Michael Wache - CONTENT ohne EIGENTUM

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Das Urheberrecht befindet sich seit Beginn des Onlinezeitalters in einer massiven Akzeptanz- und Legitimationskrise. Dieser Krise geht es hier auf den Grund: das sind die sich radikal ändernden Eigentumsbeziehungen von Contentgütern. Sozialen Phänomenen auf den Grund gehen, heißt erkunden und erklären, warum Menschen so denken und handeln, wie sie denken und handeln. Welche gesellschaftlichen Bedingungen und Prozesse ermöglichen und befördern das betreffende Denken und Handeln? Und wie schaffen und verändern dieses Denken und Handeln gesellschaftliche Verhältnisse? Ergebnis ist eine Studie über die Contentkultur im Onlinezeitalter, die tiefgehende und lehrreiche Einsichten darüber vermittelt, was in der Contentkultur derzeit passiert und zukünftig passieren wird.

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Alle Formen des archaischen (z. B. Horden, Stämme, Familien- und Dorfgemeinschaften) und neuzeitlichen (z. B. Wohnungseigentumsgemeinschaften) Gemein(schafts)eigentums regeln die Nutzung knapper Güter und inkludieren den Ausschluss von Verfügungsgewalt über das jeweilige Gut. Besonderheit des Gemeinschaftseigentums ist es, dass es bei dieser Eigentumsbeziehung zwei Ausschlussbeziehungen gibt: eine im Binnen- und eine im Außenverhältnis. Eigentümer von Gemeinschaftseigentum sind die Mitglieder der jeweiligen Gemeinschaft in ihrer Rolle als Interessenträger der Gemeinschaft. Nichteigentümer im Außenverhältnis sind alle Personen, die nicht Mitglieder der jeweiligen Gemeinschaft sind. Nichteigentümer im Binnenverhältnis sind dieselben Mitglieder der jeweiligen Gemeinschaft als Träger ihrer Privatinteressen. Dieselben Personen sind sowohl Eigentümer als auch Nichteigentümer. Diese Doppelrolle birgt natürlich immanent einen Quell von Interessenkonflikten in sich.

Ein Beispiel: In einer Kleingartensiedlung gibt es ein Grundstück, das Gemeinschaftseigentum aller Kleingartenbesitzer der Siedlung ist. Nichteigentümer dieses Grundstücks im Außenverhältnis sind alle Personen, die nicht Mitglied dieser Kleingartensiedlung sind. Auf dieser Parzelle gibt es einen Kinderspielplatz, einen Grillplatz und eine Baracke mit einem möb­lierten Raum, Küche und WC. Alle Gartenbesitzer sind zu gleichen Teilen Miteigentümer dieser Anlage. Sie tragen zu gleichen Teilen Verantwortung und Kosten für ihren Betrieb und haben gleiche Rechte (Verfügungsgewalt) für die Nutzung – z. B. als Location für größere Feiern. Die Verfügungsgewalt aller Miteigentümer beschränkt sich jedoch auf Nutzungen, die mit den explizit vereinbarten Interessen der Gemeinschaft in Einklang stehen. Kein Miteigentümer hat das Recht, die Gemeinschaftsparzelle nach eigenem Gutdünken zu bebauen oder zu verkaufen.

1.2 Zweites Grundgesetz: Wozu gab und gibt es Eigentum?

Die Reproduktion sozialer Systeme basiert darauf, dass ihre Mitglieder (Individuen) unablässig Güter mannigfaltiger Art gebrauchen und konsumieren. Diese Güter werden bei ihrer Konsumtion in der einen oder anderen Weise verbraucht. Nahrungsmittel werden vollständig vertilgt oder verderben, Werkzeuge nutzen sich ab, Kleidung und Schuhe verschleißen materiell (Stoff und Farbe) und ästhetisch (Mode), Zeitungen und Zeitschriften sind in der Regel nur einmal informativ, Bücher und Filme für die meisten Nutzer nur einmal unterhaltsam. Die Konsumtion von Gütern generiert eine permanente Nachfrage nach neuen Gütern. Daraus erwachsen für soziale Systeme drei Herausforderungen: (1) Es müssen ständig neue Güter produziert werden, (2) diese Güter müssen zu den Konsumenten kommen, (3) es besteht ständig die Gefahr, dass es zwischen den Mitgliedern des sozialen Systems zu Rivalitäten um knappe Güter kommt, die zu Störungen, schlimmstenfalls zum Kollaps des sozialen Systems führen können. Eigentumsbeziehungen sind das Instrument, mit dem soziale Systeme diese Herausforderungen nachhaltig bewältigen, indem sie drei Funktionen erfüllen:

1 Eigentumsbeziehungen fördern die Produktion neuer Güter. Welcher Art diese Güter neu sein müssen, hängt von ihrem Gebrauchswert ab. Nahrungsmittel werden im Konsumtionsakt stofflich aufgebraucht (gegessen, getrunken). Wir brauchen jeden Tag neue stoffliche Güter gleicher Qualität. Die Milch, die wir heute trinken, und die Milch, die wir morgen trinken werden, haben die gleichen biochemischen Eigenschaften wie die Milch, die wir gestern getrunken haben. Bei der Lektüre von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften wird deren Informations- und Erlebnispotenzial aufgebraucht. Mit Ausnahme von Gebrauchsspuren bleiben diese Produkte beim Konsumtionsakt stofflich unverändert. Neue Bücher, Zeitungen und Zeitschriften müssen also neue/andere Inhalte haben. Der stoffliche Träger kann, wie beim E-Book-Reader, der gleiche bleiben.

