Ricarda Huch - Michael Bakunin und die Anarchie

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Michail Bakunin war russischer Revolutionär und Anarchist. Er gilt als einer der einflussreichsten Denker, Aktivisten und Organisatoren der anarchistischen Bewegung. Die Schriftstellerin und Historikerin Ricarda Huch zeichnet sein Leben nach, seine Kindheit und Jugend in Russland, erste Bekanntschaft mit kommunistischem und anarchistischem Gedankengut und Begegnungen mit Marx und Proudhon. Bakunin hat die Idee des kollektivistischen Anarchismus entwickelt und war in der Internationalen Arbeiterassoziation Vertreter der Antiautoritären. Er stand später in Konflikt mit Marx, was zur Spaltung der Internationale führte und zur Abspaltung der anarchistischen von der kommunistischen Bewegung und der Sozialdemokratie.

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Was Michael betrifft, so war es nicht zuletzt die dialektische Methode, die ihm damals Hegel wert machte, denn er besaß die Fähigkeit, vom Konkreten zum Abstrakten und vom Abstrakten zum Konkreten überzuspringen in einem Grade, der das Staunen aller erregte, die ihn kannten. Manchen von seinen Freunden fiel diese Gabe an ihm mehr auf als seine Herzlichkeit, seine Leidenschaftlichkeit, seine Naivität, seine Traumseligkeit. Trotz der Verwandtschaft im Verstande kann man sich nicht zwei mehr entgegengesetzte Menschen denken als den Kathedermann Hegel und Michael Bakunin, den Abenteurer und Rebellen: Was bei Hegel nur eine Sehnsucht war, die Lebendigkeit, war Kern des Wesens bei Michel, dessen Verstand ihm nur als Gegensatz zur Spannkraft diente. Jetzt und noch auf viele Jahre hinaus machte es ihm außerordentliches Vergnügen, Laien und Neulinge in die Hegelsche Philosophie einzuführen, von denen manche ihm mit Neid und Bewunderung, andere, z. B. Bjelinski, nicht ohne Ingrimm und Grauen zu folgen versuchten. Es mag Bakunin auch das an Hegel gefesselt haben, daß er von der Religion ausging, wenn er auch nicht eigentlich eine religiöse Natur war. Das aber war Michel; er wußte seine Freunde ebenso vom Dasein Gottes und der Unsterblichkeit der Seele zu überzeugen wie von der Hegelschen Algebra. Die mathematische Begabung war ihm angeboren; es war ihm offenbar ein Bedürfnis, diese Kraft zu üben, wie Buben sich raufen oder Sportsmänner ihren Sport treiben.

Hegel war von der Sehnsucht nach schöner, organisch sich entwickelnder Menschheit ausgegangen und versöhnte sich als Mann mit der zerstückelten, widernatürlichen, häßlichen Wirklichkeit, die ihn umgab, so vollkommen, daß er die Stütze der Reaktion zu werden sich herbeiließ. Er machte die fast unbegreifliche Schwenkung der Romantik mit, die sich anstellte, als finde sie in den Territorialfürsten der Gegenwart die Idee von Kaiser und Reich wieder, die jene ja vielmehr mitsamt der alle Gegensätze harmonisch zusammenfassenden Freiheit und Mannigfaltigkeit des Mittelalters untergraben und vernichtet hatten. Da sich in der Welt der Begriffe aus einer Katze ein Pudel machen läßt, gelang es Hegel, seine Idealwelt mit der Welt des Tages zusammenzukleistern, ohne daß die verblüfften Zuschauer die Taschenspielerei durchschauten; aber auf die Dauer ersetzte die Kunstfigur doch das lebendig Gewachsene nicht, und so begann das Flickwerk zu verschrumpfen. Die Idee jedoch, die den jungen Philosophen einst ergriffen hatte, daß die Menschheit als Ganzes ihre Geschichte schafft, ging nicht verloren, sondern wurde fortgeführt von einer neuen Generation, die kühnere Folgerungen daraus zu ziehen wußte.

Wenn Bakunin und Bjelinski, in das Hegelsche System vertieft, einige Schritte in seiner das Bestehende heilig erklärenden Richtung mitmachten, so brauchte doch Herzen sich nicht sehr anzustrengen, um zunächst Michel für die Opposition zu gewinnen. Herzen, obwohl ein ausgezeichneter Schriftsteller, was Bakunin nicht war, war viel weniger Dichter als dieser, und obwohl Sohn einer deutschen Mutter, vielleicht auch gerade deshalb, liefen seine Gedankengänge mehr in französischer Richtung als in germanischer. Verglich doch Bakunin ihn später gern mit Voltaire, während er in sich selbst Verwandtschaft mit Luther fühlte.

Schiller hatte die Französische Revolution begrüßt, Goethe sie abgelehnt. Herzen, der für Schiller schwärmte, war erfüllt von den Ideen der Französischen Revolution. Überhaupt ist Frankreich herkömmlicherweise russisches Ideal, obgleich der Russe im allgemeinen sich eher mit dem Deutschen als mit dem Franzosen versteht. Für Herzen war Paris mit den Erinnerungen an die große Revolution ein ebensolcher Magnet wie für Bakunin Berlin, von wo die Ideen Goethes und der Romantik ausstrahlten.

