Rainer Thomas - Ein Leben für die Einschlussforschung – ein Freiberger Mineraloge erzählt

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Die Mineralogie ist aus praktischen Bedürfnissen des Bergbaues entstanden. Ausführliche Kenntnisse um das Entstehen, Werden und Vergehen von mineralischen Rohstoffen sind für die Verwertung unverzichtbar.
Durch die Untersuchung von Einschlüssen erfährt man praktisch aus erster Hand, unter welchen physikochemischen Bedingungen sich ein Mineral, eine Mineralgruppe oder Paragenese gebildet hat.
Die Einschlussforschung ist jedoch eine langwierige und komplizierte Aufgabe. Eine Diplomarbeit oder eine Dissertation stellen in der Regel nur den Schlüssel für die Tür dar, die in diese komplexe und fantastische Welt führt. Den Eintritt muss man sich teuer erkaufen durch unendliche Fleißarbeit, stunden-, tage- und jahrelange mikroskopische Arbeit an tausenden Proben aus allen möglichen Paragenesen.

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Schon in der ersten Grundschulklasse hatten sich diese Probleme gezeigt. Meine Klassenlehrerin Frau Wehder, von meinem Vater befragt, wie ich mich so mache, antwortete kurz und bündig: ganz dumm ist er nicht, rechnen kann er nämlich. Seit dieser Zeit wurde bei uns oft das Sprichwort „Lehrers Kinder, Pastors Vieh, gedeihen selten oder nie“ gebraucht. Die angeborene Rechtschreibschwäche wurde noch dadurch potenziert, dass ich sehr viele alte Bücher aus der Bibliothek meines Vaters gelesen hatte. Als Neulehrer hatte er von den Russen Teile der Bibliotheken der Familie von Nostitz und Jaenckendorf, des Nostitz‘schen Gutsverwalters Georg Kittel und der Siemens-Werkbibliothek zugeteilt bekommen. Die Bücher aus Kittels Bibliothek zierte ein Exlibris, das mich immer wieder zum Nachdenken anregte.

Als Ursache für die angeborene oder auch „erworbene“ Legasthenie ist in meiner völlig unkritischen Lesewut zu sehen: ich habe, viel zu früh, Ernst Haeckels Buch „Die Welträthsel“ aus dem Jahr 1899 gelesen – mit verheerenden Auswirkungen auf die Rechtschreibung, verstärkt durch die Linkshändigkeit. Ehe ich kapiert hatte, dass z. B. „gibt“ nicht mit „ie“ wie im Buch geschrieben wird, zierte so manche 5 meine Diktate. Meine Lesewut resultierte aus meinen Handicaps Asthma und Ekzem. In der frühen Kindheit musste ich der Sonne aus dem Weg gehen. Draußen war ich meist nur bei schlechtem Wetter. Erdbeeren und Tomaten riefen heftige Reaktionen hervor. Tomaten brauchte ich nur zu sehen. Erst nach der Lehre hat sich das zum Guten entwickelt. Jetzt sind Tomaten vom Speiseplan kaum wegzudenken.

Ende der 7. Klasse fiel mir die 10. Auflage des kleinen Thompson in die Hand: „Höhere Mathematik und doch verständlich“. Ich habe das Büchlein mehrmals durchgearbeitet und konnte bereits in der 8. Klasse differenzieren und integrieren. Am meisten hat mich die Anwendung auf die Physik begeistert. Aber der Physiklehrer, Herr Passoke, wollte davon nichts wissen – er hat mich richtiggehend ausgebremst und mir für eine gewisse Zeit die Freude am Entdecken genommen. Rückschauend wiederholte sich dieses „Ausbremsen“ recht oft in meinem Leben. Nur durch Hartnäckigkeit und eine große Portion Sturheit konnte ich trotzdem meinen eigenen Weg selbstbestimmt fortsetzen.

Die ABF in Freiberg unter Leitung von Professor Leo Gottschalk (1908–1971) hatte, trotz ihrer politischen Zielsetzung, einen insgesamt positiven Einfluss auf meine Entwicklung. Ich blieb aber durch meine persönlichen Erfahrungen in Zwickau immer ein wenig Außenseiter, auch politisch gesehen – ich stand den politischen Entwicklungen immer sehr skeptisch gegenüber. Oft wurde der Begriff „ungläubiger Thomas“ verwendet – das war nicht nur auf die religiöse Einstellung reflektiert. Gleich zu Beginn der ABF-Zeit wurden die Studenten für die „Ochsenkopf-Aktion“ ausgenutzt. Bei dieser Aktion wurden die Fernseh-Antennen, die nach dem Westen ausgerichtet waren, von den aufgehetzten Studenten von den Dächern geholt. Ich habe mich erfolgreich davor gedrückt. Das entsprach absolut nicht meiner Mentalität. Oft kehrten sich bei mir die uns vehement eingetrichterten politischen Absichtserklärungen in das Gegenteil um.

Im Spätherbst 1961 wurden wir, anstelle des eigentlich obligatorischen Ernteeinsatzes, zur sozialistischen Hilfe nach Sondershausen in die dortige Kali-Grube geschickt – eine völlig neue Bergbau-Erfahrung. Steinkohlen- und Kali-Bergbau unterscheiden sich gewaltig – nicht nur in den Dimensionen.

