Friedrich Haugg - Das schmale Fenster

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Dr. Martin Hohenstein glaubt nicht an Verschwörungstheorien. Er ist durch und durch Wissenschaftler und interessiert sich nur für seine Arbeit an einem Arzneimittel, das helfen wird gegen den Burn Out und die unzähligen anderen psychischen Probleme, die die heutige Zivilisation mit sich bringen. «Moderne Probleme muss man mit modernen Mitteln bekämpfen», ist sein Credo und er erkennt nicht, wie gefährlich diese Einstellung ist. Entspannung findet er beim Wandern und seinem einzigen Hobby, dem Fliegen. Networking, Partys und Bekanntschaften pflegen betrachtet er aus zynischem Abstand und überlässt es anderen. Ein scheinbar bedeutungsloses Ereignis bringt seine so heile Welt völlig durcheinander. Er wird ohne sein Zutun zur Schlüsselperson in einem großen Spiel, das er lange nicht durchschaut und in dem er Freund und Feind nicht mehr unterscheiden kann.
Dieses Buch ist natürlich ein frei erfundener Roman. Nichts deutet aber darauf hin, dass es in Wirklichkeit nicht so sein könnte.

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Miriam schreckte aus ganz anderen Gedanken auf.

„Nein“, antwortete sie höflich. Ihr vollkommenes Desinteresse nicht bemerkend, sah sich Martin ermuntert, eine Erklärung abzugeben. Er berichtete, dass das Problem lange ungelöst war und auch heute noch Gelehrte entzweien würde. Aber, dass es mittlerweile für ihn klar sei, dass es sich um eine reine Täuschung des Gehirns handelte, das entgegen der Wirklichkeit davon ausging, dass die Wölbung des Himmels stark abgeflacht sei und es Gegenstände am Horizont viel weiter weg vermutete und in Einklang zu bringen versuchte, mit Gegenständen bekannter Größe wie Bäume oder Häuser. Da alles das im Zenit fehlte, würde dort der Mond zur wahren optischen Größe schrumpfen. Sie könne das am besten feststellen, wenn sie ein Foto des aufgehenden Mondes machen würde oder den Mond durch die zu einem kleinen Loch gewinkelten Finger betrachten würde. Höflich machte Miriam diese Geste nach.

„Tatsächlich. Das ist ja großartig.“ Diese Antwort ließ ihn endlich an ihrem augenblicklichen wissenschaftlichen Interesse zweifeln. Er unterließ es, die Täuschbarkeit des Gehirns mit weiteren Beispielen zu belegen, um dann bei seinem Lieblingsthema, der evolutionären Erkenntnistheorie zu landen. Er musste anders weitermachen oder schweigen. Er wollte gar nicht als interessanter Gesprächspartner dastehen oder sie gar als Mann beeindrucken. Er wollte, dass sie sich wohlfühlte, spürte geradezu eine Verantwortung, ihr den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Er fand Miriam ungemein sympathisch und genoss ihre bloße Anwesenheit. Ihre Attraktivität nahm er mit seinem Sinn fürs Schöne wahr wie ein gutes Gemälde oder das gelungene Design eines Möbelstücks.

„Schau dir mal die Sterne an. Was mich am meisten dabei in Staunen versetzt, ist die Tatsache, dass wir nicht nur in den Raum schauen, sondern genauso in die Zeit. Das Licht oder besser die Signale eines Sterns sind die vor einer Stunde oder die vor Tausenden von Jahren. Wenn wir genauer sehen könnten, würde wir jetzt gerade das Treiben auf einem Planeten vor vielen Jahrhunderten oder Millionen Jahren beobachten. Wir wissen nicht einmal, ob er jetzt noch existiert.“ Er spürte, ihr Interesse war geweckt.

„Heißt das, dass die, wenn sie uns sehen könnten, auch nur das sehen, was bei uns vor – sagen wir mal - zweitausend Jahren geschah?“

„Genau. Wegen der absoluten Grenze der Lichtgeschwindigkeit gibt es somit auch nicht die geringste Möglichkeit mit denen zu kommunizieren. Wenn wir eine Nachricht empfangen würden, könnte die schon zum Beispiel hundert Jahre alt sein. Dann antworten wir und das dauert dann wieder hundert Jahre. Ich weiß nicht, ob sie damit etwas anfangen könnten. Ein richtiges Gespräch würde sich dann ordentlich hinziehen.“

„Wie mache ich es aber, dass ich das Weltall so erkennen kann, wie es jetzt gerade ist?“

„No way. Einstein hat diese Frage so beantwortet, indem er schlicht feststellte, dass Gleichzeitigkeit kein sinnvoller Begriff ist und man ihn einfach weglassen sollte.“

„Das versteh' ich nicht.“

„Wenn du gesagt hättest, du verstehst das, hättest du entweder gelogen oder du wärst ein Angeber oder kein Mensch. Aber Gott sei Dank trifft das alles nicht zu. Unser Gehirn kann das nicht 'verstehen' oder begreifen. Umso erstaunlicher ist es, dass es in der Lage ist herauszufinden, dass die Welt anders ist.“

„Wow. So habe ich das noch gar nicht gesehen. Mein Gehirn hat da aber nichts herausgefunden.“

