Hans-Günter Wagner - I. Die Bio-Ökonomie - Die nachhaltige Nischenstrategie des Menschen

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I. Die Bio-Ökonomie - Die nachhaltige Nischenstrategie des Menschen: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Bild der Nachhaltigkeit wird der Typus einer Wirtschaftsweise skizziert, die auf vielfältige symbiotische Beziehungen zwischen Mensch und Mitwelt gründet. Die Menschheit ist nur ein Spross am großen Baum des Lebens und kann ihre vollen Lebensmöglichkeiten letztlich nicht über die Herrschaft und Ausbeutung anderer Wesen, sondern nur im Einfügen in die große Kette des Seins verwirklichen. Die Bioökonomie setzt gegen die Reduzierung aller Qualitäten auf Geld, Preise, Gewinne und Kosten das wirtschaftliche Denken wieder in Bezug zu seinem Ausgangspunkt: der Umformung von Naturgütern und der sozialen Interaktion von Menschen in der gesellschaftlichen Produktion. Während in der Mainstream-Ökonomie die Natur nur als Ressourcen- und Vorratslagerstätte, Abfalldeponie und Erholungsraum für gestresste Städter auftaucht, sieht das neue bioökonomische Paradigma in der Natur vor allem die ursprüngliche Wertpotentialität, deren lebensspendende Funktionen durch ökonomisches Handeln nicht zerstört werden dürfen. Die Bioökonomie als Schule und Methodologie einer ganzheitlichen Ökonomie, die wirtschaftliches Handeln an die Funktionen der natürlichen Systeme rückbinden will, hat sich inzwischen zu zwei konträren Paradigmen verdichtet: einem ganzheitlichen und einem reduktionistischen. Beiden ist gemeinsam, dass sie die Strukturen des Lebendigen daraufhin untersuchen, inwieweit sie als Vorlage für ökonomische Prozesse und sozioökonomische Entscheidungen dienen können, beide sind transdisziplinär angelegt und greifen für die Entwicklung ihrer Modelle auf Erkenntnisse der Thermodynamik, der Ökologie und Evolutionsbiologie zurück.

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Allerdings ist das Lebensniveau dieser Gesellschaften von einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Nahrungsreserven in vorhersagbarer Dichte und einer entsprechenden Größe der Population abhängig. „ In einer Kultur, in der Nahrung durch die Jagd und durch das Sammeln essbarer Vegetation verschafft wird, werden ungefähr zwei Quadratmeilen fruchtbaren Landes im Naturzustand benötigt, um ein einziges Individuum am Leben zu erhalten. ”[134] Die ständige Gefahr des Versiegens der Nahrungsquellen erfordert von solchen Gesellschaften dauernde räumliche Mobilität, ein ständiges Umherziehen zur Sicherung der energetischen Überlebensbasis. Ein Heimreviersystem ist für die meisten dieser Gesellschaften eher untypisch. Das ständige Wanderleben beschränkt den Besitz von Kleidung, Werkzeugen, Hausrat und Schmuck, auf so viel, wie getragen werden kann. Kaum ein Gegenstand wird doppelt besessen. Lagerung und Hortung sind kaum ausgeprägt. Die Akkumulation von Besitzgegenständen ist nicht mit sozialem Status gekoppelt. Die Größe der Bevölkerung wird durch den Umfang der verfügbaren Nahrungsreserven bestimmt. Gute Nahrungsversorgung lässt die Bevölkerung anwachsen. Werden nun aufgrund zu hoher Bevölkerung die Nahrungsreserven knapp, müssen sich die Gruppen der Jäger und Sammler rascher und weiter ausbreiten. Auch Alten- und Kindermord hat es wohl gegeben, um diejenigen auszusondern, die die Fortbewegungsfähigkeit der Sippe und des Lagers behindern. Kommt es andererseits zur Überbevölkerung, so führt dies zur Überjagung des Bestandes an jagdbaren Tieren und damit zu katastrophalen Zusammenbrüchen. Diese Entwicklung begünstigt zudem die Ausbreitung von Epidemien, denen viele Menschen zum Opfer fallen. Die Notwendigkeit, die Ernährungsprobleme zu lösen, wird so zum Auslöser der Umstellung auf Garten- und Ackerbaukulturen und markiert den Übergang zur Strategie der Nischenspezialisierung.[135]

