Ricarda Huch - Michael Bakunin und die Anarchie

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Michail Bakunin war russischer Revolutionär und Anarchist. Er gilt als einer der einflussreichsten Denker, Aktivisten und Organisatoren der anarchistischen Bewegung. Die Schriftstellerin und Historikerin Ricarda Huch zeichnet sein Leben nach, seine Kindheit und Jugend in Russland, erste Bekanntschaft mit kommunistischem und anarchistischem Gedankengut und Begegnungen mit Marx und Proudhon. Bakunin hat die Idee des kollektivistischen Anarchismus entwickelt und war in der Internationalen Arbeiterassoziation Vertreter der Antiautoritären. Er stand später in Konflikt mit Marx, was zur Spaltung der Internationale führte und zur Abspaltung der anarchistischen von der kommunistischen Bewegung und der Sozialdemokratie.

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Für jeden Menschen gibt es viele Möglichkeiten, aber nur einen Weg, der zu dem ihm bestimmten Ziele führt. Bei Michel ist es auffallend, mit welcher Gewalt es ihn ins Ausland drängte, obwohl sein Ziel ihm noch ganz undeutlich war. Schon als Kind hatte er von Abenteuern in fernen Ländern geträumt, worin die Reisebeschreibungen, die der Vater den Kindern vorzulesen pflegte, ihn bestärkten. Wenn er sich Zukunftsbilder ausmalte, so spielten sie weit, weit von Russland in unbekannter Fremde. Der nomadische Zug im Wesen der Russen mochte dabei mitwirken; aber außerdem noch ein anderes: Seine hochgezüchtete aristokratische Eigenart bedurfte der Begegnung mit einer fremden Welt. Trotz des Verschmolzenseins mit seinen Schwestern, trotz des innigen Zusammenhanges mit seinem Vater, trotz aller Widerstände hielt er unentwegt an dem Plane fest, nach Deutschland zu reisen. Anfänglich glaubte er, die Mittel dazu sich durch journalistische Tätigkeit verdienen zu können; aber er mußte bald einsehen, daß er bei seiner Unfähigkeit zu regelmäßiger, einträglicher Arbeit auf die Unterstützung seiner Eltern angewiesen war. Obwohl er sich mit seinem Vater wieder gut stand, mißtraute derselbe doch seinen Zukunftsplänen. Er glaubte fordern zu können, nachdem Michel sowohl die Soldaten- wie die Beamtenlaufbahn ausgeschlagen hatte, daß er, seinem Beispiel folgend, sich der Bewirtschaftung des Gutes widme, was um so wünschenswerter war, als er selbst durch seine Blindheit und sein Alter gehemmt war. Aber auch davon wollte Michel nichts wissen: Professor in Moskau zu werden, erklärte er für seinen Wunsch und seine Bestimmung. In langen, dringenden Briefen schilderte er dem Vater, wie die Leidenschaft nach Erkenntnis ihn ganz erfülle und beherrsche, wie es ihm unmöglich sei, mit diesem Drang in der Brust sich einer anderen Aufgabe hinzugeben. Den Gedanken, Professor zu werden, hatte zweifelsohne Fichtes Schrift über die Bestimmung des Gelehrten in ihm geweckt oder genährt; an einen zunftgerechten Professor dachte er nicht, ihm schwebte es vor, Führer einer strebenden Jugend zu werden und sie für den Dienst der Wahrheit zu begeistern, die er sie lehren würde. Zu dem Zweck müsse er sich selbst noch ausbilden, so sagte er, und dies konnte nach dem Gange seiner bisherigen Studien natürlich nur in Berlin geschehen. Dem zärtlich bittenden Ungestüm des Sohnes war nicht zu widerstehen: Grundsätzlich wenigstens gaben die Eltern nach, nur daß sie die zum Aufenthalt im Ausland erforderliche Summe nicht bereit zu haben erklärten und den Ungeduldigen zunächst auf die Zukunft vertrösteten. Vielleicht war dies nur ein Ausweg, nicht nein zu sagen und doch die Reise unmöglich zu machen; allein der Zufall fügte es, daß Michel einen neuen Freund gewann, der ihm für den Fall, daß die väterliche Unterstützung ausbliebe, seine Hilfe in Aussicht stellte.