„Weil du dich mit anderen Dingen beschäftigst, zum Beispiel wie Salzsäure mit aromatischen Kohlenwasserstoffringen umgeht. Das ist auch nicht von Pappe.“

„Woher weißt du das alles? Du bist doch auch nur Chemiker.“

„Wir beeinflussen Gehirne, also interessiert mich dasselbe.“

„Meins auch?“

„Na ja, so wissenschaftlich eigentlich nicht. Mehr das Gesamtkunstwerk.“

„Ist das jetzt gut oder schlecht?“

„Also heute Abend ist das hundertprozentig gut und darauf sollten wir noch eine Flasche aufmachen.“

„Ich muss dir etwas gestehen“, Miriam klang eher verträumt, so dass er nicht befürchtete, sie würde den USB-Stick zur Sprache bringen. „Ich bin ein komischer Mensch. Wenn ich alleine bin, könnte ich Gesellschaft brauchen, aber in Gesellschaft fühle ich mich eigentlich noch mehr alleine und vermittle das ohne böse Absicht auch anderen. Ich sage dann zum Beispiel: 'Ich bin gerne mit mir alleine' und stoße damit manchmal Leute vor den Kopf, obwohl ich niemanden verletzen will. Wenn ich wirklich alleine bin, käme mir dieser Satz gar nicht in den Sinn. Verstehst du das?“

„Nur zu gut. Ich bin froh, dass du den Satz heute nicht gesagt hast.“

„Bei dir ist es anders. Du bist einfach da und störst mich in keinster Weise.“

Sie schliefen lange und frühstückten ausführlich und wechselten dabei kaum ein Wort. Aber es war wunderschön und nichts war peinlich.

Ein paar Schritte vom Haus mit den geschulterten Skiern und sie standen vor der Gondelbahn auf die Rossweid. Martins Ausrüstung war genauso modern wie Miriams. Mit dem Unterschied, dass sie mit den taillierten Carving Skiern etwas anzufangen wusste und er nicht. Das Skifahren war für ihn hier recht vergnüglich, weil die Hänge in Sörenberg sehr gepflegt, nicht zu steil und nicht zu lang waren und durch wunderschönen Winterwald führten. Eigentlich besteht Skifahren nur aus zwei Elementen, dachte er: Linkskurven und Rechtskurven. Was ist denn daran so besonders, dass es einen Großteil der Menschen so begeistert? Der Anblick von Miriam gab ihm den Grund. Wie sie in totaler Beherrschung der dynamischen Kräfte, gleitend und fließend den natürlichsten Weg fand, wie sie der Schwerkraft ein Schnippchen schlug und sie für sich nutzte, machte ihm Gänsehaut. Er konnte ja immer alles sehen, weil er es nie schaffte, vor sie zu kommen. Im Stillen bedankte er sich für ihre Geduld, auf ihn zu warten. Es machte ihr aber wohl nichts aus. Gefordert war sie ohnehin nicht und so genoss sie einfach den Tag. Einmal dachte er, ich fahre ihr einfach nach. Vielleicht komme ich dann hinter das Geheimnis. Und siehe da, gleich schwebte er wie sie, alles war leicht und schön und ihn überkam eine große Euphorie bis zu dem Augenblick, in dem sein Flug mutierte zu einem wirbelnden schneeaufspritzenden Durcheinander der einzelnen Körper- und Ausrüstungsteile. Er sortierte alles von oben nach unten und war nach der positiven Bestandsaufnahme immerhin sehr erfrischt.

Der zweite Abend war weniger wissenschaftlich und ebenfalls überaus angenehm. Einspielen musste sich nichts. Wie bei alten Freunden. Das waren sie ja wohl auch.

Beim Frühstück klingelte Martins Handy wie ein Feueralarm im Paradies. Es war Frank.

„Hallo Martin, wo bist du?“

„In Sörenberg beim Skifahren, warum?“

„Ich habe das mit dem USB-Stick dem Werkschutz gemeldet und jetzt ist plötzlich die Kripo da. Ich musste in die Firma fahren, weil sonst keiner verfügbar war.“

Der Schock war besonders heftig, weil er im paradiesischen Bewusstseinszustand nicht auf Abwehr vorbereitet war.

„Du hast was?“

„Es ging nicht anders. So steht es in meinem Vertrag.“

„Dass du fehlende USB-Sticks melden musst?“

„Nein, natürlich nicht.“ Er hörte sich etwas ungehalten an. „Es geht einfach generell um Vorkommnisse, die die Geheimhaltung betreffen. Und das ist wohl hier der Fall!“

Mein Gott, wen hat er sich da eingestellt. Seine gesamte, adrenalingeschwängerte Energie richtete sich jetzt als Zorn auf Frank.

„Aber da war doch gar nichts Wichtiges drauf. Weißt du eigentlich, was du da angerichtet hast?“

„Ich habe nur das gemacht, wozu ich mich verpflichtet habe.“ Er klang standhaft und unbeeindruckt. Was Martin noch mehr reizte, zumal er gar nichts Objektives entgegenzuhalten hatte. Im mentalen Deadlock sagte er erst einmal gar nichts.

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