Betrachtet unter dem Aspekt der energetischen Transformation kann also folgendes Bild der Jäger- und Sammlergesellschaft gezeichnet werden: Photosynthese verwandelt einen Teil der diffusen Sonnenenergie in Bindungsenergie der organischen Stoffe. Die Sonnenenergie ermöglicht so durch ihre Speicherung die Existenz tierischen und menschlichen Lebens. Mit primitiven Werkzeugen und einfacher Arbeitsteilung und vermittelt durch das Medium der Sprache passen sich die Jäger und Sammler an die Lebensbedingungen der ökologischen Nische an. Aufgrund der erforderten hohen räumlichen Mobilität bleiben sowohl die Instrumente der Energietransformation, wie Waffen und Werkzeuge, als auch der Energiespeicherung, wie Konservierungstechniken und Verfahren zur Weiterverarbeitung von Nahrungsressourcen, auf einem relativ konstanten Niveau. Die Werkzeuge liegen alle noch in Richtung der unmittelbaren Aktion des Menschen: der Hammer als verlängerte Faust, der Speer als verlängerter Arm usw. Die folgende Abbildung gibt einen Überblick über die Energieströme und -transformationen dieser Wirtschaftsweise.

Abbildung 1: Energieströme und -transformationen in historischen Jäger- und Sammlergesellschaften

Abbildung 1 gibt einen Überblick über die Energiezirkulationen in historischen - фото 1

Abbildung 1 gibt einen Überblick über die Energiezirkulationen in historischen Jäger- und Sammlergesellschaften: Solare Energie wird von der Pflanzlichen Sphäre, der Tierischen Sphäre und der Menschlichen Sphäre aufgenommen, verarbeitet, gespeichert und ausgetauscht. Alle drei bilden sich selbst unterhaltende Subsysteme. Das Symbol des Mannes mit dem Speer und der Sammelkorb bezeichnen den Gebrauch einfacher Werkzeuge zur Energie- und Ressourcennutzung. Die beiden äußeren Linien (rechts) markieren den Strom von Abfällen aus der Menschlichen Sphäre in die anderen.[136]

Solange die Nahrungsreserven ausreichend und die Bevölkerungsgröße diesen entsprechend war, lebten die Jäger und Sammler in einer stabilen Beziehung mit ihrer Umwelt. Der Energieverbrauch pro Kopf und Jahr war niedriger als in jeder anderen Wirtschaftsform, die Energiezerstreuung gering.

