Stephanie Grün - Lenesias letzte Reise

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Polen zu Beginn der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts – ein Land in Aufruhr: Solidarnosc, Notstand, Kriegszustand …
Inmitten dieser Wirren kämpft eine Familie um das Überleben ihres Kindes.
Die kleine Magdalena hat einen lebensbedrohlichen Herzfehler. Unmöglich zu behandeln im Polen jener Zeit.
Hoffnung auf Rettung gibt es jenseits des eisernen Vorhangs. Und der wird nicht das einzige Hindernis bleiben.

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Allmählich ebbten die Geräusche im Kirchenschiff ab. Magdalena atmete den Weihrauch ein. Ihr wurde schwindelig.

Die Stille hielt nicht lange vor, es ertönten plötzlich einzelne Orgelklänge. Es schien, als hätten sie abgewartet, bis sie sich unbemerkt fühlten, um ihr Zusammenspiel zu proben. Magdalena drehte ihren Kopf nach hinten und sah zur Empore hinauf. An den großen langen Orgelpfeifen saßen weitere Engel mit goldenen Flügelchen. Sie musizierten auf kostbaren Instrumenten. Dann wandte sie sich wieder der kleinen Tür zu, hinter der ihre Eltern verschwunden waren. Lange blieb sie so sitzen, ohne dass etwas passierte, und lauschte der Musik. Die unscheinbare Tür machte den Eindruck, als wäre sie schon seit Jahrhunderten verschlossen geblieben und nicht etwa vor wenigen Minuten geöffnet worden; Türangeln, Beschläge und das Schloss waren verrostet. Ein paar Mal setzte Magdalena zum Gebet an, aber die Gedanken wurden von den Orgelklängen zerstreut und verschwanden schließlich zwischen Weihrauchschwaden im Magen, wo sich das flaue Gefühl der Ungewissheit und des Abschieds breitmachte. Sie dachte an Niemcy, Deutschland. Magdalena hatte verstanden, dass sie nicht mehr länger hier bleiben konnten, wenn sie am Leben bleiben sollte. Sie dachte an Kazimierz, der nach Italien verschleppt worden war, nun fern von den weißen Kalksteinfelsen lebte, und mutig reckte sie ihr Kinn in die Höhe. Auch sie würde das schaffen, auch sie würde fortgehen können! Sie fuhr sich fröstelnd über die nackte Haut ihrer Arme; sie hatte ihre Strickjacke im Auto gelassen. Der Atem der Kirche war kühl, in ihren steinernen Lungen hallten die Geräusche vereinzelter Kirchgänger, die sich auf den nächsten Gottesdienst einstellten oder den letzten für sich noch nicht abgeschlossen hatten.

Endlich öffnete sich die jahrhundertealte Tür einen Spalt und entließ drei Gestalten, die direkt auf sie zukamen. Hinter ihren Eltern erschien ein Riese, der den Türrahmen beinahe völlig ausfüllte. Zielstrebig und mit weit ausholenden Schritten kam der Mann auf Magdalena zu und blieb wie ein Baum vor ihr stehen. Hinter dem strahlend weißen Messgewand konnte Magdalena ihre Eltern kaum noch erspähen. Sie kam sich winzig vor und wunderte sich, dass der Priester sie überhaupt sah. Er streckte seine Hand nach ihr aus, und sie fürchtete, dass er sie knicken würde wie einen Grashalm. Doch die Berührung ihrer Stirn war sanft, ebenso wie der Segensspruch, der sich aus dem grob gehauenen Gesicht löste. Der große Mann lächelte, nickte dann den Eltern zu und ging zwischen Säulen, die das Gewölbe trugen und schließlich durch die geheimnisvolle Tür wieder in das Gemäuer zurück.

„Das war Pater Weisz“, flüsterte Ewa, die sah, dass ihre Tochter wie vom Donner gerührt auf ihrem Platz sitzenblieb und nicht so wirkte, als würde sie sich jemals wieder erheben wollen. Ewa nahm die kleine Kinderhand und zog sacht daran, wie um das Mädchen von seinem magischen Bann zu befreien.

„Der Weihrauch“, hauchte Magdalena im Versuch sich zu erklären. Sie blickte zur Decke hinauf, die sich in prächtig gemalten Szenen bis zum Himmel zu strecken schien. Sie ließ sich von Mamusias Hand aus der Bank ziehen. Marek tauchte seine Finger in das Becken und benetzte auch die Stirn seiner Tochter. Am Portal drehte sich Magdalena noch einmal nach den vier Evangelisten um. Einem saß ein riesiger Vogel zu Füßen. Es könnte sich um einen Falken handeln, dachte sie.

Sie gingen zum Auto und fuhren aus Warschau hinaus. Außerhalb der Stadt hielten sie in einem Feldweg und machten eine Vesper-Pause. Tata biss schweigend in die Wurst und erwähnte das Woidwodschaftsamt nicht mehr. Er hielt die Wodkaflasche in die Luft.

„Den brauchen wir wohl heute doch nicht!“ Er wollte den Verschluss öffnen, aber seine Frau nahm ihm die Flasche aus der Hand und legte sie in den Korb zurück. Schließlich lag eine lange Autostrecke vor ihnen.

