Ulrich Hildebrandt - Der Gesundheitsminister

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Die Selbstverwaltung im Gesundheitswesen ist längst zur Selbstbedienung verkommen. Jeder Akteur bedient sich nach Belieben: die Ärzte, die Physiotherapeuten, die Krankenkassen, die Krankenhäuser, die Industrie. Gigantische 340 Milliarden Euro werden in der Gesundheitswirtschaft bewegt. Der Staat versucht krampfhaft das System zu kontrollieren. Es ist Wahljahr. Fünf Freunde aus Internatszeiten wollen das Gesundheitswesen auf einen neuen Weg bringen. Einer von ihnen, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, soll der neue Gesundheitsminister werden. Die Freunde coachen ihn. In der Talkshow seiner Freundin Isabell überzeugt Jakob mit völlig neuen Konzepten. Die Online Medien applaudieren. Der potentiell neue Gesundheitsminister ist gekürt. Seine Freundin hat Jakob schon vorher verloren. An Lara.

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„Ihr habt alle nichts mehr zu trinken. Bei uns kommt kein Kellner vorbei. Ich habe nachbestellt.“

Tom reagiert umgehend. „Jakob versteh uns bitte. Wir möchten dir das erklären. Hör es dir einfach an, dann reden wir weiter. Okay?“

„Okay, der Abend ist noch jung. Warum sollte ich nein sagen? Wir sind Freunde und können über alles reden.“

„Danke Jakob“, antwortet Tom. „Soll ich anfangen?“

„Ja fang an“, sagt Harry. „Aber erst, wenn wir etwas gegessen haben.“

Das taten sie auch und redeten dabei über Politik. Gesundheitspolitik ausgenommen. Nach einer kurzen Verdauungspause nimmt Tom den Gesprächsfaden wieder auf.

„Jakob du kennst die Tagespolitik. Das Thema Gesundheit ist nicht vorrangig, aber denk an zurückliegende Gesundheitsthemen. Die Hygiene im Krankenhaus ist eines davon. Dann die Finanzierung der Krankenhäuser. Das Lamentieren über die Nichtbilligung der Investitionsgelder durch die Länder. Und dann noch das aktuelle Dauerthema, die Pflege. Das ist nur ein Teil der Baustellen im Gesundheitswesen. Wir denken vorausschauend. Anders, als in der vergangenen Legislaturperiode gedacht wurde. Dein Parteifreund, der Bundesgesundheitsminister, hat Hinterher-Politik gemacht. Ist den Ereignissen hinterhergelaufen und hat kosmetische Veränderungen vollzogen. Das geht in Zukunft nicht mehr, das Hinterheragieren.“

„So, ihr denkt ich sei der Mann für das Vorausschauende“, erwidert Jakob.

„Ja, davon sind wir überzeugt“, antworten Harry und José im Gleichklang.

Jakob schaut nachdenklich in sein Glas. Jetzt hat er verstanden. Seine Freunde wollen, dass er Gesundheitsminister würde. Genauer gesagt Bundesgesundheitsminister. Für das ganze Land. Einfach so, wollen das die Freunde.

„Warum wollt ihr, dass ich auf so einen Posten hinarbeite? Ich kann das noch nicht erkennen. Von dir Tom weiß ich, dass du kein Ministeramt anstrebst. Und du Harry, du Krankenkassenoberster, du könntest schon eher interessiert an mir sein. Dein Zugangsdrang zu gesundheitspolitischen Entscheidern ist selbst mir verständlich. Und bei dir José bin ich mir überhaupt nicht sicher. Du denkst primär wissenschaftlich, nicht geschäftsorientiert. Erklärt es mir, ich kann es nicht verstehen.“

„Das machen wir“, antwortet Tom. „Ich versuche es auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu bringen. Du weißt, dass der Kern unseres Gesundheitswesens die gemeinsame Selbstverwaltung ist. Bis dahin klar?“

„Natürlich“, erwidert Jakob.

„Siehst du“, antwortet Tom, „bis dahin klar. Aber danach nicht mehr. Aus Selbstverwaltung ist nämlich Selbstbedienung geworden. Jeder Akteur in der gemeinsamen Selbstverwaltung bedient sich nach Belieben am System. Die Ärzte, die Physiotherapeuten, die Apotheker, die Krankenhäuser, die Krankenkassen, einfach alle. Fehlt noch einer? Jeder nimmt, was er bekommen kann.“

„Übertreibst du nicht?“, fragt Jakob.

„Nein, ich übertreibe nicht. Ich, oder besser wir, können gut verstehen, dass du dich überrumpelt fühlst. Gesundheit war bisher nicht dein Thema…“

„Und soll es jetzt werden“, unterbricht Jakob.

„So ist es.“ José meldet sich zu Wort. „Gesundheit und Wirtschaft sind untrennbar verbunden. Tom erwähnte schon, dass die Bundesländer ihren gesetzlichen Investitionspflichten für die Krankenhäuser nicht nachkommen. Aus verschiedenen Gründen. Lassen wir das jetzt, es führt zu weit. Es ist auch nur ein Beispiel.“

Wieder entsteht eine Gedankenpause. Die Freunde warten auf eine Antwort von Jakob.

„Es ehrt mich, dass ihr euch derartige Gedanken macht. Aber ganz ehrlich, ihr stellt euch das sehr einfach vor.“

„Das hätte ich bis vor kurzem auch gedacht“, erwidert Tom. „Seitdem ich mitbekomme, was so diskutiert und geplant wird, halte ich alles für möglich. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, welche Namen da fallen. Die Dimension der Planspiele hat mich vollkommen überrascht. Warum sollen wir uns heraushalten?“

„Und ich bin euer Ball im Spiel. So stellt ihr euch das doch vor“, entgegnet Jakob verärgert.

