Rainer Thomas - Ein Leben für die Einschlussforschung – ein Freiberger Mineraloge erzählt

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Die Mineralogie ist aus praktischen Bedürfnissen des Bergbaues entstanden. Ausführliche Kenntnisse um das Entstehen, Werden und Vergehen von mineralischen Rohstoffen sind für die Verwertung unverzichtbar.
Durch die Untersuchung von Einschlüssen erfährt man praktisch aus erster Hand, unter welchen physikochemischen Bedingungen sich ein Mineral, eine Mineralgruppe oder Paragenese gebildet hat.
Die Einschlussforschung ist jedoch eine langwierige und komplizierte Aufgabe. Eine Diplomarbeit oder eine Dissertation stellen in der Regel nur den Schlüssel für die Tür dar, die in diese komplexe und fantastische Welt führt. Den Eintritt muss man sich teuer erkaufen durch unendliche Fleißarbeit, stunden-, tage- und jahrelange mikroskopische Arbeit an tausenden Proben aus allen möglichen Paragenesen.

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Anfang Mai 1945 waren in unserer Wohnung Russen für einen Tag und eine Nacht einquartiert. Eingeprägt hat sich das Bild der Maschinenpistolen am Kopfende des elterlichen Bettes. Die Russen waren recht freundlich und haben Schokolade an die Kinder ausgeteilt, die meine Schwester Ingrid in die Aschetonne warf und ich sie wieder herausgeholt habe. Von meinem Vater haben sie das Fernglas mitgenommen und ich glaube auch die Fahrräder, weshalb für lange Zeit keine Fahrräder für uns Kinder vorhanden waren.

Am 9. oder 10. Mai 1945 wurden in der Siemens-Siedlung die Keramik-Hakenkreuze schräg über den Hauseingängen von den Bewohnern herausgemeißelt. Daran kann ich mich noch genau entsinnen. Noch viele Jahre waren dann diese runden und frisch verputzten Stellen zu sehen.

Von 1931 bis 1938 arbeitete mein Vater als Kontorbote in der Deutschen Großeinkaufs-Gesellschaft Hamburg, Weberei und Färberei Oppach und vom Januar 1939 an bis zum Kriegsende als Bürohilfskraft, Telefonist und kaufmännischer Angestellter im Siemens-Schuckert-Werk, Schaltgerätewerk II in Oppach. Als wehrunwürdig war er nicht im Krieg. Er hatte sich bei der Musterung gegen die Rekrutierung für die Legion Condor ausgesprochen. Er wurde dennoch im November 1937 zum aktiven Wehrdienst in Bautzen eingezogen (4. Infanterie-Regiment Bautzen). Nach kurzer Krankheit fasste er den Entschluss, sich dem Wehrdienst zu entziehen und täuschte eine Krankheit vor. Daraufhin wurde er unter strenger Beobachtung und Kontrolle in die Militärstrafanstalt Dresden eingeliefert und nach 10 Monaten Haft als wehrunwürdig am 29.8.1938 entlassen. Bis Ende des Krieges stand er daraufhin unter strenger Polizeiaufsicht. Um sich und die Familie zu schützen, ist er deshalb der NSDAP beigetreten. Das war uns Kindern nahezu unbekannt. Nur ich habe sein Mitgliedsbuch beim „Schnüffeln“ in seinem Schreibtisch gefunden. Nach dem Krieg, am 1. November 1945, wurde er als Neulehrer in der Grundschule Taubenheim, zunächst probeweise als Laienkraft mit 20 Wochenstunden, eingestellt. Nach der erfolgreich absolvierten ersten und zweiten Lehrerprüfung wurde er als Lehrer übernommen. Als Kuriosum fand ich in seinem Studiennachweis für Neulehrer eine detaillierte Aufzählung der besuchten Veranstaltungen für die Weiterbildung mit der Aufführung der Tagungen, Konferenzen, Arbeitsgemeinschaften, Kurse, der selbstgehaltenen Referate, Arbeiten und der durchgearbeiteten fachwissenschaftlichen und pädagogischen Werke. Darunter war u. a. von Raoul Heinrich Francé (1874–1943) „Das Leben der Pflanzen“ in 8 Bänden. Neben seinen beiden praktizierten Hauptfächern Geschichte und Chemie ist das lebenslange Interesse an der Botanik auf diese Zeit zurückzuführen. Viel später hat er noch im Fernstudium in seinem eigentlichen Fach Chemie an der pädagogischen Hochschule Halle 1971 sein Diplom abgelegt.

