Lydia Costa - Nächstes Jahr in Bratislava

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Nächstes Jahr in Bratislava: краткое содержание, описание и аннотация

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Tobi liebt Tara, die dunkelhäutige Adoptivtochter eines Heidelberger Unternehmers, in die sich auch Nik, sein bester Freund und Mitschüler verguckt. Dieser, Sohn eines Dorfpfarrers, schlägt eine Art Blutsbrüderschaft vor: Um ihren Bund zu retten, verzichten sie beide auf die schöne Klassenkameradin. Sie besiegeln ihren Eid mit einem Schluck aus dem Wasserbett, auf dem sie liegen. Es gehört Tobias' großem Bruder, und seine Wände ziert der Satz: Fucking is holy. Wir schreiben das Jahr 1971.
Dreißig Jahre später findet auf einer Dachterrasse in Brooklyn eine Beschneidung statt. Nikolaus wartet auf den Mohel. Aus ihm und Tobi sind ziemlich beste Feinde geworden. Doch keinem der beiden gelingt es, am jeweils anderen Rache zu nehmen. Jenseits des Hudson fliegt ein Flugzeug in ein Hochhaus, und nichts ist mehr so wie es einmal war …

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Das ging zu weit. Ich erhob mich aus dem Sitz, auf dem ich es keine Sekunde länger aushielt. Kaum hatte ich den Knopf gedrückt, erwachte einer der humanoiden Purser aus dem Standby-Modus und kam auf uns zu. Alexahaft dienstbeflissen lächelte er mich an: Wie kann ich Ihnen helfen, Sir?

Bitte, sagte ich, kann ich vielleicht den Platz wechseln? Erste Klasse?

Entschlossen genug, um auch die letzte soziale Empfindlichkeit über Bord zu werfen, nestelte ich nach Fatimas Hand und legte sie frei: Purser, sagte ich und zeigte auf den Nebensitz, diese Lady hat mir das hier gegeben. Ich wollte es nicht. Das war ihr egal. Ich fühle mich auf diesem Sitz nicht mehr wohl. Ich möchte umbuchen.

Im Kopf des Roboters arbeitete es. Er scannte mich von oben bis unten. Die silberne Chamsa, die jetzt diskret von meinen fünf Fingern umschlossen wurde, zog den Verdacht erstmal auf mich. Das hätte mir klar sein müssen. Der Humanoid richtete den Blick auf meine Sitznachbarin. Seine Freundlichkeit war naturgemäß die einer Puppe: Ist das Ihre Kette, Ma’am?

Aber nein! Schauen Sie mich an! Ich bin eine christlich-orthodoxe Lady mit einem nicht zu leugnenden buddhistischen Touch und einem prononcierten Faible für Judaika. Was habe ich mit der al-Batul am Hut? Wenn ich zu einer Jungfrau bete, dann doch zur verfickten Maria, der Islam und seine verflu …

Ja, ja. Schon gut. Warten Sie einen Moment.

Der Purser drehte bei und weckte einen menschlichen Vorgesetzten, von dem er sich Anweisungen erhoffte in diesem offenbar sicherheitsrelevanten, aber maschinell nicht zu lösenden Fall. Bevor er in Begleitung eines analogen Stewards zurückkam, der tatsächlich Sitzpläne studierte, ließ Nicole Ihre Knoblauch-Merlot-Fahne ungebremst in meine Nase flattern: Hey, Migg. Das war ein Scherz. Jetzt mach kein Gewese. Ich will deinen Schwanz nicht sehen. Vergiss es. Was soll ich mit einem Kind wie dir auf dem Klo? Bitte. Komm runter. Wenn du einen Skandal machst, kann es für uns beide böse ausgehen.

Da hatte sie recht. Seit Rom lagen die Nerven blank. Ich lächelte dem Purser-Paar zu, dessen Fleisch-und-Blut-Exemplar mir zunickte: Sie hatten geläutet, Sir? Kann ich was für Sie tun?

Äh. Ja. Ich … hätte gern, dass …

… Man uns einen Whiskey bringt. Einen Macallan. Das älteste was Sie haben. Und Gläser dazu, wenn’s recht ist. Hier – meine Karte. Mit diesen Worten zog die Dame eine mitternachtschwarze Amex aus ihrer ferkelfarbenen Luis Vuitton Clutch, und kurze Zeit später standen zwei randvolle Becher flüssiger Bernstein vor uns auf den Klapptischen.

Salud, sagte ich.

Le Chaim, meinte die Freakadelle.

Hör zu, sagte sie, kaum hatte der Schnaps unsere Mundschleimhäute verödet, es ist kein Zufall, dass wir nebeneinandersitzen.

Aha. Sowas ähnliches hatte ich mittlerweile geahnt. Dem Merlot-Atem war nun eine schärfere Note beigemischt, und seit der Szene mit den Stewards kam es mir vor, als hätte sich der Knoblauchduft mit einem Hauch Angstschweiß vermischt, der ihren Achselhöhlen entstieg. Soweit es ging, rückte ich ab zum Fenster, wohinter die mit stellarem Deckweiß besprenkelte Schwärze gähnte so wie ich hinter vorgehaltener Hand: Hab ich mir fast gedacht. Wie haben Sie es angestellt? Was genau wollen Sie von mir?

