Frank Bock - Wer bist Du wirklich?

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Dunkel. Packend. Atemlos.
Ein freilaufender Mörder. Ein radikaler Polizist und das Verlangen nach Gerechtigkeit.
Als der Mörder von Angelas kleinem Sohn wieder auf freien Fuß kommt, sinnt der Polizist Peter Johnson auf Rache. Doch was er nicht ahnt: Mit seinen Ermittlungen sticht er in ein Wespennest. Übermächtige Gegner leiten alle Mittel in die Wege, um ihn zu stoppen.
Seine Flucht führt ihn nach Schottland, wo er sich nicht nur den Beamten des BND stellen muss, sondern auch den Schatten seiner eigenen Vergangenheit.
Loyalität, Freundschaft, Liebe – und die zentrale Frage: Wer bist du wirklich im Angesicht des Todes?
"Frank Bock versteht es vorzüglich, seine Charaktere leben zu lassen." – Rezension auf LovelyBooks

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Er bestellte das nächste Glas Martell. »Einen Doppelten! Nein, einen Dreifachen!«. Er trank es zur Hälfte leer und schüttelte sich angewidert. Hatte er heute nicht seine Entlassung feiern wollen? Er konnte sich nicht erinnern, wie er auf die Idee gekommen war. Was gab es zu zelebrieren, wenn einem wiedergegeben wurde, was einem von Rechts wegen sowieso gehörte, nämlich die Freiheit? Sieben gottverdammte Jahre hatten sie ihm gestohlen, 2555 Tage – und Nächte. Endlose Stunden, in denen er wachgelegen und sich den Kopf zermartert hatte, was an diesem Tag tatsächlich passiert war. Dem Tag, der sein Leben verändert hatte.

Verdammtes Kokain! Special K, Koks, Schnee… es gab unzählige Ausdrücke dafür, aber die Wirkung war immer dieselbe.

Er hatte zu viel gearbeitet, zu lange Nächte im Dienste der Wissenschaft durchwacht, unregelmäßig gegessen, übermäßig getrunken. Er war unkonzentriert geworden, fahrig, hatte Fehler in seinen Berechnungen gemacht. Was er dringend gebraucht hatte, war ein Mittel, das es ihm ermöglichte, mit wenig Schlaf auszukommen und trotzdem leistungsfähig zu sein. Auf einem Kongress in München war er zum ersten Mal mit Kokain in Berührung gekommen. Es war während des abendlichen Drinks in der Hotelbar. Pochende Kopfschmerzen, bleierne Müdigkeit. Die Vorträge des Tages waren gänzlich an ihm vorbeigegangen; er hätte nicht einmal die einzelnen Themen nennen können, wenn er gefragt worden wäre.

»Sie sehen müde aus.«, hatte John Hartson, ein englischer Kollege aus Cambridge, in fast akzentfreiem Deutsch zu ihm gesagt.

»Ich habe seit Wochen keine Nacht mehr durchgeschlafen.«

»Wine, women and song?«, hatte Hartson gelächelt und ihn fixiert.

»Brandy, women and work«, hatte Kerner lachend geantwortet. ‚ Brandy, women, boys and work ‘ hätte es eher getroffen. Aber seine Vorliebe, zur Abwechslung das Bett mit einem möglichst jungen Mann zu teilen, ging den Briten nichts an. Ihn nicht und den Rest der Welt auch nicht. Die Konsequenzen, sowohl beruflich wie gesellschaftlich, wären unabsehbar gewesen.

»Wenn ich erschöpft bin und es mir nicht leisten kann, eine Auszeit zu nehmen …«, hatte Hartson begonnen und sein Gegenüber taxiert. Offensichtlich hatte Kerner die Prüfung bestanden gehabt, denn Hartson war fortgefahren: »… dann vertraue ich auf ein kleines Zaubermittel.«

Er hatte eine silberne Dose in der Größe einer EC-Karte zum Vorschein gebracht, sich verstohlen umgesehen und sie geöffnet. Vier kleine Ampullen, jeweils mit einem puderigen weißen Pulver gefüllt.

»Sie nehmen Rauschgift?« Kerner hatte seine Empörung kaum verbergen können. Spießig hatte er aber auch nicht erscheinen wollen. »Ich meine, dieses Zeug ist doch teuflisch…«.

»Kokain. In Maßen nicht abhängig machend. Dafür der absolute Muntermacher. Sie können nächtelang wachbleiben und arbeiten. Unter anderem. Ihre Ladies werden Sie nicht wiedererkennen…«, hatte Hartson anzüglich gegrinst.

Kerner war skeptisch gewesen, fast ein wenig ängstlich – aber noch mehr war er neugierig geworden. Vielleicht war es Hartsons letzter Satz, der den Ausschlag gegeben hatte. Der Gedanke an ausschweifende Nächte ohne die üblichen Kunstpausen hatte ihn erregt. Er hatte gespürt, wie er hart wurde.

»Und wie nimmt man das Zeug?« Kerner hatte es kaum fassen können, dass er diese Frage stellte. Rauschgift war nie ein Thema für ihn gewesen. Und doch hatte er es von einem Moment auf den anderen geschafft, alle seine Prinzipien über den Haufen zu werfen.

