moses Fake News?
Was die Mosesbücher wirklich sagen,
gelesen von einem
naturwissenschaftlich geprägten
Humanisten.
Moses-Trilogie Teil 2
Exodus und Levitikus
Die Gründung des Gottesstaates
E. Leonhardi
Haben die Autoren der Mosesbücher
die Priesterschaft nur erfunden,
um die Herrschaft über das Volk zu sichern?
Und haben die Kirchen
dieses absolutistische Führungssystem
als zweckdienlich und einflussreich
bis heute beibehalten?
Diese Fragen und mehr …
betrachtet am Beispiel
der grundlegenden Seiten der Bibel,
den ersten Büchern des Alten Testaments,
den fünf Büchern Moses.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zum Teil 2
Die historische Gestalt Moses
Vorgehensweise bei der Textkritik
Moses 2, Exodus - Genereller Inhalt
Moses 2, Exodus - Die Ausgangssituation
Moses 2, Exodus - Moses Jugend
Moses 2, Exodus - Begegnung und Auftrag
Moses 2, Exodus - Die zehn Plagen
Moses 2, Exodus - Der Auszug
Moses 2, Exodus - Zugbeginn durch die Wüste
Moses 2, Exodus - Die zehn Gebote
Moses 2, Exodus - Weitere Gesetze
Moses 2, Exodus - Stiftshütte und Priesterkleidung
Moses 2, Exodus - Rituale und Regeln
Moses 2, Exodus - Das goldene Kalb
Moses 2, Exodus - Der Bau der Stiftshütte
Eine andere Sichtweise auf die Bücher Moses
Moses 3, Levitikus - Genereller Inhalt
Moses 3, Levitikus - Opferarten
Moses 3, Levitikus - Opferrituale
Moses 3, Levitikus - Die Priesterweihe
Moses 3, Levitikus - Rein und unrein
Moses 3, Levitikus - Umgang mit Krankheiten
Moses 3, Levitikus - Sündenbock und Jom Kippur
Moses 3, Levitikus - Unzuchtssünden
Moses 3, Levitikus - Allgemeine Gesetze
Moses 3, Levitikus - Strafkatalog
Moses 3, Levitikus - Bestimmungen für Priester
Moses 3, Levitikus - Bestimmungen für Feiertage
Moses 3, Levitikus - Anweisungen und Strafen
Moses 3, Levitikus - Jahresregeln und Besitz
Moses 3, Levitikus - Ultimative Strafandrohung
Moses 3, Levitikus - Wertermittlung und Steuern
Moses 3, Levitikus - Ende des Buches
Nachwort zum Teil 2
Der Autor
Im Buch Exodus zeigt sich, dass der Ausspruch, die Priester erfänden die Götter, um die Menschen zu beherrschen, eine reale Bedeutung hat. Der Schöpfer der monotheistischen Religion der Israeliten ist Moses, genauer gesagt sind es die Autoren der Mosesbücher. Nach allem, was archäologisch über Moses bisher nachgewiesen werden konnte, nämlich nichts, gab es ihn nie als historische Person. Er ist demzufolge nur der erfundene Titelheld der Moses-Saga.
Und selbstverständlich schafft er eine Priesterschaft mit allen dazugehörigen Religionsfunktionären. Dazu verwendet er seine eigene Großfamilie, die Leviten.
Um diese religionstragende Institution leiblich zu versorgen, erfindet er unzählige Opfervorschriften, die allesamt nur durch die Priester dargebracht werden dürfen. Das gesamte Buch Levitikus enthält fast ausschließlich solche Gesetze und Regeln. Bei jedem Opfer partizipieren die Priester. Das gilt auch für Sachopfer, beispielsweise als Zehntsteuer für Ernteerlöse und Verkaufsaktivitäten, sowie festgelegte prozentuale Anteile an Kriegsbeute.
Die Regeln für die Fälligkeiten von Opfern und Abgaben definiert Moses selbst, angeblich im Auftrag seines Gottes. Die Texte schildern immer erst die Anweisungen Gottes an Moses und dann die fast wortgleiche Verkündigung durch Moses an das Volk. So kann jede beliebige Anordnung ohne nähere Begründung gegeben werden, sie kommt schließlich direkt von Gott, und so soll es das Volk glauben.
Es fällt auf, dass es außer Moses keine einzige Person gibt, die mit Gott direkt in einen Dialog tritt. Obwohl an einer Textstelle der Eindruck entstehen kann, die Ältesten hätten Gott gesehen, zeigt sich in Folgetexten, dass sich diese Begegnung völlig anders abgespielt hat, als zunächst geschildert.
Allein Moses ist das Bindeglied zwischen Gott und den Israeliten. Auf die Einhaltung dieser Situation wird peinlich genau geachtet. So lässt sich ein beliebiges Gottesbild leicht prägen. Um sicherzustellen, dass die Bevölkerung den Aussagen Moses glaubt, droht er ständig mit schlimmsten Strafen für die Zweifler. Jeden erdenklichen Zufall nutzt er, um daraus eine göttliche Handlung zu machen. Das wird besonders deutlich bei den Plagen für die Ägypter, der Massenhinrichtung von Glaubensabtrünnigen am Berg Sinai, der Bestrafung von zwei jungen Priestern wegen Ritualfehlern, der kompletten Vernichtung der Familien der Rebellen um Korah und anderen Gelegenheiten.
Das Rezept heißt: Abwarten, bis etwas Negatives oder Positives passiert, eine Moritat darum herum konstruieren und das Ergebnis als eine göttliche Strafe oder Belohnung darstellen. Genau so empfinden Gläubige heutzutage, wenn sie den Eindruck haben, sie hätten durch ihre Gebete eine Erhörung bewirkt. Allein die individuelle geistige Konditionierung schafft diesen trügerischen Nährboden.
Das Prinzip der Priesterschaft haben die Autoren der Mosesbücher nicht erfinden müssen, das gab es schon Jahrtausende vor ihrer Zeit bei allen Großkulturen im Vorderen Orient und in Ägypten. Alle Herrscherhäuser haben früh erkannt, dass die Religion, getragen durch eine mächtige Priesterschaft, ein außergewöhnlich gut funktionierendes Führungsinstrument ist.
Auch hier werden die Originaltexte der Luther-Bibel von 1545 verwendet. Die hat von allen bisherigen deutschsprachigen Versionen am längsten die religiöse Denkwelt beeinflusst, auch wenn sie ein paar Übersetzungsfehler enthält. Diese Texte sind über Jahrhunderte Grundlage für unzählige Bücher, Exegesen, Schriften und Dogmen gewesen.
Das hier im Buch vorgenommene Zitieren der Bibelstellen macht für den Skeptiker das parallele Nachlesen in der Bibel hinfällig und entzieht gleichzeitig der oft gebrauchten Schutzformulierung, das stehe so nicht in der Bibel, rein sachlich die Basis.
Im Sommer 2019, der Autor.
Die historische Gestalt Moses
Zum grundsätzlichen Verständnis der fünf Bücher Moses, ist es hilfreich, den Titelgeber Moses besser einschätzen zu können. Bis zur Aufklärung herrschte die Meinung, der Mann Moses habe die Bücher geschrieben. Selbst in heutigen theologischen Aufsätzen ist noch diese Meinung zu finden. Fazit: Wer das behauptet, hat die Bücher Moses nie ganz gelesen, sonst wüsste er besser Bescheid. Wie man später sieht, kann Moses die nach ihm benannten Bücher nicht geschrieben haben, denn welcher Schriftsteller kann über seinen eigenen Tod und seine Beisetzung berichten?
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