Lydia Costa - Nächstes Jahr in Bratislava

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Tobi liebt Tara, die dunkelhäutige Adoptivtochter eines Heidelberger Unternehmers, in die sich auch Nik, sein bester Freund und Mitschüler verguckt. Dieser, Sohn eines Dorfpfarrers, schlägt eine Art Blutsbrüderschaft vor: Um ihren Bund zu retten, verzichten sie beide auf die schöne Klassenkameradin. Sie besiegeln ihren Eid mit einem Schluck aus dem Wasserbett, auf dem sie liegen. Es gehört Tobias' großem Bruder, und seine Wände ziert der Satz: Fucking is holy. Wir schreiben das Jahr 1971.
Dreißig Jahre später findet auf einer Dachterrasse in Brooklyn eine Beschneidung statt. Nikolaus wartet auf den Mohel. Aus ihm und Tobi sind ziemlich beste Feinde geworden. Doch keinem der beiden gelingt es, am jeweils anderen Rache zu nehmen. Jenseits des Hudson fliegt ein Flugzeug in ein Hochhaus, und nichts ist mehr so wie es einmal war …

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Lydia Costa

Nächstes Jahr in Bratislava

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Inhaltsverzeichnis Titel Lydia Costa Nächstes Jahr in Bratislava Dieses ebook - фото 1

Inhaltsverzeichnis

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Nächstes Jahr in Bratislava Nächstes Jahr in Bratislava Lydia Costa Roman @ 2019 Lydia Costa San Basura, Espagna www.neobooks.com

Sur l’eau.

Heiße Liebe

Der tote Elefant

Maharadscha

Sonst nichts

Impressum neobooks

Nächstes Jahr in Bratislava

Lydia Costa

Roman

@ 2019 Lydia Costa

San Basura, Espagna

www.neobooks.com

Sur l’eau.

Sie fragte mich, ob ich Jude sei, und ich nickte ihr zu.

Dann, nach einer kleinen Pause, schüttelte ich den Kopf.

Sie lachte und sagte, Willkommen im Club.

Fragend sah ich sie an, In welchem Club denn?

Im Club derer, die, wenn man sie fragt, ob sie Jude sind oder nicht, weder klar ja noch eindeutig nein sagen können.

Oder wollen, gab ich zurück – und was sind Sie?

Gestylt war sie wie ein russisch-orthodoxer Pope in Frauenkleidern vom Flohmarkt. Irgendwie schien sie es darauf anzulegen, dass ich mehr über sie in Erfahrung brachte. Herausfordernd sah sie mich an: Sie wollen wissen, was ich bin? Nun.

Sie hob die Brauen und guckte verschmitzt: Was tippen Sie denn?

Sie wollte es spannend machen. Das war zu spüren. Ich konnte sie unmöglich einordnen. Auf ihrem Tablet hatte sie in der Jerusalem Post geblättert. Sie trug einen mächtigen goldenen Magén David zwischen den eher kleinen Brüsten, die sich hinter Lagen von grau-schwarzer Klöppelware verbargen. Um die Schultern hatte sie eine ziemlich abgewetzte rot-weiße Kufiya geschlungen. Das Ding sah aus, als hätte sie es vor zwanzig Jahren einem libanesischen Falafel-Verkäufer geklaut. Vor dem birnenförmigen Bauch baumelte ein Holzkreuz. Die von braunen Flecken gesprenkelten Hände zierte Schmuck, der das Devotionalienaufkommen so ziemlich sämtlicher Weltreligionen darbot. Das koschere Abendessen, nachdem sie verlangt hatte, war ihr aus logistischen Gründen verweigert worden. Das Putengeschnetzelte mit Sahne allerdings hatte sie anstandslos bis auf das letzte Körnchen Reis verdrückt. Kein bisschen koscher, wenn man mich fragte. Jetzt schlürfte sie ihren Merlot und grinste kokett: Nur Mut. Ihr Tipp. Los. Was denken Sie, was ich bin?

Keine Ahnung. Ich kenn mich da nicht aus, Also sagen Sie schon – was sind Sie?

Sie wiegte den Kopf hin und her und trällerte: Just like you, I am a Je …

Bis hierhin hatten wir Englisch gesprochen. Phonetisch macht es keinen Unterschied, ob sich jemand als Je oder Jew bezeichnet. Daher half mir ihre Antwort nicht weiter. Jetzt wechselte sie ins Spanische und übersetzte unseren soeben geführten Dialog. Locker, wenngleich mit deutschem Akzent, erklärte sie, dass ich mir das W wegdenken müsse. Also nicht Jew sondern Je. Eine nicht zu Ende gebrachte Jüdin sei sie. Das träfe es irgendwie. Sie wechselte ins Deutsche. Weshalb sie davon ausging, dass ich es beherrschte, war mir so wenig klar wie irgendwas an dieser Dame. Kichernd und einigermaßen selbstverliebt erklärte sie, sie habe sich dieses Wortspiel ausgedacht, um dem Hybriden ihres Bekenntnisses gerecht zu werden. Eindeutig uneindeutig, hihi – das gefällt mir, lächelte sie und sah mich durchdringend an. Ich reagierte nicht. Da nahm sie ihr Tablet zur Hand und beantwortete Mails, checkte Text-Nachrichten oder was auch immer.

