Michael Wache - CONTENT ohne EIGENTUM

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Das Urheberrecht befindet sich seit Beginn des Onlinezeitalters in einer massiven Akzeptanz- und Legitimationskrise. Dieser Krise geht es hier auf den Grund: das sind die sich radikal ändernden Eigentumsbeziehungen von Contentgütern. Sozialen Phänomenen auf den Grund gehen, heißt erkunden und erklären, warum Menschen so denken und handeln, wie sie denken und handeln. Welche gesellschaftlichen Bedingungen und Prozesse ermöglichen und befördern das betreffende Denken und Handeln? Und wie schaffen und verändern dieses Denken und Handeln gesellschaftliche Verhältnisse? Ergebnis ist eine Studie über die Contentkultur im Onlinezeitalter, die tiefgehende und lehrreiche Einsichten darüber vermittelt, was in der Contentkultur derzeit passiert und zukünftig passieren wird.

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Soziologen beschreiben diese Funktion von Eigentumsbeziehungen mit dem Begriff der Institution: „Mit Institutionen sind ‚kollektive Handlungsregeln‘, ‚handlungsleitende Regeln‘, ‚Spielregeln‘ oder ‚symbolische Ordnungen‘ gemeint, wodurch soziale Beziehungen und Formen des Umgangs mit materiellen und kulturellen Artefakten typisiert, standardisiert und stabilisiert werden. Institutionen wie das Eigentum stellen ‚übergreifende und verfestigte gesellschaftliche Erwartungsstrukturen‘ dar, die soziales Handeln sowohl bestimmen als auch ermöglichen. […] ‚Eigentum‘ gehört in modernen arbeitsteiligen und differenzierten Gesellschaften und Rechtssystemen zu den zentralen Ordnungsprinzipien und Institutionen, womit der Umgang mit materiellen und immateriellen Gütern sowie soziale Beziehungen und Hierarchien geregelt werden.“ ( картинка 27 Siegrist 2006: Die Propertisierung von Gesellschaft und Kultur, S. 18).

Sinnfälliges Beispiel einer institutionalisierten Interaktion zwischen Eigentümern und Nichteigentümern ist der Verkauf/Kauf von Gütern als Waren. Warenbesitzer (Verkäufer) und Käufer interagieren hier in Doppelrollen als Eigentümer und Nichteigentümer von Gütern. Der Warenbesitzer ist Eigentümer eines Gebrauchsguts und (noch) Nichteigentümer des monetären Guts (Geld), das er für die Ware haben möchte. Der Käufer ist (noch) Nichteigentümer der Ware und Eigentümer des Geldes, mit dem er die Ware bezahlen kann. Vergleichsbasis beider Güter ist ihr ökonomischer Wert. Durch den Verkaufsakt tauschen beide Akteure ihre Rollen in den Eigentumsbeziehungen. Handelt es sich bei der Ware um ein dingliches Gebrauchsgut, so ist der Käufer nach dem Tausch dauerhaft Eigentümer des Gebrauchsguts und Nicht(mehr)eigentümer des Gelds, das er für das Gut bezahlt hat. Der Verkäufer ist dann Eigentümer des Gelds, das er für sein Gebrauchsgut bekommen hat, aber nicht (mehr) Eigentümer dieses Guts. Bei einer Dienstleistung, erwirbt der Käufer kein dauerhaftes Eigentumsrecht, sondern nur ein zeitlich befristetes Nutzungsrecht an diesem Gut – nämlich das Recht, die betreffende Dienstleistung in Anspruch zu nehmen. Der Verkäufer (= Erbringer) der Dienstleistung bleibt Eigentümer der Ressourcen (Arbeitskraft und/oder stoffliche Güter), mittels derer die Dienstleistung erbracht wird, und ist Eigentümer des Gelds, das er vom Kunden für seine Ware (Dienstleistung) bekommen hat.

Anmerkung

Bezüglich der Eigentumsbeziehungen von Dienstleistungen vertrete ich eine grundsätzlich andere Auffassung als Jeremy Rifkin in seinem Buch картинка 28 The Age of Access.

