Elissa Pustka - Französische Sprachwissenschaft

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Dieses Buch begeistert: für die französische Sprache, für die Wissenschaft und für die französische Sprachwissenschaft. Faszinierende aktuelle Themen wie Comic-Sprache, Bilinguismus und politische Rhetorik regen die Leser:innen an, selbst zu entdecken, wie Sprache funktioniert. Auf einer soliden wissenschaftstheoretischen Basis führt dieses Werk in die Theorien und Modelle der Variation- und Wandelforschung sowie des Sprachkontakts ein und behandelt aus dieser Perspektive Phonetik und Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik, Sprachgeschichte und Varietäten. Es regt dazu an, Faktenwissen kritisch zu hinterfragen und selbst wissenschaftlich aktiv zu werden. Zahlreiche Abbildungen, Audio-Materialien und Aufgaben innerhalb der Kapitel aktivieren die Leser:innen durchgängig mit allen Sinnen und ermöglichen mit Hilfe von Online-Musterlösungen autonomes Lernen.

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Vorlesungen und Parlamentsreden werden von Mund zu Ohr übermittelt. Sie sind also eigentlich mündlich. Dennoch wirken sie irgendwie ‘schriftlicher’ als Alltagssprache, selbst wenn sie weder abgelesen noch auswendig gelernt sind. Diese Beispiele zeigen uns, dass die Begriffe gesprochen und geschrieben zweideutig sind. Sie bezeichnen zum einen das Medium, das durch eine einfache Dichotomie (Zweiteilung) charakterisiert ist: Phonie vs. Graphie. Hier ist ganz einfach zu bestimmen, ob Sprache über Schallwellen von Sprecher*innen zu Hörer*innen gelangt ( phonisch) oder ob Schreiber*innen sich in Textform – sei es auf Papier oder dem Smartphone-Bildschirm – an Leser*innen wenden ( graphisch). Ein alltägliches Gespräch unter Freund*innen und eine Rede im Parlament sind beide eindeutig phonisch, ein Chat und ein Verwaltungsformular ganz eindeutig graphisch. Daneben bezieht sich die Opposition zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit aber auch auf die Konzeption. Hier ist die Einordnung nicht ganz so einfach, denn zwischen dem Pol der kommunikativen Näheund dem Pol der kommunikativen Distanzbesteht ein Kontinuum. Nähe bedeutet dabei neben physischer Nähe ( face-to-face -Kommunikation) auch psychische Nähe (Vertrautheit). So stellt ein Gespräch unter Freund*innen einen Extremfall von Nähesprache dar, ein Verwaltungsformular einen Extremfall von Distanzsprache; Vorlesungen und Parlamentsreden dagegen können sich an unterschiedlichen Punkten dazwischen ansiedeln.

Das Schema in Tab. 1.1 bildet dies ab, indem der Strich zwischen phonischem und graphischem Medium durchgezogen ist, der zwischen Nähe- und Distanzkonzeption dagegen nur gestrichelt.

Konzeption
Nähe Distanz
Medium phonisch Alltagsgespräch: [ʃpɔmwa] Rede: [ʒənəsɛpa]
graphisch Chat: Verwaltungsformular:

Tab. 1.1:

Gesprochenes und geschriebenes Französisch (in Anlehnung an SÖLL [1974] ( 31985) und KOCH/OESTERREICHER [1990] 22011).

In diesem Vierfelderschema sind grundsätzlich alle Kombinationen möglich. Allerdings kommen einige häufiger vor als andere. So bestehen ganz klar Affinitätenzwischen dem phonischen Medium und der Nähekonzeption (z. B. Alltagsgespräch) und dem graphischen Medium und der Distanzkonzeption (z. B. Verwaltungsformular). Zur Verdeutlichung sind diese beiden Kästchen in Tab. 1.1 dunkler hinterlegt als die anderen beiden. Die zwei übrigen Kombinationen sind seltener, aber ebenfalls möglich. Dies zeigt allein schon die Möglichkeit des Medienwechsels: Jedes Gespräch lässt sich transkribieren und jeden Text kann man laut vorlesen. Manche Texte sind sogar aus mündlichen Erzählungen entstanden, zum Beispiel die Volksmärchen von Charles Perrault oder der Gebrüder Grimm. Andere wiederum werden speziell geschrieben, um vorgelesen zu werden, insbesondere Kinderbücher. Zudem können einige Menschen (speziell manche Professor*innen und Politiker*innen) auch ohne Manuskript ‘sprechen wie gedruckt’ – was Student*innen und Journalist*innen das Mitschreiben erleichtern kann. Letzten Endes lässt sich Mündlichkeit auch inszenieren, beispielsweise im Comic (vgl. Kapitel 1.1.3).