Meine Mutter war Hausfrau und war durch den allmählich größer werdenden Haushalt mehr als ausgelastet: meine drei Schwestern Ingrid, Angelika und Bettina wurden 1941, 1947 und 1952 geboren. Wir Kinder haben die Mutter so ziemlich auf Trab gehalten. Aber sie richtig aus der Ruhe zu bringen, gelang uns nur selten. Sie war gesundheitlich oft sehr angeschlagen. Offensichtlich hat sie alles abgefasst, was man so kriegen konnte. Ich erinnere mich an Gallen-, Nieren- und Blasensteine, einen großen Unterleibstumor und einen Armbruch bei einer ersten Fahrradtour bei schönstem Wetter nach dem Krieg mit Freundinnen. Mit ungefähr 40 hatte sie ihren ersten Herzinfarkt. Starke Luftdruckänderungen haben ihr sehr zu schaffen gemacht. Mein Vater hat dann über viele Jahre das Wetter verfolgt und aufgezeichnet. Initiiert wurde dieses Handeln durch die beiden Bände Bioklimatik von Manfred Curry, erschienen 1946 im American Bioclimatic Research Institute in Riederau/Ammersee. Bei sich ankündigenden starken Luftdruckeinbrüchen hat meine Mutter dann vorsorglich sogenannte Nitroglyzerin-Tropfen genommen, wodurch sie die Herzattacken abschwächen konnte. Am sechsten Herzinfarkt am 15. März 1993 ist sie dann gestorben. Sie war trotz ihrer vielen Handicaps uns Kindern eine gute Mutter, war ausgeglichen und hat nie gejammert. Es gab auch nie Streit. Was meine jüngste Schwester bemängelte, war der etwas lieblose Umgang mit uns Kindern. Dieser Meinung kann ich mich nicht so richtig anschließen. Wir wurden behütet, selten bestraft, wir konnten ohne Zwang unseren Weg gehen und hatten erhebliche Freiheiten. Aufgesetzte Gefühlsduselei gab es nicht. Dadurch sind Einzelheiten einfach im Nebel der Zeit untergegangen. Nur ich wurde in der frühen Kindheit gelegentlich mit Stubenarrest bestraft. Meist 14 Tage, die aber in der Regel nicht eingehalten wurden. Diese Strafe wurde zum Beispiel deshalb ausgesprochen, weil ich mit einer rostigen Blechbüchse Regenwasser aus einer Pfütze getrunken hatte und meine Spielkameraden mich anschließend bei den Eltern verpfiffen hatten. Das war aber für mich in keinem Fall eine echte Strafe. Ich nutzte diese Zeit sehr intensiv mit Lesen und Zeichnen. Vaters Bücherregal war für mich unerschöpflich. Auch das „Schnüffeln“ in seinem Schreibtisch gehörte einfach dazu.

Mein Eintritt ins Leben war von dunklen Schatten begeleitet. Ich litt unter starkem Asthma und Ekzem. Im Alter von 4 Jahren wurde ich einmal durch Dr. Sticherling mit einer Spritze ins Leben zurückgeholt. An diese Aktion kann ich mich noch gut entsinnen. Irgendwie erschien mir an diesem Tag alles sehr dunkel, gelbbraun, sehr bedrückend und irgendwie mittelalterlich. Im frühen Vorschulalter gab es eine erste Operation: in der linken Leistengegend hatte sich ein großzelliger, beweglicher Tumor entwickelt, den Dr. Nicolai ambulant mit örtlicher Betäubung herausoperierte. Er hatte dabei erstmals Penizillin eingesetzt. Ein solcher Tumor wurde mir dann später, während der Lehrzeit, aus dem rechten Zeigefinger im Bergarbeiterkrankenhaus in Zwickau bei Vollnarkose, damals noch mit Äther, entfernt.

Zu Dr. Nicolai habe ich ein gutes Vertrauensverhältnis aufgebaut, das er geschickt einfädelte. Wegen Asthma musste ich mir von ihm eine Zeit lang fast täglich eine Spritze abholen – die Schachtel mit den Ampullen habe ich immer in seine Praxis mitgebracht – das war der einfache Trick einer Mitbeteiligung.

Die unmittelbare Nachkriegszeit hat wenig Spuren bei mir hinterlassen. Auch an Hunger kann ich mich nicht wirklich entsinnen, obwohl mein Vater häufig auf Tauschfahrt unterwegs war. Einmal brachte er nur einen Koffer voll Äpfel mit. Als Lehrer hat er eine Parzelle Bodenreformland erhalten, die mit Kartoffeln, eigentlich nur mit dicken Schalen, bestellt wurde. Kurz vor der Ernte haben sich andere bedient. Mein Vater war frustriert und hat das Land dann sofort abgegeben.

Durch die eingeschränkte Beweglichkeit mangels öffentlicher Verkehrsmittel war der Radius der kindlichen Erkundungen relativ klein. Nur eine Zugfahrt in der Vorschulzeit zu meiner Tante Elfriede Meschzan in Cottbus ist in Erinnerung geblieben. Tante und Onkel hatten drei Katzen: Himmel, Arsch und Zwirn. Das Spielen mit den Katzen bescherte mir aber eine kräftige allergische Reaktion. Seit dieser Zeit waren mir Katzen immer unsympathisch. Auf dieser Fahrt nach Cottbus beobachtete ich entlang der Bahnstrecke zuhauf zerstörtes Kriegsgerät – ausgebrannte Panzer, Geschütze und defekte Lkw.

Den ersten persönlichen Eindruck vom zerstörten Dresden gewann ich aber erst sehr spät, im Sommer 1957, anlässlich einer Fahrradtour mit Hansi (Hans-Jürgen) Seifert zu den Achaten und Amethysten von Oberschlottwitz, zur Altenberger Pinge, sowie zur mineralogischen Sammlung in Freiberg und den Halden am David-Schacht unmittelbar nach dem schrecklichen Hochwasser vom 22. zum 23. Juli. Von Pirna aus über Zuschendorf, Liebstadt, entlang der Seidewitz und dann von Schlottwitz entlang der Müglitz waren viele Straßen stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Elbe war weit aus ihrem normalen Flussbett getreten. Von den Auswirkungen hatten wir in Oppach kaum oder überhaupt nichts gehört. Anderenfalls hätten unsere Eltern uns überhaupt nicht fahren lassen. Damals hatte ich das erste Mal die vielen noch vorhandenen schwarzen, ausgebrannten Ruinen in Dresden gesehen. Selbst noch während der Lehrzeit in Zwickau von 1958 bis 1961 waren die Kriegsspuren in Dresden nicht zu übersehen. In Dresden musste ich stets auf dem Hauptbahnhof umsteigen und hatte oft genügend Zeit, die Prager Straße zu erkunden. Eingeprägt hat sich ein kleines, unzerstörtes Haus mit der Aufschrift „Dr. Oetker“ direkt im Bahnhofsgelände. Es stand dort ganz einsam und unzerstört für viele Jahre.

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