Rainer Thomas - Ein Leben für die Einschlussforschung – ein Freiberger Mineraloge erzählt

Здесь есть возможность читать онлайн «Rainer Thomas - Ein Leben für die Einschlussforschung – ein Freiberger Mineraloge erzählt» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Ein Leben für die Einschlussforschung – ein Freiberger Mineraloge erzählt: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Ein Leben für die Einschlussforschung – ein Freiberger Mineraloge erzählt»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die Mineralogie ist aus praktischen Bedürfnissen des Bergbaues entstanden. Ausführliche Kenntnisse um das Entstehen, Werden und Vergehen von mineralischen Rohstoffen sind für die Verwertung unverzichtbar.
Durch die Untersuchung von Einschlüssen erfährt man praktisch aus erster Hand, unter welchen physikochemischen Bedingungen sich ein Mineral, eine Mineralgruppe oder Paragenese gebildet hat.
Die Einschlussforschung ist jedoch eine langwierige und komplizierte Aufgabe. Eine Diplomarbeit oder eine Dissertation stellen in der Regel nur den Schlüssel für die Tür dar, die in diese komplexe und fantastische Welt führt. Den Eintritt muss man sich teuer erkaufen durch unendliche Fleißarbeit, stunden-, tage- und jahrelange mikroskopische Arbeit an tausenden Proben aus allen möglichen Paragenesen.

Ein Leben für die Einschlussforschung – ein Freiberger Mineraloge erzählt — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Ein Leben für die Einschlussforschung – ein Freiberger Mineraloge erzählt», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Beinahe wäre es auch zur Katastrophe gekommen. Beim recht langweiligen Vermessen der Lamprophyrgänge mit der Gammasonde in der Nähe von Oppach wollte ich Belinsky mal richtig hochnehmen. Intuitiv habe ich das aber mit dem Geologen Schischkin abgesprochen. Bei der Aufnahme mit dem Zählrohr haben wir immer 40 cm tiefe Löcher gegraben und dann erst gemessen. In so einem Loch habe ich geschickt ein größeres Stück Pechblende mit Torbernit aus dem Kunkelbachtal bei Menzenschwand/Südschwarzwald versteckt und Belinsky messen lassen. Die Gammasonde spielte verrückt und auch Herr Belinsky. Wenn ich nicht die Sache mit Schischkin abgesprochen hätte, wäre es das Ende gewesen. So einen Wutausbruch hatte ich noch nie erlebt – Rumpelstilzchen ist nichts dagegen.

Während der ganzen Geländearbeiten haben wir in der Oberlausitz viele kleine, meist in den Wäldern versteckte Kommandotrupps der Roten Armee beobachtet. Den ersten umgestürzten Panzer habe ich dann kurz vor dem 21. August 1968 bei Groß Särchen an der Fernverkehrsstraße 96 gesehen. Mit den Ereignissen um den Prager Frühling wurde auch das Ingenieurpraktikum vorzeitig beendet. In der Geologie-Abteilung in Grüna wurde mobil gemacht. Alle Russen waren plötzlich bewaffnet. Auch Panzerspähwagen standen in Bereitschaft.

Es gab aber auch Lichtblicke. In Karl-Marx-Stadt/Grüna lernte ich Dr. Popov aus Leningrad kennen. Er sprach ein akzentfreies Deutsch, das er sich autodidaktisch beigebracht hatte. Er verwendete dazu kleine Zettel mit Sätzen aus deutschen Märchen in beiden Sprachen. Diese Zettel führte er ständig bei sich, um jede Gelegenheit nutzen zu können, komplette Sätze zu lernen. Bei unseren täglichen Mittags-Spaziergängen führte er mich in die Welt der Flüssigkeitseinschlüsse ein. Uli Recknagel hatte durch Geschick die Diplom-Themen frühzeitig über Fräulein Neubert (Neuberin), der Sekretärin von Professor Rösler (kurz Profi), in Erfahrung gebracht. Ich hatte mich mit Flüssigkeitseinschlüssen in Fluoriten auseinanderzusetzen und Uli mit der Zinnführung der Altenberger Erze. Diese knappe, aber leidenschaftlich vorgetragene Einführung in die Welt der Einschlüsse war für mich der Startpunkt einer über 50 Jahre währenden Beschäftigung mit dieser Mikrowelt.

Dass so ein Einschluss-Thema ausgegeben wurde, ist auf das II. Symposium der „International Association on the Genesis of Ore Deposits“ (IAGOD) in St. Andrews, Schottland zurückzuführen, an dem Prof. Ludwig Baumann und Gerhard Tischendorf teilnahmen. Auf dieser Tagung wurden mehrere Beiträge mit Einschlussthemen vorgetragen und es wurde in dem Bericht von Baumann und Tischendorf (Z. für angewandte Geologie, Bd. 14, Heft 3, 1968) mitgeteilt, dass unter der Leitung von Prof. N.P. Yermakov und Dr. Edwin Woods Roedder (1919–2006) seit 1964 eine „Commission on Ore-Forming Fluids in Inclusions“ aktiv arbeitet. Eine erste Zusammenfassung des Standes und der inhärenten Möglichkeiten der Einschlussmethode zur Entschlüsselung der Beschaffenheit mineralbildender Lösungen wurde 1968 von Dr. Herbert Reh aus Jena verfasst. In der gleichen Zeitschrift erschien 1969 ein Beitrag von Naumov und Mironova zum Verhalten der Kohlensäure in hydrothermalen Lösungen bei der Bildung der Quarz-Nasturan-Kalzit-Gänge des Erzgebirges (Nasturan = Uraninit).