2 Eigentumsbeziehungen fördern die Zuführung neu produzierter Güter zu ihren Nutzern und Konsumenten. Diese Funktion wird erst in sozialen Systemen wirksam, die auf dem Austausch von Gütern basieren. Um die kontinuierliche Versorgung der Mitglieder des sozialen Systems mit Gütern zu gewährleisten, müssen neu produzierte Güter von den jeweiligen Produktionsstätten zu den Menschen gelangen, die die Güter brauchen und nutzen. Tagtäglich müssen Unmengen (Massen) verschiedenster Güter zielgenau zu Massen einzelner Menschen gelangen. Eigentumsbeziehungen sind ein zentrales Instrument, das dafür sorgt, dass soziale Systeme diese gewaltige Distributionsaufgabe bewältigen.

3 Eigentumsbeziehungen gewährleisten, dass Produktion, Nutzung, Verteilung, Austausch und Pflege knapper Güter konfliktarm erfolgen, weil Eigentumsrechte normativ regeln, wer diese Güter wie nutzen darf. Evolutionsgeschichtlich war das die erste Funktion von Eigentumsbeziehungen.

Die funktionale Begründung von Eigentumsbeziehungen findet Rückhalt in der rechtssoziologischen Prämisse, dass „das Recht“ generell funktional begründet ist. Recht ist historisch entstanden und vorhanden, weil für die Organisation von Gesellschaften Instrumente zur Prävention und Bereinigung sozialer Konflikte gebraucht werden (vgl. dazu Raiser 2009: Grundlagen der Rechtssoziologie, S. 185 ff.). Da knappe Güter ein Ur- und Dauerquell sozialer Verteilungskonflikte sind, brauchen soziale Systeme ein Instrument, um solche Konflikte zu vermeiden und ihre Beilegung zu regeln. Dieses Instrument sind Eigentumsbeziehungen.

Nachdem ich bei meiner Recherche zu der Erkenntnis gekommen war, dass Eigentumsbeziehungen ein unverzichtbares Instrument für das Management von Gütern in sozialen Systemen sind – nicht erst in sozialen Systemen von Menschen, sondern auch schon bei Tieren –, stellte sich für mich die Frage, wie sich dieses Instrument in der Organisation sozialer Systeme etabliert hat. Wer hat es „erfunden“ und wie hat es dieser Erfinder geschafft, dass Eigentumsbeziehungen von den Mitgliedern sozialer Systeme – zunächst von Tieren und später von Menschen – praktiziert werden. Schließt man höhere Schöpfersubjekte wie Gott oder „die Natur“ aus, bleibt nur eine Erklärung: Soziale Systeme selbst haben dieses Instrument in einem frühen Stadium ihrer Evolution „erfunden“ und sorgen dafür, dass dieses Instrument von ihren Mitgliedern angewandt wird. Folglich muss es so etwas wie eine „Selbstorganisation“ sozialer Systeme geben. Damit haben wir das Schlüsselkonzept für die Erklärung von Eigentumsbeziehungen gefunden: die Selbstorganisation sozialer Systeme .

Aus meinen viele Jahre zurückliegenden Rundgängen in den Sozialwissenschaften sind mir verschiedene Theorien bekannt, die die Organisation von Gesellschaften mittels systemischer Modelle beschreiben und erklären. Bekannteste Vertreter solcher Systemmodelle sind Talcott Parsons und Niklas Luhmann. Auch von Theorien der Selbstorganisation hatte ich schon gehört. Deshalb war ich zuversichtlich, dass ich im üppigen Fundus der Wissenschaften ein passendes Theoriemodell finden würde. Diese Erwartung wurde jedoch enttäuscht. Weder im Arsenal soziologischer Systemtheorien noch bei den Selbstorganisationstheorien fand ich ein Konzept der Selbstorganisation sozialer Systeme, das für die Erklärung von Eigentumsbeziehungen brauchbar wäre. So also musste ich dieses Konzept selbst ersinnen und formulieren. Zum Glück ist für den Zweck der vorliegenden Untersuchung kein komplexes Theoriegebäude erforderlich. Es reicht aus, klar darzustellen, was hier mit „Selbstorganisation sozialer Systeme“ gemeint ist und warum die Existenz einer solchen Selbstorganisation eine sehr plausible Annahme für das Management von Gütern in sozialen Systemen ist.

Wenn ich von sozialen Systemen spreche, meine ich biosoziale Systeme, deren Mitglieder Güter nutzen und verbrauchen. Im Unterschied dazu gibt es biotische Systeme, die keine soziale Organisation haben (z. B. pflanzliche Ökosysteme oder der menschliche Körper), und es gibt soziale Systeme, in denen der biotische Faktor keine Rolle spielt, z. B. ökonomische Systeme und Verkehrssysteme. Eine allgemeine Definition biosozialer Systeme muss Merkmale benennen, die deren Besonderheit ausmachen und sie trennscharf von anderen Systemarten unterscheiden. Diese Definition muss für alle Entwicklungsstadien biosozialer Systeme zutreffen – für Sozialsysteme von Insekten ebenso wie für alle Gesellschaftssysteme des Menschen. Um einem anthropomorphen Fehlschluss zu entgehen, dürfen in dieser Definition keine Merkmale vorkommen, die nur menschlichen Sozialsystemen eigen sind. Ausgehend von diesen Prämissen lassen sich biosoziale Systeme wie folgt definieren:

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