Die Französische Revolution, soweit sie offiziell war, hatte nur die herrschende Aristokratie verdrängt und das Bürgertum an ihre Stelle gesetzt; die Herrschaft des Grundbesitzes, die Stütze der alten Welt, war durch die Herrschaft des Geldes, die Stütze der neuen Welt, ersetzt worden. Inmitten der Bewegung aber tauchte etwas Neues, ganz anderes auf, die Idee des Gemeinbesitzes, verfochten von dem Träger eines uralten Adelsnamens: Saint-Simon. Wieder ging aus dem Adel ein Rächer des von ihm begangenen Unrechts hervor. Ein Grandseigneur, unternehmend, phantastisch, abenteuernd, wurde er nach vielen Schickungen und Würfen Prophet einer neuen Lehre, eines neuen Glaubens. Es war kein anderer als das Christentum, das nun endlich verwirklicht werden sollte. Wie Hegel empfand auch Saint-Simon die Sehnsucht nach organischem Leben, nachdem die kritische Periode, so nannte er sie, die im Zeitalter der Reformation begann, im Individualismus des achtzehnten Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreicht hatte. Saint-Simon setzte ihr den Sozialismus, die Vereinigung aller menschlichen Interessen, entgegen. Den Nichtbesitzenden, den Arbeitern galt seine Sympathie, und um ihnen zu der ihnen gebührenden Stellung zu verhelfen, griff er namentlich die freie Konkurrenz und das Erbrecht an. Die Julirevolution, welche den Sieg der Bourgeoisie bedeutete, enthüllte zugleich den vollendeten Saint-Simonismus. Die Unbestimmtheit dieser Lehre, ihr Reichtum an neuen Ansichten, ihre Kühnheit, ihre Systemlosigkeit, der Schwung ihrer Gläubigkeit machten ihre Kraft aus und sicherten ihre Wirkung auf ideale Gemüter.

Namen bezeichnen oft geringere Gegensätze, als man meint. Was Herzen und Bakunin unterschied, waren nicht so sehr die Ideen, als daß Bakunin bis dahin sie in Beziehung auf den einzelnen gehegt hatte, während es Herzen um die Anwendung im öffentlichen Leben zu tun war. Sie verständigten sich bald, auch mit Bjelinski, und wurden engverbundene Kämpfer unter der gleichen Fahne.

Mit den russischen Romantikern, die sich später Slawophilen nannten, gab es mehr Gegensätze als Berührungspunkte; in der ersten Zeit aber erfreute man sich beider, da im Disput die Meinungen sich klärten und vertieften.

Die Slawophilen teilten den Abscheu der anderen gegen die in Russland herrschenden Zustände, Leibeigenschaft und Beamtendespotie. In dem Zwiespalt zwischen der zwangsweise eingeführten Zivilisation Peters des Großen und dem barbarischen Volke stellten sie sich ganz auf die Seite des letzteren. Da nun Peter der Große die Zivilisation aus dem Westen geholt hatte, mußte der Westen Quell alles Bösen sein, woraus sie folgerten, daß im russischen Volke alles Gute daheim sei. Sie meinten, wenn man nur den deutschen und französischen Einfluß ausschalte und sich auf das Einheimische beschränke, so müsse Russland ein harmonisches, glückliches und mächtiges Reich werden. Sie vergaßen, daß die Leibeigenschaft schon vor Peter dem Großen begründet und daß nicht er der erste Despot in Russland war. Man kann vielmehr aus der Tatsache, daß in Preußen Zentralisation und Beamtenherrschaft weit stärker sind als im übrigen Deutschland und daß Preußen namhafte slawische Bestandteile hat, den Schluß ziehen, der Despotismus sei im Slawentum begründet, nicht im Deutschtum. Das väterlich wohlwollende Zarenregiment, von dem die Slawophilenträumten, hatte es tatsächlich in Russland nie gegeben, außer in der Einbildung der russischen Bauern, die beharrlich daran festhielten. Wie die deutschen Romantiker vergnügten sich die russischen an dem erdichteten Bilde einer trauten Vergangenheit, die sie mit der widerwärtigsten und widersprechendsten Gegenwart zu verschmelzen wußten. Auch die starre byzantinisch-russische Kirche, die das in Russland reichlich quellende religiöse Leben hart und verständnislos unterdrückte, verklärten sie und machten sich zu Helfershelfern Nikolaus' des Ersten, der die Sekten, welche bis dahin sich ziemlich ungestört hatten entwickeln können, zugunsten leichterer Beherrschbarkeit und Ordnung verfolgte. Die russischen Romantiker betätigten ihre Überzeugung durch die Beobachtung kirchlicher Zeremonien, Kreuzschlagen und Bücken vor Heiligenbildern sowie durch das Tragen verschollener altrussischer Trachten, in welcher Verkleidung das Volk sie für Perser hielt. Die bekanntesten unter ihnen waren die Brüder Aksakow, Söhne des Verfassers jener Familienchronik, in welcher allerdings das eigentümlich Russische in wundervollen Figuren und Bildern ausgeprägt ist.

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