Rifkin verengt Eigentumsbeziehungen auf dingliche Güter. Seine These, dass „Eigentumsbeziehungen verschwinden“, basiert auf zwei Annahmen. Annahme 1: Herstellung, Verkauf, Erwerb und Nutzung stofflicher (dinglicher) Güter waren für die moderne Phase des Kapitalismus prägend. Dagegen sind in der postmodernen Phase des Kapitalismus, in der wir uns heute befinden, Dienstleistungen der Dreh- und Angelpunkt für Unternehmen und Privatkonsumenten. Annahme 2: Dienstleistungen sind keine Eigentumsgüter, weil der Käufer einer Dienstleistung nur einen Anspruch für eine zeitlich befristete Nutzung von Dingen und Leistungen erwirbt. Aus diesen Annahmen zieht Rifkin den Schluss, dass Eigentumsbeziehungen im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium des Kapitalismus verschwinden. Diese Herleitung ist aus zwei Gründen nicht tragfähig: Zum einen vollzieht sich die Ablösung der Nutzung stofflicher Güter durch Dienstleistungen bei Weitem nicht in dem Umfang und mit der Geschwindigkeit, wie Rifkin das annahm. Gewiss ist die Ersetzung stofflicher Gebrauchsgüter durch Dienstleistungen ein Trend, für den es viele Beispiele gibt und der auch weiter fortschreiten wird. Gerade die Kommunikationskultur der Onlinewelt bietet viele neue Möglichkeiten und Motivationen für Sharing-Geschäftsmodelle und Collaborative Consumption (vgl. картинка 29 Gansky 2010: The Mesh. Why the future of Business Is Sharing, картинка 30 Botsman/Rogers 2010: What’s Mine Is Yours: The Rise of Collaborative Consumption).

Doch diese Entwicklung hat Grenzen. Es gibt viele stoffliche Güter, deren Gebrauchswerte nicht durch Dienstleistungen substituierbar sind, und sehr viele Menschen, die gerne Dinge besitzen. Rifkins These vom Verschwinden des Eigentums trägt aber vor allem deshalb nicht, weil seine Annahme, dass Dienstleistungen kein Eigentum sind, an der Realität der Marktwirtschaft vorbeigeht. Dienstleistungen, die als Waren auf Märkten gehandelt werden, basieren immer auf Beziehungen zwischen Eigentümern und Nichteigentümern. Wenn Dienstleistungen angeboten, verkauft, gekauft und konsumiert werden, erwirbt der Käufer/Kunde zwar kein dauerhaftes Eigentumsrecht an einem stofflichen Gut, aber das Verhältnis und Verhalten zwischen den Marktteilnehmern ist strukturell eine Beziehung zwischen Eigentümern und Nichteigentümern. Diese Eigentumsbeziehung hat nur eine andere Gestalt als bei stofflichen Gütern. Im Übrigen sind Dienstleistungen die wichtigste und häufigste Warenart im kapitalistischen Wirtschaftssystem. Gemeint ist die Ware „Arbeitskraft“. Arbeitsleistungen, für die ein Unternehmer (Arbeitgeber) seine Angestellten oder Freiberufler bezahlt, sind Dienstleistungen, die diese Personen für den Unternehmer erbringen. Das Besondere dieser produktiven Dienstleistungen – im Unterschied zu konsumtiven Dienstleistungen, die Privatpersonen kaufen und in Anspruch nehmen – besteht darin, dass sie Teil eines ökonomischen Wertschöpfungsprozesses sind, der vom Unternehmer organisiert und finanziert wird. Durch die Bezahlung der Arbeits-/Dienstleistungen, erwirbt der Unternehmer das Eigentumsrecht an dem ökonomischen Beitrag, den die Arbeitenden (= Dienstleister) bei der ökonomischen Wertschöpfung leisten. Bei der Inanspruchnahme wertschöpfender Dienstleistungen erwirbt der Käufer also, ebenso wie der Käufer eines stofflichen Guts, das Eigentumsrecht an der von ihm bezahlten Ware. Ich werde nachher zeigen, dass diese Eigentumsrechte an wertschöpfenden Arbeitsleistungen eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit dem dritten Grundgesetz des Eigentums spielen.

Eigentumsbeziehungen sind Machtverhältnisse , bei denen zwei Machtbeziehungen ineinandergreifen: die (Subjekt-Objekt-)Macht des Eigentümers über das betreffende Gut und das (Subjekt-Subjekt-)Machtverhältnis zwischen dem Eigentümer und den Nichteigentümern. Der Eigentümer hat die Macht, exklusiv über sein Eigentumsgut zu verfügen. Komplementär gibt es eine Machtbeziehung, die gewährleistet, dass die Nichteigentümer dieses Monopolrecht der Eigentümer respektieren. Garant dieser Macht sind die Akteure, die im jeweiligen Sozialsystem das Gewaltmonopol haben und damit für Recht und Ordnung sorgen. In archaischen Gesellschaften waren das die Stammes-, und Dorfältesten, später Fürsten, Könige und Kaiser, in staatlich organisierten Gesellschaften sind das die Institutionen der Gesetzgebung (Legislative), Rechtsprechung (Judikative) und Rechtdurchsetzung (Exekutive).

Exkurs: Privateigentum und Gemein(schafts)eigentum

Privateigentum und Gemein(schafts)eigentum haben strukturell das gleiche soziale Beziehungsgefüge. „Das Unterscheidungskriterium zwischen Privat- und Gemeineigentum ist die Exklusivität bzw. die Reichweite der jeweiligen Verfügungsrechte, der Unterschied ist also graduell.“ ( картинка 31 Helfrich/Heinrich-Böll-Stiftung 2009, S. 94, vgl. dort auch S. 258)

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