Langsam, mein Freund. Eins nach dem anderen, Miguel. Also. Wie habe ich es geschafft, auf diesen Platz zu kommen? Nun, man hat so seine Beziehungen. Ich wusste, dass du diesen Flug nimmst und bin nach New York gereist, um auf dem Rückflug in derselben Maschine zu sitzen. Ich war Stunden vor dir am Kennedy-Airport und habe alle Register gezogen, um auf diesen Platz zu gelangen. Es war nicht einfach, aber ich bin eine Lady, die nicht so leicht aufgibt. Erst musste ich natürlich rauskriegen, WO du sitzt und wer dein Sitznachbar war, um zu tauschen. Unfassbar, was Menschen für Geld alles tun. Ich selbst habe von Computern übrigens wenig Ahnung. Aber ein guter Bekannter hat sich bei Icelandair eingehackt und die Belegpläne gecheckt. So habe ich es schließlich geschafft.

Na, schön. Glückwunsch. Und was wollen Sie von mir?

Zunächst mal, dass du endlich DU sagst. Wie oft soll ich es dir noch anbieten? Es grenzt schon an Unhöflichkeit, mich so zu übergehen. Ich war mal ein Mann, aber meine Empfindsamkeit ist die einer Dame, ich darf deshalb …

Na, schön. Nicole. Was willst du von mir?

Sie lächelte. Sie war am Ziel. Das feierte sie damenhaft mit einem kräftigen Schluck Whiskey. Sie stellte den Becher aus recyclingfähigem Kunststoff zurück und verletzte erneut in eklatanter Weise die Lufthoheit über der von mir gebuchten Sitzgrenze.

Ich weiß, wer du bist, hauchte sie, du bist ein Killer. Ein Sicario. Du stammst aus einem Slum von Bogotá. Deine Mutter ist indigen, eine Taromenane, wie ich vermute. Du bist das Ergebnis eines One-Night-Stands mit einem sephardischen Touristen aus Montreal. Du bist der typische Vaterjude. Allerdings hast du deinen Erzeuger nie gesehen, du …

Ich gelte als besonnener Mann, aber jetzt war ich soweit. Ich hob die Faust, um eine wildfremde Frau zu schlagen. Eine, die dreimal so alt war wie ich. Niemand nennt mich ungestraft einen Auftragskiller. Dann besann ich mich eines Besseren. Die Faust noch in der Luft, kniff ich ein Auge zu und feixte: Wieder ein Scherz, nicht wahr Nicoletta? Sie oder meinethalben du machst dir den Flug ein wenig angenehm, indem du andere nach Strich und Faden verarschst? Heute bin ich dran – richtig? Mich hat’s erwischt!

Nicole stieß mir den Ellbogen in die Seite und kicherte: Dich kann keiner verarschen. Du bist viel zu clever. Der Plan ist vielmehr der: Ich möchte, dass du mich tötest. Anschließend löst du mich in Flusssäure auf wie bei Breaking Bad. Du kennst die Serie? Mit meiner Leiche füllst du einen Sack aus Vinyl, den ich in einem Koffer mitführe, der sich unten im Gepäckraum befindet. Es ist die Matratze eines Wasserbetts, auf dem du anschließend Sex haben sollst. Und zwar mit folgender, wie ich finde recht attraktiven Person.

Sie beugte sich über ihr Tablet, das sie aus der Gepäcktasche hinter ihrem Vordersitz gezogen hatte. Sie schaltete es ein. Bevor sie weitere Fotos oder was auch immer öffnen konnte, stoppte ich sie, indem ich mit der Rechten ihre Hand packte und festhielt. So zwang ich sie, mir in die Augen zu sehen: Nichts dergleichen werde ich tun, kapiert? Vermutlich ist das wieder nur ein Witz. Es ist aber leider so: Wir beide, du und ich, wir haben komplett unterschiedliche Auffassungen von Humor. Danke für den Macallan. Aber es tut mir leid. Ich werde mich jetzt unwiderruflich woanders hinsetzen lassen, falls es geht. Ich streckte die Linke aus nach dem Knopf.

Okay. Keine Witze mehr, sagte Nicole, Ich habe dein Buch gelesen.

Ach, daher wehte der Wind!

Deine Geschichten über Manhattan am Nullpunkt haben mir Spaß gemacht. 23 Episoden von unterschiedlichsten Charakteren, die nur eins gemeinsam haben. Sie spielen am 11. September 2001. Für das, was ich von dir will, wirst du genau diese Fähigkeit brauchen, dich in andere Menschen hineinzuversetzen. Zu fühlen aus ihrer Sicht. Mit ihrem Herzen zu sprechen. Noch einen Schluck?

Ich verstand kein Wort von dem, was Nicole sagte, ließ mir das Glas aber füllen und nahm einen weiteren Schluck. Der Macallan war kein Tequila, aber es gab deutlich Schlimmeres, um ein wenig Momentum in die Ödnis eines nächtlichen Atlantikflugs zu bekommen. Ich setzte das Glas ab und nickte: Aha. Wir kommen der Sache näher. Es geht um Ghostwriting. Ich soll für dich schreiben?

Bingo. Jetzt verstehen wir uns.

Nicole griff in Ihre Clutch und zog ein Bündel sauber geschichteter Banknoten heraus: Das hier sind fünfzigtausend. Weitere fünfzig, wenn das Buch fertig ist. Es ist aber ein bisschen eilig, denn die Person, die es lesen soll, ist sehr, sehr krank.

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