Auch wenn die Idee der Nähe- und Distanzsprache sehr intuitiv ist, so müssen in der Wissenschaft subjektiv ‘gefühlte’ Kategorien intersubjektiv nachvollziehbar gemacht werden. Dazu dienen sowohl sprachexterne als auch sprachinterne Kriterien. Sprachextern sind dies die „Kommunikationsbedingungen“ (KOCH/OESTERREICHER 22011: 6), d. h. die Charakteristika der Situationen kommunikativer Nähe und Distanz, und sprachintern die „Versprachlichungsstrategien“ (KOCH/OESTERREICHER 22011: 6), mit denen Nähe- und Distanzsprache produziert wird. Beides sehen wir uns im Folgenden genauer an.

Situationen zwischen Nähe und Distanz

Tab. 1.2 gibt einen Überblick über die wichtigsten Kriterien zur Definition von Kommunikationssituationen:

Nähe Distanz
Dialog Monolog
Vertrautheit Fremdheit
Emotionalität keine Emotionalität
Situations- und Handlungs ein bindung Situations- und Handlungs ent bindung
face-to-face raum-zeitliche Trennung
freie Themenentwicklung Themenfixierung
Privatheit Öffentlichkeit
Spontanität Reflektiertheit

Tab. 1.2:

Kriterien von Nähe- und Distanzsituationen (vgl. KOCH/OESTERREICHER 22011).

Mit Hilfe dieser Kriterien können Kommunikationssituationen genauer bestimmt werden. So lässt sich beispielsweise eine Rede im Parlament wie folgt definieren:

Nähe-/Distanzprofil einer Rede im Parlament

Monolog, evtl. z. T. Dialog aus Rede, Zwischenrufen und Reaktionen darauf;

Vertrautheit z. T. mit den anderen Parlamentarier*innen und Zuschauer*innen, aber Fremdheit eines Großteils des Fernsehpublikums und der Zeitungsleser*innen;

Emotionalität: je nach Thema unterschiedlich;

Situations- und Handlungseinbindung: meist ohne;

face-to-face mit dem Präsenzpublikum, dagegen nicht über die Massenmedien;

Themenfixierung, evtl. mit spontanen Ergänzungen;

Öffentlichkeit über die Massenmedien, aber eingeschränkter Kreis vor Ort;

Reflektiertheit der (schriftlich vorbereiteten) Rede, aber auch spontane Ergänzungen.

Dieses Beispiel verdeutlicht, dass das Kontinuum zwischen Nähe und Distanz mehrdimensional ist. Fälle in der Mitte des Kontinuums können daher nicht pauschal als näher oder entfernter vom Nähe- bzw. Distanzpol eingeordnet werden. Sie sind dies möglicherweise in Bezug auf eines der Kriterien, aber nicht in Bezug auf andere. So kann beispielsweise eine Rede im Parlament sehr emotional sein, obwohl sie öffentlich ist, ein Chat mit dem Kundenservice der Bank rein sachlich, aber gleichzeitig höchst vertraulich. Außerdem ist jede Parlamentsrede verschieden, und auch innerhalb derselben Rede kann sich die Situation immer wieder ändern. Nähesprache im engeren Sinne definiert KREFELD (2015) daher nur über das folgende zentrale Merkmal: face-to-face -Situation ohne Zuhilfenahme technischer Medien.

Merkmale gesprochener Sprache

Die Verteilung der sprachinternen Charakteristikagesprochener und geschriebener Sprache ist ebenfalls vielschichtig. Der Sprachvergleich zeigt, dass sich eine Reihe von Merkmalen in allen Sprachen der Welt wiederfinden. Diese universellen Merkmaleder Nähe- und Distanzsprache lassen sich aus den Kommunikationsbedingungen ableiten. Nähekommunikation findet parallel auf zahlreichen Kanälen statt: neben der Sprache auch durch Gestik und Mimik, den situativen Kontext und geteiltes Wissen. Dagegen ist Distanzkommunikation oft auf die Sprache beschränkt. Aus diesem Grund ist Distanzsprache präziser in der Wortwahl, komplexer in der Syntax und deutlicher in der Phonologie. In der Nähesprache reichen oft sogenannte passe partout -Wörter aus (die so heißen, weil man sie für alles mögliche einsetzen kann), z. B. fr. truc , machin , mec , Aneinanderreihungen von Hauptsätzen und eine reduzierte Aussprache. Im Französischen sind Formen wie [ʃpɔ] für je ne sais pas (s. o.), [kat] für quatre oder [ta] für tu as allerdings komplexeren einzelsprachlichen Regelmäßigkeiten unterworfen (vgl. Kapitel 6.2.2). Zusätzlich finden sich in der Nähesprache viele Deiktika, mit denen man direkt auf die Umgebung zeigen kann: ici , là-bas , celui-ci , celui-là etc.

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