„ Och! Ruder mal wieder zurück nach Hause, du olle Petze, damit ihr wieder im alten Stumpf und Stiel leben könnt,“
meinte der Butt.
Der Fischer war darüber vollkommen schockiert und schlug dem Butt mit seiner goldenen Krücke eins über den Bratapfel und schleppte ihn anschließend an Land, wo des Fischers Frau (die Weinerliche) ihn bereits in zerfledderten Kleidern und ohne Kauleiste erwartete und den Butt sogleich mit Hammer und Meißel zu bearbeiten begann. Danach zündete sie ihrem Alten die Goldkrücke an und jagte ihn hinaus auf´s offene Meer (die Sage von Odysseus entstand), wo er jahrelang umherschipperte, auf einer Felseninsel strandete und schließlich den Verstand verlor. Die Frau des Fischers wurde wenig darauf entmündigt und kam in einem hübsches Weißkittelschloss unter, wo viele Wärter und Angemuffelte um sie herumlungerten und auf den passenden Augenblick warteten, um ihr auch die letzten Stiftzähne zu ziehen.
Die Moral dieser wahren Geschichte jedoch lautet:
Wenn du einen Butt fängst, der anfängt, dich vollzulabern, dann hau ihn lieber gleich in die Pfanne, denn was man im Magen hat, kann einem keiner mehr wegnehmen.
P.S. Der Butt hat noch ein paar schuppige Verwandte.
DerMaler malt, man ahnt es schon, oft für geringen Stundenlohn.
Ein Meister ist er, ganz gewiss, fertigt Bilder mit dem Pinselstrich.
Mit Öl, Kreide und manch anderen Sachen, fängt ein er dir das Kinderlachen.
Die Arbeit ist hart, die Anerkennung nicht groß und viele Künstler sind arbeitslos.
Auch ich, wohl kann ich es nicht verschweigen, ordne ein mich in diesem Reigen.
Die Zeiten sind schlecht, das Geld sitzt nicht locker, mische ich Gelb und Braun, dann erhalte ich Ocker.
Ich male mit Kohle, denn das ist nicht teuer, mit Kohle heizt man auch ein wärmendes Feuer.
Mein Brot ist hart und oft bin ich müde, denn in ein Bild stecke ich all meine Liebe.
Und ihr, ihr reichen Edelleute?
Die Bilder in euren Börsen sind mit Zahlen bedruckt, doch meine Bilder werden mit Ehrfurcht beguckt.
Das spornt mich an, darum mache ich weiter, einen weiteren Schritt hinauf auf der Ruhmesleiter.
Nehmt ihr nur euer Geld und lasst mir nur das Malen,
Gott erschuf die Farben, ihr nur Bilanzen und Zahlen.
Erbärmlich ist euer Gehabe, ihr prasst nur und habt keinerlei Gabe.
Mit euch zu tauschen, käme mir nicht in den Sinn, wohl auch, weil ich ein Maler bin.
DasTor zum Glück ist groß und breit, hindurchzugehen, bist du bereit.
Doch oftmals, und das glaube mir, schlägt man vor dir zu die Tür.
Da hilft kein Klopfen und kein Rütteln, kein Gezeter und kein Schütteln.
Für heute wurde das Tor geschlossen, da musst du halt auf Morgen hoffen.
Dann stehst du wieder hinten an, und hoffst erneut, heute komme ich dran.
Hinten stehend Stück für Stück, kommst du vorwärts herangerückt.
Schon siehst du dich vorm Tore stehen, du brauchst nur noch hindurchzugehen.
Bald, denkst du dir, hört auf das Suchen, nach einem Stück des Glückes Kuchen.
Und während du so weiter denkst, das Unglück dir im Nacken hängt.
Ein Schubs, ein Stolpern und ein Fallen, du tust sofort zu Boden knallen.
Die Reihe nach dir schiebt sich weiter, fröhlich singend, tanzend, heiter.
Geprellt vom Glück und auch vor Schmerzen, schimpfst du wie wild, aus vollem Herzen.
Das Tor vor dir, es schließt sich leise, beendet ist für heute die Reise.
Doch morgen wirst du wiederkehren, um das Füllhorn auszuleeren.
Ich wünsche dir Glück auf deinem Wege, gib nicht auf und halt dich rege.
Auch du wirst einst das Tor durchschreiten und auf des Glückes Schwingen reiten.
Ein armer Mann aus Amsterdam
Einarmer Mann aus Amsterdam, jüngst einen Haufen Geld gewann.