Der moderne Begriff der Natur als benutz- und ausbeutbares Rohmaterial fehlt in solchen Gesellschaften völlig. Die Umwelt wird nicht als Ding gesehen, sondern als wesensverwandtes Subjekt. Oft wird die Sonne als Energiemanifestation verehrt. Mit dem Jagen und Töten der Tiere sind oft Schuldgefühle verbunden: „ Manche Stämme unterziehen sich nach der Tötung eines Tieres einer Reinigung wegen Entheiligung. Andere entschuldigen (...) sich bereits vor der Tötung des Tieres bei diesem. ”[137] Die Menschen dieser Zeit beginnen gerade erst sich des Körper-Ichs als ihrer eigenen getrennten Existenzweise bewusstzuwerden. Allmählich kommt er zur Erfahrung der Dualität von Geist und Körper sowie von Körper und Umwelt. Wilber[138] spricht von Uroboros als dem uranfänglichen mythischen Symbol der Schlange, die sich in den Schwanz beißt, als der Verkörperung dieser primitiven Bewusstheit, die noch ganz in die physische Natur eingebettet und von animalisch-reptilhaften Impulsen angetrieben wird. Der Uroboros ist insbesondere die Struktur, die den Hintergrund der universalen Mythen vom Garten Eden bildet. In den frühen Jäger- und Sammlergesellschaften unternehmen die Menschen gerade erste Schritte, den Zustand der uroborischen Verschmelzung aufzubrechen und ihr zunehmend als abgetrennt erfahrenes Ich gegen Thanatos zu verteidigen, indem sie versuchen, es stabil, dauerhaft, unsterblich und kosmozentrisch erscheinen zu lassen. Das magische Weltbild der identischen Einheit des Lebens[139], der Identität von Erscheinung und Bedeutung macht nach und nach der animistischen Anschauung Platz, welche die Welt in die beiden Sphären des Sichtbaren und des Sakralen teilt. Damit erst entwickeln sich die Voraussetzungen differenzierter Kulturformen. Neben dem Bevölkerungswachstum, überproportional zu den verfügbaren Nahrungsreserven, entsteht so die zweite dynamische Triebkraft, um die ökologische Nische grundlegend zu transformieren.

In der Jägergesellschaft entwickelt sich gleichzeitig mit der männlichen Jagdideologie die Grundvoraussetzung für eine gewaltsame Beziehung des Menschen zur Natur. Nach Maria Mies hat der patriarchalische Mythos vom Mann-dem-Jäger folgende Gesichtspunkte:

Hauptwerkzeuge des Jägers sind keine Instrumente zur Erzeugung, sondern zur Vernichtung von Leben, die zudem alle auch als Zwangsmittel gegen Mitmenschen eingesetzt werden können.

Die Macht des Jägers über andere Lebewesen ist eine räuberische und ausbeuterische Beziehung, eine antagonistische, aber keine reziproke Beziehung. Jäger eignen sich Leben an, können selbst jedoch kein Leben produzieren.

„Die durch Waffen vermittelte Objektbeziehung ermöglicht ein Herrschaftsverhältnis zwischen Jäger und Natur und steht im Gegensatz zum kooperativen Prinzip der Sammlerinnen. Dieses Herrschaftsverhältnis wurde schließlich zum integralen Bestandteil aller Produktionsverhältnisse, die von Männern errichtet wurden, und zum ausschlaggebenden Paradigma ihrer Produktivität. Ohne Herrschaft und Kontrolle über die Natur und Menschen können Männer sich selbst nicht als produktiv verstehen.”[140]

Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen[141], haben sich die Lebensbedingungen heute noch lebender Jägergesellschaften unter dem Einfluss der modernen Welt via Einführung der Geldwirtschaft stark verändert. Am Beispiel der Eskimos lässt sich dieses Ineinandergreifen unterschiedlicher Nischenstrategien anschaulich studieren. Die Eskimos sind heute nicht mehr ausschließlich auf die Jagd zur Nahrungsbeschaffung angewiesen. Importierte Energie in Form von Munition und Brennstoffen tritt an die Stelle der Nahrungsbeschaffung mit Speer oder Harpune sowie die Abhängigkeit von tierischem Talg und Fett. William Kemp beschreibt in seiner Untersuchung über die Energietransformationen der Eskimo-Gesellschaft, dass durch die Möglichkeiten importierte Nahrung und andere Lebensgüter zu erwerben, die früher periodisch wiederkehrenden Hungersnöte ausbleiben und die Wärmeversorgung sich in der rauen arktischen Umgebung verbessert. Allerdings hat sich durch die Einführung fremder Technologie, Energie und auch Weltanschauung das soziale Zusammenleben der Eskimos beträchtlich verändert. Vertrauen in moderne Technik ersetzt nun den Glauben an die überlieferten magischen Jagdrituale:

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