Trotz der mündlichen Einführung in diese Methode war aller Anfang schwer. Niemand wusste, wie die Proben präpariert werden mussten und wie die Einschlüsse unter dem Mikroskop tatsächlich aussehen. Publizierte Strichzeichnungen halfen hier wenig. Im Jahr 1961 hatte Fräulein G. Scheumann (später Frau Mund) die überhaupt erste Einschlussarbeit an der Bergakademie – eine unveröffentlichte Meldearbeit – mit dem Thema „Libellenschließtemperaturen von Baryten“ verfasst. Die darin beschriebene Präparation der Schliffe für die thermometrischen Messungen unter Verwendung von Gips ist mehr als abenteuerlich.

Auch ich brauchte ein paar Tage, um die kleinen Dinger überhaupt zu erkennen. Wie ich aus vielen späteren Gesprächen erfuhr, ist das den meisten Studenten in Ost und West so gegangen. Aber wenn man dann eines Tages einen Einschluss als solchen erkannt hatte, war man von der Brownschen Bewegung der kleinen Dampfblasen fasziniert und in ihren Bann gezogen. In der Anfangsphase fertigte ich viele Dickschliffe von den verschiedensten Mineralisationen an und bekam dadurch einen ersten Überblick über die Mannigfaltigkeit der Einschlusstypen aus erster Hand. Besonders eindrucksvoll waren die CO2-reichen Einschlüsse im Kryolith von Ivigtut in West-Grönland. Wie von Geisterhand dirigiert bewegten sich die kleinen CO2-Dampf-Bläschen stetig nach einer unbekannten Melodie im flüssigen CO2 und diese gemeinsam wiederum in der wässrigen Hauptphase. Was war das für ein Bild, wenn in einer Wachstumsebene des Kristalls, gefüllt mit zahllosen Einschlüssen, diese Bewegung ins Auge sprang! Auch die an Tochtermineralen reichen Einschlüsse im Pyknit von Altenberg (selbst im Juli 1957 gesammelt) haben „visuelle“ Spuren hinterlassen. Apropos visuelle Spuren: In den Pioniertagen der Einschlussforschung stand die Mikrofotografie noch in den Kinderschuhen. Einschlussfotos für die Diplomarbeit und auch für die spätere erste Veröffentlichung wurden in der Bildstelle der Bergakademie gemeinsam mit Herrn Braun aufgenommen. An eine generelle fotografische Ausrüstung der Mikroskope war noch lange nicht zu denken.

Meine Beobachtungen am Pyknit wurden von Uli Recknagel in seiner Diplomarbeit „Die Zinnführung der Altenberger Erze in mineralogischer und petrografischer Hinsicht“ verwendet und kurz diskutiert. Eine erste große Enttäuschung blieb nicht aus. Ich untersuchte so nebenbei u. a. auch Quarz aus dem grafischen Granit von Königshain. Dabei fand ich nur Flüssigkeitseinschlüsse mit Homogenisierungstemperaturen wenig über 100° C7. Mein von Fersmann geprägtes Weltbild über die Pegmatitgenese drohte einzustürzen. Die Arbeit von Jürgen Schädel (1962) brachte mich kurz, aber nicht nachhaltig, den Ideen von Drescher-Kaden (1894–1988) näher. Wenn man darüber nachdenkt, kommt man schon ins Grübeln. An was für dünnen Fäden am Ende eines fünfjährigen Studiums doch die damaligen Überzeugungen so hingen!

7Nach Fersmann (1931) ist für den Beginn der Pegmatit-Bildung eine Temperatur von 700° C anzusetzen.

Ende des Studiums

Mit dem Thema „Untersuchungen von Flüssigkeitseinschlüssen in Mineralen der Fluorit-Baryt-Mineralisationen der DDR“ haben Professor Ludwig Baumann und Dr. Otto Leeder genau meinen „Nerv“ getroffen. Dr. Leeder hatte bereits zwischen 1960 und 1965 in seiner Zeit als Assistent/Oberassistent am Mineralogischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) im Rahmen der Vorbereitungen zu seiner Dissertation „Geochemie der Seltenen Erden in natürlichen Fluoriten und Calciten“ 1965 an der Bergakademie erste Erfahrungen bei der Präparation der Flußspatproben mit den Flüssigkeitseinschlüssen gemacht. Ich war zwar durch die Gespräche mit Dr. Popov auf unseren Spaziergängen in Grüna schon etwas eingestimmt, aber der erste mikroskopische „Kontakt“ mit dieser Mikrowelt im September 1968 hat mich nach Anfangsschwierigkeiten nachhaltig fasziniert. Diese Schwierigkeiten am Beginn solcher Arbeiten resultierten aus der Unerfahrenheit mit dem Erscheinungsbild der meist sehr kleinen Flüssigkeitseinschlüsse unter dem Mikroskop. Zwischen der mikroskopischen Petrografie anhand von Dünnschliffen mit einer Dicke von rund 25 µm und den Untersuchungen von Flüssigkeitseinschlüssen in unaufgeklebten und polierten Mineralpräparaten mit einer Dicke von 200 bis 500 µm liegen Welten. Dieses Problem hat viele „Einsteiger“ am Anfang verzweifeln lassen – manche haben diesen „Schock“ nie überwunden.

Auch heute noch, nach über 40 Jahren Einschlussforschung, ist die Präparation der notwendigen Dickschliffe keine ganz einfache Sache. Darauf werde ich später nochmals eingehen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Ein Leben für die Einschlussforschung – ein Freiberger Mineraloge erzählt»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Ein Leben für die Einschlussforschung – ein Freiberger Mineraloge erzählt» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Ein Leben für die Einschlussforschung – ein Freiberger Mineraloge erzählt»

Обсуждение, отзывы о книге «Ein Leben für die Einschlussforschung – ein Freiberger Mineraloge erzählt» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x