„Nein so ist es nicht“, sagt José. „Es ist unsere Sorge. Die lässt sich in wenigen Sätzen nicht erklären. Wir sind ja schon froh, wenn du uns ein Signal geben würdest. Das Signal, dass du dich mit dem Gedanken befassen wirst. Dann reden wir nochmal drüber.“

Jakob denkt angestrengt nach. Hält sein Glas fest, schiebt es hin und her, blickt seine Freunde einzeln an, seufzt kurz und richtet sich gerade auf.

„Ich gebe euch Recht. Bei der Dimension dessen, was heute in den Begriff Gesundheitswirtschaft eingeht, nämlich die besagten 300 Milliarden Euro und mehr, sind wir tatsächlich mitten in der Wirtschaft angekommen. Übrigens, der Begriff Wirtschaft gefällt mir überhaupt nicht. Gesundheitswesen ist für mich verträglicher.“

„Wenn es nur das ist“, antwortet Tom.

Jakob fährt fort. „Was mir an euch gefällt, das ist euer vorrausschauendes Denken. Ich habe die Gesetze zur Gesundheitspolitik mitentschieden, als Abgeordneter, wie jeder andere auch. Aber nicht mitgedacht. Gedacht habe ich mir, dass die Leute im Gesundheitsministerium schon wissen, was in ihren Gesetzesvorlagen drinsteht. Mehr nicht. Jetzt, wo ihr es sagt, sind es Entscheidungen auf Vorgänge, die lange vorher gelaufen sind. Das ist keine vorausschauende Politik.“

„Ist es nicht“, erwidert José. „Womit wir wieder bei unseren Sorgen sind. Wir erkennen keine Konzepte. Gesundheitspolitik ist kein Schwerpunkt in der Politik, ausgenommen die Pflege. Die wird derzeit voll ausgespielt und von den unterschiedlichsten Interessenten befeuert. Stimmt doch Harry, oder?“

„Ich sage besser nichts zur Pflege. Ich könnte euch sagen, was sie kostet, wenn sie auf einem attraktiven Niveau wäre. Später ja. Erst einmal müssen wir Jakob überzeugen.“

„Überzeugt bin ich noch nicht“, antwortet Jakob. „Aber, wie sagt man, angestachelt. Die Nähe zur Wirtschaft ist ein tragendes Argument. Aber mal ehrlich, von Gesundheit, von Gesundheitspolitik habe ich herzlich wenig Ahnung.“

„Womit wir mitten im Thema sind, Jakob. Genau das wird unsere Aufgabe sein. Wir coachen dich, wir bringen dir Gesundheitspolitik bei.“

„Du siehst, so gemein sind wir nicht“, sagt José. „Wir sagen nicht, du sollst, ohne dir unsere volle Unterstützung zu versichern. Du wirst der erste Resort Minister sein, der wirklich Ahnung von seinem Fach hat.“

Die letzte Bemerkung von José entspannt die Diskussion. Jakob beteiligt sich jetzt viel lockerer an dem Gespräch. Es ist wieder so wie früher, wenn sie engagiert die Themen durchkauten. Am Ende zieht Tom einen Umschlag aus der Jacke und übergibt ihn Jakob.

„Hier ist noch was zum Einschlafen, nein lies es besser, wenn du ganz wach bist. Es ist ein Papier, von uns dreien verfasst. Darin findest du noch einmal unseren Ansatz. Wir haben kurz dargestellt, welchen Weg unser Gesundheitssystem gemacht hat. Und es sind die Komponenten, die Player, genannt, die heute das Sagen haben. Die sollst du verstehen lernen, darin wollen wir dich fit machen. Zum Wohlergehen unseres Gesundheitswesens. Du wirst das wollen.“

Jakob fährt nachdenklich nach Hause. Seine Gedanken sind gefangen von dem Treffen mit seinen Freunden. Beinahe hätte er einen Fußgänger auf der Motorhaube gehabt, als er in seinen Kiez einfährt. Um diese Zeit wechselt das Partyvolk stimmungsgeladen aus den Kneipen in die Clubs. Wirtschaft, sein Fach, und Gesundheit, nicht sein Fach, erscheinen ihm an diesem Abend bezugsreicher, als bisher gedacht. Mal abwarten, was Isabell dazu sagen wird.

Sie sehen sich nicht jeden Tag. Isabell besteht auf zwei getrennten Wohnungen. Anders könne sie nicht arbeiten, auf die Rückzugsoase keineswegs verzichten. Weil es so bleibt, empfindet auch Jakob, dass Rückzug guttut. Sie telefonieren fast täglich, manchmal nur ein kurzes Hallo, ganz oft brauchen sie sich gegenseitig. Um den Tag abzuschließen, um Gefühle auszutauschen, um sich für anstehende Herausforderungen einzurichten. Das hilft ungeheuer. Jeder hat sein eigenes Terrain, völlig anders, aber längst nicht mehr fremd. Einer ist Ratgeber des anderen. Aber nur, wenn es sein muss, wenn er gebraucht wird. Oft reicht es schon, wenn sie ein Thema nur anreißen. Bereits wenige Gedanken, von dem anderen ausgesprochen, können einen gangbaren Weg durch das Dickicht bahnen. Jakob will mit Isabell über die Idee seiner Freunde reden. Über die Idee, mehr ist es in seinen Augen noch nicht. Aber keine Bemerkung zu Isabell, bevor er das Papier gelesen hat.

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