»Wie Schnupftabak. Snuff.«, hatte Hartson gelächelt, während er Kerners Hand genommen und aus einem der Röhrchen eine blitzsaubere weiße Linie darauf angerichtet hatte.

Es war gekommen, wie es kommen musste. Hartson hatte in einem Punkt nicht gelogen: Die Wirkung war fantastisch. Kerner fühlte sich wie ein neuer Mensch, explodierte zu alter Leistungsfähigkeit auch unter schwersten Bedingungen, konnte sein Durchhaltevermögen als Liebhaber kaum fassen.

In einem anderen Punkt jedoch hatte der Engländer die Wahrheit verdreht, günstigstenfalls verharmlost:

Das Rauschgift machte sehr wohl abhängig und innerhalb weniger Monate war Kerner dem Kokain verfallen. Und mit der Sucht kamen die Blackouts …

Er bestellte noch einen Martell. Die Unfähigkeit, die letzte Stunde jenes Tages vor über sieben Jahren zu rekonstruieren, erfüllte ihn mit Wut. Und die Hilflosigkeit fraß in seinem Innersten wie Säure.

Kerner hatte in all der Zeit nicht alles gesagt.

Er war an jenem Abend, als Nicky starb, nicht allein gewesen.

Sie tranken schweigend.

Angela in ihren Gedanken gefangen, fast ein wenig autistisch, nicht fähig, ihren Kummer wirklich zu teilen. Peter, auf der Suche nach dem richtigen Anfang, beobachtete sie. Sie nippte wieder an ihrem Glas und er wurde den Eindruck nicht los, dass es genauso gut Wasser oder Tee hätte sein können. Sie hätte den Unterschied nicht bemerkt. Ihr Blick ruhte auf etwas, das nur sie sah. Peter fragte sich, welche Dämonen dort in der Leere auf sie warteten. Er fühlte sich unwohl.

Er war gekommen, um zu helfen – das war er ihr schuldig. Er konnte sich zu gut ausmalen, welche Wirkung Kerners Entlassung auf Angela haben musste. Alles, was mühsam aus dem Bewusstsein verdrängt worden war, zeigte sich plötzlich wieder gegenwärtig. Man verbannte seine Phantome nicht einfach aus dem Leben. Sie zogen sich zurück, verhielten sich ruhig, jedenfalls eine Weile lang. Aber sie schliefen nur unter einer trügerisch stillen Oberfläche. Eine Fassade, die durch Ablenkung und eine barmherzige Eigenschaft des menschlichen Verstandes gebildet wurde: Zu schmerzhafte Erinnerungen auszublenden, bis sie nach und nach immer mehr verblassten, und schließlich ganz verschwunden zu sein schienen. Und dann, in der Stille der Nacht, in der verlogenen Harmonie des Selbstbetrugs, klingelt plötzlich ein Wecker namens Realität. Die Phantome sind wieder da, ausgeschlafen und mächtiger denn je. Und diesmal stellt sich der Verstand taub, als habe er sein Maß an Gnade längst übererfüllt. Er kannte das alles nur zu gut. Peter hatte eigene Phantome im Übermaß.

Was hatte er erwartet? Ein Wundermittel für Angela zu sein? Dass seine bloße Anwesenheit das Lachen zurückzaubert, die Tränen versiegen lässt? Er hätte diese Wirkung gern gehabt, aber würde das nicht andererseits bedeuten, dass ihr dann ihre Tiefgründigkeit gefehlt hätte? Diese absolute Abwesenheit von Oberflächlichkeit, die er so an ihr mochte? Sie war schwierig, hinterfragte alles und jeden. Ließ sich niemals mit Allgemeinplätzen abspeisen, ging den Dingen auf den Grund. Und sie war offen und schonungslos ehrlich.

Nein , dachte Peter. Das habe ich nicht wirklich erwartet und ich würde es auch nicht wollen. Es wäre nicht mehr Angela. Es wäre nicht mehr diese einzigartige Frau.

Erneut wurde ihm schmerzhaft bewusst, wie viel sie ihm bedeutete. Als sie ihn endlich wieder ansah, spürte er das altbekannte Kribbeln im Bauch – und darunter. Er schämte sich augenblicklich.

»Ihr werdet nichts gegen ihn unternehmen, richtig?«, begann Angela und ihre Stimme klang rau.

»Wir haben keine Handhabe gegen ihn. Er ist offiziell entlassen worden und damit de facto wieder ein normales Mitglied der Gesellschaft. Der Rest seiner Strafe ist zur Bewährung ausgesetzt worden, was bedeutet, dass er Auflagen erhalten hat. Das wiederum hat zur Folge ... «

»Auflagen?«, unterbrach ihn Angela und strich sich die Haare aus dem geröteten Gesicht. »Du meinst, er muss sich hin und wieder melden? Guten Tag, ich bin Professor Kerner – und heute habe ich kein Kind umgebracht? «

»Ich weiß, dass es lächerlich ist. Aber das Urteil lautete Totschlag. Für das Gericht hat er keine Tötungsabsichten gehabt. Es war offiziell ein Versehen, ein unglücklicher Unfall.« Er spürte die Wirkung der Worte, als er in Angelas entgeistertes Gesicht sah, bemühte sich um Wiedergutmachung. Nur keine weiteren Tränen. Nicht durch ihn ausgelöst. Er hätte am liebsten seine Zunge verschluckt.

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