8

Andrzej stand mit einem großen Pappkarton im Türrahmen des Mädchenzimmers. Im dunklen Haar leuchtete ein gelbes Blatt.

„Schau mal, Lena! Er hat sich für uns hübsch gemacht!“ Helene lachte auf, als sie es bemerkte.

„Sehr witzig.“ Andrzej klopfte sich Erde von der Hose. „Fang mal besser mit dem Einpacken an, bevor du so blöd quatscht!“ Er warf die leere Kiste auf den kleinen Tisch, an dem Krzysztof und Katarzyna saßen. Ein Puppenteller flog samt dem Miniaturbesteck in die Luft, eine kleine mit Milch gefüllte Tasse kippte sich über Katarzyna aus. Die braun gelockte Puppe war nackt, und deshalb war die Tragödie nur halb so schlimm. Kurz zuvor hatte sich Magdalena allerdings sehr darüber geärgert, dass Helene ihr Baby nackig zum Kaffeekränzchen gebracht hatte; sie hatte ihren blonden Krzysztof extra in sein schönstes Gewand gesteckt!

Der Karton war feucht und durchweicht. Andrzej musste die Schachtel aus irgendeinem vergessenen Winkel gezogen haben; Schmutz und schwarze Zweige klebten daran. Seine triefende rote Nase verriet, dass er sich draußen im Herbstlaub herumgetrieben hatte. Der Wind war ungestüm geworden und fegte nicht nur das Laub von den Bäumen, sondern auch die runden Kastanien, die die Mädchen jedes Jahr fleißig einsammelten. Manchmal bastelten sie mit Zahnstochern Tiere aus den Herbstfrüchten, wenn Babcia Anna ihnen dabei half. Heute gab es Kastanienkuchen, denn die Mädchen hatten die Geburtstage ihrer beiden Puppen zu einem einzigen großen Fest zusammengelegt. Auf jedem Teller war soeben noch eine braune Kugel gelegen, aber sie waren hinuntergepurzelt und davongerollt. Magdalena bückte sich nach einer unter ihren Füßen und fühlte die glatte kühle Frucht in der Hand. Kastanien hatten magische Kräfte; man konnte es an der glänzenden Haut erkennen, und die grünen Stacheln der Schale verrieten, dass sie ein Geheimnis zu bewahren hatten. Die Mädchen sammelten die Kastanien für ihre Heil- und Wundermittel, die sie zwischen den drei Tannen im Garten brauten.

„Was sollen wir denn einpacken?“, fragte Helene und stellte das Geschirr wieder auf.

„Du sollst meine Geburtstagsgeschenke einpacken, Dummerchen.“ Magdalena nahm es ihrem Bruder übel, dass er nicht lachte. Im Gegenteil, er sah sie mit zürnendem Blick an. Warum war er so schlecht gelaunt? Er wollte sich wohl wieder mit dieser erwachsenen, ernsten Miene wichtig machen! In letzter Zeit verstand er überhaupt keinen Spaß mehr. Dabei war der Witz nicht schlecht gewesen, denn mit dem herabfallendem Laub war die Geburtstagszeit der Mädchen angebrochen. Überall roch es nach Herbst und nach Geburtstag. Helenes achter mit Buttercremetorte war gerade vorüber, jetzt ging es schnurstracks auf Magdalenas neunten Geburtstag zu. Aber die Cremetorte, längst verschlungen und verdaut, war in guter Erinnerung geblieben, auch wenn sie dieses Jahr ohne Zucker gewesen war. Niemand in der Nachbarschaft hatte mehr einen Rationsschein für Zucker übrig gehabt, und woher Babcia die Butter genommen hatte, war selbst Mamusia ein Rätsel geblieben. Ebenso der Rübensirup, der statt dem Zucker die Torte gesüßt hatte. Nein! Der Sirup war kein Rätsel, er war das Wunder gewesen, um das Helene viele Abende vorher inbrünstig gebetet hatte. Wie auch die bunten Zuckergussrosen, mit denen Ewa die Torte verziert hatte, Wunderwerk gewesen waren! Magdalena würde nicht so viel Glück haben; für den Nusskuchen, den sie sich wünschte, gab es weder das Mehl noch die Nüsse. Es sei denn, Babcia kannte auch diesmal eine geheime Quelle. Aber gewiss würde sie eine neue Büchertasche bekommen, aus leichtem Leinenstoff und nicht ganz neu, sie würde gebraucht sein; Magdalena wusste Bescheid. Sie würde jedoch leichter sein als ihre bisherige Tasche aus dem gelben Leder – neues Leder, das noch nach Leder roch! Schweren Herzens musste sie die Büchertasche an ihre Schwester abtreten, und das obwohl Gelb ihre Lieblingsfarbe war! Magdalena kam jetzt immer schneller aus der Puste, immer öfter musste sie die Tasche abstellen, auf dass Helene zurücklaufen würde, um sie zu holen. Die Schultasche war ihr zu schwer geworden, deshalb sollte Helene sie nun haben. Helene war ein starkes Mädchen und konnte sie besser auf ihrem kleinen und dennoch kräftigeren Rücken tragen.

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