Der Einfluß deutscher Romantik auf Bakunin

Dieser Freund, der eine Rolle in Michels Leben spielen sollte, hieß Alexander Herzen. Der reiche Fabrikbesitzer Jakowlew hatte auf seinen Reisen in Deutschland eine junge Schwäbin, Luise Haag, kennengelernt und nach Russland entführt, wo sie ihm einen Sohn schenkte, den der Vater, weil es ein Kind seines Herzens sei, Alexander Herzen nannte. Jakowlew, der seine Abkunft auf den sagenhaften slawischen Fürsten Weidewut zurückführte, wies viele Züge auf, die für den russischen Adel charakteristisch sind, der einerseits durch die unbedingte Herrschaft über die leibeigenen Bauern zu maßloser Selbstüberhebung und Herrschsucht neigte, anderseits, dem Zaren gegenüber Sklave und zu einer freien, würdigen Tätigkeit nicht befugt, entweder kriechend und ängstlich am Hofe lebte oder sich in einer barbarischen Einsamkeit vergrub. Zu den letzteren gehörte Jakowlew. Er hatte sich dem deutschen Bürgermädchen gegenüber von seinem Gefühl hinreißen lassen, doch aber nicht so weit, daß er sie zu seiner rechtmäßigen Frau gemacht hätte. Schon dieser Umstand und die Kälte und Menschenverachtung des Mannes machten ein geselliges Leben im Hause unmöglich. Die Frau lebte ziemlich abseits in ihrer zweideutigen Stellung und litt oft unter der ungebändigten Heftigkeit und Launenhaftigkeit Jakowlews. Neben Alexander wuchs noch der Sohn einer anderen Frau auf, vermutlich einer Untergebenen, da er eine weit geringere Rolle spielte. Allerdings zog Alexander frühzeitig durch sein sympathisches Äußeres wie durch seinen Verstand und Witz die Aufmerksamkeit auf sich. Der Vater war stolz auf ihn und verhältnismäßig schwach gegen ihn. Seine Mutter war eine sanfte, liebe Frau, doch besaß sie offenbar weder die Bildung noch die Persönlichkeit, ihrer Umgebung zu imponieren; die Dienerschaft war ihr ergeben.

Die Welt, in der ein Kind aufwächst, die Familie und das Haus, bilden unvermerkt seine erste, unwillkürliche Weltanschauung. Dem jungen Alexander Herzen drängten sich früh Widersprüche, Unwahrhaftigkeit, Ungerechtigkeit auf; weder seinem Vater noch seiner Mutter brachte er unbedingte Wahrhaftigkeit entgegen. Er litt unsäglich durch die trübselige Öde, die in seinem Vaterhause herrschte, und die einzig unendliches Bücherlesen erträglich machte. Das erste schöne, wärmende Licht ging ihm durch die Freundschaft auf. Nikolaus Ogarjew war es, der Sohn eines entfernten Verwandten des Jakowlew, der, schwärmerisch und weich veranlagt, den stolzen, ehrgeizigen Alexander ergänzte. Sie entdeckten mit wachsendem Glücksgefühl die Ähnlichkeit ihrer Neigungen und wie sie sich von den anderen Knaben ihres Alters unterschieden. Sie lasen zusammen Schiller und berauschten sich an seinem edlen Pathos; sein ganzes Leben hindurch bewahrte Herzen diese Vorliebe und wußte viele Verse des deutschen Dichters auswendig. Ogarjew selbst machte weiche, angenehm fließende Gedichte von wehmütigem Charakter. Gesellig und versöhnlich, war er das verbindende Element zwischen verschieden gearteten Menschen, in allen Verhältnissen der Nachgiebige und der Leidende. Früh sich seines Willens bewußt, lehnte Alexander es von vornherein ab, die militärische Laufbahn einzuschlagen, auf der er es trotz seiner illegalen Geburt durch die Verbindungen des Vaters zu Ehren gebracht hätte, und setzte es durch, an der Universität studieren zu dürfen. Der Zwang, der auf den Universitäten lastete, brachte die Studenten in einen selbstverständlichen Gegensatz zur Regierung. In Herzen bestand dieser ohnehin; er war dreizehn Jahre alt, als die Dekabristen fielen, und hatte sich mit Ogarjew gelobt, ihnen nachzueifern und sie zu rächen. Durch Ogarjew wurde er mit den Schriften des Saint-Simon bekannt, des ersten Verkünders sozialistischer Ideale, und dieser neuen Lehre schloß er sich an. Der Polizei wurde es bald bekannt, daß eine Gruppe von jungen Leuten diese Schriften las, die für höchst verwerflich und gefährlich galten; da es aber nicht anging, ihnen wegen des Lesens von Büchern den Prozeß zu machen, wurde eine andere Gelegenheit ergriffen. Bei Ogarjew pflegten sich die Freunde zu fröhlichen Gelagen zu versammeln; bei einem solchen wurde ein Spottlied auf Kaiser Nikolaus gesungen, das den erwünschten Anlass zum Einschreiten gab. Das Urteil lautete für Herzen und einige andere auf Todesstrafe und wurde in Verbannung und Beamtendienst unter behördlicher Überwachung gemildert. Er wurde zuerst nach Perm und dann nach Wjatka verschickt.

So bekam Herzen Gelegenheit, die russische Bürokratie gründlich kennenzulernen, die der Initiative des einzelnen keinen Spielraum ließ und aus jungen, dem Leben geöffneten Menschen bald schläfrige Pedanten, bald Betrüger machte. Die dumpfe Jämmerlichkeit des öffentlichen Lebens in einer kleinen Provinzstadt, der erzwungene Umgang mit Menschen, die er verabscheute, peinigten ihn so, daß er anfing zu trinken und ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau einging, dessen Geschichte er später in dem überaus witzigen, scharfsinnigen Roman »Wer ist schuld?« geschrieben hat. Trotzdem stand er bereits in herzlicher Beziehung zu seiner Cousine Natalie, die er nach Auflösung jener Liebschaft heiratete, die die große Liebe seines Lebens blieb, wie Ogarjew der Freund seines Herzens.

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