Die Boeing hatte ihre Reiseflughöhe schon vor geraumer Zeit erreicht. Der Tinnitus der Maschinen beherrschte alles, was an Bord geschah. Die Passa­giere wühlten sich in ihre Sitze und brachten sich irgendwie in Schlafpo­sition. Auch die Purser und Service-Roboter waren mittlerweile auf Snooze gestellt oder im Standby-Betrieb. Was erstere betraf, dösten sie festgeschnallt auf ihren Jump-Seats und machten die Geräusche, die menschliche Wesen im Schlaf anrührend oder auch Nerv tötend machen, je nachdem wie man die Sache betrachtete.

Sind Sie beschnitten?

Ich fuhr herum. Eine viele Jahre zurückliegende Episode schoss mir unerwartet ins Gedächtnis. Auf einem Markt im Dorf meiner Heimat flüsterte der Verkäufer, während er Wechselgeld zählte: Deine Großmutter war eine Hure. Ich sah ihn an. Er lächelte unbefangen. Was haben Sie gerade gesagt? Fragend die Stirn runzelnd wiederholte er die Summe, die mir zustand. Hatte ich mich verhört? Am Abend davor hatte ich in einer Runde Fußballfans ein paar Bier getrunken und zwei, drei Joints geraucht. Die Wahrnehmung spielte mir Streiche. Die Dame zu meiner Linken hatte ihr Tablet in die Tasche hinter der Rückenlehne geschoben. Auch sie sah unschuldig vor sich hin. Dann aber drehte sie sich mir zu und grinste provozierend. Sie spreizte den kleinen Finger von der rechten Faust und vollführte mit dem Zeigefinger ihrer fleckigen Linken ritzende Kreise in der Luft: Ich hab Sie gefragt, ob Sie beschnitten sind. Brit Mila. Schnibbel, schnibbel. Zirkumzision – Sie wissen, was ich meine!

Äh, ob ich …?

Ja. Genau. Ob Sie beschnitten sind, will ich wissen. Rede ich undeutlich?

Alles was recht ist. Nennt mich verklemmt, aber ich finde nicht, dass es eine zufällige Flugzeugbekanntschaft etwas angeht, wie es um meine Vorhaut bestellt ist. Umso weniger, wenn es sich dabei um eine Dame handelt in einem Alter, von dem meine Großmutter, Gott hab sie selig, nur hatte träumen können. Ich schüttelte ungläubig den Kopf, rollte empört mit den Augen und entließ vorwurfsvoll Luft zwischen den Lippen.

Warum so schüchtern, Miguel. Sagen Sie schon – sind Sie oder sind Sie nicht? Was mich betrifft – ich bin! Oder doch eher nicht. Na ja, um ehrlich zu sein. Höchstens beschni, wenn Sie verstehen? Ein beschni Ju – das bin ich. Können Sie mir folgen?

Ja, ja, schon gut. Keine Ahnung, wovon sie redete: Ich weiß, was Sie meinen …

Ganz BTW: Woher kannte die Schabracke meinen Namen? Mich beschlich das Gefühl, der Flug könnte anders verlaufen, als ich es geplant hatte. Eine dezente Unter­treibung, wie sich herausstellen sollte. Die Alte fing an, in den Archiven ihres Tablets Fotos zu suchen, was so wenig Zeit beanspruchte, dass es schien, als habe sie sich auf unser Gespräch vorbereitet. Warum es allerdings ausgerechnet ich sein musste, den sie mit ihrem Kram belästigte, erschloss sich mir nicht. Ich setzte an zu fragen, woher sie meinen Namen wusste, aber da unterbreitete sie mir eine Reihe von Bildern, die so schockierend waren, dass es mir die Sprache und fast auch den Atem verschlug. Ich erkannte einen Penis. Ein Membrum im Sorbet-Zustand, also halbsteif, dann dasselbe Glied furchtbar entstellt, ganz offensichtlich nach einer Art operativer Vollkatastrophe. Die Leitersprossen einer blutigen Naht um ein Stück aufgedunsener Haut, schließlich, auf einem dritten Foto, das Ganze nochmal, aber dieses Mal war das Membrum beschnitten. Aber nicht ganz. Etwas war von der Vorhaut übriggeblieben, ein dreieckiger Zipfel auf dem Quadranten zwischen 9 Uhr und Mittag, Ein weiteres Foto zeigte die Vergrößerung dieses Rests, verziert mit einem billigen Tattoo, bläuliche Linien bildeten einen Stern, in den etwas gekritzelt war, ein kleiner Asterisk aus sich überschneidenden Linien.

Heilige Scheiße, entfuhr es mir. Ich stand unter Schock. Wäre meine Sitznachbarin ein Mann gewesen, hätte ich vielleicht zugeschlagen. Solche Bilder will keiner sehen. Nicht vierzigtausend Fuß über der Erde, wenn knapp sechshundert Leute sich nur wenige Räumlichkeiten teilten, in denen sich ungestört kotzen ließ.

Niemals, das war mir sofort klar, würde ich diesen Horror wieder los. Mein Appetit auf Tinten­fischringe oder irgendetwas anderes, das bleich, rund und von wabbeliger Konsistenz war, hatte sich auf ewig verflüchtigt.

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