Das Betriebspraktikum im Sommer 1962 führte mich zum VEB Berg- und Hüttenkombinat Freiberg in die Elektrolyse-Abteilung, in der Feinzink als Hauptprodukt abgeschieden wurde. Für mich interessant war der anfallende Elektrolyse-Schlamm, der neben Kadmium viele andere seltene Elemente in hohen Konzentrationen enthielt. Ich habe dann in den Sommerferien aus so einem Presskuchen Indium-Verbindungen isoliert. Nach der ersten Anreicherungsstufe hat mich die indigoblaue Flammenfärbung weiter beflügelt. Zur weiteren Anreicherung hatte ich unter anderem größere Schwefelwasserstoffmengen benötigt, die ich mit meinem Kippschen Apparat erzeugte. Durch den nicht zu vermeidenden Abrieb des selbst erzeugten Eisensulfides ist mir der Kipp „durchgegangen“ – ich habe ihn kurzerhand ins Treppenhaus gestellt. Der schwere Schwefelwasserstoff ist bis in den Keller gesunken und sorgte für Panik. Ich hörte noch: „Josef, komm schnell mal in den Keller, da muss ein Sauerkrautfass geplatzt sein“. Ich habe kurzerhand den Kipp in die mit Wasser gefüllte Badewanne geworfen und somit die Gasentwicklung beendet. Die Ursache für den Gestank kam nie heraus. Josef Kahlert, er wohnte mit seiner Familie eine Etage unter uns, hat viele Jahre im Wismut-Bergbau gearbeitet und ist sehr früh an Lungenkrebs, wahrscheinlich aber an einer Staublunge gestorben. Von ihm hatte ich ein paar schöne Quarzstufen aus Johanngeorgenstadt.

Die ABF in Freiberg hatte das vordergründige Ziel, Kinder aus Arbeiter- und Bauernfamilien oder junge Leute aus der Berufspraxis auf das Hochschulstudium vorzubereiten. Es waren oft Jugendliche, die als „Spätentwickler“ bezeichnet werden können – die erst durch die Berufsausbildung, die in meinem Fall sehr hart war, begriffen haben, dass es ohne Abitur kein Weiter gibt.

Biologie hatten wir bei Herrn Einenkel, der uns den Stoff sehr anschaulich vermittelte. Häufig hat er uns spannende Geschichten aus der Medizinforschung vorgelesen. Aber von der modernen molekular-genetischen Entwicklung in der Biologie, die mit der Entdeckung der Doppelhelix im Jahre 1953 durch James D. Watson, Francis H.C. Crick und Maurice H.F. Wilkins begann, haben wir nichts erfahren.

Viel später haben mich diese Entdeckung und ihre menschliche Seite fasziniert, die im Buch „Die Doppel-Helix – ein persönlicher Bericht über die Entdeckung der DNS-Struktur“ von James D. Watson aus dem Jahr 1971, bei Rowohlt erschienen, sehr überzeugend dargestellt ist.

Der Englisch-Unterricht kann eindeutig als Flop betrachtet werden. Der Englischlehrer, Herr Hafner, war oft krank und wenn er anwesend war, ließ er sich durch aktuelle Fußballereignisse ablenken, wobei er meist selbst den Anlass gab. Wir schafften nur die ersten 5 Lektionen des Lehrbuches. Dieses Manko führte dazu, dass der Einstieg in die englische Sprache derart verzögert wurde, dass sich diese Schwäche praktisch bis heute bemerkbar macht.

Eine Gruppenfahrt von zwei ABF-Klassen nach Berlin, es war wohl im Frühjahr 1962, vermittelte mir den ersten nachhaltigen „Kulturschock“. Wir besuchten auf Vermittlung von Heiner Müller das Berliner Ensemble und hier die Generalprobe zum Coriolan mit der Starbesetzung Helene Weigel, Ekkehard Schall (als Coriolan) und Wolf Kaiser. Die Probevorstellung war durch einen sehr rauen Ton unter den Schauspielern geprägt. Während einer Pause zogen sie sich in eine Art Kneipe in der Nähe der Bühne zurück und hinterließen diese innerhalb von 10 Minuten als Saustall. In dieser Pause besichtigten wir auch den Parkplatz der Schauspieler. Bis auf zwei Fahrzeuge (einen Trabant und einen Wartburg) waren es durchweg Westfabrikate und hatten alle Westberliner Kennzeichen. Auch solche eigentlich belanglose Beobachtungen hinterließen unmerklich nachhaltige Spuren.

Am Ende der Ausbildung stand mit dem Abitur die Wahl der Fachrichtung bevor. Kurzzeitig war ich hin und her gerissen zwischen Mathematik, Chemie und Mineralogie.

Eine Jahresarbeit in Chemie unter Betreuung von Herrn Kleeberg mit dem Thema „Darstellung, Eigenschaften und Verwendung des Phenylhydrazins“ ließ das Pendel zugunsten der Chemie ausschlagen. Am Ende dieser Arbeit stand die Präparation des Diphenylthiocarbazons – des Dithizons –; ein wichtiges Reagens für über ein Dutzend Metalle im Mikro- und Spurenbereich. Ein Kommilitone, Ralf Egenolf aus Zwickau, hatte sich die Harnstoffsynthese nach Friedrich Wöhler (1800–1882) aus dem Jahre 1828 ausgesucht. Wir standen zusammen so manche Stunde im Labor. Damals war ich von der klaren Linie der organischen Chemie begeistert. Hans Beyers 10. Auflage des „Lehrbuchs der organischen Chemie“ war mein Leitfaden in dieser Zeit. Mit der Chemie-Jahresarbeit wurde ich Dauergast in der Bibliothek der Bergakademie, damals noch in der Nonnengasse, mit der Leihkartennummer 2263. Viele alte Arbeiten von Liebig und Wöhler habe ich im Lesesaal der Bibliothek auf der Nonnengasse gelesen und musste oft über die zum Teil drastischen Formulierungen wie „der Labordiener hat bis zur Erschöpfung zu rühren“ schmunzeln. In dieser Zeit entwickelte sich auch ein ausgeprägtes Interesse für die Geschichte der Chemie.

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