Franz Werfel - Das Lied von Bernadette

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Franz Werfel erzählt in seinem Weltbestseller «Das Lied von Bernadette» die Geschichte des Bauernmädchens Bernadette Soubirous aus dem südfranzösischen Lourdes, das mehrere Marienerscheinungen hat. Die biografische Novelle ist spannend, sprachgewaltig und emotional. Werfel hatte auf der Flucht vor der deutschen Wehrmacht in Lourdes Aufnahme gefunden und sich danach entschlossen, in literarischer Form «das Lied von Bernadette zu singen».
Franz Viktor Werfel (1890 – 1945) war ein österreichischer Schriftsteller. Er ging aufgrund der nationalsozialistischen Herrschaft ins Exil und wurde 1941 US-amerikanischer Staatsbürger.

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»Ich werde die Herren nur drei Minuten stören«, sagt Dozous. Es ist sein täglicher Gruß. Er nimmt auf dem Rande eines Sessels Platz, ohne Hut und Mantel abzulegen, was im Hinblick auf den Feuerofen Durans und die prophylaktische Praxis ein bemerkenswerter Fehlgriff ist. Jetzt greift er nach dem ›Lavedan‹, schiebt die Brille in die Stirn und beginnt das Blättchen durchzuschmökern. Wie sehr sich Hyacinthe de Lafite auch in den Anblick des Lesenden vertieft, er nimmt auf der Miene des Doktors kein günstiges Anzeichen wahr, dass sein Artikel bemerkt wird. Inzwischen ist Monsieur Jean Baptiste Estrade, der Steuerverwalter von Lourdes, zu dem Tisch gestoßen. Dieser Mann mit dem dunklen Spitzbart und dem schwermütigen Blick besitzt in den Augen des Schriftstellers einige Vorzüge. Er redet wenig, aber hört vortrefflich. Er scheint geistigen Erkenntnissen und Formulierungen nicht ganz verschlossen zu sein. Der Arzt hat gleichgültig die Zeitschrift dem Steuerverwalter in die Hand gespielt. Nun blättert Estrade sie mit zerstreuten Fingern durch. Als er gerade die Seite erreicht hat, wo Lafites Aufsatz prangt, muss er aber den ›Lavedan‹ hinlegen, denn alle Herren erheben sich. Es geschieht nicht alle Tage, dass der Herr Bürgermeister in Person die Tafelrunde beehrt.

Die gewichtige Figur A. Lacadés schiebt sich, nach allen Seiten grüßend, leutselig heran. Man sieht es dem Maire von Lourdes an, dass er die längste Zeit seines Lebens nicht mit Unrecht der ›schöne Lacadé‹ hieß. Angesichts seines Bauches, der Backentaschen und Augensäcke kann niemand mehr von Schönheit sprechen, dafür umso nachdrücklicher von einer gut geölten, ja geschmeidigen Würde, wie sie bei politisch begabten Korpulenten nicht selten ist. Er hat sich, obwohl aus der engsten bäuerlichen Armut des Landes Bigorre stammend, glänzend in seine öffentliche Rolle eingelebt. Als er das erste Mal zum Bürgermeister von Lourdes gewählt wurde, das war um 1848 herum, sagten ihm böse Zungen nach, er sei ein ausgemachter Jakobiner. Heute ist er ein bewährter Anhänger des kaiserlichen Regimes. Wer ändert seine Anschauungen nicht mit der reifenden Zeit? Lacadé geht immer schwarz gekleidet, als sei er unablässig bereit, sich von seinen zeremoniellen Pflichten überraschen zu lassen. Er hat weite, fast majestätische Bewegungen. Seine Stimme ist herablassend. Wenn er spricht, so scheint es stets, dass er anspricht. Auch die beiden staatlichen Funktionäre, die mit ihm eingetreten sind, begönnert er. Dies ist Vital Dutour, Procureur Impérial, ziemlich jung, glatzköpfig, ehrgeizig und zu Tode gelangweilt. Der andere ist der Polizeikommissär Jacomet, ein Mann Anfang Vierzig, mit schweren Händen und jenem unheilverkündenden Blick, der nun einmal auch bei harmlosen Leuten zum Kriminalistenberuf gehört.

Der Bürgermeister schüttelt allen die Hände, lässt seine Jovialität spielen. Der Cafétier Duran stürzt herbei, nimmt die Bestellungen entgegen und bringt nach einer Weile das Tablett mit den Getränken eigenhändig:

»Ah, Messieurs! Leider sind die Zeitungen aus Paris heute nicht eingetroffen! Welch ein Kreuz mit unserer Post!«

»Bah, die Pariser Zeitungen«, spottet jemand. »Im Februar ist die Politik ebenso finster wie das Wetter ...«

Der kleine Duran beeilt sich zu versichern:

»Wenn aber die Herren die gestrige Nummer des ›Mémorial des Pyrénées‹ oder den ›Intéret Public‹ von Tarbes zu sehen wünschen ... Und ›Le Lavedan‹ ist erschienen, pünktlich, liegt auf ...« Er neigt sich ein wenig zu Lacadés Ohr:

»Und ein Artikelchen ist drin, Monsieur le Maire, ein feines, sauberes Stück Arbeit ...«

Lafite horcht auf. Der Cafétier spitzt genussvoll die Lippen:

»Das Artikelchen werden sich die diversen Soutanen hier nicht hinter den Spiegel stecken ... Noch einen Malvasier, Monsieur le Maire?«

Lacadé erhebt einen seherischen Blick und eine füllige Stimme:

»Ich kann Ihnen und uns allen eine bessere Post versprechen, mein lieber Duran. Großes wird für unser armes Lourdes geschehen. Auf meine unaufhörlichen Vorstellungen hin erwägt man hohen Ortes einen Anschluss an das Netz der Eisenbahn ... Ich hoffe, die Herren sind alle Lokalpatrioten, gleich mir. Nicht wahr, Monsieur le Procureur?«

Vital Dutour erwidert mit trockener Höflichkeit:

»Wir vom Gericht sind wie die Vagabunden. Heute sind wir hier, morgen versetzt man uns anderswohin. Unser Lokalpatriotismus kann nicht recht warm werden ...«

»Gleichviel, der Bahnanschluss kommt«, weissagt Lacadé.