Sein Reichtum machte schnell die Runde, von Mund zu Mund tat man es Kunde.
Die Geier flogen tief mit wachen Augen, um ein Stück seines Reichtums zu rauben.
Ihre Schnäbel hacken tief und unermüdlich und tun sich an dem Festmahl gütlich.
Alle tun sich an seinem Glücke laben, tragen neue Gewänder mit hohem Kragen.
Böse Früchte taten keimen, ein feiger Schlag, den tat keiner beweinen.
Legt auf ein Scheit aufs lodernd Feuer, nichts war dem feisten Mob zu teuer.
Reich geworden an Gut und Geld, was kümmert uns der Rest der Welt.
Was kümmert uns der Krüppel dort, man jage ihn mit Knüppeln fort.
Weh euch, ihr niederes Aasgefieder, singt nur weiter eure Hochmutslieder.
Putzt eitel euer Federkleid, obwohl ihr doch so hässlich seid.
Ihr könnt euer Antlitz nicht verstecken, am Aasgeruch wird man euch entdecken.
Euch zu erkennen, fällt wahrlich nicht schwer, eure Augen und Herzen sind kalt und leer.
Eure Mäuler sind krumm, die Kleider blutig, ihr seid nur gegen die Schwachen mutig.
Eure Anblick ist schwarz und ohne Farbe, falsch und erbärmlich ist euer Gehabe.
DasSchwein ist fett, das Schwein ist rund, so tat es Oma Hertha kund.
Die Zeit ist da, das Schlachtfest naht, nun geht sie auf, des Mästers Saat.
Das Schwein verdammt zu Wurst und Braten, zu Schnitzelfleisch, dem saftig zarten.
Die Nachbarschaft sie kommt herbei und teilt den Schweineleib entzwei.
Tante Irmgard in der Küche steht und feste an dem Fleischwolf dreht.
Wilhelm schärft das Fleischermesser, nun teilt sich der Schinken besser.
Er zerlegt das Schwein in Windeseile, in Oma Herthas Schlachthausmeile.
Süße Grützwurst grob und fein, dort müssen nur Rosinen rein.
Das Beil zerlegt den Kotelettstrang, bald ist er nur noch halb so lang.
Zu Mittag ist der Tisch beladen, mit Oma Herthas Fleischesgaben.
Jetzt wird getrunken und gegessen und sich der Schinken platt gesessen.
Die Stimmung gehoben, die Laune famos, der Lohn der Arbeit, er war heute groß,
Ein Schnapps auf das Schwein und Oma Hertha, In der Küche am Herd, da schwitzt Schwester Bertha,
Weit in den Abend hinein, da feiert die Runde, uns Borsti ist nun in aller Munde,
Im nächsten Jahr, da trifft man sich wieder, zu schlachten Omas Aufzucht-Schwein....
…. das einst im Stall stand, rosa und klein.
Frustrationim Staatsgewand, geistert durch das weite Land.
Niedriglohn und Kursgewinn, ergeben zusammen keinen Sinn.
Politiker-Wirrwarr und leere Versprechen, gegebenes Wort tat schnell man mal brechen.
Oberstes Gebot in hoher Runde, tut dem Bürger die Wahrheit nicht kunde.
Lasst ihm höhere Steuern zahlen, die wir erhöht haben nach den Wahlen.
Opfer tun Not, die müssen halt sein, darum predigen wir Wasser und saufen den Wein.
Jahr für Jahr dieselben Sprüche, aus des Politikers Schmalkostküche.
Dazu das Gejammer um leere Kassen, leer sind auch des Bürgers Taschen.
Konsolidierung, Globalisierung, die neuen Schlagworte der gewählten Regierung.
Globalisieren tut man auf des Arbeiters Rücken und tut dabei die Löhne drücken.
Sparpaket und Öko-Steuer, legt noch einen Scheit aufs lodernde Feuer.
Wie lange muss man Ihre Reden noch hören, die den Geist der Reformen beschwören?
Wer tut das Theaterstück da noch verstehen und will sich dieses Rollenspiel noch weiter ansehen?
Ich erhebe mich vom Sitz, ich geh nach Haus, nur schnell aus diesem Tollhaus raus.
Das Stück heute es war viel zu schlecht, voll Irrsinn, Lügen und nicht echt.
Das Theater indes es schließt heute die Türen, doch schon morgen wird man das Volk aufs neue verführen.
Читать дальше