Das Gesicht Durans leuchtet auf. Ihm fällt eine der goldenen Wortprägungen ein, die er in der Zeitung gelesen hat. Da er so viel Geld für sie ausgibt, fühlt sich der Cafétier auch verpflichtet, all diese Blätter bis in die Nacht hinein zu studieren. Ein mühsames Werk, das den ungeübten Augen schadet, der gebildeten Ausdrucksweise aber förderlich ist. Er spricht:

»Verkehrsmittel und Schulbildung, das sind die beiden Grundpfeiler der sich höher entwickelnden Menschheit ...«

»Bravo, Duran«, nickt Lacadé. »Besonders das mit den Verkehrsmitteln! Schau einmal an, da liefert mir dieser alte Kellner eine tadellose Wendung für eine Festrede. Ich muss sie mir merken.« Das Lob des Bürgermeisters beflügelt Duran. Er hebt etwas steif die rechte Hand, wie es Dilettanten tun, die Theater spielen:

»Wenn die Entfernung zwischen den Menschen geringer, ihr Wortschatz aber größer sein wird, dann schwinden Aberglauben, Fanatismus, Intoleranz, Krieg und Tyrannei, dann wird vielleicht schon die nächste Generation oder spätestens das nächste Jahrhundert Zeuge des Goldenen Zeitalters sein ...«

»Woher haben Sie das, mein Freund?« staunt Lacadé misstrauisch.

»Das ist halt so meine bescheidene Ansicht, Monsieur le Maire ...«

»Ich schätze weder die Verkehrsmittel noch auch die Schulbildung so hoch ein wie Freund Duran«, sagt plötzlich Lafite, der seine Missstimmung kaum beherrschen kann.

»Oho«, lacht Dutour. »Ein Dichter aus Paris wird doch kein Reaktionär sein.«

»Ich bin weder Reaktionär noch Revolutionär. Ich bin ein unabhängiger Geist. Als solcher aber sehe ich in der Höherentwicklung der breiten Massen durchaus nicht den Sinn der Menschheit.«

»Vorsichtig, mein Freund, vorsichtig«, mahnt der Humanist Clarens.

»Und was wäre dieser Sinn?« fragt J. B. Estrade nachdenklich vor sich hin. Hyacinthe de Lafite nimmt mit grundloser, aber fühlbarer Erbitterung das Wort:

»Wenn die Menschheit überhaupt einen Zweck besitzt, so nur diesen einzigen, das Genie hervorzubringen, das außerordentliche Wesen. Dies ist meine Überzeugung. Die Massen mögen leben, leiden und sterben dafür, dass von Zeit zu Zeit ein Homer entstehe, ein Raffael, ein Voltaire, ein Rossini, ein Chateaubriand und meinetwegen ein Victor Hugo ...«

»Traurig«, sagt Estrade, »traurig für uns andere unbedeutende Erdenwürmer, gar nichts Besseres sein zu dürfen als der schmerzhafte Umweg zu diesen glänzenden Resultaten ...«

»Es ist die Philosophie eines Dichters«, erklärt Lacadé nachsichtig und unaufmerksam. »Da wir aber einen Dichter in unserer Stadt haben, so sollte er etwas für Lourdes tun. Auf, Herr de Lafite, schreiben Sie in der Pariser Presse, schreiben Sie über unsre Naturschönheiten, über unsre Aussichtspunkte, über die Pibeste, den Pic de Ger und den überwältigenden Anblick der Pyrenäen. Schreiben Sie über die städtischen Einrichtungen, über das trauliche Leben, das unser feuriges Völkchen in all seiner Bedürfnislosigkeit führt. Schreiben Sie über dieses prächtige Café Français! Schreiben Sie über was Sie wollen! Rufen Sie aber Paris und damit der ganzen Welt zu: Warum lasset ihr Hochmütigen Lourdes beiseite liegen, wenn ihr nach Cauterets und Gavarnie in die Bäder fahrt? Auch wir sind bereit, euch würdig zu empfangen mit guten Unterkünften und erstklassiger Küche ... Ich frage mich übrigens sehr lange Zeit schon, meine Herren, warum Cauterets und Gavarnie, diese elenden Nester, bevorzugt sein sollen? Die Thermalbäder? Die Mineralquellen? Nun, wenn es einige Meilen von uns, in Gavarnie und Cauterets, Heilquellen gibt, warum dann nicht in Lourdes? Es ist ein einfaches Rechenexempel. Wir müssen nur diese Heilquellen entdecken. Wir müssen sie nur aus dem Felsen schlagen. Jawohl, das ist meine feste Absicht! Ich habe schon mehrere Relationen an Baron Massy, den Präfekten, abgesandt. Bessere Straßen, bessere Post, höhere Aufwendungen. Wir werden den Strom des Geldes und der Zivilisation nach Lourdes leiten ...«

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